Regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien

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Regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien
Ein »Update« ihrer Grenzen
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1565
(2025)
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Das Studium der Rechtswissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universidad de La Laguna schloss Florian Maier im Jahr 2021 mit der Ersten Juristischen Prüfung ab. Am Institut für Staatsrecht, Verfassungslehre und Rechtsphilosophie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wurde er im Jahr 2024 promoviert. Im Jahr 2023 begann er das Rechtreferendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main.Abstract
Ob und wie sich die Bundesregierung selbstdarstellen darf, wird im Wesentlichen anhand des sog. Öffentlichkeitsarbeits-Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1977 beurteilt. In diesem leitete das Gericht aus den grundgesetzlichen Vorgaben insbesondere ein Verbot der regierungsamtlichen Wahlwerbung ab, das anhand dreier Indizien (Inhalt, Form, Zeitpunkt) festzustellen ist. In der Arbeit wird dargestellt, dass sich diese Feststellungen grundsätzlich auf die heutige Öffentlichkeitsarbeit übertragen lassen, unter Berücksichtigung der geänderten Kommunikationsverhältnisse durch den Aufstieg der sog. neuen Medien aber der Anpassung bedürfen. Zudem wird das Spannungsverhältnis zwischen der Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien und den Grundsätzen der Staatsfreiheit des Rundfunks und der Presse beleuchtet und herausgearbeitet, dass die Nutzung eines Profils in einem sozialen Medium als Parteipolitiker und als Regierungsmitglied unzulässig ist.»Governmental Public Relations in New Media. An Update of its Limitations«: Taking into account the changed communication conditions, it is shown that the set of rules resulting from the 1977 public relations judgment of the Federal Constitutional Court needs to be adapted, that the public relation practiced in new media may be in conflict with the freedom of the media and that the mixed use of a profile as a party politician and member of government is inadmissible.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Einleitung und Gang der Untersuchung | 27 | ||
Kapitel 1: Begriff Öffentlichkeitsarbeit | 33 | ||
A. Begriffsverständnis in der Kommunikationswissenschaft | 34 | ||
B. Begriffsbestimmung in der Rechtswissenschaft | 35 | ||
I. Erste Definitionsversuche | 35 | ||
II. Kritische Ansätze | 36 | ||
III. Inhaltliche Konturierungen und Differenzierungen | 37 | ||
1. Unmittelbare und mittelbare Öffentlichkeitsarbeit | 37 | ||
a) Ausschluss der Medien- und Pressearbeit? | 37 | ||
b) Kritische Würdigung | 38 | ||
c) Zwischenergebnis | 39 | ||
2. Öffentlichkeitsarbeit und Öffentlichkeitsaufklärung | 39 | ||
a) Begriffliche Differenzierung? | 39 | ||
b) Kritische Würdigung | 41 | ||
c) Zwischenergebnis | 43 | ||
IV. Öffentlichkeitsarbeit als Rechtsbegriff? | 43 | ||
V. Zusammenfassung | 44 | ||
C. Begriffsverständnis in der Judikatur | 45 | ||
I. Frühe Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 45 | ||
1. 1. Rundfunkentscheidung | 45 | ||
2. Parteienfinanzierungsentscheidung 1966 | 46 | ||
3. Beschluss zum Volksentscheid zur Badenfrage | 46 | ||
4. Beschluss zum Verfassungsschutzbericht 1973 | 47 | ||
5. Zwischenergebnis | 47 | ||
II. Öffentlichkeitsarbeitsentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts | 48 | ||
1. Öffentlichkeitsarbeitsentscheidung 1977 | 48 | ||
a) Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit | 49 | ||
b) Keine Begriffsbestimmung | 50 | ||
2. Öffentlichkeitsarbeitsentscheidung 1983 | 50 | ||
3. Zwischenergebnis | 50 | ||
III. Entscheidungen der Verfassungsgerichtsbarkeiten der Länder | 51 | ||
IV. „TM“-Beschluss | 52 | ||
1. Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 23. Mai 1989 | 52 | ||
2. Ausführungen im Kammerbeschluss des Bundesverfassungsgerichts | 52 | ||
V. Urteil des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein-Westfalen zu den „Müllspartips“ | 53 | ||
1. Differenzierung | 53 | ||
2. Palms Klarstellung | 53 | ||
3. Stellungnahme | 54 | ||
VI. „Glykol und Osho“-Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts | 55 | ||
VII. Äußerungsfälle | 55 | ||
1. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts | 56 | ||
2. Judikatur in der Landesverfassungsgerichtsbarkeit | 56 | ||
VIII. Fazit | 57 | ||
D. Regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit als moderne, demokratische Propaganda? | 58 | ||
I. Propagandabegriff | 58 | ||
II. Propagandabegriff in der Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 59 | ||
III. Propagandabegriff in der Gesetzessprache | 60 | ||
1. Im Strafrecht | 60 | ||
2. Im Wahlrecht | 61 | ||
3. Im Völkerrecht | 61 | ||
4. Zwischenergebnis | 62 | ||
IV. Gegenüberstellung | 62 | ||
E. Zusammenfassung | 63 | ||
F. Begriffsverständnis der vorliegenden Arbeit | 63 | ||
Kapitel 2: Fortentwicklung der regierungsamtlichen Öffentlichkeitsarbeit | 65 | ||
A. Analoge Öffentlichkeitsarbeit | 65 | ||
I. Analog | 66 | ||
II. Rolle des Bundespresseamtes | 66 | ||
1. Bedeutung des Bundespresseamtes innerhalb der Bundesregierung | 67 | ||
a) Während der Adenauer-Ära | 68 | ||
b) Nach der Adenauer-Ära | 68 | ||
2. Zunehmend eigenverantwortliche Öffentlichkeitsarbeit der Bundesministerien | 69 | ||
3. Kompetenzrechtliche Grundlagen im Überblick | 70 | ||
a) §§ 81, 82 GGO I a.F. | 70 | ||
b) § 25 GGO | 71 | ||
c) Fazit | 72 | ||
III. Analoge Öffentlichkeitsarbeit im Überblick | 72 | ||
1. Notwendigkeit der Unterscheidung zwischen unmittelbarer und mittelbarer Öffentlichkeitsarbeit | 72 | ||
a) Gefährdungspotenzial der unmittelbaren Öffentlichkeitsarbeit | 72 | ||
aa) Bedeutung der Medien für eine Demokratie | 73 | ||
bb) „Öffentliche Aufgabe“ der Medien | 74 | ||
cc) Informations-, Artikulations- und Gatekeeper-Funktion der Medien | 75 | ||
dd) Umgehung der „öffentlichen Aufgabe“ | 75 | ||
b) Ausschließlich unmittelbare Öffentlichkeitsarbeit als Streitgegenstand | 77 | ||
2. Verhältnis von unmittelbarer zu mittelbarer Öffentlichkeitsarbeit | 78 | ||
a) Limitierender Faktor der unmittelbaren analogen Öffentlichkeitsarbeit | 79 | ||
b) Überwiegend mittelbare analoge Öffentlichkeitsarbeit | 79 | ||
IV. Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit im analogen Zeitalter | 80 | ||
1. Von Öffentlichkeitsarbeit über Regierungspolitik zu Regierungspolitik durch Öffentlichkeitsarbeit | 81 | ||
a) Volkszählungsurteil | 81 | ||
b) „AIDS“-Beschluss | 82 | ||
2. Tendenz zur Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit | 82 | ||
V. Zusammenfassung | 83 | ||
B. Digitale Öffentlichkeitsarbeit | 83 | ||
I. Digital | 84 | ||
II. Digitale Öffentlichkeitsarbeit im Überblick | 85 | ||
III. Veränderungen gegenüber der analogen Öffentlichkeitsarbeit | 86 | ||
