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Die Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten und ihre Akzeptanz im europäischen Ausland am Beispiel von Spanien

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Rohr, G. (2025). Die Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten und ihre Akzeptanz im europäischen Ausland am Beispiel von Spanien. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59517-4
Rohr, Georg Josef. Die Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten und ihre Akzeptanz im europäischen Ausland am Beispiel von Spanien. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59517-4
Rohr, G (2025): Die Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten und ihre Akzeptanz im europäischen Ausland am Beispiel von Spanien, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59517-4

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Die Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten und ihre Akzeptanz im europäischen Ausland am Beispiel von Spanien

Rohr, Georg Josef

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 593

(2025)

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About The Author

Georg Josef Rohr studierte Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg und legte die Erste juristische Staatsprüfung im Jahr 2019 ab. Von Oktober 2022 bis November 2024 absolvierte er sein Referendariat am Oberlandesgericht in Bamberg.

Abstract

In Deutschland existiert weder eine gesetzliche Grundlage noch eine einheitliche höchstrichterliche Rechtsprechung bezüglich der möglichen Regelungsreichweite über den Tod hinausgehender Vollmachten. Die Arbeit zeigt zunächst das Spannungsfeld zwischen der effektiven und umfassenden Verwirklichung des Erblasserwillens und der Vermeidung des Konterkarierens erbrechtlicher Schutzvorschriften zugunsten der Erben auf. Zentraler Gegenstand der nachfolgenden Untersuchung bildet sodann die mögliche Reichweite trans- und postmortaler Erblasservollmachten im deutschen Recht. Dabei wird ein umfassender Kriterienkatalog entwickelt, aus dem sich ergibt, inwieweit Erblasservollmachten zulässigerweise neben letztwilligen Verfügungen stehen können. Außerdem wird untersucht, inwieweit die nach deutschem Recht zulässig ausgestalteten trans- und postmortalen Vollmachten im europäischen Ausland, am Beispiel von Spanien, anerkannt werden.»The Scope of Trans- and Post-Mortem Testamentary Powers of Attorney and their Acceptance in other European Countries Using the Example of Spain«: The central subject of the study is the possible scope of trans- and post-mortem testamentary powers of attorney under German law. A comprehensive catalogue of criteria is developed to determine the extent to which testator powers of attorney can legitimately exist alongside testamentary dispositions. It also examines the extent to which trans- and post-mortem powers of attorney that are permissible under German law are recognised in other European countries, taking Spain as an example.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einführung 15
A. Bedeutung trans- und postmortaler Vollmachten 15
