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Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten

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Fischer, C. (2025). Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten. Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der neuartigen Marktmachtschwelle in § 19a Abs. 1 GWB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59454-2
Fischer, Cornelius C.. Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten: Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der neuartigen Marktmachtschwelle in § 19a Abs. 1 GWB. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59454-2
Fischer, C (2025): Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten: Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der neuartigen Marktmachtschwelle in § 19a Abs. 1 GWB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59454-2

Format

Konglomerate Marktmacht auf digitalen Märkten

Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der neuartigen Marktmachtschwelle in § 19a Abs. 1 GWB

Fischer, Cornelius C.

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 361

(2025)

Additional Information

Book Details

About The Author

Cornelius Fischer absolvierte sein Abitur 2013 in Hamburg. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen mit dem Schwerpunkt Wettbewerbsrecht und gewerblicher Rechtsschutz. Nach Abschluss des Ersten Staatsexamens 2019 begann er sein Promotionsstudium an der Universität Osnabrück und war promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer internationalen Großkanzlei im Kartellrecht tätig. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er von 2022 bis 2024 am Hanseatischen Oberlandesgericht, u. a. mit Stationen in zwei weiteren internationalen Großkanzleien im Kartellrecht sowie bei der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission in Brüssel. Im Januar 2025 nahm er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt bei A&O Shearman in Hamburg im Bereich Kartellrecht auf.

Abstract

Digitale Märkte sind von verschiedenen Besonderheiten geprägt, wie geringeren Kosten und Preisen, intermediären Geschäftsmodellen und einer zentralen Bedeutung von Daten und Innovationen. Einige dieser Besonderheiten wirken selbstverstärkend und stellen das Kartellrecht vor neue Herausforderungen. Die wohl größte Herausforderung birgt jedoch die Prominenz konglomerater Unternehmensstrukturen digitaler Großkonzerne wie Alphabet, Amazon, Apple, Meta und Microsoft. Denn diese Konglomerate besitzen ein neues Ausmaß marktübergreifender Verhaltensspielräume innerhalb digitaler Ökosysteme, die häufig kaum Wettbewerb ausgesetzt sind und eine Übertragung von Marktmacht auf andere Märkte erheblich vereinfachen.

Vor diesem Hintergrund analysiert die Arbeit, ob das geltende Kartellrecht geeignet ist, um diesen Besonderheiten gerecht zu werden. § 19a Abs. 1 GWB und der Digital Markets Act (DMA) werden als besondere Ansätze zur Erfassung digitaler konglomerater Verhaltensspielräume bewertet. Um eine effektivere Kontrolle der Verhaltensspielräume digitaler Konglomerate zu ermöglichen, werden verschiedene Verbesserungsvorschläge zur Anpassung des Kartellrechts gemacht.
