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Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme

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Schmaus, S. (2025). Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59539-6
Schmaus, Simon. Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59539-6
Schmaus, S (2025): Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59539-6

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Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme

Schmaus, Simon

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 390

(2025)

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About The Author

Simon Schmaus studierte Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ab März 2020 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht von Prof. Dr. Steffen Klumpp in Erlangen tätig. Seit April 2024 ist der Autor Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Bamberg.

Abstract

Die Arbeit untersucht die Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme. Diese wird durch das religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmungsrecht (Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV) auch im staatlichen Rechtskreis gewährleistet. Die Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme ist nur gegeben, wenn den Kirchen eine hinreichende Regelungsmöglichkeit sowie ein zielführendes Regelungsverfahren zur Verfügung steht und den Regelungen des kirchlichen Arbeitsrechts die notwendige Wirkungsreichweite zukommt, um sich im Arbeitsverhältnis Geltung zu verschaffen. Als größte Problemfelder macht die Arbeit hierbei die ACK-Klauseln einiger evangelischer Gliedkirchen, den Systemwechsel in das kirchliche Arbeitsrechtsregime nach Betriebsübergang und die arbeitsvertragliche Abweichung von kirchlichem Arbeitsrecht aus. Insbesondere diese Problemaspekte werden erläutert, bestehende Lösungsansätze überprüft und neue Lösungswege hierfür entwickelt.»The Functionality of Regulatory Systems in Church Labor Law«: The dissertation states, if and how church labor law systems function. It concludes, that this is the case, if three requirements are met. The necessary regulatory freedom and an appropriate regulatory system to develop fitting rules need to be guaranteed. Furthermore, those rules need to reach the employee-employer relationship. There are several issues in this context, some of them unsolved. Here, the dissertation provides answers and solutions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 23
Einleitung und Gang der Darstellung 25
Kapitel 1: Verfassungs- und kirchenrechtliche Grundlagen 29
A. Das Selbstbestimmungsrecht: Grundvorstellungen 30
I. Paulskirchenverfassung und Kaiserreich 30
II. Weimarer Reichsverfassung 31
1. Trennung von Staat und Kirche: Art. 137 Abs. 1 WRV 31
2. Selbstständigkeit innerhalb der Staatshoheit: Art. 137 Abs. 3 WRV 31
3. Art. 137 Abs. 3 WRV als Grundlage der Trennung von Staat und Kirche 32
4. Zusammenfassung: Trennung von Staat und Kirche durch Freiraumgewährleistung 32
III. Grundgesetz 34
1. Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV – Das Selbstbestimmungsrecht 34
2. Art. 4 GG – Die Glaubens-‍, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit 34
3. Das Selbstbestimmungsrecht am Maßstab von Art. 140 GG, Art. 4 GG 35
4. Ergebnis 37
IV. Zusammenfassende Darstellung: Freiraumgewährleistung zur Verwirklichung religiösen Selbstverständnisses 38
V. Bedeutung für die Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 38
B. Ausprägungen des Selbstbestimmungsrechts 39
I. Die Rechtsetzungsbefugnis 39
II. Die eigenen Angelegenheiten 40
III. Die Schranken des für alle geltenden Gesetzes 41
C. Kirchliches Arbeitsrecht 43
I. Kirchliches Selbstverständnis der Dienstgemeinschaft 45
II. Konsequenzen im Individualarbeitsrecht 46
1. Mitarbeiter 46
2. Dienstgeber 47
3. Gemeinsame Verpflichtungen 48
III. Konsequenzen im Kollektiven Arbeitsrecht 48
1. Betriebliche Mitbestimmung 49
2. Kollektive Arbeitsrechtsregelung 49
a) Dienstgemeinschaft und Tarifvertragssystem 49
b) Konfliktlösung jenseits des Arbeitskampfs 50
c) Selbstbestimmte Systemwahl 51
D. Wirkungsverhältnis zwischen staatlichem und religionsgemeinschaftlichem Recht 51
I. Rechtswirkung im weltlichen Recht kraft originärer Rechtsetzungsbefugnis 52
