Vorsorge als Prinzip

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Vorsorge als Prinzip
Beitrag zur Dogmatik des Vorsorgegebots im Unionsrecht
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 222
(2025)
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Nico Halkenhäuser studierte von 2014 bis 2020 Rechtswissenschaften an der Universität Mannheim. Seither arbeitet er ebenda als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wirtschafts- und Arbeitsrecht von Prof. Dr. Friedemann Kainer und ist Geschäftsführer des Arbeitskreises Europäische Integration e.V. Derzeit absolviert er sein Referendariat am Landgericht Mannheim.Abstract
Gegenstand der Untersuchung ist das Vorsorgeprinzip im Unionsrecht. Zunächst geht es um den (umfassenden) Anwendungsbereich und die Bedingungen und Folgen des Prinzips. Gerichtet wird der Blick dann auf die Geltungsgründe von Prinzipien im Allgemeinen und Vorsorge im Speziellen, den Prinzipienausgleich zwischen Vorsorge und Verhältnismäßigkeit und die erkenntnistheoretischen Probleme des Betreibens und der Kontrolle von Vorsorge. Daraus wird ein eigenständiges dogmatisches Konzept entwickelt, wonach das Vorsorgeprinzip nicht zu einer Beweislastumkehr, sondern einer Beweismaßreduktion führt. Im Ausgleich mit dem Verhältnismäßigkeitsprinzip zeigt sich, dass weder Umwelt noch menschliche Gesundheit einen absoluten Vorrang vor widerstreitenden Werten genießen, sondern auch hier eine Abwägung stattzufinden hat. Kritisch hinterfragt wird hierbei insbesondere die Problematik der »Risk-Risk-Tradeoffs« im Kontext einer nur angeblich »globalen« Abwägung durch den Gerichtshof.»Precaution as a Principle. Contribution to the Dogmatics of the Precautionary Principle in EU Law«: The precautionary principle in EU law looks back on a decades-long tradition, but its dogmatic structures and its interconnection with the principle of proportionality remain unclear. On the basis of epistemological and principle-theoretical studies, the author draws a comprehensive dogmatic concept for the applicability, application and effects of the precautionary principle and the determinants of a necessary balance between conflicting values and principles.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
A. Einleitung und Gang der Untersuchung | 25 | ||
I. Vorsorge als Konzept. Problemaufriss und erste Begriffsbestimmungen | 25 | ||
1. Das potenzielle Risiko: Kernelement für das Verständnis von Vorsorge | 26 | ||
2. Richtigkeit durch Verfahren und Methode | 27 | ||
3. Vorsorge als Prinzip: Dogmatik und Systemdenken | 28 | ||
4. Vorsorge und Verhältnismäßigkeit | 29 | ||
II. Vorbemerkungen und Untersuchungsgang | 30 | ||
B. Entwicklungsgeschichte des Vorsorgeprinzips | 32 | ||
I. Ursprünge des Vorsorgegebots und Entwicklung in Deutschland | 33 | ||
II. Die Entwicklung im Europäischen Recht | 35 | ||
III. Das Verhältnis zum Vorbeugeprinzip | 38 | ||
IV. Der Einzug des Vorsorgegebots in die Verträge und BSE-Krise | 42 | ||
V. Die Fundamentalkritik Sunsteins und Grahams | 45 | ||