»Conglomerate Market Power in Digital Markets. An Analysis with Particular Consideration of the Novel Market Power threshold in Section 19a (1) of the German Act against Restraints of Competition (GWB)«: Digital conglomerates probably pose the greatest challenge for competition law in the digital economy, as they often have cross-market behavioural scope within digital ecosystems. The work analyses in particular Section 19a (1) of the German Act against Restraints of Competition (GWB) and the Digital Markets Act (DMA) as special approaches to capture digital conglomerate behavioural scope. In order to enable a more effective control, various proposals for adapting competition law are made.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 24
Abkürzungsverzeichnis 25
Einleitung 31
I. Digitale Konglomerate – digitales Kartellrecht? 31
1. Digitalisierung – Technologie, Gesellschaft und Wirtschaft 31
2. Digitalisierung und Kartellrecht – Diskussion und Umsetzung 34
II. Ziele 37
III. Gang der Untersuchung 40
Teil 1: Wettbewerb auf digitalen Märkten 41
A. Grundlagen und Begriffsklärung 42
I. Digitale Märkte – der Beginn einer neuen Ära 42
1. Die Entwicklung digitaler Technologie 42
2. Die Entstehung der digitalen Wirtschaft 43
3. Heutige Dimensionen 44
II. Definition digitaler Märkte 45
1. Die Definition eines digitalen Marktes im DMA 46
2. Eigene Definition 47
a) Markt 47
b) Digital 48
aa) Begriff in der Ökonomie 48
(1) Definition digitaler Güter 48
(2) Die verschiedenen Digitalisierungsgrade 49
bb) Begriff im Kartellrecht 49
c) Digitale Märkte 50
B. Besonderheiten von Kosten und Preisen 52
I. Verringerung der Suchkosten 53
1. Höhere Angebotskonzentration 53
2. Geringere und wegfallende Suchkosten 54
3. Wettbewerblicher Einfluss 55
4. Zwischenergebnis 55
II. Grenzkosten nahe Null 55
1. Spezifische Eigenschaften rein digitaler Güter 56
a) Leichte Reproduzierbarkeit und Veränderbarkeit 56
b) Nicht-Abnutzbarkeit und Nicht-Rivalität 57
2. Kostenarten 58
3. Kostenstruktur physischer Güter 59
a) Sprunghafte Fixkosten 59
b) Nicht-lineare variable Kosten 59
c) Limitierte Stückkostendegression 60
4. Kostenstruktur rein digitaler Güter 60
a) Hohe Fixkosten 60
b) Niedrige oder inexistente Grenzkosten 61
c) Hohe Stückkostendegression 62
5. Wettbewerblicher Einfluss 63
6. Zwischenergebnis 63
III. Geringere Transportkosten 64
1. Rein digitale Güter 64
2. Semi-physische Güter 64
a) Einsparung von Opportunitätskosten und weiteren Ausgaben 64
b) Keine oder geringere Versandkosten 65
3. Zwischenergebnis 66
IV. Niedrigere Tracking-Kosten 66
1. Klassisches Tracking 66
a) Bedeutung und Möglichkeiten 66
b) Einschränkungen 67
2. Tracking auf digitalen Märkten 67
a) Technische Möglichkeiten der Informationsgewinnung 68
aa) Online-Registrierung 68
bb) First-Party-Cookies 68
cc) Third-Party-Cookies 69
dd) Verschiedene Quellen der Informationsgewinnung 71
(1) Internet of Things 71
(2) Beispiele: Smartphone und intelligentes Auto 72
b) Technische Möglichkeiten der Informationsverarbeitung 72
3. Zwischenergebnis 73
V. Geringere Verifikationskosten 74
1. Digitale Identitätsprüfung 74
a) Kein unmittelbarer Einfluss niedriger Tracking-Kosten 74
b) Digitale Identifikationsmöglichkeiten 75
2. Digitale Reputation 76
a) Das Erfordernis digitaler Reputation 76
aa) Möglichkeiten der Vertrauensbildung auf herkömmlichen Märkten 76
