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Die Hinweisgeberverantwortung des Wirtschaftsanwalts

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Thomssen, P. (2025). Die Hinweisgeberverantwortung des Wirtschaftsanwalts. Der Wirtschaftsanwalt im Spannungsfeld zwischen anwaltlichen Grundwerten und dem öffentlichen Interesse an der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59443-6
Thomssen, Philipp. Die Hinweisgeberverantwortung des Wirtschaftsanwalts: Der Wirtschaftsanwalt im Spannungsfeld zwischen anwaltlichen Grundwerten und dem öffentlichen Interesse an der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59443-6
Thomssen, P (2025): Die Hinweisgeberverantwortung des Wirtschaftsanwalts: Der Wirtschaftsanwalt im Spannungsfeld zwischen anwaltlichen Grundwerten und dem öffentlichen Interesse an der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59443-6

Format

Die Hinweisgeberverantwortung des Wirtschaftsanwalts

Der Wirtschaftsanwalt im Spannungsfeld zwischen anwaltlichen Grundwerten und dem öffentlichen Interesse an der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität

Thomssen, Philipp

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 591

(2025)

Additional Information

Book Details

About The Author

Philipp Thomssen ist Rechtsanwalt und Partner einer Wirtschaftskanzlei in Norddeutschland. Er berät Unternehmen und Investoren in den Bereichen M&A-Transaktionen, Umstrukturierungen sowie bei gesellschaftsrechtlichen Fragestellungen. Nach seinem Studium in Hamburg und London war er promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Wirtschaftskanzlei tätig. Anschließend absolvierte er das Referendariat in Hamburg, Mailand und San Diego. Nach dem zweiten Staatsexamen begann er seine anwaltliche Karriere bei einer US-amerikanischen Wirtschaftskanzlei in Hamburg, bevor er zu seiner jetzigen Kanzlei nach Lübeck wechselte.