1. Neue Rahmenbedingungen für die Kommunikation | 86 | ||
a) Medien und Kommunikation in der Informationsgesellschaft | 86 | ||
b) Zeitungssterben als Symbol des Wandels | 87 | ||
c) Publizitätspotenzial der neuen Medien | 88 | ||
2. Weiter zunehmende Partnerschaftlichkeit | 89 | ||
3. Bedeutung für die regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit | 90 | ||
IV. Bedeutung des Bundespresseamtes | 91 | ||
1. Entwicklung ab dem Jahr 1998 | 91 | ||
2. Schritt „ins Digitale“ | 92 | ||
a) ProfNet-Studie 2004 | 92 | ||
b) Regierungswechsel 2005 | 93 | ||
c) Video-Podcast Merkels | 93 | ||
V. Zusammenfassung | 94 | ||
C. Soziale Öffentlichkeitsarbeit | 94 | ||
I. Sozial | 96 | ||
1. Herkömmliches Begriffsverständnis | 96 | ||
2. „Sozial“ im Sinne von sozialen Medien | 96 | ||
a) Soziale Medien | 97 | ||
b) Soziales Netzwerk | 98 | ||
c) Zwischenergebnis | 99 | ||
3. Das Soziale an den sozialen Medien | 99 | ||
4. Ergebnis | 100 | ||
II. Soziale Medien als eigene soziale Realität | 100 | ||
1. Such- und Vorschlagsalgorithmus | 100 | ||
2. Neuartige Phänomene der Kommunikation | 102 | ||
3. Bedeutung für die regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit | 104 | ||
III. Neue Möglichkeiten der Selbstdarstellung | 105 | ||
1. Digitale Identität | 105 | ||
2. Identitätsbildung durch Interaktion | 106 | ||
3. Bedeutung für die regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit | 106 | ||
IV. Rolle des Bundespresseamtes | 107 | ||
V. Zusammenfassung | 108 | ||
D. Zusammenfassung | 109 | ||
Kapitel 3: Verfassungsrechtliche Legitimation regierungsamtlicher Öffentlichkeitsarbeit und ihre kompetenziellen Grundlagen | 111 | ||
A. Grundsätzlich staatsfreier Meinungs- und Willensbildungsprozess des Volkes | 112 | ||
I. Grundsatz der Staatsfreiheit der Meinungs- und Willensbildung des Volkes als Bestandteil des Prinzips der Volkssouveränität | 113 | ||
II. Staatliche Öffentlichkeitsarbeit als Verstoß? | 115 | ||
1. Grundlegende Kritik an staatlicher Öffentlichkeitsarbeit | 115 | ||
2. Antikritik | 117 | ||
3. Fazit | 118 | ||
III. Zusammenfassung | 119 | ||
B. Rechtfertigung der Einwirkung auf den grundsätzlich staatsfreien politischen Meinungs- und Willensbildungsprozess des Volkes | 120 | ||
I. Aufrechterhaltung des „Grundkonsenses“ | 120 | ||
1. Begriff Grundkonsens | 120 | ||
2. Öffentlichkeitsarbeit als moderne Staatspflege? | 122 | ||
II. Verantwortliche Teilhabe der Bürger an der politischen Willensbildung | 123 | ||
1. Verknüpfung staatlicher Informationsarbeit mit dem Demokratieprinzip | 124 | ||
2. Demokratiebezug der Kommunikationsgrundrechte | 125 | ||
a) Informationsfreiheit | 126 | ||
b) Meinungsfreiheit | 126 | ||
III. Anliegen im sozialen Rechtsstaat | 127 | ||
1. Voraussetzung des Leistungs- und Verwaltungsstaats | 128 | ||
2. Voraussetzung einer wirksamen Grundrechtsausübung | 129 | ||
3. Voraussetzung zur eigenverantwortlichen Problembewältigung | 129 | ||
IV. Zusammenfassung | 130 | ||
C. Verfassungsrechtliche Kompetenzgrundlagen | 130 | ||
I. Keine Geltung der Meinungsfreiheit | 130 | ||
II. Verfassungsrechtliche Aufgabenzuweisung | 132 | ||
1. Derivative und akzessorische Kompetenz der Öffentlichkeitsarbeit | 132 | ||
2. Begrenzung auf den der Bundesregierung zugewiesenen Aufgaben- und Zuständigkeitsbereich | 133 | ||
3. Aufgabe der Staatsleitung als Grundlage der regierungsamtlichen Öffentlichkeitsarbeit | 134 | ||
a) Verankerung der Aufgabe der Staatsleitung im Grundgesetz | 135 | ||