bb) Möglichkeiten der Vertrauensbildung auf digitalen Märkten 77
b) Digitale Reputationssysteme 78
3. Zwischenergebnis 79
VI. Preise auf digitalen Märkten 79
1. Preise rein digitaler Güter 80
a) Bertrand-Wettbewerb auf digitalen Märkten 80
aa) Das Bertrand-Modell 80
(1) Ausgangslage 81
(2) Marktverhalten 81
bb) Anwendbarkeit auf herkömmlichen Märkten 82
(1) Unterschiedliche Grenzkosten und Kapazitätsbeschränkungen 83
(2) Verzögerung und keine perfekten Substitute 83
cc) Anwendbarkeit auf digitalen Märkten 84
b) Geringe Zahlungsbereitschaft 84
aa) Vielzahl kostenloser Alternativen 85
bb) Eingeschränkte Möglichkeiten der Qualitätsbewertung 86
cc) Zwischenergebnis 87
c) Folgen für die Preisbildung 87
aa) Horizontaler Preisdruck 87
bb) Vertikaler Preisdruck 87
cc) Nullpreise als logische Konsequenz 88
dd) Das Phänomen von Nullpreisen als Standard auf digitalen Märkten 88
2. Preise semi-physischer Güter 89
a) Preishöhe 90
b) Personalisierte Preisdifferenzierungen 91
aa) Ausschöpfung der Zahlungsbereitschaften auf herkömmlichen Märkten 91
bb) Ausschöpfung der Zahlungsbereitschaften auf digitalen Märkten 91
3. Zwischenergebnis 92
VII. Wechselkosten und Lock-In-Effekte 93
1. Wechselkosten auf herkömmlichen Märkten 93
a) Quellen von Wechselkosten 94
aa) Transaktionskosten 94
bb) Lernkosten 94
cc) Künstlich geschaffene Wechselkosten 95
b) Herkömmlicher Einfluss von Wechselkosten auf den Wettbewerb 95
2. Anschein allgemein niedriger Wechselkosten auf digitalen Märkten 96
a) Wegfall von Wechselkosten 96
aa) Kein Anbieterwechsel 96
bb) Nullpreise rein digitaler Güter 97
b) Niedrigere Wechselkosten 97
aa) Geringe Suchkosten 97
bb) „Just one click away“ 97
c) Zwischenergebnis 98
3. Tatsächliche Wechselkosten auf digitalen Märkten 98
a) Maßgebliche Rolle immaterieller Wechselkosten 98
aa) Immaterielle Integrationskosten 98
bb) Immaterielle Opportunitätskosten 99
(1) Eingliederung rein digitaler Güter 99
(2) Individualisierung rein digitaler Güter und fehlende Portabilität 100
(a) Knüpfung von Kontakten und Hinterlassen von Informationen 100
(b) Digitale Reputationen 101
(c) Fehlende Portabilität 101
(d) Unmittelbares Erhalten eines individualisierten Angebots 102
b) Unsicherheiten über die Produktqualität 102
4. Wettbewerblicher Einfluss der Wechselkosten auf digitalen Märkten 103
a) Hohe Trägheit 103
b) Starke Lock-In-Effekte 103
5. Interoperabilität 104
a) Terminologie im Kartellrecht 104
aa) Allgemeines Begriffsverständnis 105
bb) Verschiedene Interoperabilitätsgrade 105
(1) Vollständige Protokoll-Interoperabilität 106
(2) Protokoll-Interoperabilität 106
(3) Daten-Interoperabilität 106
b) Schaffung von Interoperabilität 107
c) Vorteile 108
d) Wettbewerbliche Risiken 108
6. Zwischenergebnis 109
VIII. Ergebnis 109
C. Digitale Intermediäre 110
I. Hintergrund der besonderen Prominenz digitaler Intermediäre 111
1. Überangebot auf digitalen Märkten 111
a) Informationsmöglichkeiten auf digitalen Märkten 111
b) Zuviel an Informationen 111
2. Erfordernis digitaler Intermediäre 112
3. Funktionsweise einer Plattform 113
4. Funktionsweise eines Netzwerks 113
5. Herkömmliche Erscheinungsformen 114
a) Plattformen 114
b) Netzwerke 115
6. Prominenz intermediärer Geschäftsmodelle in der digitalen Ökonomie 115
7. Beispiele aus der kartellrechtlichen Entscheidungspraxis 116
a) Plattformen 117