Abstract

Bei der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität spielt der Zugriff auf das Insiderwissen von Hinweisgebern eine immer wichtigere Rolle. Dabei geraten zunehmend auch wirtschaftsberatende Rechtsanwälte und andere vergleichbare Berufsträger als Informationsquelle in den Fokus. Die Arbeit untersucht berufs- und außerberufsrechtliche Pflichten der Anwaltschaft zur Verhinderung und Aufklärung von Wirtschaftsstraftaten und die daraus folgenden Konfliktlinien zwischen der Nutzung anwaltlichen Sonderwissens zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität einerseits sowie der anwaltlichen Verschwiegenheit und Unabhängigkeit andererseits. Dazu greift die Untersuchung die vor allem in den Vereinigten Staaten geführte Diskussion und dortige Regulierungsansätze zur Einbindung von Anwälten in die Corporate Governance auf und überträgt diese auf das deutsche Recht, wobei neueste Rechtsentwicklungen wie das Hinweisgeberschutzgesetz einbezogen werden.»Whistleblowing by Corporate Lawyers. The Corporate Lawyer Between Core Values of the Legal Profession and the Public Interest in the Fight Against White-Collar Crime«: Corporate lawyers are increasingly becoming potential sources of information in combating white-collar crime. This study explores the inherent conflicts between the disclosure of privileged information to address corporate misconduct and the fundamental principles of legal confidentiality and professional independence. Therefore, the study analyses the ongoing debates and regulatory approaches regarding the role of lawyers in corporate governance, with a particular focus on the United States.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 21
Einleitung 23
A. Gegenstand, Anlass und Ziel der Untersuchung 23
B. Einführung durch exemplarische Falldarstellungen 25
I. Enron 25
II. Cum/Ex 26
III. Wölbern Invest 28
IV. Wirecard 28
V. Adler Group 29
VI. Schlussfolgerung 31
C. Stand der Debatte 31
I. Rechtspolitische Erwägungen in den USA 31
1. Savings-and-Loan-Krise 31
2. Sarbanes-Oxley Act 32
a) Meinungsbild im Schrifttum 32
b) Gesetzgebung 33
II. Stand der Debatte in Deutschland 34
1. Gesetzgebung 34
a) Geldwäschebekämpfung 34
b) Bekämpfung von Steuervermeidungspraktiken 35
2. Politisches Meinungsbild 35
3. Meinungsbild im Schrifttum 36
III. Zwischenergebnis 37
D. Gang der Untersuchung 37
Erster Teil: Whi‍s‍t‍leblowing und Corporate Governance 39
A. Grundlagen 39
I. Begriff 39
II. Entwicklung des Whi‍s‍t‍leblowings 40
1. Individualschutz 41
2. Meldesysteme 41
B. Whi‍s‍t‍leblowing als Instrument der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität 43
I. Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität als Regelungsziel 44
1. Begriff der Wirtschaftskriminalität 44
a) Sozio-kriminologischer Begriff 44
b) Rechtsdogmatische Definition 45
c) Formeller Begriff 45
d) Unternehmenskriminalität als Unterbegriff 46
e) Zwischenergebnis 46
2. Ursachen für wirtschaftskriminelles Handeln 46
a) Kosten-Nutzen-Kalkül nach der Rational-Choice-Theorie 47
b) Geringe Entdeckungswahrscheinlichkeit 47
3. Lösungsansätze 48
a) Erhöhung der Sanktionsandrohung 48
b) Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit 49
4. Folgen von Wirtschaftskriminalität und gesetzgeberische Maßnahmen 49
a) Wirtschaftliche Auswirkungen 49
b) Rechtspolitische Maßnahmen zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität 50
5. Zwischenergebnis 51
II. Regelungsebenen des Whi‍s‍t‍leblowingrechts 51
1. Adressat der Verdachtsmeldung oder Anzeige 52
a) Internes Whi‍s‍t‍leblowing 52
b) Externes Whi‍s‍t‍leblowing 52
2. Whi‍s‍t‍leblowing und Anzeigepflichten 53
a) Freiwilligkeit als notwendiges Element des Whi‍s‍t‍leblowings 53
b) Melde- und Anzeigepflichten 53
C. Whi‍s‍t‍leblowing im System der Corporate Governance 54
I. Corporate Governance 54
