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Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung

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Kramer, K. (2025). Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung. Eine Darstellung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59420-7
Kramer, Kevin. Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung: Eine Darstellung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59420-7
Kramer, K (2025): Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung: Eine Darstellung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59420-7

Format

Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung

Eine Darstellung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts

Kramer, Kevin

Beiträge zum Wirtschaftsstrafrecht, Vol. 11

(2025)

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About The Author

Kevin Kramer studierte Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Im Rahmen seines Studiums absolvierte er den Schwerpunktbereich der Kriminalwissenschaften. Nach Abschluss der Ersten Juristischen Staatsprüfung im Juni 2020 verfasste er seine Dissertation unter Betreuung von Prof. Dr. Andreas Hoyer, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Wirtschaftsstrafrecht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Promotionsbegleitend arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Wirtschaftskanzlei mit Schwerpunkt im Steuerstrafrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht.

Abstract

Gerade für das Wirtschaftsstrafrecht wird häufig eine besondere Relevanz des (verbreitet kritisierten) strafrechtlichen Vorfelds attestiert. Die Arbeit widmet sich ebenjenem Konstrukt auch deshalb spezifisch im wirtschaftsstrafrechtlichen Zusammenhang. Hierbei gelangt sie zu dem Ergebnis, dass strafrechtliches Vorfeld materiell - multiperspektivisch verstanden ¬- treffend als Pönalisierung eines potenziellen Durchgangsstadiums zum Hauptfeld definiert werden kann, ausgerichtet dabei am Unrecht. Unter Bezugnahme auf das Hauptfeld einer Individualrechtsgutsverletzung untersucht sie sodann verschiedene Ausprägungen des Deliktstypus und stellt in der Tat eine besondere Relevanz der so betrachteten Vorfeldgruppe gerade für das Wirtschaftsstrafrecht fest. Sie gelangt jedoch auch zu dem Ergebnis, dass eine allzu pauschale Kritik an der näher untersuchten Vorfeldgruppe sowie am strafrechtlichen Vorfeld insgesamt nicht angezeigt ist und regt insofern ein Umdenken an.»Delicts in the Run-Up of a Damage of an Individual Legally Protected Right. An Illustration in the Context of Law Relating to Economic Offences«: The thesis examines the dogmatics of the penal prefield in the context of law relating to economic offences, for which it is often considered to be highly relevant. It develops a definition and shows the potential and limits of the term. In doing so, it also counters the generalised criticism given on the group of delicts in the run-up of a damage of an individual legally protected right and on the penal prefield as a whole.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 17
I. Hinführung 17
II. Ziel der Arbeit 19
III. Gang der Untersuchung 21
1. Kapitel: Wirtschaftsstrafrecht – Begriffsbestimmung 22
A. Definitionsschwierigkeiten als Ausschlusskriterium einer Bearbeitung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts? 22
B. Zentrale Definitionsansätze 23
I. Strafrechtsdogmatische Betrachtung 23