II. Grundgesetzliches Ordnungsverhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften 53
III. Staatsrechtliche Perspektive 54
IV. Trennung von Staat und Kirche 56
V. Ergebnis: Keine originäre Wirkung in die staatliche Rechtsordnung 57
Kapitel 2: Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 58
A. Verortung: Der Funktionalitätsgedanke im kirchlichen Arbeitsrecht 58
B. Funktionalität: Einordnung und Begriffsbestimmung 59
I. Allgemeiner Sprachgebrauch 59
II. Funktionalität im Recht 61
1. Handelsrecht: Funktionalitätsgrundsatz handelsrechtlicher Vollmachten 61
2. Funktionalität im bürgerlichen Recht: § 125 BGB und Formerfordernisse 63
3. Funktionalitätsgewährleistung im Tarifvertragssystem 63
a) Zweck des Tarifvertragssystems: Wahrung und Förderung von Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen 64
b) Eignung zur Zweckerreichung 64
aa) Regelungsmöglichkeit 65
bb) Regelungsverfahren 65
cc) Wirkungsreichweite 67
c) Funktionalität durch soziale Mächtigkeit 67
4. Verallgemeinerung: Funktionalität im Rechtssinne 68
III. Rückbezug auf das kirchliche Arbeitsrecht 68
C. Funktionalitätsgewährleistung kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 70
I. Funktionalitätsgewährleistung durch Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 71
1. Ausgangspunkt: Verfassungsrechtliche Einrichtungsgarantie 72
a) Anwendungsbereich 73
b) Funktion 74
c) Gewährleistungsumfang 74
d) Zusammenfassung 76
2. Das religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmungsrecht als Einrichtungsgarantie 77
a) Annahme einer Einrichtungsgarantie 77
b) Ablehnung einer Einrichtungsgarantie 78
c) Das Selbstbestimmungsrecht: Funktionalitätsgewährleistende Einrichtungsgarantie religionsgemeinschaftlicher Selbstbestimmung 80
aa) Das Selbstbestimmungsrecht als normgeprägte Freiraumgewährleistung zur Verwirklichung des kirchlichen Selbstverständnisses 80
bb) Die Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts für die Trennung von Staat und Kirche als grundlegendes verfassungsrechtliches Ordnungsprinzip 82
3. Ergebnis 83
II. Umfang der Funktionalitätsgewährleistung aus Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 83
1. Vergleichende Einordnung: Regelungsfreiraumgewährleistung aus Art. 9 Abs. 3 GG 84
a) Annahme einer Einrichtungsgarantie für die Tarifautonomie in Art. 9 Abs. 3 GG 85
b) Ablehnung einer Einrichtungsgarantie für die Tarifautonomie in Art. 9 Abs. 3 GG 86
c) Rechtsprechung des BVerfG 88
d) Zusammenfassende Betrachtung 89
2. Konturierung: Umfang der Funktionalitätsgewährleistung für die Tarifautonomie aus Art. 9 Abs. 3 GG 90
a) Regelungsmöglichkeit und -reichweite 91
b) Regelungsverfahren 92
c) Wirkungsreichweite 93
aa) Verschaffung von Wirkungsreichweite 93
bb) Einschränkung durch staatliche Rechtskontrolle 96
d) Ergebnis 97
3. Rückschluss für Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV: Umfang der Funktionalitätsgewährleistung des kirchlichen Arbeitsrechts 98
a) Regelungsmöglichkeit und -reichweite 98
b) Regelungsverfahren 101
c) Wirkungsreichweite 102
aa) Verschaffung von Wirkungsreichweite 102
bb) Staatliche Rechtskontrolle 103
III. Grenzen der Funktionalitätsgewährleistung aus Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 104
1. Einschränkendes staatliches Tätigwerden 104
2. Ausgestaltendes staatliches Tätigwerden 105
a) Legitimer Zweck 106
b) Erforderlichkeit 106
c) Angemessenheit 107
3. Andere verfassungsrechtlich geschützte Interessen 108
D. Ergebnis 109
I. Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 110
II. Funktionalitätsgewährleistung aufgrund Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 110
III. Umfang der Funktionalitätsgewährleistung aus Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 110
IV. Grenzen der Funktionalitätsgewährleistung 112
Kapitel 3: Funktionalitätsgewährleistung durch kirchliches Dienstrecht? 113
A. Grundlagen kircheneigener Beschäftigungsformen 114
I. Selbstbestimmungsrecht und Dienstrechtsformwahl 114
II. Öffentlichrechtliche Dienstverhältnisse 115
1. Verfassungsrechtliche Grundlage, Art. 137 Abs. 5 WRV 115
2. Die Korporationsrechte – insbesondere die Dienstherrenfähigkeit 116
3. Funktionalitätsgehalt der Dienstherrenfähigkeit 117
B. Kirchliches Selbstverständnis und Beschäftigungsform 117
I. Verbandsrechtliche Sonderbeziehung 118
II. Kirchenbeamte 119
III. Arbeitnehmer 120