1. Begriffliches 54
2. Grundsätze der Corporate Governance 55
a) Shareholder Value und Stakeholder Value 55
b) Diskretionärer Entscheidungsspielraum 55
3. Ökonomisch-theoretische Grundlagen 56
a) Neue Institutionenökonomik 56
b) Principal-Agent-Konflikt 56
c) Governance-Systeme 57
4. Rechtsquellen und Regulierungsebenen 58
a) Gesetz und Satzung 58
b) Deutscher Corporate Governance Kodex 59
c) Unternehmensinterne Richtlinien 59
5. Akteure im System der Corporate Governance 60
a) Gesellschaftsorgane 60
b) Gatekeeper 61
II. Compliance und Corporate Governance 62
1. Corporate Compliance 62
2. Compliance als Bestandteil der Corporate Governance 63
III. Institutionalisierung des Whi‍s‍t‍leblowings 64
1. Whi‍s‍t‍leblowing als integraler Bestandteil des Compliance-Management-Systems 64
2. Whi‍s‍t‍leblowing und Prüfungsausschuss 64
D. Zwischenergebnis 66
Zweiter Teil: Wirtschaftsanwälte als Akteure im System der Corporate Governance 67
A. Das Berufsbild des Wirtschaftsanwalts 67
I. Begriff des Wirtschaftsanwalts 67
II. Formen der Berufsausübung 68
1. Externer Wirtschaftsanwalt 68
a) Entwicklung der Wirtschaftskanzleien 68
b) Einfluss der angelsächsischen Law Firms 70
2. Syndikusanwalt 71
a) Begriffliches 71
b) Gesetzliches Berufsbild des Syndikusrechtsanwalts 72
c) Bedeutung der Syndikusanwälte 73
III. Zwischenergebnis 74
B. Rechtlicher Rahmen der Tätigkeit des Wirtschaftsanwalts 75
I. Berufsrechtliche Regelungsquellen 75
1. Regelungszweck 75
2. Wesentliche Regelungsgegenstände der BRAO 76
3. § 43 BRAO als Generalklausel anwaltlicher Berufspflichten 77
a) „Bastille-Entscheidung“ des Bundesverfassungsgerichts 77
b) Berufsrechtsnovelle von 1994 78
c) Bedeutung der Generalklausel 78
aa) Ablehnende Ansicht 79
bb) Generalklausel als Auffangtatbestand 79
cc) Generalklausel als Transportnorm 80
dd) Stellungnahme 81
d) Zwischenergebnis 81
II. Weitere einfachgesetzliche Regelungsquellen 82
III. Anwaltsvertrag 83
1. Vertragsschluss und Rechtsnatur des Anwaltsvertrags 83
2. Die Aktiengesellschaft als Mandant 84
a) Einbeziehung der Vorstandsmitglieder 84
b) Einbeziehung der Aufsichtsratsmitglieder 85
3. Die Rechtsanwaltskanzlei als Vertragspartei 86
4. Vertragsinhalt 87
a) Umfang des Mandats 87
b) Allgemeine Vertragspflichten 87
IV. Zwischenergebnis 88
C. Die Rolle des Wirtschaftsanwalts in der Corporate Governance 89
I. Vertragliche Hinweis- und Warnpflichten 89
1. Pflicht zur Beratung und Belehrung über mandatsbezogene Risiken und Gefahren 89
a) Umfang des Mandats 90
aa) Unbeschränktes Mandat 90
bb) Beschränktes Mandat 90
b) Inhalt und Reichweite der Belehrungs- und Beratungspflicht 91
aa) Umfassende Beratungs- und Belehrungspflicht 91
bb) Bindung an den Auftragsgegenstand 91
c) Belehrung über Risiken bei der Rechtsgestaltung 92
2. Hinweis- und Warnpflicht 93
a) Rechtliche Grundlagen der nebenvertraglichen Hinweis- und Warnpflicht 94
b) Konkretisierung der Hinweis- und Warnpflicht bei Anwaltsverträgen 94
aa) Abweichende Ansicht 95
bb) Entwicklung der Rechtsprechung 95
cc) Stellungnahme 97
c) Positive Kenntnis und Offenkundigkeit 97
d) Grenzen der Hinweis- und Warnpflicht 98
aa) Anderweitige Beratung 98
bb) Persönlichen Eigenschaften und Kenntnisse 98
cc) Verantwortungslücke bei der Beratung großer Unternehmen 98
3. Überwachungspflicht 99
a) Umfang der Ermittlungs- und Aufklärungspflicht 99
b) Sachverhaltsaufklärung bei Vorliegen verdachtsbegründender Tatsachen 100
4. Besonderheiten bei Syndikusanwälten 101
a) Übertragbarkeit der Pflichten des externen Anwalts 101
b) Allgemeine arbeitsvertragliche Anzeigepflichten 101
5. Adressaten der Anzeige 102
a) Allgemeine Anzeigepflicht gegenüber dem Ansprechpartner oder Vorgesetzten 103
b) Anzeigepflicht gegenüber dem Vorstand 103
aa) Ablehnung einer Eskalationspflicht 103
bb) Befürwortung einer Eskalationspflicht 104
