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Das Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds gemäß § 69 Satz 2 InsO

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Klein, A. (2025). Das Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds gemäß § 69 Satz 2 InsO. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59476-4
Klein, Amelie Sophie. Das Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds gemäß § 69 Satz 2 InsO. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59476-4
Klein, A (2025): Das Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds gemäß § 69 Satz 2 InsO, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59476-4

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Das Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds gemäß § 69 Satz 2 InsO

Klein, Amelie Sophie

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 364

(2025)

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About The Author

Amelie Klein studierte Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln mit dem Schwerpunkt Rechtspflege und Notariat sowie an der Universität Bergen, Norwegen. Im Jahr 2021 absolvierte sie die Erste Juristische Staatsprüfung. Die Arbeit entstand während ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Verfahrensrecht und Insolvenzrecht der Universität zu Köln. Begleitend hierzu war sie als Promotionsstipendiatin bei einer Kanzlei tätig. Derzeit absolviert die Autorin den juristischen Vorbereitungsdienst am Landgericht Köln und arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut.

Abstract

Die Arbeit untersucht den zulässigen Informationsaustausch im innerorganisatorischen Bereich des Insolvenzverfahrens. Der Aufgabe des Gläubigerausschussmitglieds, die Insolvenzverwaltung zu überwachen und zu unterstützen, ist das Recht immanent, vertrauliche Informationen vom Insolvenzverwalter bzw. vom eigenverwaltenden Schuldner zu verlangen. Aufgrund des gesetzgeberischen Ziels, den Einfluss der Gläubiger auf den Ablauf des Insolvenzverfahrens zu stärken, wird den Gläubigervertretern im Ausschuss eine nicht zu unterschätzende Position im Verfahren verliehen. Im Rahmen der Arbeit werden hierzu die Vor- und Nachteile der bezweckten Zusammenarbeit eruiert. Zur Sicherung der gleichmäßigen Gläubigerbefriedigung unterliegt das Informationsrecht Grenzen, die aus insolvenzspezifischen, aber auch rechtsgebietsfremden Regelungen herangezogen werden. Auch Gesichtspunkte des Datenschutzes sowie des Geschäftsgeheimnisschutzes spielen dabei eine nicht unbedeutsame Rolle.»The Creditor Committee Member’s Right to Information pursuant to § 69 Sentence 2 of the German Insolvency Code«: This study is dedicated to the analysis of the extent and boundaries of informatory rights of the participating procedural organs in insolvency proceedings, specifically, the right to information of the members of the creditor committee in relation to the insolvency administrator. Aside from the principle of equal treatment of the creditors, data and business secret protection and security play a significant role in determining the limitations of information.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 17
I. Einführung und Ziel der Untersuchung 17
II. Gang der Untersuchung 19
1. Kapitel: Grundlegendes 21
A. Der Gläubigerausschuss 21
I. Die Rolle des Gläubigerausschusses in der kollektiven Haftungsverwirklichung 22
1. Prinzip der Gläubigerselbstverwaltung 23
a) Entwicklung zu einem gesetzgeberischen Ziel 23
b) Stärkung der Gläubigerorgane 25
2. Ausgestaltung und Begrenzung der Gläubigerbeteiligung 26
a) Kompetenzaufteilung 27
b) Prinzip der effektiven Gläubigerbeteiligung 28
c) Grenzen der Gläubigerbeteiligung 31
II. Stellung des Gläubigerausschusses 32
1. Zusammensetzung 32
a) Die Wahl der Mitglieder 33
b) Juristische Personen im Gläubigerausschuss 35
c) Beendigung der Mitgliedschaft 38
d) Notwendigkeit einer Mindestqualifikation? 40
2. Unterstützung und Überwachung der Geschäftsführung 42
a) Die Insolvenzverwaltung als Zielobjekt 42
b) Die Tätigkeit des Gläubigerausschussmitglieds 43
c) Delegation an Dritte, § 69 S. 2 a.E. InsO 46
3. Geheimhaltungspflicht des Gläubigerausschussmitglieds 49
4. Der Gläubigerausschuss in den verschiedenen Verfahren 51
a) Vorläufiger Gläubigerausschuss 52
b) Der Gläubigerausschuss in der Eigenverwaltung 54