b) Netzwerke 117
II. Terminologische Schwächen im Kartellrecht 118
1. „Mehrseitiger Markt“ 118
2. „Netzwerk“ und „einseitiger Markt“ 119
3. „Mehrseitige Plattform“ 120
4. Lösungsvorschläge 121
a) „Europäisches Wettbewerbsnetz“ 121
b) „Einseitiger Intermediär“ und „mehrseitiger Intermediär“ 122
5. Weitere Begriffsklärung: „Konglomerat“, „Ökosystem“ und „Gatekeeper“ 122
a) Konglomerat 123
b) Ökosystem 125
aa) Begriff im Kartellrecht 125
(1) Definition der Monopolkommission 126
(2) Definition in der ökonomischen Literatur 126
(3) Kartellrechtliches Verständnis 126
bb) Beispiele aus der europäischen Entscheidungspraxis 128
(1) Android 128
(2) iOS und Kindle 129
c) Gatekeeper 130
III. Definition 131
1. Verbindung von mindestens zwei Akteuren 132
a) Verbindung durch einen Intermediär 132
b) Verbindung durch ein „Pipeline“-Unternehmen 132
2. Ziel einer direkten Interaktion 133
a) Interaktionen innerhalb einer linearen Wertschöpfungskette 133
b) Interaktionen bei Beteiligung eines Intermediärs 134
c) Kein Erfordernis des Zustandekommens einer direkten Transaktion 134
d) Auch kein Erfordernis des Zustandekommens einer direkten Interaktion 135
3. Ermöglichen oder Vereinfachen einer Interaktion 136
4. Kontrolle über die Transaktionsvariablen 137
a) Abgrenzung anhand der Einflussmöglichkeiten 137
b) Zur Abgrenzung weder geeignetes noch erforderliches Kriterium 138
5. Rolle als Anbieter 139
a) Intermediäre als Anbieter einer Vermittlungsleistung 139
b) „Anbieter“ im Sinne der Vertikal-GVO 139
aa) Die Legaldefinitionen des Art. 1 Nr. 1 lit. d) und e) Vertikal-GVO 139
bb) Enges Begriffsverständnis 140
6. Netzwerkeffekte 140
a) Direkte Netzwerkeffekte 141
aa) Positive oder negative Wirkung auf Netzwerken und Plattformen 141
bb) Stets wechselseitige Wirkung 141
b) Indirekte Netzwerkeffekte 142
aa) Positive oder negative Wirkung auf Plattformen 142
bb) Wechselseitige Wirkung 142
cc) Einseitige Wirkung 143
dd) Erfassung beider Wirkweisen 144
c) Weitere Unterteilung 144
aa) Anwesenheit oder Nutzung anderer Akteure 144
bb) Identitätsbasierte oder anonyme Interaktionen 144
cc) Kein Erfordernis einer weiteren Differenzierung 145
d) Wettbewerblicher Einfluss von Netzwerkeffekten 145
aa) Wettbewerbsintensivierende Wirkung 145
bb) Wettbewerbshemmende Wirkung 145
(1) Selbstverstärkungseffekte 146
(2) Markteintrittsbarrieren und Wechselkosten 146
cc) Gefahr des Tippings auf digitalen Märkten 147
7. Preisstruktur 149
a) Verschiedene Bezahlmodelle 149
b) Preisdifferenzierungen 149
c) Quersubventionierung 150
d) Abgrenzung anhand der Preisstruktur 151
aa) Simultane Preissetzung 151
bb) Modell der nicht-neutralen Preisstruktur von Rochet/Tirole 152
e) Kein geeignetes Differenzierungskriterium 152
aa) Verfehlte Kritik 152
bb) Ausschluss von Plattformen 153
cc) Ausschluss von Netzwerken 154
f) Zwischenergebnis 154
8. Digital 154
9. Kartellrechtliche Definition eines digitalen Intermediärs 155
10. Bildliche Darstellung 155
IV. Nutzungsformen 157
1. Nutzung durch die Nutzergruppe‍(n) des Intermediärs 158
a) Single-Homing und Multi-Homing 158
b) Heterogene Nutzungsgewohnheiten 159
aa) Verschiedenes Nutzerverhalten auf Plattformen 159
bb) Mittelbares Multi-Homing bei Interoperabilität 159
cc) Abgestufte und sequentielle Nutzungsformen 159
c) Beeinflussende Faktoren 160