b) Zentrale Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für die Staatsleitung | 137 | ||
c) Inhaltliche Entgrenzung der Öffentlichkeitsarbeit | 138 | ||
4. Konsequenzen der inhaltlichen Entgrenzung | 140 | ||
III. Zusammenfassung | 141 | ||
D. Zusammenfassung und Ausblick | 141 | ||
Kapitel 4: Verbote der verbands- und organkompetenzwidrigen Öffentlichkeitsarbeit | 143 | ||
A. Verbot der verbandskompetenzwidrigen Öffentlichkeitsarbeit | 145 | ||
I. Verbot des Übergriffs in den Länderbereich | 146 | ||
1. Aussagegehalt der Vorschriften über die Gesetzgebungskompetenzen | 147 | ||
a) Ausdrückliche und implizite Gesetzgebungskompetenzen | 148 | ||
aa) Bedeutung der ausschließlichen Gesetzgebungskompetenzen | 149 | ||
bb) Bedeutung der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenzen | 150 | ||
cc) Bedeutung der impliziten Gesetzgebungskompetenzen | 150 | ||
b) Bedeutung der Gesetzgebungskompetenzen im Lichte der gewandelten Öffentlichkeitsarbeit | 152 | ||
c) Zwischenergebnis | 152 | ||
2. Aussagegehalt der Aufgabe(n) der Staatsleitung | 153 | ||
a) Verhältnis der Aufgabe der Bundesstaatsleitung zur Aufgabe der Gliedstaatsleitung | 153 | ||
b) Gesamtstaatliche Bedeutung als entscheidendes Merkmal | 155 | ||
aa) Gesamtstaatliche Bedeutung überregionaler Gefahrenlagen | 156 | ||
bb) Gesamtstaatliche Bedeutung einer Ministerpräsidentenwahl? | 157 | ||
c) Gebotene restriktive Handhabung | 157 | ||
aa) Gesamtstaatliche Bedeutung in zeitlicher Hinsicht | 158 | ||
bb) Relativität der gesamtstaatlichen Bedeutung | 158 | ||
3. Fazit | 159 | ||
II. Das die Länder betreffende Verbot der vertikalen und horizontalen Kompetenzüberschreitung | 160 | ||
III. Zusammenfassung | 160 | ||
B. Verbot der organkompetenzwidrigen Betätigung | 161 | ||
I. Organkompetenz eines Bundesministers | 162 | ||
1. Allgemeine Organkompetenz qua Geschäftsbereich | 163 | ||
a) Geschäftsbereich eines Ministers | 164 | ||
aa) Politische Vorwirkung der Festlegungen im Koalitionsvertrag | 165 | ||
bb) Rechtliche Konstituierung im Wege der Ministerernennung und durch Verkündung des Organisationserlasses | 165 | ||
cc) Zwischenergebnis | 166 | ||
b) Geschäftsbereichübergreifende Öffentlichkeitsarbeit | 166 | ||
2. Besondere Organkompetenzen | 168 | ||
a) Punktuelle Kompetenzerweiterung im Zusammenhang mit einem Kabinettsbeschluss? | 168 | ||
b) Vom Geschäftsbereich losgelöste Verteidigungskompetenz? | 170 | ||
c) Kompetenz für allgemeine Verfassungswerte einzutreten? | 171 | ||
3. Fazit | 172 | ||
II. Organkompetenz des Bundeskanzlers | 172 | ||
1. Besondere demokratische Legitimation des Bundeskanzlers | 173 | ||
2. Besonderen Befugnisse des Bundeskanzlers bezüglich Organisation und Aufgabenwahrnehmung | 175 | ||
a) Organisationsgewalt | 175 | ||
b) Richtlinienkompetenz | 176 | ||
3. Bundeskanzler als Leitungs- und Vollzugsorgan | 178 | ||
a) Leitungsbefugnisse des Bundeskanzlers nach der Geschäftsordnung der Bundesregierung | 179 | ||
b) Vollzugsbefugnisse des Bundeskanzlers nach der Geschäftsordnung | 180 | ||
c) Zwischenergebnis | 180 | ||
4. Fazit | 181 | ||
III. Organkompetenz der Bundesregierung | 181 | ||
1. Gegenständlicher Vorrang der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesminister? | 182 | ||
a) Irrelevanz des § 25 Abs. 2 GGO bezogen auf die Organkompetenz | 182 | ||
b) Sperrwirkung des Art. 65 Satz 2 GG für die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung? | 183 | ||