B. Zielsetzung und Gang der Untersuchung 20
Teil 1: Die Regelungssystematik der Vollmacht in Deutschland 24
§ 1 Der Weg zu BGB und Código Civil 24
§ 2 Länderüberblick Deutschland 27
A. Die Vollmacht im deutschen Recht 27
I. Abstraktionsprinzip 28
II. Isolierte Vollmacht 30
III. Vollmachtsarten und ihre Beteiligten 32
IV. Innenvollmacht und Außenvollmacht 33
V. Offenkundigkeitsgrundsatz 33
VI. Vorsorgevollmacht 34
VII. Form der Vollmacht 35
B. Über den Tod hinausgehende Vollmacht in Deutschland 37
I. Transmortale Vollmacht 37
1. Kausale Vollmacht 38
a) § 130 Abs. 2 BGB 38
b) §§ 1922 Abs. 1, 168 S. 1 BGB 39
2. Isolierte Vollmacht 41
a) Erlöschen der isolierten Vollmacht im Zweifelsfall 42
b) Fortbestand der isolierten Vollmacht 43
aa) Analoge Anwendung des § 168 S. 1 BGB 43
bb) Universalsukzession, § 1922 Abs. 1 BGB 45
3. Exkurs zur Vorsorgevollmacht 48
4. Zwischenergebnis 49
5. Erlöschen der Vollmacht 49
II. Postmortale Vollmacht 50
C. Fortbestand der Vollmacht bei Tod des Bevollmächtigten 51
D. Ergebnis 54
Teil 2: Trans- und postmortale Vollmachten als erbrechtliches Gestaltungsmittel im deutschen Recht 55
§ 3 Verhältnis der Erblasservollmacht zu anderen erbrechtlichen Instrumenten 55
A. Missbrauch der Vertretungsmacht 56
B. Das Insichgeschäft, § 181 BGB 58
C. Verhältnis der Erblasservollmacht zur Testamentsvollstreckung 59
I. Allgemeines zur Testamentsvollstreckung 60
II. Verhältnis von widerruflicher Vollmacht und Testamentsvollstreckung 61
1. Keine Beschränkung des Bevollmächtigten nach §§ 2211f. BGB 63
2. Beschränkungen des Bevollmächtigten oder des Testamentsvollstreckers 64
3. Zwischenergebnis 65
III. Unwiderrufliche Vollmacht bei angeordneter Testamentsvollstreckung 65
1. Unwiderrufliche trans- oder postmortale Spezialvollmacht 65
2. Unwiderrufliche Generalvollmacht oder isolierte Vollmacht 67
D. Verhältnis von Erblasservollmacht zu Nachlasspflegschaft 68
E. Verhältnis von Erblasservollmacht zur Nachlassinsolvenzverwaltung und der Nachlassverwaltung 71
I. Nachlassinsolvenzverwaltung, §§ 315ff. InsO 71
II. Nachlassverwaltung, §§ 1975ff. BGB 71
F. Verhältnis der Erblasservollmacht zur postmortalen Zuwendungsvollmacht, § 2301 BGB 73
I. Allgemeines zum Schenkungsrecht, §§ 516ff. BGB 73
II. Schenkung von Todes wegen, § 2301 Abs. 1 S. 1 BGB 74
1. Abgrenzung zur Schenkung unter Lebenden auf den Todesfall 75
2. Überlebensbedingung 76
3. Vollzug der Schenkung im Sinne des § 2301 Abs. 2 BGB 78
a) Definition 78
b) Hilfspersonen bei auf den Todesfall bedingten Schenkungsversprechen 79
aa) Mitwirkung eines Boten 80
bb) Mitwirkung eines Vertreters 82
III. § 2301 BGB bei postmortalen Schenkungsversprechen des Bevollmächtigten 84
IV. Ergebnis 86
G. Ergebnis 87
§ 4 Potenzielle Reichweite über den Tod hinausgehender Vollmachten 89
A. Umfang der Vertretungsmacht 90
I. Vertretung des Erblassers oder der Erben 91
II. Haftungsmasse für die vom Bevollmächtigten begründeten Verbindlichkeiten 93
1. Postmortale Verfügungen des Bevollmächtigten 94
2. Postmortale Verpflichtungen durch den Bevollmächtigten 94
3. Offenlegung der Vertretung der Erben und deren beschränkbare Haftung 98