VI. Heutige Hauptanwendungsbereiche des Vorsorgeprinzips | 48 | ||
VII. Fazit | 50 | ||
C. Gefahr und Risiko im deutschen und europäischen Recht | 53 | ||
I. Einführung | 54 | ||
II. Der Gefahrbegriff im Einzelnen | 56 | ||
1. Der Schaden | 56 | ||
a) Das Schutzgut | 56 | ||
b) Die Beeinträchtigung und die erforderliche Intensität derselben | 57 | ||
2. Die hinreichende Wahrscheinlichkeit | 58 | ||
a) Wahrscheinlichkeit: Eine theoretische Grundlegung | 58 | ||
aa) Der klassische Wahrscheinlichkeitsbegriff | 59 | ||
bb) Der statistische Wahrscheinlichkeitsbegriff | 61 | ||
cc) Der logische Wahrscheinlichkeitsbegriff | 64 | ||
dd) Die Subjektivierung der Wahrscheinlichkeit | 70 | ||
b) Fazit | 76 | ||
3. Gefahr als Produkt aus Schadensumfang und Eintrittswahrscheinlichkeit | 78 | ||
4. Zusammenfassung | 81 | ||
III. Das Risiko | 85 | ||
1. Risiko als Gefahrenminus | 86 | ||
2. Risiko als Aliud | 87 | ||
3. Einordnung | 88 | ||
4. Die Abgrenzung zum Gefahrenverdacht | 91 | ||
5. Restrisiko | 92 | ||
6. Fazit | 93 | ||
IV. Die Begriffskonzeption im Unionsrecht | 93 | ||
1. Risiko und Gefahr | 94 | ||
2. Varianz in der unionsrechtlichen Terminologie | 94 | ||
3. Konsistente(re) Begriffsbildung in neuerer Zeit | 96 | ||
4. Das potenzielle Risiko | 97 | ||
5. Das hypothetische Risiko | 99 | ||
6. Zwischenergebnis: Die wesentlichen Unterschiede | 99 | ||
V. Soziologische Dimension des Risikos | 100 | ||
1. Risiko und Gefahr bei Luhmann | 101 | ||
2. Die Risikogesellschaft | 103 | ||
VI. Fazit | 105 | ||
D. Das Vorsorgegebot – Ein allgemeines Rechtsprinzip | 107 | ||
I. Über die Bedeutung der Einordnung als allgemeines Rechtsprinzip | 107 | ||
1. Über die allgemeinen Rechtsprinzipien | 108 | ||
a) Die Abgrenzung von der Rechtsregel | 108 | ||
b) Funktionen der Rechtsprinzipien | 110 | ||
2. Die Gewinnung und Anwendung von Rechtsprinzipien | 113 | ||
3. Zwischenergebnis und Gang der weiteren Untersuchung | 117 | ||
II. Die schutzzweckbezogene Anwendbarkeit des Vorsorgeprinzips | 118 | ||
1. Ausgangspunkt: Wortlaut und Systematik des Art. 191 AEUV | 119 | ||
2. Kompetenzordnung der Europäischen Union | 120 | ||
a) Einführung | 121 | ||
c) Kompetenzverteilungs- und ausübungsnormen | 121 | ||
d) Der (fehlende) kompetenzielle Charakter des Vorsorgeprinzips | 124 | ||
3. Die Querschnittsklausel des Art. 11 AEUV | 125 | ||
a) Wesen und Bedeutung der Querschnittsklausel | 126 | ||
b) Auswirkungen auf das Vorsorgeprinzip und seine Anwendbarkeit | 128 | ||
c) Schlussfolgerungen | 129 | ||
4. Der Umweltbegriff | 129 | ||
5. Zwischenergebnis | 131 | ||
6. Das gesundheitsschutzrechtliche Vorsorgeprinzip in der Rechtsprechung des EuGH | 132 | ||
7. Das Vorsorgegebot als notwendige Konsequenz aus weiter Einschätzungsprärogative und hohem Gesundheitsschutzniveau, Art. 168 I UAbs. 1 AEUV | 137 | ||
a) Die Gesundheitspolitik im Kompetenzgefüge: Überblick | 137 | ||
b) Das „hohe“ Gesundheitsschutzniveau und die Abgrenzung zum Verbraucherschutz | 138 | ||
e) Die Auswirkung des weiten Einschätzungsspielraums | 141 | ||