aa) Intermediärdifferenzierung und Nutzerheterogenität 160
(1) Vertikale und horizontale Differenzierung 160
(2) Einheitliche Marktabgrenzung bei gleicher Bedarfsdeckung 161
(3) Terminologische Schwächen 162
bb) Wechselkosten 162
d) Competitive Bottlenecks 163
aa) Funktionsweise 163
bb) Wettbewerbliche Situation 163
2. Nutzung durch den Betreiber des Intermediärs 165
a) Nutzung des Netzwerkbetreibers 165
b) Nutzung des Plattformbetreibers – Hybridplattform 166
aa) Wettbewerbliche Situation 167
bb) Beispiele aus der europäischen und deutschen Entscheidungspraxis 167
(1) Allgemeiner Suchdienst von Google 167
(2) Amazon Marketplace 168
cc) Hybridplattformen im Sinne der Vertikal-GVO 169
(1) False negatives – Ausschluss herkömmlicher Hybridplattformen 170
(2) False negatives – Ausschluss anderer hybrider Tätigkeiten 170
(3) False positives – Erfassung von Nicht-Hybridplattformen 170
(4) Alternative Definition 171
V. Unterscheidung verschiedener Arten von Intermediären 171
1. Plattformen und Netzwerke 172
2. Kategorisierung von Plattformen in der Literatur 173
a) Transaktionsplattformen 174
b) Nicht-Transaktionsplattformen 175
3. Kategorisierung von Plattformen durch das Bundeskartellamt 176
a) Matching-Plattformen 176
b) Aufmerksamkeitsplattformen 177
4. Bewertung 177
a) Einteilung in Transaktions- und Nicht-Transaktionsplattformen 178
b) Einteilung in Matching- und Aufmerksamkeitsplattformen 179
VI. Ergebnis 180
D. Daten – mehr als das „Öl des 21. Jahrhunderts“ 180
I. Begriffsklärung 181
II. Die grundsätzliche Bedeutung von Informationen im Wettbewerb 182
III. Die wettbewerbliche Bedeutung von Big Data 182
1. Interne und externe Bedeutung für die Wettbewerbsposition 183
2. Daten als Gegenleistung 184
3. Selbstverstärkungseffekt beim Datenzugriff 185
a) Rolle selbstlernender Systeme 185
b) Bezeichnung im Kartellrecht – Daten-Feedback-Effekte 186
c) Wettbewerbliche Auswirkungen und Abbildung 187
IV. Vielseitige Einsetzbarkeit über Marktgrenzen hinweg 188
V. Ergebnis 189
E. Das Potential intensiven Innovationswettbewerbs 190
I. Begriffsklärung 191
1. Generelle Definitionsschwierigkeiten aufgrund des Facettenreichtums von Innovationen 191
2. Begriff im Kartellrecht 192
II. Das Verhältnis von Innovationen und Wettbewerb 192
1. Die grundlegende Bedeutung von Innovationen im Wettbewerb 193
2. Innovationsanreize 193
a) Keine pauschale Abhängigkeit von der Marktstruktur 194
b) Abhängigkeit vom unmittelbaren Innovationsgewinn 194
c) Weitere Faktoren 195
3. Innovationsfähigkeit 195
III. Innovationswettbewerb auf digitalen Märkten 196
1. Ausgeprägte Innovationsfähigkeit beim Zugriff auf Daten 196
a) Daten als Ressource digitaler Innovationen 196
b) Besondere Innovationsfähigkeiten auf digitalen Märkten 197
2. Großer Innovationsanreiz 198
a) Mögliche Aussicht auf disruptive Innovationen 198
aa) Hintergrund der Prominenz disruptiver Innovationen auf digitalen Märkten 199
bb) Stärkerer Innovationsanreiz trotz fehlender Vorhersehbarkeit 200
b) Sonstige Faktoren 200
3. Potential eines intensiven Innovationswettbewerbs 201
IV. Ergebnis 203
F. Das „Comeback“ von Konglomeraten 203
I. Die neue Prominenz digitaler Konglomerate 203
II. Konglomerate Unternehmensstrukturen digitaler Großkonzerne 204
1. Alphabet (Google) 205
a) Grundstein allgemeiner Suchdienst 205