II. Kriminologische Betrachtung 24
1. White Collar Crime 24
2. Occupational Crime und Corporate Crime 25
3. Missbrauch von Systemvertrauen 26
III. Strafprozessuale Betrachtung 27
IV. Stellungnahme 27
C. Zwischenergebnis 29
2. Kapitel: Das Vorfelddelikt als Teil der Strafrechtsdogmatik 31
A. Grundlagen zum Typus des Vorfelddelikts 31
B. Vorfeld und Vorverlagerung im Strafrecht – Analyse bestehender Definitionsansätze und Bezugnahmen 32
I. Literatur 33
1. Bestimmung im Hinblick auf eine Rechtsgutsverletzung 33
a) Inbezugnahme einer als manifest gedachten Rechtsgutsbeeinträchtigung – multiperspektivisches Verständnis (Beck) 34
b) Tatbestände ohne das Erfordernis einer Rechtsgutsverletzung – monoperspektivisches Verständnis (Fedders) 35
c) Inbezugnahme einer als fix gedachten Rechtsgutsverletzung – Ungewissheit hinsichtlich eines mono- oder multiperspektivischen Begriffsverständnisses (Jakobs) 35
d) Tatbestandlicher Verzicht auf eine Individualrechtsgutsverletzung (Sieber) 36
e) Vorverlagerung als Strafbarkeit vor Verwirklichung eines materiellen Schadens – Vorfeldkriminalisierung als vom Vollendungsdelikt unabhängiger Unterfall (Bützler) 37
2. Bestimmung im Hinblick auf einen Erfolg 38
a) Ausbleiben eines Erfolgs (Kaiser) 38
b) Schutzschalen- beziehungsweise Ring-Modell (Basten) 39
3. Bestimmung im Hinblick auf das Erfordernis einer weiteren Handlung 41
a) Nicht schädigende beziehungsweise konkret gefährdende Handlungen (Sinn) 41
b) Abstellen auf Gefährdungsdelikte „herkömmlicher Art“ – das Zufallskriterium (Hefendehl) 42
4. Weites Begriffsverständnis (Hüls) 44
5. Deliktsstadien als Abgrenzungskriterium (Kühl) 45
6. Gedankenspiel: geltendes Strafrecht als Bezugspunkt (Beck) 46
7. Grundsätzliche Ablehnung (Voss) 47
II. Gesetzgebungsmaterialien 49
III. Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs 50
IV. Zusammenfassung und Stellungnahme 52
C. Lösungsansatz zur Bestimmung des strafrechtlichen Vorfeldbegriffs 55
I. Strafrechtliches Vorfeld als Pönalisierung eines potenziellen Durchgangsstadiums zum Hauptfeld 56
1. Ausrichtung des materiellen Vorfelds am Unrecht 57
2. Das Hauptfeld nicht als Teil des im Vorfeld verwirklichten Unrechts (insgesamt „nur“ ein potenzielles Durchgangsstadium) 59
3. Möglichkeit eines vorfeldspezifischen Übergangs in das Hauptfeld („immerhin“ ein potenzielles Durchgangsstadium) 60
II. Die Problematik der Relationalität – mögliche Schlussfolgerungen 62
1. Das Vorfeld (schon deshalb) nicht als Teil der Strafrechtsdogmatik 63
2. Monoperspektivisches Vorfeldverständnis – Bildung nur eines Vorfelds 64
3. Multiperspektivisches Vorfeldverständnis – Bildung variabler Vorfeldgruppen 64
4. Stellungnahme 65
III. Zusammenfassung 67
D. Abgrenzung des Vorfelds 67
I. Abgrenzung zur Vorverlagerung 67
II. Abgrenzung zur Erweiterung, Ausdehnung, Ausweitung und vergleichbaren Begriffen 69
III. Abgrenzung zum Nachfeld 72
IV. Abgrenzung zur Neuschaffung 72
V. Zusammenfassung 74
E. Zwischenergebnis 74
3. Kapitel: Erscheinungsformen von Vorfelddelikten einer Individualrechtsgutsverletzung 77
A. Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung 77
I. Dogmatische Grundlagen zum Rechtsgutsbegriff 77
1. Reales und ideelles Rechtsgutsverständnis 78
2. Rechtsgut und Handlungsobjekt – formeller und materieller Erfolgsbegriff 80
3. Systemimmanente und systemkritische Funktion des Rechtsgutsbegriffs 81
4. Individual- und Kollektivrechtsgut 82
5. Rechtsgutsgefährdung und -verletzung 84