III. Rücksprachepflicht mit Erben als Wirksamkeitserfordernis 99
1. Grundsatz: Rücksprache mit den Erben nicht erforderlich 99
2. Vertretung beschränkt geschäftsfähiger oder geschäftsunfähiger Erben 99
3. Ergebnis 100
B. Erblasservollmacht zugunsten eines (Allein-)‌Erben – Konfusion 100
C. Problematiken bei Vor- und Nacherbschaft 106
I. Das Institut der Vor- und Nacherbschaft 106
II. Erblasservollmacht an den bevollmächtigten Nichterben 108
III. Erblasservollmacht an den (alleinigen) Vorerben 110
1. Entgegenstehendes Selbstkontrahierungsverbot, § 181 BGB 111
2. Auslegung 112
3. Vertretung des Nacherben 113
IV. Erblasservollmacht an den Nacherben 117
D. Grundbuchverfahrensrechtliche Grenzen – Voreintragungsgrundsatz des § 39 GBO im Wechselspiel mit § 40 GBO 117
I. Allgemeines zum formellen Grundbuchrecht 118
II. § 40 Abs. 1 Var. 1 GBO bei Übertragung oder Aufhebung eines Rechts durch den Alleinerben 119
III. Entbehrlichkeit der Voreintragung bei Übertragung von Erbanteilen analog § 40 Abs. 1 Var. 1 GBO 122
IV. § 40 Abs. 1 oder Abs. 2 GBO analog bei Finanzierungsgrundpfandrechten 123
1. Meinungsstand 124
2. Stellungnahme 126
3. Gestaltungsempfehlung 129
4. Zwischenergebnis 130
E. Ergebnis 130
§ 5 Innenverhältnis/Grundverhältnis 132
A. Das Grundverhältnis zwischen Bevollmächtigtem und Erben 132
I. Regelfall: Auftrag 133
1. Ausdrückliche Weisungen des Vollmachtgebers 133
a) Benachrichtigungspflicht, § 666 Var. 1 BGB bei ausdrücklicher Weisung 134
b) Rücksprachepflicht respektive Wartepflicht des Bevollmächtigten 138
2. Generalvollmacht ohne ausdrückliche Weisungen des Vollmachtgebers 142
II. Benachrichtigungs- und Rücksprachepflicht bei isolierter Vollmacht 144
1. Benachrichtigungspflicht 145
2. Rücksprachepflicht 145
B. Haftung des Bevollmächtigten bei Verstoß gegen ihm obliegende Pflichten 146
I. Vertragliche Haftung, insbesondere Auftrag, § 280 Abs. 1 BGB 146
1. Pflichtverletzung 146
2. Vertretenmüssen, § 280 Abs. 1 S. 2 BGB 148
3. Unterlassungsanspruch des Erben, § 280 Abs. 1 BGB 150
4. Ersatz von Aufwendungen des Beauftragten, § 670 BGB 151
II. Gesetzliche Schuldverhältnisse 151
1. Haftung des Vorerben gegenüber dem Nacherben 152
a) Haftung des nicht bevollmächtigten Vorerben, §§ 2130 Abs. 1, 2138 Abs. 2, 280 Abs. 1 BGB 153
b) Keine Haftung des trans- oder postmortal bevollmächtigten Vorerben 155
2. Beeinträchtigende Schenkungen bei bindender letztwilliger Verfügung, §§ 2287, 2325, 2329 BGB 155
III. Deliktische Haftung 158
IV. Bereicherungsrechtliche Haftung 159
C. Praktische Gestaltungsempfehlung zur Vermeidung eines Vollmachtsmissbrauchs 160
D. Ergebnis 161
§ 6 Erlöschen der Vollmacht 162
A. Erlöschensgründe aus der Vollmacht 163
I. Bedingung und Befristung 163
II. Zweckerreichung 163
III. Erlöschen der isolierten Vollmacht 164
B. Erlöschensgründe in der Person des Bevollmächtigten 165
I. Tod des Bevollmächtigten 165
II. Geschäftsunfähigkeit des Bevollmächtigten 166
C. Erlöschensgründe in der Person des Vollmachtgebers – Widerruf der Erblasservollmacht 167
I. Allgemeines zum Widerruf der Vollmacht 168
II. Mögliche Ausgestaltung einer unwiderruflichen Vollmacht 169