b) Konglomerate Strukturen 205
c) Externes Wachstum 207
2. Apple 207
a) Das marktübergreifende Apple-Ökosystem 207
b) Konglomerate Strukturen 207
c) Externes Wachstum 208
3. Meta (Facebook) 209
a) Kernelement soziales Netzwerk 209
b) Konglomerate Strukturen 209
c) Externes Wachstum 210
4. Microsoft 210
a) Stetige Entwicklung konglomerater Unternehmensstrukturen 210
b) Externes Wachstum 211
5. Amazon 211
a) Kernangebot Amazon Marketplace 211
b) Konglomerate Strukturen 212
c) Externes Wachstum 213
III. Ergebnis 213
G. Zusammenfassung 213
Teil 2: Digitale konglomerate Marktmacht 217
A. Digitale Marktmacht im Kartellrecht 218
I. Kartellverbot 218
1. De-minimis-Bekanntmachung 219
2. Gruppenfreistellungsverordnungen 219
II. Missbrauchsaufsicht 220
1. Marktbeherrschende Stellung 220
a) Definition 221
aa) Deutsches Kartellrecht 221
bb) Europäisches Kartellrecht 222
b) Bestimmung 223
aa) Marktabgrenzung 223
(1) Vorliegen eines Marktes bei unentgeltlicher Leistungserbringung 223
(2) Sachliche Marktabgrenzung digitaler Plattformmärkte 225
(a) Problemstellung 225
(b) Herkömmliche Lösung: Bedarfsmarktkonzept 225
(3) Möglichkeit einer hohen Angebotsumstellungsflexibilität 227
(4) Unanwendbarkeit des SSNIP-Tests 228
(5) Möglicherweise weitere räumliche Marktabgrenzung 229
(6) Zeitliche Marktabgrenzung 230
bb) Ermittlung des Beherrschungsgrads 230
(1) Möglichkeiten einer begrenzten Aussagekraft von Marktanteilen 231
(a) Primäres Prüfkriterium 231
(b) Theoretische Aussagekraft auf digitalen Märkten 232
(c) Tatsächliche Aussagekraft auf digitalen Märkten 232
(2) Weitere Kriterien 234
(3) Besondere Kriterien digitaler Märkte 234
(4) Intermediationsmacht 237
2. Relative und überlegene Marktmacht 238
a) Relative Marktmacht 239
aa) Begriff 239
bb) Herkömmlich anerkannte Fallgruppen der Abhängigkeit 241
cc) Besondere Abhängigkeiten auf digitalen Märkten 242
b) Überlegene Marktmacht 244
aa) Herkömmliche Ermittlung überlegener Marktmacht 244
bb) Besonderheiten digitaler Märkte – § 20 Abs. 3a GWB 245
III. Zusammenschlusskontrolle 247
1. Zentrales Kriterium Marktbeherrschung 247
2. Unterschiede zur Missbrauchsaufsicht 248
3. Digitale Besonderheiten 249
IV. Ergebnis 249
B. Herkömmlich anerkannte Wettbewerbsgefährdungspotentiale konglomerater Unternehmensstrukturen 250
I. Relevanz konglomerater Effekte im Kartellrecht 251
1. Zusammenschlusskontrolle 251
2. Missbrauchsaufsicht 251
a) Marktbeherrschende Stellung 252
b) Relative und überlegene Marktmacht 252
3. Kartellverbot 253
II. Wettbewerbsfördernde Effizienzen 254
III. Fallgruppen wettbewerbsbeschränkender Effekte 255
1. Quasi-horizontale Wirkung 257
a) Wegfall von Randwettbewerb oder potentiellem Wettbewerb 257
b) Einordnung als konglomerater Effekt 258
2. Marktabschottung 259
a) Möglichkeit zur Abschottung 260
b) Anreiz zur Abschottung 262
aa) Profitabilität der Marktabschottung 262
bb) Berücksichtigungsfähigkeit der Abschreckungswirkung kartellrechtlicher Sanktionen 262
(1) Deutscher und europäischer Ansatz 262
(2) Bewertung 263
3. Portfolioeffekte 264
a) Erweiterung des Verhaltensspielraums 264
b) Kritik an der Fallgruppe 265
c) Bewertung 266
4. Spill-over-Effekte 267
5. Ressourcenstärkung 268
a) Potentielle wettbewerbliche Wirkung 268
b) Konkrete Berücksichtigung bei der Marktmachtbestimmung 269
6. Koordinierte Effekte 271