c) Der Gläubigerausschuss im Insolvenzplanverfahren 55
d) Der Gläubigerbeirat in einer Restrukturierungssache 56
B. Informationsrechte in Verbänden 57
I. Verbandsrechtliche Handlungsorganisation als Anknüpfungspunkt 59
II. Konkrete Betrachtung anderer Informationsrechte 60
1. Gesellschafterinformation in der GmbH 61
2. Informationsrecht bei Personengesellschaften 63
3. Organisation in der AG 65
III. Hervorzuhebende Unterschiede 67
1. Kein privatautonomer Zusammenschluss 67
2. Keine wirtschaftliche Beteiligung des Gläubigerausschussmitglieds als solches 68
3. Fehlende Rechtsdurchsetzungsmöglichkeit 69
IV. Vergleichbarkeit als mitgliedschaftliches Recht 70
1. Kompetenzverteilung im zweckorientierten Verband 70
2. Mitgliedschaft im Rahmen eines funktionsgebundenen Organs 71
3. Verantwortlichkeit 72
4. Eingrenzungsbedarf 72
C. Funktion des Informationsrechts 73
I. Funktionen der Informationsrechte im Allgemeinen 74
1. Rechts- und Interessenwahrnehmung 74
2. Transparenz 74
3. Minderheitenschutz 75
II. Funktion des Informationsrechts aus § 69 S. 2 InsO im Speziellen 76
1. Rechts- und Interessendurchsetzung 77
a) Berechtigte Interessen 77
aa) Gemeinschaftliches Interesse 77
(1) Haftungsrechtliche Verantwortlichkeit als Anknüpfungspunkt 78
(2) Umfassende Unterstützungs- und Überwachungsaufgabe 79
(3) Zulässige Diskrepanz zwischen Verantwortlichkeit und der umfassenden Amtswahrnehmung 80
bb) Eigennützige Informationsrechte 81
b) Zwischenergebnis 83
2. Wissensmehrung 83
3. Transparenz- und Überwachungsfunktion 84
4. Minderheitenschutz 85
III. Zusammenfassung 86
2. Kapitel: Das individuelle Informationsrecht des Gläubigerausschussmitglieds 87
A. Tatbestand des Informationsrechts 87
I. Die Informationsberechtigung 87
1. Individuelles Informationsrecht 88
2. Die Wahrnehmung der Mitgliedschaftsrechte 89
a) Grundsatz der höchstpersönlichen Amtswahrnehmung 90
b) Ausübung durch Dritte 90
c) Ausnahmen der höchstpersönlichen Amtswahrnehmung 92
3. Beendigung der Mitgliedschaft 93
II. Tauglicher Informationsgegenstand 95
1. Inhalt 95
a) Gang der Geschäfte, Bücher und Geschäftspapiere und Kassenprüfung 97
b) Unterlagen des Schuldners 100
c) Unterlagen verbundener Unternehmen 102
aa) Mitwirkung in Konzerninsolvenzen 102
bb) Grundsatz der Einzelbetrachtung 103
(1) Gesellschafterinformation bei verbundenen Unternehmen 103
(2) Folgerungen für das Recht aus § 69 S. 2 InsO 105
(3) Grenzen der Konzerninformation 106
cc) Zwischenergebnis 108
d) Zeitlicher Rahmen 108
2. Modalitäten der Information 110
a) Zulässige Informationsmittel 110
aa) Einsichtnahme 111
bb) Recht auf Übermittlung 112
cc) Anfertigung von Kopien 112
dd) Auskunftserteilung 113
b) Informationsverlangen 114
3. Zwischenergebnis 117
III. Der Informationsverpflichtete 117
1. Insolvenzverwalter 118
a) Insolvenzverwalter im eröffneten Regelinsolvenzverfahren 118
b) Vorläufiger Insolvenzverwalter 119
2. Informationsverpflichteter in der Eigenverwaltung 120
a) Anwendbarkeit des § 69 InsO in der Eigenverwaltung 120
b) Das Nebeneinander von Schuldner und Sachwalter 121
aa) Kompetenzverteilung im Rahmen der Eigenverwaltung 121
bb) Informationsverpflichteter im Einzelfall 124
(1) Aufgespaltene Aufsichtspflicht 125
(2) Aufteilung nach der Bedeutung im Insolvenzverfahren 126
(3) Aufteilung nach dem Ursprung des Informationsgegenstandes 127
c) Zwischenergebnis 128
3. Schuldner 129
a) Regelverfahren 129
b) Eröffnungsverfahren 132
4. Insolvenzgericht 133
5. Zwischenergebnis 135
IV. Zusammenfassung 136
B. Das ungeschriebene Tatbestandsmerkmal des Informationsbedürfnisses 136
I. Die Lehre vom Informationsbedürfnis 138
1. Das Informationsbedürfnis 139
2. Das Informationsbedürfnis des Gläubigerausschussmitglieds 140
II. Das Informationsbedürfnis als tatbestandliche Voraussetzung? 141
1. Tatbestandliche Begrenzung des Informationsrechts 142
2. Die Begrenzung anhand einer zweckentsprechenden Wahrnehmung 147
III. Zusammenfassung 148
3. Kapitel: Grenzen des Informationsrechts 150
A. Begrenzung durch den Insolvenzzweck 151
I. Fallgruppen 152
1. Interessenkollision 152
a) Verbot der Verfolgung von Partikularinteressen 152
b) Errichtung eines Clean-Teams 154
2. Drohender Nachteil 155
3. Die verfahrensrechtliche Kompetenzverteilung 157
a) Achtung der Kompetenzaufteilung zwischen Gläubigerausschussmitglied und dem Träger der Verwaltung 157