f) Widerspruch in der Literatur | 142 | ||
8. Der Geltungsgrund: Richterrecht oder Autonomie der Rechtsgrundsätze? | 144 | ||
a) Die Besonderheiten des Unionsrechts für die Geltungsgründe von Recht | 145 | ||
b) Kompetenzielle Konflikte mit der Rechtsfortbildung | 147 | ||
c) Der Integrationsauftrag des Gerichtshofs | 149 | ||
d) Die Befugnis des Gerichtshofs zur Rechtsfortbildung | 151 | ||
e) Das Richterrecht und das Problem des Schöpfungsakts | 152 | ||
f) Gegenentwurf: Die autonome Geltung der allgemeinen Rechtsgrundsätze | 154 | ||
g) Stellungnahme | 156 | ||
9. Subsumtion und Ergebnis | 158 | ||
III. Notwendige Abgrenzungen und Begriffsklärungen zur Schutzzweckbezogenheit | 161 | ||
1. Keine Beschränkung auf naturwissenschaftliche Unsicherheit | 162 | ||
a) Wandlungen in der neueren Rechtsprechung | 163 | ||
g) Das Erfordernis epistemischer, nicht naturwissenschaftlicher Ungewissheit | 166 | ||
2. Zum Schutzzweck der Sicherheit | 167 | ||
3. Konsequenzen der nur funktionalen Eingrenzung | 170 | ||
IV. Überblick über die Funktionen des Vorsorgeprinzips | 171 | ||
1. Vorsorge als Leitprinzip | 172 | ||
2. Ermächtigungs- und Legitimationsfunktion für die Gesetzgebung | 173 | ||
3. Die Interpretationsfunktion für die Rechtsanwendung | 173 | ||
4. Über die Vorsorgevarianten | 174 | ||
V. Schlussbetrachtung zum allgemeinen Rechtsprinzip | 177 | ||
E. Bedingungen und Folgen der Anwendung des Vorsorgeprinzips | 179 | ||
I. Die Vorgaben des Primärrechts | 179 | ||
1. Tatbestandliche Immanenz und rechtsstaatliche Anforderungen | 180 | ||
2. Art. 191 III Spstr. 1 AEUV | 181 | ||
a) Anwendbarkeit der Berücksichtigungspflicht auf nicht-umweltrechtliche Rechtsgebiete | 181 | ||
h) Adressaten des Berücksichtigungsgebots | 183 | ||
i) Inhaltliche Bedeutung des Berücksichtigungsgebots | 183 | ||
3. Schutzniveauklauseln, Art. 114 III 1 AEUV und Art. 168 I UAbs. 1 AEUV | 186 | ||
a) Explizite Erwähnung in Art. 114 III 1 AEUV | 186 | ||
j) Herleitung aus Art. 168 I UAbs. 1 AEUV | 187 | ||
4. Untersuchungsgrundsatz | 188 | ||
5. Zwischenergebnis | 190 | ||
II. Praktische Umsetzung: Risikobewertung und -management | 191 | ||
1. Risikobewertung | 191 | ||
a) Verfahrensschritte | 192 | ||
b) Einbeziehung wissenschaftlicher Ausschüsse | 193 | ||
c) Justiziabilität | 194 | ||
d) Die verbleibende wissenschaftliche Unsicherheit | 195 | ||
e) Der Faktor Zeit | 197 | ||
2. Die Bestimmung des angemessenen Risikoniveaus | 199 | ||
a) Verortung im Prüfungsaufbau | 199 | ||
b) Festlegung des Schutzniveaus | 201 | ||
c) Erfordernis des Nullrisikos in der neueren Rechtsprechung des EuGH | 202 | ||
3. Risikomanagement | 207 | ||
a) Vorsorgeanlass | 207 | ||
b) Auswahl der Maßnahmen | 207 | ||
c) Bindung an die wissenschaftliche Bewertung: Gesetzliche Vorgaben | 209 | ||
aa) Sekundärrecht | 209 | ||
bb) Primärrecht | 210 | ||
d) Die gerichtliche Kontrolle der Berücksichtigungspflicht und Tatsachenermittlung | 212 | ||
aa) Grundsatz | 212 | ||
bb) Neuere Entwicklung hin zu einer intensiven inhaltlichen Kontrolle? | 213 | ||