II. Begründung der Vorfeldgruppe durch die Bestimmung des Hauptfelds einer Individualrechtsgutsverletzung 85
B. Untersuchung möglicher Erscheinungsformen 88
I. Erscheinungsformen unter der Einschränkung der Möglichkeit eines vorfeldspezifischen Übergangs in das Hauptfeld 88
1. Abstrakte Gefährdungsdelikte 89
2. Tätigkeitsdelikte 92
3. Vorbereitungsdelikte 93
4. Versuchsdelikte 95
5. Unternehmensdelikte 98
II. Erscheinungsformen ohne Einschränkung 99
1. Eignungsdelikte 99
2. Konkrete Gefährdungsdelikte 100
III. Keine Erscheinungsformen im Hinblick auf das Hauptfeld als möglichen Teil des im Vorfeld verwirklichten Unrechts 102
1. Beihilfe 102
2. Anstiftung 103
3. Überschießende Innentendenzen 104
4. Actio und omissio libera in causa 105
5. Erfolgsqualifizierte Delikte 107
6. Schutz von Kollektivrechtsgütern – mögliche Perspektiven 108
a) Betrachtung aus monistisch-personaler Perspektive 108
b) Abstellen auf die Unverletzlichkeit von Kollektivrechtsgütern 110
c) Bezugnahme auf hintereinander geschaltete Rechtsgüter 110
d) Tatbestandlicher Schutz (auch) von Kollektivrechtsgütern im Zuge eines Verletzungsdelikts zum Schutz von Individualrechtsgütern 110
e) Stellungnahme 111
IV. Zusammenfassung 113
C. Einordnung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts 114
D. Zwischenergebnis 115
4. Kapitel: Verfassungsrechtliche Grenzübertritte 117
A. Verfassungsrecht als Grenzlinie von Vorfelddelikten einer Individualrechtsgutsverletzung – Grenzübertritte insgesamt? 117
B. Betrachtung möglicher verfassungsrechtlicher Grenzübertritte 119
I. Rechtsgüterschutz 119
II. Ultima-ratio-Prinzip 122
III. Bestimmtheitsgebot 124
IV. Zusammenfassung 126
C. Einordnung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts 127
D. Stellungnahme und Zwischenergebnis 127
5. Kapitel: Auswirkungen – Strafprozessrecht, Strafzwecke, präventive Strafvorschriften und strafrechtsdogmatische Sensibilisierung 131
A. Auswirkungen von Vorfelddelikten einer Individualrechtsgutsverletzung insgesamt? 131
B. Untersuchung möglicher Auswirkungen 131
I. Auswirkungen im Kontext des Strafprozessrechts 132
1. Beweiserleichterung 132
2. „Tür-“ beziehungsweise „Büchsenöffnung“ 136
3. Abwendung einer Individualrechtsgutsverletzung aufgrund einer frühzeitigen Intervention auf Basis des Strafprozessrechts 139
II. Frühzeitige Förderung der (präventiven) Strafzwecke 141
III. Förderung präventiver Strafvorschriften 143
IV. Strafrechtsdogmatische Sensibilisierung 144
V. Zusammenfassung 145
C. Einordnung im Kontext des Wirtschaftsstrafrechts 146
D. Stellungnahme und Zwischenergebnis 147
6. Kapitel: Schlussbetrachtung 148
A. Mögliche Korrekturansätze 148
I. Korrektur im Rahmen des materiellen Strafrechts 148
1. Beschränkung auf das „klassische“ Strafrecht 148
2. „Herabstufung“ zur Ordnungswidrigkeit 149
3. Modifikation des abstrakten Gefährdungsdelikts 150
4. Straflosigkeit des untauglichen Versuchs 150
5. Ausweitung der tätigen Reue 151
6. Restriktive Tatbestandsauslegung 151
II. Korrektur auf der Ebene des Strafprozessrechts 152
III. Korrektur im Wege der Strafzumessung 153
IV. Stellungnahme 153
B. Abschließende Fragen – Vorfelddelikte einer Individualrechtsgutsverletzung als: 154
I. Charakteristischer Deliktstypus des Wirtschaftsstrafrechts? 155
II. Zutreffend negativ zu assoziierender Deliktstypus? 156
III. Verzichtbarer Teil der Strafrechtsdogmatik? 158
C. Zusammenfassung der Ergebnisse 159
D. Fazit 162
Literaturverzeichnis 165
Stichwortverzeichnis 175