c) § 25 Abs. 2 Halbsatz 1 GGO als Konkretisierung des Grundsatzes der Organtreue | 184 | ||
2. Fazit | 185 | ||
IV. Zusammenfassung | 185 | ||
C. Relativierung der Verbote in den neuen Medien? | 186 | ||
I. Anlassbezogene Kompetenzerweiterung bei der netzwerksspezifischen Kommunikation im Rahmen der regierungsamtlichen Öffentlichkeitsarbeit? | 186 | ||
II. Kritische Würdigung | 187 | ||
III. Fazit | 189 | ||
D. Zusammenfassung | 189 | ||
Kapitel 5: Verbot der Wahlwerbung | 191 | ||
A. Begründung des Bundesverfassungsgerichts | 192 | ||
I. Verbot der Wahlwerbung als Identifikationsverbot i.e.S. | 193 | ||
II. Verbot der Wahlwerbung als Bewertungsverbot | 195 | ||
III. Verbot der Wahlwerbung als Diskriminierungsverbot | 196 | ||
IV. Zusammenfassung | 197 | ||
B. Kritik an dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts | 197 | ||
I. Kritik am Identifikationsverbot | 198 | ||
1. Vermeintliche Irrelevanz des Identifikationsverbots für das Verbot der Wahlwerbung | 199 | ||
2. Bedeutung des Identifikationsverbots für das Verbot der Wahlwerbung | 200 | ||
a) Amtsautorität als Wettbewerbsvorteil | 200 | ||
b) Kritik am Verständnis der Amtsautorität als Wettbewerbsvorteil | 201 | ||
c) Stellungnahme zur Kritik | 202 | ||
aa) Schluss vom Sein auf das Sollen | 203 | ||
bb) Widerspruch zwischen zulässiger Identifikation, aber Verbot der Mittelnutzung | 204 | ||
cc) Aufmerksamkeits- und Glaubwürdigkeitsvorsprung der Regierung | 204 | ||
3. Kritik der fehlenden Empirie | 206 | ||
a) Kein Aspekt der Chancengleichheit | 206 | ||
b) Mangel an Empirie | 206 | ||
c) Stellungnahme | 207 | ||
II. Zusammenfassung | 208 | ||
C. Zeitlicher Anwendungsbereich des Verbots der Wahlwerbung | 208 | ||
D. Indiziengeprägte Feststellung | 210 | ||
I. Inhaltliches Indiz | 210 | ||
II. Formelles Indiz | 211 | ||
1. Kritik am formellen Indiz | 211 | ||
2. Stellungnahme | 212 | ||
3. Erste Anpassung durch den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz | 213 | ||
4. Zwischenergebnis | 214 | ||
5. Anwendung in den neuen Medien | 214 | ||
a) Gründe für eine „Lockerung“ des formellen Indizes | 215 | ||
aa) Neue Realität der Informationsgesellschaft und das Erfordernis einer medien- und zielgruppengerechten Kommunikation | 215 | ||
bb) Normative Hintergründe | 216 | ||
b) Gründe für eine „Nachschärfung“ des formellen Indizes | 217 | ||
aa) Neue, verbesserte Möglichkeiten der Beeinflussung | 217 | ||
bb) Neue alte Ungleichheiten | 218 | ||
cc) Bestätigende Ansätze in der Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 219 | ||
c) Maßstäbe des formellen Indizes in den neuen Medien | 220 | ||
aa) Weiter Ansatz Hufens: Unzulässigkeit des politikfreien Entertainments | 220 | ||
bb) Ansatz des rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshofes: Abstellen auf die dienende Funktion der Unterhaltungselemente | 221 | ||
d) Eigener Ansatz | 221 | ||
III. Zeitliches Indiz | 222 | ||
1. Gebot der äußersten Zurückhaltung | 223 | ||
a) Besondere inhaltliche Beschränkungen | 223 | ||
b) Zeitlicher Anwendungsbereich | 224 | ||
c) Kritik am Gebot der äußersten Zurückhaltung | 225 | ||
d) Stellungnahme | 226 | ||
2. Anwendung auf eine Landesregierung in Bezug auf eine Bundestagswahl | 228 | ||
3. Anwendung des Gebots bei der digitalen Öffentlichkeitsarbeit | 228 | ||
a) Grundlegende Problematik | 229 | ||
b) Naheliegende Lösungsmöglichkeit | 229 | ||
c) „Aufgesuchte“ und „aufgedrängte“ Öffentlichkeitsarbeit | 230 | ||