cc) Beibehaltung des „alten“ Kontrollmaßstabs | 217 | ||
dd) Die Bedeutung des Klägervorbringens | 219 | ||
ee) Ansatz zur Systematisierung | 221 | ||
ff) Zusammenfassung | 225 | ||
e) Begründungspflicht | 227 | ||
aa) Primärrechtliche Grundlagen der Begründungspflicht | 228 | ||
bb) Inhalt und Umfang der Begründungspflicht | 229 | ||
cc) Rechtsfolgen und Kontrolle der Begründungspflicht | 232 | ||
dd) Fazit und Zusammenfassung | 237 | ||
f) Weitere Anforderungen an Risikomanagementmaßnahmen | 238 | ||
g) Folgenabwägung | 239 | ||
III. Zwischenergebnis zu den Voraussetzungen des Vorsorgeanlasses | 240 | ||
1. Primärrechtliches Konzept | 240 | ||
2. Umsetzung durch die Praxis und Kontrolle in der Rechtsprechung | 241 | ||
IV. Beweislast- oder Beweismaßverteilung? | 243 | ||
1. Grundlagen | 243 | ||
a) Prozessmaximen | 244 | ||
b) Beweislast | 245 | ||
c) Darlegungslast | 247 | ||
d) Beweismaß | 247 | ||
2. Beweislast | 248 | ||
a) Die Möglichkeit als Tatbestandsmerkmal | 249 | ||
b) Die Unzulänglichkeit des objektiven Wahrscheinlichkeitsbegriffs | 250 | ||
c) Keine generelle Beweislastumkehr auf Grundlage des Vorsorgegebots | 251 | ||
d) Keine Totalumkehr der Beweislast | 252 | ||
e) Faktische Beweislastverlagerung | 254 | ||
3. Beweismaßreduktion | 254 | ||
a) Europäisches Regelbeweismaß | 255 | ||
b) „Identität“ von Beweismaß und notwendiger Wahrscheinlichkeit | 256 | ||
c) Besonderheiten bei potenziellen Risiken | 257 | ||
d) Bedeutung des Beweismaß für die Beweislast | 258 | ||
4. Ergebnis | 259 | ||
5. Gegenentwurf in der deutschen Literatur | 260 | ||
F. Die Verhältnismäßigkeitskontrolle von Vorsorgemaßnahmen im Unionsrecht | 264 | ||
I. Geltungsgrund des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes im Unionsrecht | 267 | ||
1. Autonomer Geltungsgrund und Richterrecht | 267 | ||
2. Primärrechtlicher Anknüpfungspunkt in der Kompetenznorm des Art. 5 IV EUV | 269 | ||
3. Primärrechtliche Einzelbestimmungen | 271 | ||
4. Gemeinsame Verfassungstradition der Mitgliedstaaten und Völkerrecht | 272 | ||
5. Grundrechtecharta | 275 | ||
a) Geltung der Charta | 275 | ||
b) Struktur der Grundrechtsbeeinträchtigung bei Vorsorgemaßnahmen | 276 | ||
c) Ergebnis | 277 | ||
6. Ableitung aus dem Rechtsstaatsprinzip | 277 | ||
7. Zusammenfassung der Erkenntnisse, offene Fragen | 281 | ||
II. Verhältnismäßigkeit und Vorsorge – Ausgleich zweier Rechtsprinzipien | 284 | ||
1. Prinzipienausgleich durch Abwägung | 285 | ||
a) Die Abwägung inkommensurabler Werte und Prinzipien | 286 | ||
aa) Über die Gewichtung von Prinzipien | 287 | ||
bb) Inkommensurabilität als Kardinalvergleichbarkeit | 289 | ||
cc) Abwägung nur im Einzelfall | 289 | ||
dd) Zwischenergebnis: Die Möglichkeit der subjektiven, rationalen Abwägung | 290 | ||
b) Die Abwägung unter Unsicherheit | 291 | ||
aa) Die Einstufungsabwägung | 292 | ||
bb) Unanwendbarkeit auf Vorsorgeanlässe | 295 | ||
cc) Konsequenzen des normativ-subjektiven Wahrscheinlichkeitsbegriffs und der Billigung der Risikobewertung | 297 | ||
2. Klarstellungen und Ergebnisse | 298 | ||