cc) Stellungnahme 105
c) Anzeigepflicht gegenüber dem Aufsichtsrat 106
aa) Pflichtenkollision 106
bb) Pflicht zur Verschwiegenheit gegenüber dem Aufsichtsrat 107
cc) Zulässigkeit der Informationsweitergabe im Krisenfall 108
(1) Generelle Zulässigkeit der Berichterstattung an den Aufsichtsrat 109
(2) Information des Aufsichtsrats nur in notstandsähnlicher Lage 109
(3) Vermittelnde Auffassung 109
(4) Stellungnahme 110
d) Anzeigepflicht gegenüber Behörden und Dritten 112
6. Zwischenergebnis 112
II. Einbindung des Wirtschaftsanwalts in die Corporate Governance durch Mandatsniederlegungspflichten 113
1. Vertragliche und berufsrechtliche Pflicht zur Niederlegung des Mandats 113
2. Rechtsverletzung ohne Bezug zur Beratungsleistung 113
3. Rechtsverletzung mit Bezug zur Beratungsleistung 114
a) Meinung im Schrifttum 115
b) Rechtsprechung 115
c) Stellungnahme 117
4. Zwischenergebnis 117
D. Fehlsteuerungen durch Zielkonflikte und Fehlanreize 118
I. Veränderung des Marktumfelds und Wettbewerb 118
1. Der Wirtschaftsanwalt als projektbezogener Spezialist 119
2. Der Wirtschaftsanwalt als willfähriger Komplize 119
II. Vergütungsmodelle 120
III. Kognitive Verzerrungen 121
IV. Bewertung 122
E. Zwischenergebnis 122
Dritter Teil: Inanspruchnahme von Wirtschaftsanwälten als Hinweisgeber in den USA 124
A. Einführung 124
B. Kapitalmarktrechtliche Meldepflichten und Anzeigerechte für Rechtsanwälte 124
I. Wirtschaftsanwälte als Regelungssubjekt des Sarbanes-Oxley Acts 125
1. Rechtspolitischer Hintergrund und Gesetzgebungsverfahren 125
2. Regelungsgehalt der Norm 127
3. Normzweck 127
4. Implementierung durch die SEC 129
a) Standards of Professional Conduct for Attorneys gemäß 17 CFR § 205 129
b) Grenzen des Ermessens 130
II. Persönlicher Anwendungsbereich des 17 CFR § 205 130
1. Rechtsanwaltseigenschaft 130
2. Anwaltliche Vertretung des Emittenten 131
a) Bestehen eines Mandatsverhältnisses 131
b) Emittenteneigenschaft im Sinne des Sarbanes-Oxley Acts 131
3. SEC-Bezug der anwaltlichen Tätigkeit 133
a) Vorgaben gemäß Section 307 SOX 133
b) Definition gemäß 17 CFR § 205.2‍(a) 133
c) Kritik der Anwaltschaft 134
4. Ausnahmen für ausländische Berufsträger 134
III. Interne Meldepflichten 134
1. Voraussetzungen des Meldetatbestands 134
a) Kenntnis meldepflichtbegründender Tatsachen 134
b) Erkennbarkeit der Rechtsverletzung 135
aa) Ursprünglicher Verordnungsentwurf 135
bb) Kritik der Anwaltschaft 135
cc) Finale Fassung der Verordnung 135
dd) Kritik der Literatur 136
ee) Stellungnahme 136
c) Sachlicher Anwendungsbereich 137
aa) Securities Law 137
bb) Fiduciary Duties 137
cc) Vergleichbare Vorschriften 138
dd) Materiality 138
2. Ausgestaltung des Meldeverfahrens 139
a) Erste Stufe: Meldung auf Arbeitsebene 139
b) Zweite Stufe: Meldung auf Ebene des obersten Leitungs- und Überwachungsorgans 140
aa) Angemessenheit der Reaktion des Managements 140
bb) Ermessen des Rechtsanwalts 141
cc) Umgehung des Managements 141
c) Alternatives Meldeverfahren 141
aa) Qualified Legal Compliance Committee 142
bb) Meldung an das QLCC 142
3. Ausnahmen von der Meldepflicht 143
4. Sanktionen 143
IV. Externes Anzeigerecht 144
1. Offenlegung in einem gegen den Rechtsanwalt gerichteten Verfahren 144
2. Freiwillige Anzeige des vermuteten Rechtsverstoßes bei der SEC 144
a) Voraussetzungen des Anzeigerechts gemäß 17 CFR § 205.3‍(d)(2) 144
b) Beeinträchtigung des Vertrauensverhältnisses 145
V. Zwischenergebnis 146
C. Berufsrechtliche Meldepflichten und Anzeigerechte für Rechtsanwälte 147
I. Grundlagen zum anwaltlichen Berufsrecht in den USA 147
1. Regelungskompetenz 147
2. Historische Entwicklung der ABA Model Rules 148
3. Tradition tätigkeitsspezifischer Verhaltensstandards für Wirtschaftsanwälte 148
II. Interne Meldepflichten gemäß Rule 1.13 149
1. Entstehungsgeschichte 150