d) Keine vollständige Abkehr vom Gebot der äußersten Zurückhaltung | 230 | ||
e) Fazit | 231 | ||
4. Anwendung des Gebots der äußersten Zurückhaltung bei der sozialen Öffentlichkeitsarbeit | 231 | ||
a) Keine nur aufgesuchte Öffentlichkeitsarbeit | 232 | ||
b) Temporal und medial eingeschränktes Komplettverbot | 232 | ||
c) Hardings Beschränkung auf unaufschiebbare Informationsmaßnahmen und netzwerkspezifische Kommunikation | 233 | ||
d) Kritische Würdigung | 234 | ||
aa) Plausibilität Friehes Beobachtung | 234 | ||
bb) Friehes Parallelwertung zum Straßenrecht erscheint konstruiert | 235 | ||
cc) Keine normative Begründung | 235 | ||
dd) Geltung des Gebots der äußersten Zurückhaltung in seiner ursprünglichen zeitlichen Ausprägung | 235 | ||
ee) Harding entkernt das Gebot der äußersten Zurückhaltung | 236 | ||
e) Eigener Ansatz | 237 | ||
f) Fazit | 238 | ||
IV. Zusammenfassung | 238 | ||
E. Feststellungskriterium | 239 | ||
I. Funktion und Merkmale des Feststellungskriteriums | 239 | ||
1. Anwendbarkeit bei einem einzelnen Inhalt | 240 | ||
2. Murswieks Erläuterung | 241 | ||
3. Kritik am Feststellungskriterium | 242 | ||
4. Stellungnahme | 242 | ||
II. Anwendung in den neuen Medien | 244 | ||
1. Grundlegende Problematik | 244 | ||
2. Digitaler Standortvorteil als neuer Wettbewerbsvorteil | 245 | ||
3. Zugriffshäufigkeit als maßgeblicher Wert | 246 | ||
III. Zusammenfassung | 247 | ||
F. Verbot der mittelbaren Wahlwerbung | 247 | ||
I. Begründung des Bundesverfassungsgerichts | 248 | ||
II. Zeitlicher Anwendungsbereich des Verbots | 249 | ||
III. Bestandsaufnahme der mittelbaren Wahlwerbung in den neuen Medien | 250 | ||
IV. Übertragbarkeit der das Verbot tragenden Erwägungen | 251 | ||
1. Nivellierung der Vervielfältigungs- und Verbreitungskosten | 251 | ||
2. Fortbestehende Problematik der einseitig nutzbaren Materialien | 252 | ||
3. Zwischenergebnis | 252 | ||
V. Konkrete Ausgestaltung | 253 | ||
1. Erstveröffentlichung | 253 | ||
2. Weiterverbreitung | 254 | ||
3. Fazit | 256 | ||
G. Zusammenfassung | 256 | ||
Kapitel 6: Verbot der rundfunk- oder pressemäßigen Betätigung | 258 | ||
A. Staatsfreiheit des Rundfunks | 259 | ||
I. Verfassungsrechtliche Herleitung | 260 | ||
1. Herleitung anhand des Vielfaltsgebots | 260 | ||
a) Sondersituation des Rundfunks | 261 | ||
b) Aktualisierte Herleitung aus dem Vielfaltsgebot | 262 | ||
2. Alternative Herleitungsansätze | 263 | ||
3. Fazit | 265 | ||
II. Rechtlicher Gehalt | 265 | ||
1. Persönlicher Anwendungsbereich | 265 | ||
2. Regelungsinhalt | 266 | ||
3. Sachlicher Anwendungsbereich | 267 | ||
a) Allgemeingültiger verfassungsrechtlicher Rundfunkbegriff? | 267 | ||
b) Dynamischer und entwicklungsoffener Rundfunkbegriff | 268 | ||
c) Rundfunktypische Breitenwirkung, Aktualität und Suggestivkraft als wesentliches Merkmal | 269 | ||
d) Zwischenergebnis | 271 | ||
4. Fazit | 272 | ||
III. Anwendung auf die Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien | 272 | ||
1. Übertragbarkeit des Grundsatzes | 272 | ||
a) Anwendung nach Maßgabe der Staatsfreiheit der Presse | 273 | ||
b) Stellungnahme | 274 | ||
aa) In den neuen Medien vorhandene Vielfaltsdefizite | 274 | ||
(1) Intensivierte Ko-Orientierung durch Algorithmen | 274 | ||
(2) Plattformökonomie begünstigt vielfaltsmindernde Konzentrationsprozesse | 275 | ||
(3) Ökonomischer Aspekt der Vielfaltsreduzierung | 276 | ||
(4) Besonderes Missbrauchspotenzial in den neuen Medien | 277 | ||