b) Erweitertes Informationsrecht bei branchenunkundigem Insolvenzverwalter 158
4. Allgemeine Rechtsausübungsschranken 159
a) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 159
b) Missbrauchsverbot 161
c) Prinzip des schonendsten Informationsmittels 162
d) Belastung der Masse mit Kosten 164
e) Verwirkung 168
III. Feststellung der Zweckgefährdung 169
B. Geheimhaltungspflicht des Verwalters 172
I. Schutz des Fernmeldegeheimnisses 174
1. Anwendung des TDDDG 175
a) Meinungsstand 176
b) Stellungnahme 178
2. Rechtfertigung nach dem TDDDG 180
3. Folgerungen für die Informationspflicht im Insolvenzverfahren 181
4. Zwischenergebnis 182
II. Datenschutzrechtliche Zulässigkeit 183
1. Begriffe des Datenschutzes und deren Würdigung im Insolvenzverfahren 184
a) Personenbezogene Daten 185
b) Der Begriff der Verarbeitung 186
c) Verantwortlicher im Sinne des Datenschutzrechts 187
aa) Insolvenzverwalter als Verantwortlicher 189
(1) Besitzerlangung und Entscheidungskompetenz als Anknüpfungspunkt 189
(2) Aufspaltung der Verantwortlichkeit 191
bb) Vorläufiger Insolvenzverwalter und Sachwalter 192
cc) Schuldner 194
2. Rechtmäßigkeit der Verarbeitung 195
a) Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung durch den Verwalter 196
aa) Allgemeine Grundsätze, Art. 5 DSGVO 196
bb) Rechtmäßige Verarbeitung gem. Art. 6 DSGVO 197
(1) Einwilligung, Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO 197
(2) Erfüllung einer vertraglichen Verpflichtung, Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO 199
(3) Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung des Verantwortlichen, Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO 201
(4) Wahrnehmung von Aufgaben im öffentlichen Interesse, Art. 6 Abs. 1 lit. e DSGVO 202
(5) Wahrnehmung von berechtigten Interessen, Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO 203
b) Rechtmäßigkeit der Verarbeitung im Einzelnen 205
aa) Datenschutzrechtliche Einordnung des Gläubigerausschussmitglieds 205
(1) Gläubigerausschussmitglied als Empfänger 206
(2) Gläubigerausschussmitglied als Verarbeiter 208
(3) Zwischenergebnis 209
bb) Rechtfertigende Wirkung des § 69 S. 2 InsO 209
(1) Zweckbestimmung im Einzelfall 210
(2) Rechtfertigung im Einzelnen 211
(a) Berührte Interessen 211
(aa) Überblick 211
(bb) Beschäftigtendaten 212
(cc) Unternehmenskauf 213
(b) Eingriffsintensität 214
(c) Bewertung und Lösungsansätze 215
(d) Funktionale Eingliederung des Gläubigerausschussmitglieds als Rechtfertigung 216
(3) Zwischenergebnis 218
c) Folgerungen für den Informationsverpflichteten 219
III. Schutz von Geschäftsgeheimnissen nach dem GeschGehG 220
IV. Zwischenergebnis 222
C. Zusammenfassung 223
4. Kapitel: Durchsetzung des Informationsanspruches 225
A. Prozessuale Durchsetzung 226
I. Materiell-rechtlicher Anspruch des Gläubigerausschussmitglieds 227
II. Gerichtliches Vorgehen 229
1. Generelle Entscheidungskompetenz des Insolvenzgerichts nach bestehendem Recht? 230
a) Gerichtliche Aufsicht 230
b) Klagemöglichkeit bei streitigen Organrechten 232
c) Ausweitung gerichtlicher Befugnisse 233
d) Zwischenergebnis 237
2. Rechtsschutz des Gläubigerausschussmitglieds 237
a) Rechtsschutz durch Maßnahmen des Insolvenzgerichts 237
b) Anspruch auf insolvenzgerichtliches Einschreiten 241
c) Rechtsschutz durch Teilnahme des Insolvenzgerichts bei Gläubigerausschusssitzungen 243
d) Exkulpation und repressive Maßnahmen zur Sicherung des Kompetenzbereichs 244
e) Vorgehen gegen den eigenverwaltenden Schuldner 245
f) Zwischenergebnis 247
3. Keine Klagemöglichkeit vor dem Prozessgericht 247
4. Insolvenzgerichtliches Vorgehen gegen das Gläubigerausschussmitglied 251
a) Die Haftung des Gläubigerausschussmitglieds 253
b) Die Entlassung des Gläubigerausschussmitglieds 255
c) Weitere Sanktionsmöglichkeiten 256
5. Vollstreckung 258
a) Zwangsgeld gem. § 58 Abs. 2 InsO 258
b) Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, § 259 Abs. 2 BGB 261
III. Zwischenergebnis 264
B. Außergerichtliche Klärung im interorganschaftlichen Verhältnis 265
I. Interorganschaftliches Weisungsrecht 265
II. Befugnisse der Gläubigerorgane 268
1. Entscheidungsbefugnis der Gläubigerversammlung 268
2. Entscheidungsbefugnis des Gläubigerausschusses als Kollegialorgan 271
III. Zwischenergebnis 272
5. Kapitel: Thesenartige Zusammenfassung 273
Literaturverzeichnis 276
Stichwortverzeichnis 292