a) Task Force on Corporate Responsibility 150
b) Corporate-Governance-Funktion von Wirtschaftsanwälten 150
c) Grenzen der anwaltlichen Verantwortung 151
d) Implementierung der Empfehlungen 151
2. Regelungszweck 152
a) Informationsasymmetrien 152
b) Interessenkonflikte 152
c) Vertrauensverlust 153
3. Meldetatbestände gemäß Rule 1.13 154
a) Persönlicher Anwendungsbereich von Rule 1.13 154
b) Verdachtsmeldung gemäß Rule 1.13‍(b) 154
aa) Kenntnis einer Rechtsverletzung 154
bb) Bezug zum Mandatsgegenstand 155
cc) Ermessen 155
c) Meldung bei Kündigung oder Mandatsniederlegung 156
III. Externe Anzeigerechte gemäß Rule 1.13‍(c) und 1.6‍(b) 157
1. Anwaltliche Verschwiegenheit 157
a) Gesetzliche Verankerung 157
b) Zweck der Verschwiegenheitspflicht 158
c) Reichweite der Verschwiegenheitspflicht 158
d) Einschränkungen der Verschwiegenheitspflicht 158
2. Anzeigerecht gemäß Rule 1.13‍(c) 159
a) Regelungszweck 159
b) Rechtspolitische Diskussion 161
c) Voraussetzungen 161
3. Anzeigerecht gemäß Rule 1.6 162
a) Regelungszweck 163
b) Voraussetzungen und Rechtsfolgen 164
IV. Zwischenergebnis 165
D. Zwischenergebnis 165
Vierter Teil: Gesetzliche Anzeige- und Auskunftspflichten in Deutschland 167
A. Einführung 167
B. Anzeigepflichten 167
I. Interne Anzeigepflichten 168
1. Strafrechtliche Anzeigepflichten 168
a) Interne Anzeigepflicht aus Garantenstellung 168
aa) Garantenstellung des Compliance Beauftragten 168
bb) Garantenstellung aus Ingerenz 170
b) Anzeige geplanter Straftaten gemäß den §§ 138, 139 StGB 171
2. Berufsrechtliche Anzeigepflichten 172
a) § 11 BORA 172
b) § 43 BRAO 172
c) Zwischenergebnis 173
II. Externe Anzeigepflichten 174
1. Anzeige geplanter Straftaten, §§ 138, 139 StGB 174
2. Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung 174
a) Mandatsniederlegung bei fehlender Identifizierungsmöglichkeit 175
b) Meldepflicht gemäß § 43 Abs. 1 GwG 176
aa) Meldetatbestände gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 1–3 GwG 176
bb) Rückausnahme gemäß § 43 Abs. 2 GwG 176
cc) Kritik der Anwaltschaft 178
dd) Stellungnahme 178
c) Identifizierungs- und Meldepflicht für Syndikusanwälte 178
3. Mitteilung von grenzüberschreitenden Steuergestaltungen 180
a) Sachlicher Anwendungsbereich 180
b) Persönlicher Anwendungsbereich 180
c) Kollision mit dem anwaltlichen Berufsgeheimnis 181
4. Berichterstattung durch den Compliance Officer 182
5. Geschäftsgeheimnisgesetz 183
6. Whi‍s‍t‍leblowing-Richtlinie und HinSchG 184
III. Zwischenergebnis 185
C. Auskunftspflichten gegenüber Ermittlungs- und Aufsichtsbehörden 186
I. Auskunfts- und Vorlagepflicht bei Ermittlungen der BaFin 186
1. Auskunfts- und Vorlagepflicht gemäß § 44c Abs. 1 KWG 186
2. Rechtsprechung 187
a) Verwaltungsgericht Frankfurt am Main vom 14. Mai 2009 187
b) Verwaltungsgerichtshof Kassel vom 10. November 2010 187
c) Bundesverwaltungsgericht vom 13. Dezember 2012 188
d) Literaturstimmen 189
e) Stellungnahme 189
3. Übertragbarkeit der Rechtsprechung 190
4. Zwischenergebnis 190
II. Kein Beschlagnahmeschutz bei internen Untersuchungen 191
1. Streitstand 191
a) Herrschende Meinung 191
b) Andere Ansicht 192
2. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 192
3. Folgen für die Praxis 192
III. Auskunftspflichten nach dem Geldwäschegesetz 193
D. Zwischenergebnis 194
Fünfter Teil: Rechtspolitische Diskussion zur Inanspruchnahme von Wirtschaftsanwälten als Hinweisgeber 196
A. Gründe für Inanspruchnahme von Wirtschaftsanwälten als Hinweisgeber 196
I. Effektive Aufklärung und Verfolgung von Straftaten 196
1. Reduzierung unternehmensinterner Informationsasymmetrien 197
2. Aufsichtsrechtliche Informationsbeschaffung 197
II. Das Rollenbild des Wirtschaftsanwalts als Anknüpfungspunkt 198
III. Fehlverhalten von Wirtschaftsanwälten am Beispiel Cum/Ex 199
1. Die Rolle von Wirtschaftsanwälten bei Cum/Ex-Geschäften 200