1. Ausgestaltung einer unwiderruflichen Spezialvollmacht 169
a) Ausdrücklicher Ausschluss der Widerruflichkeit 170
aa) Widerruf aus wichtigem Grund 170
bb) Nicht im ausschließlichen Interesse des Vollmachtgebers 170
cc) Durch einseitige Erklärung oder vertragliche Vereinbarung 172
b) Konkludenter Ausschluss der Widerruflichkeit 173
2. Mögliche Ausgestaltung einer unwiderruflichen Generalvollmacht und unwiderruflichen isolierten Vollmacht 174
3. Rechtsfolgen eines wirksam/unwirksam erklärten Widerrufsausschlusses 175
III. Verdrängende (un)‌widerrufliche Vollmacht 175
IV. Ausübung des Widerrufsrechts 177
1. Widerruf bei Unkenntnis der Vollmacht 177
2. Widerruf durch einen Miterben 179
a) Widerruf jedes einzelnen Miterben mit beschränkter Einzelwirkung 180
b) Widerruf durch die Miterbengemeinschaft als Gesamthand mit Gesamtwirkung, §§ 2038 Abs. 1, 2040 BGB 181
c) Voraussetzungen des Widerrufs gemäß § 2038 oder § 2040 BGB? 183
d) Ergebnis 185
3. Widerruf des Nacherben vor Eintritt des Nacherbfalles 185
4. Widerruf des Testamentsvollstreckers 187
a) Daraus resultierender Ausschluss des Widerrufsrechts des Erben 187
b) Zeitpunkt des Ausschlusses der Rechte des Erben 189
5. Widerruf des Nachlasspflegers 190
6. Widerruf des Nachlassverwalters 190
V. Fortbestehender Rechtsschein 191
VI. Gestaltungsalternativen des Erblassers zur Verhinderung des Vollmachtswiderrufs durch die Erben 192
D. Ergebnis 194
§ 7 Fazit und Gestaltungsempfehlung 197
Teil 3: Akzeptanz über den Tod hinausgehender Vollmachten in Spanien 199
§ 8 Länderüberblick Spanien 200
A. Die Vollmacht im spanischen Recht 202
I. Poder interno (Innenvollmacht) und poder externo (Außenvollmacht) 204
II. Abstraktheit der Vollmacht 204
III. Offenkundigkeitsgrundsatz 205
IV. Poder especial (Spezialvollmacht) und poder general (Generalvollmacht) 206
V. Form der Vollmacht 207
B. Über den Tod hinausgehende Vollmacht in Spanien 208
I. Erlöschen der Vollmacht mit Tod des Vollmachtgebers, Art. 1732 Ziff. 3 CC 209
II. Ergebnis 211
C. Ergebnis 211
§ 9 Kollisionsrechtliche Anknüpfung trans- und postmortaler Vollmachten 212
A. Anknüpfung nach dem Vertragsstatut 213
B. Anknüpfung nach der Europäischen Erbrechtsverordnung 214
C. Das Vollmachtsstatut 216
D. Besonderheit bei Vorsorgevollmacht, Art. 15 ErwSÜ 218
E. Ergebnis 219
§ 10 Akzeptanz einer deutschen trans- oder postmortalen Vollmacht in Spanien 219
A. Ausdrückliche Ausgestaltung und Form der Rechtswahl 220
I. Ausdrückliche und unmissverständliche Ausgestaltung 220
II. Apostille 221
B. Inhaltliche Grenzen der Akzeptanz: der orden público 223
I. Begriff des orden público, Art. 12 Ziff. 3 CC 224
II. Akzeptanz der transmortalen Vollmacht 225
III. Akzeptanz der postmortalen Vollmacht 227
C. Zwischenergebnis 229
§ 11 Besonderheiten und alternative Gestaltungsmöglichkeiten 229
A. Vollmachtgeber ist „residente“ 229
I. Praktische Erwägungen und Gefahr der Nichtakzeptanz der Vollmacht 230
II. Gestaltungalternative 231
B. Keine Umgehung der spanischen Erbschaftsteuer durch Vollmachtslösung 233
§ 12 Ergebnis 235
Teil 4: Schlusswort 237
Literaturverzeichnis 240
Rechtssprechungsverzeichnis 254
Stichwortverzeichnis 260