IV. Ergebnis 271
C. Neuartige Wettbewerbsgefährdungen konglomerater Unternehmensstrukturen auf digitalen Märkten 272
I. Konglomerate Verhaltensspielräume auf digitalen Märkten 273
1. Erweiterte Verbundvorteile 274
a) Wirkung von Verbundvorteilen 274
b) Datenbasierte Verbundvorteile 275
aa) Wettbewerbliche Rolle des Zugangs zu Daten 275
bb) Entscheidender Vorteil: Konglomerate Unternehmensstrukturen 276
(1) Marktübergreifende Einsetzbarkeit von Daten 276
(2) Theoretische Zugriffsmöglichkeiten auf marktübergreifende Datensets 276
(3) Praktische Zugriffsmöglichkeiten auf marktübergreifende Datensets 277
c) Weitere konglomerate Verbundvorteile auf digitalen Märkten 278
d) Zwischenergebnis 279
2. Nutzbarmachung intermediärer Effekte 280
a) Umgehung des Henne-Ei-Problems 280
aa) Voraussetzung: Gleicher Vermittlungsbedarf der Plattformseiten 280
bb) Schnelleres Erreichen der kritischen Masse 280
cc) Einordnung als konglomerater Effekt 281
b) Kombination von Netzwerkeffekten und datenbasierten Verbundvorteilen 282
c) Sammlung speziell expansionsfördernder Daten 283
d) Größerer Anreiz zur Marktabschottung 283
3. Schaffung digitaler Ökosysteme 284
a) Hintergrund der besonderen Prominenz digitaler Ökosysteme 284
aa) Verbreitung digitaler Ökosysteme und konglomerater Strukturen 284
bb) Bildung konglomerater Ökosysteme als Konsequenz der Funktionsweisen digitaler Angebote 285
b) Wettbewerbsgefährdungen 286
aa) Verstärkung der Konzentrationstendenzen auf digitalen Plattformmärkten 287
bb) Gatekeeper-Stellungen 288
cc) Marktübergreifende Bedeutung 289
(1) Anreiz zur marktübergreifenden Ausnutzung konglomerater Verhaltensspielräume 290
(2) Möglichkeiten zur marktübergreifenden Ausnutzung konglomerater Verhaltensspielräume 291
(3) Beispiele wettbewerbsschädlicher Verhaltensweisen 292
4. Finanzkraft 293
a) Wichtige Ressource digitaler Innovationen 293
b) Essentielle Bedeutung externen Wachstums 294
aa) Keine Käuflichkeit internen Markterfolgs 294
bb) Käuflichkeit externen Markterfolgs 295
c) Verlustpreisstrategien 296
aa) Semi-physische Güter 296
bb) Rein digitale Güter 297
5. Multi-Kontakt-Wettbewerb 297
a) Koordinierte Effekte auf digitalen Märkten in der Theorie 297
b) Koordinierte Effekte auf digitalen Märkten in der Praxis 298
c) Beispiele eines intensiven Multi-Kontakt-Wettbewerbs 299
II. Fallgruppenzuordnung 300
1. Begrenzte Einordnung in die herkömmlich anerkannten Fallgruppen konglomerater Effekte 300
a) Quasi-horizontale Wirkung 301
b) Marktabschottung 301
c) Portfolioeffekte 302
d) Spill-over-Effekte 303
e) Ressourcenstärkung 303
f) Koordinierte Effekte 304
2. Originäre Fallgruppenbildung? 304
III. Ergebnis 305
D. Zusammenfassung 306
Teil 3: Analyse der neuen Erfassung digitaler konglomerater Marktmacht im Kartellrecht 308
A. Sondervorschriften zur Erfassung konglomerater Marktmacht auf digitalen Märkten 310
I. Deutsches Recht – § 19a GWB 310
1. Entstehungsgeschichte 310
a) Der Referentenentwurf zur 10. GWB-Novelle 311
b) Kritik und weitere Umsetzung 312
2. Systematik und Normzweck 313
3. Die Adressatenstellung des § 19a Abs. 1 GWB 314
a) Satz 1: Obligatorische Anforderungen an den Grundstein der Normanwendbarkeit 314
aa) Feststellungsverfügung 315
bb) Etablierung einer neuen Schwelle von Marktmacht im GWB 315