2. Rechtlich relevantes Fehlverhalten 200
a) Nichtanzeige gegenüber Ermittlungs- oder Aufsichtsbehörden 200
b) Fehlerhafte Beratung im Zusammenhang mit Cum/Ex-Geschäften 201
c) Beihilfe zur Steuerhinterziehung 202
3. Bewertung gemäß § 138d Abs. 1 AO 203
IV. Zwischenergebnis 204
B. Vereinbarkeit von Whi‍s‍t‍leblowing mit dem anwaltlichen Berufsbild 205
I. Historische Entwicklung des Anwaltsberufs in Deutschland 205
1. Die staatlich gebundene Anwaltschaft in Preußen 206
2. Die Freiheit der Advokatur 207
a) Reformbemühungen 207
b) Inhaltliche Forderungen 208
aa) Unabhängigkeit vom Staat 208
bb) Zulassungsfreiheit 209
c) Die Rechtsanwaltsordnung von 1878 210
3. NS-Zeit 210
4. Zwischenergebnis 211
II. Gegenwärtiges Berufsbild in Deutschland 211
1. Allgemeine Beschreibung des anwaltlichen Berufsbilds 211
2. Zugehörigkeit zur Rechtspflege 212
3. Organ der Rechtspflege 213
a) Rechtsprechung 213
b) Schrifttum 214
c) Spannungsfeld zwischen Rechtspflegefunktion und Interessenvertretung 215
d) Zwischenergebnis 216
4. Verfassungsmäßige Verankerung 217
a) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 217
b) Schrifttum 217
c) Rechtfertigung von Eingriffen 218
III. Zwischenergebnis 218
C. Verfassungsrechtliche Grenzen für Hinweisgeberpflichten von Rechtsanwälten 219
I. Schutzbereich der anwaltlichen Berufsfreiheit gemäß Art. 12 Abs. 1 GG 220
1. Einheitlichkeit des Schutzbereichs 220
2. Grundsatz der anwaltlichen Unabhängigkeit 221
a) Gesetz 221
b) Rechtsprechung 222
aa) Bundesverfassungsgericht 222
bb) Bundesgerichtshof 223
c) Meinungsbild im Schrifttum 224
aa) Unabhängigkeit von staatlichen Interessen 224
bb) Politische Unabhängigkeit 226
d) Europarecht 226
aa) CCBE 226
bb) Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs 226
3. Das anwaltliche Berufsgeheimnis 227
a) Historischer Zusammenhang 227
b) Zweck und verfassungsmäßige Verankerung 228
aa) Individualschutz 229
bb) Funktionsschutz 229
cc) Verweigerungsrechte 229
dd) Verfassungsrechtliche Grundlagen 230
c) Sachlicher Anwendungsbereich und Grenzen des Berufsgeheimnisses 230
aa) Geheimnisschutz 230
bb) Ausnahmen 231
(1) Gesetzliche Ausnahmen 231
(2) Grundsätze über die Abwägung widerstreitender Pflichten oder Interessen 231
d) Besonderheiten des Syndikusanwalts 233
e) Besonderheiten bei der Beratung von Kapitalgesellschaften 234
II. Eingriff und Rechtfertigung 235
1. Anzeigepflichten 236
a) Anzeigepflicht bei Gefahr einer strafbewehrten Schädigung Dritter 236
aa) Grundrechtseingriff 236
(1) Gefährdung der anwaltlichen Unabhängigkeit 237
(2) Gefährdung der anwaltlichen Verschwiegenheit 238
(3) Chilling Effect 238
(4) Besonderheit der Mandatsbeziehung 240
bb) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 240
(1) Eingeschränkte Eignung 241
(2) Eingriffsintensität 242
b) Meldepflichten gemäß § 43 GwG und § 138d AO 242
aa) § 43 GwG 242
bb) § 138d AO 243
2. Auskunftspflichten 244
a) Grundrechtseingriff 244
b) Maßstab für die verfassungsrechtliche Rechtfertigung 244
3. Interne Hinweisgeberpflichten gegenüber Leitungs- und Kontrollorganen 245
a) Grundrechtseingriff 245
aa) Loyalität gegenüber dem Vorstand 246
bb) Gefahr eines Interessenkonflikts 246
cc) Verletzung der Verschwiegenheit 247
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 247
aa) Schutz der Integrität der Wirtschaft und des Kapitalmarkts 248
bb) Kein Erfordernis gesetzlicher Pflichten 248
cc) Geringer Nutzen 249
dd) Wertende Betrachtung 250
4. Optionales Reporting-out 250
a) Schutz der Wirtschaft und des Kapitalmarkts als legitimer Zweck 250
b) Fehlender Anwendungsbereich der Regelung 251
c) Unangemessene Beeinträchtigung der Berufsausübungsfreiheit 251
III. Zwischenergebnis 252
Zusammenfassung 253
Anhang 1: Gesetzestexte 256
Anhang 2: Korrespondenz zum Geldwäschegesetz 269
Literaturverzeichnis 271
Stichwortverzeichnis 291