(5) Zwischenergebnis | 278 | ||
bb) Verkürztes Verständnis | 278 | ||
cc) Fazit | 279 | ||
2. Subsumtion einzelner Inhalte unter den Rundfunkbegriff | 280 | ||
a) „KanzlerGESPRÄCH“ und andere Livestreams | 280 | ||
b) „Kanzler kompakt“ und andere Abrufvideos | 281 | ||
c) Inhalte auf sozialen Medien | 282 | ||
d) Fazit | 283 | ||
IV. Zusammenfassung | 284 | ||
B. Staatsfreiheit der Presse | 284 | ||
I. Verfassungsrechtliche Herleitung | 285 | ||
II. Rechtlicher Gehalt | 286 | ||
1. Regelungsinhalt | 286 | ||
a) Generell (un-)zulässige Publikationen | 287 | ||
b) Besteht ein eigenständiger Regelungsgehalt für die regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit? | 288 | ||
aa) Erfordernis einer in ihrer Intensität begrenzten regierungsamtlichen Öffentlichkeitsarbeit | 289 | ||
bb) Konkurrenz des Pressewesens zu inhaltlich zulässiger regierungsamtlicher Öffentlichkeitsarbeit | 290 | ||
c) Eigener Ansatz | 291 | ||
aa) Indiziengeprägte Feststellung des Gesamtcharakters der Publikation | 292 | ||
bb) Bezugnahme auf den jeweils relevanten Pressemarkt | 293 | ||
2. Sachlicher Anwendungsbereich | 293 | ||
a) Eignung einer staatlichen Publikation als funktionales Äquivalent | 294 | ||
b) Sachlicher Anwendungsbereich im Falle von Öffentlichkeitsarbeit | 295 | ||
3. Zusammenfassung | 296 | ||
III. Anwendung auf die Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien | 297 | ||
1. Übertragbarkeit des Grundsatzes | 297 | ||
a) Vertiefung des Gefährdungspotenzials durch digitale Öffentlichkeitsarbeit | 298 | ||
b) Presseähnlichkeit sozialer Öffentlichkeitsarbeit | 299 | ||
aa) In besonderem Maße auf Periodizität angelegt | 299 | ||
bb) Vermehrtes Verwenden pressetypischer Gestaltungsmittel | 299 | ||
cc) Erleichtertes Hervorheben eigener Informationsangebote begünstigt staatliche informative Vollversorgung | 301 | ||
dd) Mit den sozialen Medien einhergehende Reichweite | 301 | ||
ee) Zusammenfassung und Gesamtbetrachtung | 302 | ||
c) Anwendung bei der sozialen Öffentlichkeitsarbeit | 302 | ||
aa) Risikoorientierte Anpassung der indiziengeprägten Feststellung: spezifisch presseähnliche Indizien und mediumstypische Indizien | 303 | ||
bb) Indiziengeprägte Feststellung in zwei Schritten | 303 | ||
2. Eignung des Profils @bundeskanzler als funktionales Äquivalent | 304 | ||
a) Erster Schritt: Identifikation von Inhalten | 304 | ||
b) Zweiter Schritt: Periodizität bzw. Reichweite der identifizierten Beiträge | 305 | ||
c) Wertende Gesamtbetrachtung | 305 | ||
IV. Zusammenfassung | 306 | ||
C. Zusammenfassung | 306 | ||
Kapitel 7: Gemischtnutzung von Profilen auf sozialen Medien | 308 | ||
A. Bestandsaufnahme | 310 | ||
I. Bundesgesundheitsminister | 310 | ||
II. Bundesfinanzminister | 310 | ||
III. Bundeskanzler | 311 | ||
IV. Außenministerin | 311 | ||
V. Zusammenfassung | 312 | ||
B. Zulässigkeit der Gemischtnutzung eines Profils in einem sozialen Medium | 312 | ||
I. Gemischtnutzung als Verstoß gegen das Gebot der Kommunikatorklarheit | 312 | ||
II. Gemischtnutzung als unvereinbar mit dem Neutralitätsgebot | 313 | ||
III. Gebot der organisatorischen Trennung | 314 | ||
IV. Kritische Würdigung | 315 | ||
V. Zusammenfassung | 316 | ||
C. Eigener Ansatz | 317 | ||
I. Nutzung von Parteifunktionären | 317 | ||
1. Aussagegehalt des Art. 21 GG | 318 | ||
a) Art. 21 GG als Konsequenz aus dem in Art. 20 GG enthaltenen Demokratieprinzip | 318 | ||
b) Aufbau des Art. 21 GG | 319 | ||