cc) Tätigkeit in erheblichem Umfang auf Märkten im Sinne des § 18 Abs. 3a GWB 317
b) Satz 2: Insbesondere zu berücksichtigende Kriterien 319
aa) Nr. 1: Marktbeherrschende Stellung 320
(1) Gesetzgeberische Vorgaben 320
(2) Normkonkretisierung des Bundeskartellamts 321
bb) Nr. 2: Finanzkraft und sonstiger Ressourcenzugang 322
cc) Nr. 3: Vertikale Integration und konglomerate Beziehungen 322
dd) Nr. 4: Datenzugang 323
ee) Nr. 5: Intermediationsmacht 324
c) Satz 3: Befristung der Verfügung 325
4. Der Verhaltenskatalog des § 19a Abs. 2 GWB 326
a) Satz 1: Verbotene Verhaltensweisen 326
b) Satz 2 und 3: Rechtfertigung und Beweislast 327
II. Europäisches Recht – Digital Markets Act 328
1. Entstehungsgeschichte und Verordnungszweck 328
2. Rechtsnatur des DMA und verbleibender Anwendungsbereich von § 19a GWB 330
3. Adressatenstellung: Gatekeeper 331
a) Zentrale Plattformdienste 331
b) Benennung nach Art. 3 DMA 332
c) Kein Erfordernis konglomerater Strukturen 334
4. Verhaltensregeln 335
III. Ergebnis 336
B. Kritische Bewertung von § 19a Abs. 1 GWB und Entwicklung eigener Reformvorschläge 337
I. Erfordernis der Einführung einer neuen Marktmachtschwelle in das deutsche Kartellrecht 338
1. Begrenzte Erfassung konglomerater Marktmacht auf digitalen Märkten mithilfe herkömmlicher Marktmachtschwellen 339
a) Grenzen von § 18 GWB 339
aa) Bisherige Entscheidungspraxis in Anwendung von Art. 102 AEUV und § 19 GWB 339
bb) Besondere Verhaltenskontrolle – besondere Marktmachtschwelle 341
cc) Keine Lösung mithilfe des Konzepts der parallelen Einzelmarktbeherrschung 341
dd) Materiellrechtliche Probleme bei der Feststellung von Marktbeherrschung auf digitalen Märkten 343
ee) Verfahrensdauer 344
ff) Grenzen konglomerater Fallgruppen 347
b) Grenzen von § 20 GWB 347
aa) Relative Marktmacht 348
bb) Überlegene Machtmacht 349
2. Keine Übereinstimmung mit den gesetzgeberischen Erkenntnissen aus der Wissenschaft 350
a) Fehlende Begründung des Gesetzgebers zum Erfordernis von § 19a Abs. 1 GWB 351
b) Weitestgehend konträre Erkenntnisse aus der Wissenschaft 352
aa) Ablehnende Stimmen 352
bb) Neutrale und bejahende Stimmen 355
3. Zwischenergebnis 356
II. Geeignetheit von § 19a Abs. 1 GWB zur Erfassung der Marktstellungen digitaler Konglomerate 356
1. § 19a Abs. 1 Satz 1 GWB 357
a) Marktübergreifende Betrachtungsweise 357
b) Tätigkeit auf Märkten im Sinne des § 18 Abs. 3a GWB 358
aa) Anknüpfen an eine weitere verhaltensspielraumerweiternde Eigenschaft digitaler Konglomerate 358
bb) Problematische Auslegung des Bundeskartellamts 359
cc) Klarstellung bei der Normauslegung 360
dd) Bewertung der Norm 361
c) Erheblicher Umfang 362
aa) Verfehlter Zweck des Tatbestandsmerkmals 363
bb) Prüfung der Erheblichkeit 364
(1) Externer Marktvergleich 364
(2) Unternehmensinterner Selbstvergleich 365
d) Zweigliedriges Verfahren 367
2. § 19a Abs. 1 Satz 2 GWB 368
a) Qualitative anstatt quantitativer Bewertung 369
b) Verzicht einer marktbeherrschenden Stellung 369
c) Sonstige Kriterien 370
3. § 19a Abs. 1 Satz 3 GWB 371
C. Zusammenfassung 371
Teil 4: Gesamtergebnis 374
Literaturverzeichnis 376
Verzeichnis der zitierten Berichte, Gesetzentwürfe, Mitteilungen, Positionspapiere und Statistiken von Arbeitsgruppen, Behörden, Parteien, Staatsorganen, Universitäten, Unternehmen und Verbänden 395
Stichwortverzeichnis 400