III. Die Prüfung von Vorsorgemaßnahmen auf ihre Verhältnismäßigkeit | 299 | ||
1. Vorbemerkungen zum Kontrollmaßstab des Gerichtshofs | 300 | ||
a) Annäherung | 300 | ||
b) Resümee | 302 | ||
2. Legitimer Zweck | 303 | ||
a) Zielbestimmungen im Unionsrecht und im Verhältnis zu den Mitgliedstaaten | 304 | ||
b) Die Legitimität eines Ziels: Geringe formelle und materielle Anforderungen | 306 | ||
c) Risikovorsorge als legitimer Zweck | 309 | ||
d) Schutzniveau, Risikoniveau und das abstrakte Gewicht von Werten | 310 | ||
e) Ergebnis | 313 | ||
3. Geeignetheit | 314 | ||
a) Eignung als Prognoseentscheidung | 314 | ||
b) Kohärenz | 318 | ||
aa) Das Kohärenzgebot in der Rechtsprechung des Gerichtshofs | 318 | ||
bb) Kohärenz als allgemeines Gebot | 321 | ||
cc) Prüfungsstandort der Kohärenz | 322 | ||
dd) Kohärenz als Widerspruchsfreiheit | 324 | ||
ee) Fazit | 325 | ||
4. Folgenabwägung und die Beachtung des Risk-Risk-Tradeoffs | 326 | ||
a) Die vier Prognoseebenen der Verhältnismäßigkeitskontrolle | 326 | ||
b) Risk-Risk-Tradeoff | 327 | ||
c) Entwicklung und Erfordernis der Folgenabschätzung nin Risikoentscheidungen | 329 | ||
aa) Kommissionsmitteilung über die Anwendbarkeit des Vorsorgeprinzips | 330 | ||
bb) Kosten-Nutzen-Analyse als „spezielle Ausprägung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit“? Die Entscheidungen Pfizer und Alapharma | 333 | ||
cc) Rechtswidrigkeit einer Maßnahme bei nicht durchgeführter Folgenabwägung: Die Entscheidungen „Fipronil“ und „Bayer CropScience“ | 335 | ||
dd) Kassation des Folgenabwägungserfordernisses durch den EuGH | 338 | ||
ee) Abwägungspflicht in der neueren Rechtsprechung des EuG ohne inhaltliche Bedeutung | 339 | ||
ff) Schlusswort des EuGH: Noch immer keine Verpflichtung zur Folgenabwägung | 342 | ||
d) Einordnung: Keine Pflicht zur Folgenabwägung im allgemeinen Risikoverwaltungsrecht | 343 | ||
aa) Keine Anerkennung in der Rechtsprechung | 343 | ||
bb) Keine Verpflichtung aus dem Primärrecht | 344 | ||
cc) Die Zirkelschlüssigkeit der Begründung über die Verhältnismäßigkeit | 346 | ||
dd) Keine gehaltvolle Verpflichtung aus der Kommissionsmitteilung | 348 | ||
ee) Umgekehrte Vorzeichen im Anwendungsbereich der Interinstitutionellen Vereinbarung über bessere Rechtsetzung | 348 | ||
ff) Jedenfalls: Einige Ausprägungen im Sekundärrecht | 350 | ||
e) Fazit | 351 | ||
5. Erforderlichkeit | 351 | ||
a) Erforderlichkeit als Prinzip und Gegenstand des Klägervortrags | 352 | ||
b) Zur multipolaren Abwägung | 353 | ||
c) Konkretisierende „Prinzipien“ und Besonderheiten von Vorsorgemaßnahmen | 360 | ||
6. Angemessenheit | 361 | ||
a) Angemessenheit als kondensierter Prinzipienausgleich | 362 | ||
b) Der nur relative Vorrang des Gesundheitsschutzes | 363 | ||
c) Die „objektive Proportionalitätsprüfung“ | 365 | ||
d) Begriffliche Unklarheiten | 368 | ||
7. Ergebnisse zu den Elementen und der Struktur der Verhältnismäßigkeitskontrolle durch den Gerichtshof | 369 | ||
G. Zusammenfassung in Kerngedanken | 374 | ||
Literaturverzeichnis | 386 | ||
Stichwortverzeichnis | 407 |