2. Stellung der Parteien im Staat des Grundgesetzes | 319 | ||
a) Leibholz' Lehre vom Parteienstaat | 320 | ||
b) Kritik | 320 | ||
3. Lehre vom Parteienstaat und das Bundesverfassungsgericht | 321 | ||
a) Anfängliche Rezeption | 321 | ||
b) Abkehr | 322 | ||
4. Grundsatz der Staatsfreiheit der Parteien | 323 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Maßstab | 324 | ||
b) Anwendung durch das Bundesverfassungsgericht | 325 | ||
5. Subsumtion der Gemischtnutzung unter den Maßstab der Staatsfreiheit | 326 | ||
a) Unzulässiger Durchgriff der Partei auf die staatliche Aufgabenerfüllung | 327 | ||
b) Aufgabe der Vermittlungsfunktion | 328 | ||
c) Verlust der Verankerung in der Gesellschaft | 328 | ||
6. Fazit | 329 | ||
II. Nutzung von Abgeordnetenmitarbeitern | 329 | ||
1. Staatliche Mittelgewährung an die Abgeordneten | 330 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Maßstab | 330 | ||
aa) Historischer Hintergrund | 330 | ||
bb) Wandlung der Abgeordnetenentschädigung | 331 | ||
cc) Wortlaut des Art. 48 Abs. 3 Satz 1 GG | 331 | ||
dd) Verhältnis von Art. 48 Abs. 3 GG zu anderen Verfassungsnormen | 332 | ||
ee) Inhalt des Entschädigungsanspruchs nach Art. 48 Abs. 3 Satz 1 GG | 333 | ||
b) Maßstab aus dem Abgeordnetengesetz | 334 | ||
2. Zweckbindung der gewährten Mittel | 334 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Befund | 334 | ||
aa) Auslegung des Art. 48 Abs. 3 Satz 1 GG | 335 | ||
bb) Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 336 | ||
cc) Zwischenergebnis | 337 | ||
b) Befund aus dem Abgeordnetengesetz | 337 | ||
aa) Befund in § 11 AbgG | 337 | ||
bb) Befund in § 12 AbgG | 337 | ||
cc) Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 339 | ||
dd) Zwischenergebnis | 339 | ||
3. Verstoß gegen die Zweckbindung | 340 | ||
a) Rollentrennung wird missachtet | 340 | ||
b) Parallelwertung zum rechtswidrigen Einsatz von Abgeordnetenmitarbeitern im Wahlkampf | 341 | ||
c) Sonderfall der faktischen Nutzung als regierungsamtliches Profil | 342 | ||
4. Fazit | 343 | ||
III. Gemischtnutzung als solche | 343 | ||
1. Sich aus dem Rechtsstaatsprinzip ergebende Anforderungen | 344 | ||
a) Erfordernis einer ex ante bestehenden Zuständigkeit | 345 | ||
b) Erfordernis einer klaren Rollenverteilung | 346 | ||
c) Verbot des Missbrauchs der Organisationsform | 346 | ||
aa) Profile auf sozialen Medien als öffentliche Einrichtungen | 347 | ||
(1) Fortentwicklung des Einrichtungsbegriffs | 348 | ||
(2) Keine Beschränkung der öffentlichen Einrichtungen auf solche kommunaler Trägerschaft | 349 | ||
(3) In Betracht kommende Widmungsakte | 350 | ||
(4) @realDonaldTrump als „designated public forum“ | 350 | ||
bb) Zwischenergebnis | 353 | ||
d) Umgehung materieller Rechtsbindungen | 353 | ||
aa) Interaktionsmöglichkeiten bei der sozialen Öffentlichkeitsarbeit | 354 | ||
(1) Bindung an das allgemeine Persönlichkeitsrecht | 354 | ||
(2) Bindung an die Informationsfreiheit | 357 | ||
(3) Bindung an die Meinungsfreiheit | 359 | ||
(4) Objektiv-rechtliches Gebot der Kommunikationsgerechtigkeit | 361 | ||
(5) Zwischenergebnis | 362 | ||
bb) Verwischen von Verantwortlichkeiten | 363 | ||
cc) Verringerung der Rechtsschutzmöglichkeiten | 364 | ||
2. Fazit | 364 | ||
IV. Zusammenfassung | 365 | ||
D. Zusammenfassung und Ausblick | 365 | ||
Zusammenfassung in Thesen | 367 | ||
Literaturverzeichnis | 373 | ||
Internetfundstellen | 402 | ||
Stichwortverzeichnis | 405 |