IV. Zusammenfassende Abstufung und deren Hintergründe 120
C. Umfassende Regelung durch eigenes kirchliches Dienstrecht? 121
I. Typik der Beschäftigungsverhältnisse im kirchlichen Dienst 121
1. Evangelische Kirche 122
a) Kirchenbeamtenverhältnisse 122
b) Pfarrdienstverhältnisse 123
c) Privatrechtliche Dienst- und Arbeitsverhältnisse 124
2. Katholische Kirche 125
a) Kleriker 125
b) Kirchenbeamtenverhältnisse 126
c) Kirchliche Arbeitsverhältnisse 130
3. Zusammenfassende Darstellung 131
II. Bedeutung für das kirchliche Selbstverständnis 131
III. Konsequenzen für Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3, Abs. 5 WRV 132
1. Selbstbestimmungsrecht und tatsächliche Selbstbestimmung 132
2. Kirchliches Selbstverständnis und Typik der Beschäftigungsverhältnisse im kirchlichen Dienst 133
3. Funktionalitätsgehalt der Dienstherrenfähigkeit 134
D. Ergebnis 135
Kapitel 4: Reichweite und Grenzen der Funktionalitätsgewährleistung kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme im staatlichen Arbeitsrecht 136
A. Staatliche Mindestvorgaben für die kirchliche Arbeitsrechtsgestaltung 137
I. Schaffung staatlich determinierter Mindestarbeitsbedingungen und religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmung 138
1. Mindestarbeitsbedingungen durch formelles Gesetz 138
2. Allgemeiner Mindestlohn 139
a) Regelungssystematik und -wirkung des MiLoG 139
b) Funktionale Bedeutung der Mindestlohnkommission 140
c) MiLoG und religionsgemeinschaftliches Selbstbestimmungsrecht 141
aa) Gesetzlicher Ausgangspunkt 141
bb) Absicherung religionsgemeinschaftlicher Selbstbestimmung 141
(1) Keine notwendige Kommissionsberücksichtigung 142
(2) Anhörungspflicht nicht Anhörungsermessen 142
(3) Auswirkungen bei Verletzung der Anhörungspflicht 144
d) Ergebnis 145
3. Kommissionsbasierte, rechtsverordnungsgetragene Pflegemindestarbeitsbedingungen 145
a) Regelungssystematik 145
b) Bedeutung der Pflegekommission 145
c) Pflegemindestarbeitsbedingungen und religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmung 146
d) Ergebnis 147
4. Erstreckung tariflicher Arbeitsbedingungen 148
a) Regelungssystematik 148
b) Allgemeinverbindlicherklärung und religionsgemeinschaftliches Selbstbestimmungsrecht 150
aa) Selbstbestimmungsrecht und Dienstgemeinschaft 150
bb) Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 151
(1) Problemstellung 151
(2) Einschränkung der Regelungsreichweite 151
(3) Einschränkung der Selbstbestimmung über das Regelungsverfahren 151
cc) Folgerungen für § 5 TVG 152
(1) Vorrang des Dritten Weges 152
(2) Fehlendes öffentliches Interesse an Allgemeinverbindlicherklärung 153
(3) Keine Anwendbarkeit auf kirchliche Arbeitsverhältnisse 153
(a) Überwiegende Bedeutung ohne kirchliche Arbeitsverhältnisse 154
(b) Keine unbeschränkte Allgemeinverbindlichkeit 154
(c) Vorrang kircheneigener Tarifverträge 154
(d) (Teilweise) Unwirksamkeit aufgrund Verfassungswidrigkeit 155
c) Ergebnis 155
5. Tarifvertragsbasierte, rechtsverordnungsgetragene Mindestarbeitsbedingungssetzung 156
a) Gemeinsame Regelungssystematik 156
b) Allgemeine Vereinbarkeit mit religionsgemeinschaftlichem Selbstbestimmungsrecht 157
aa) Geltungsbereich der Rechtsverordnung 158
bb) Inhaltlicher Umfang der Rechtsverordnung 158
cc) Zweck tarifbasierter rechtsverordnungsgetragener Mindestarbeitsbedingungssetzung 158
c) Betrachtung einzelner tarifbasierter, rechtsverordnungsgetragener Mindestarbeitsbedingungen 159
aa) Lohnuntergrenze in der Leiharbeit gemäß § 3a AÜG 159
(1) Geltungsbereich 159
(2) Inhaltlicher Umfang 160
(3) Zweck 161
(4) Ergebnis 161
bb) Branchenspezifische Mindestarbeitsbedingungen gemäß §§ 7, 7a AEntG 161
(1) Inhaltlicher Umfang 162
(2) Zweck 162
(3) Geltungsbereich 163
(4) Ergebnis 163
cc) Tarifvertragsbasierte, rechtsverordnungsgetragene Pflegemindestarbeitsbedingungen 164
(1) § 7 a Abs. 1a AEntG Anhörung vor Tarifvertragsschluss und Zustimmungsvorbehalt 165
(2) Einordnung hinsichtlich Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 165
(3) Problemstellungen der gesetzgeberischen Lösung in § 7a Abs. 1a AEntG 166
(a) Verletzung von Art. 9 Abs. 3 GG 166
(b) Erforderlichkeit des § 7a Abs. 1a AEntG 167
(4) Ergebnis 170
II. Wirkung staatlich determinierter Mindestarbeitsbedingungen und religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmung: Dispositives Recht 170
1. Verfassungsrechtlicher Ausgangspunkt anhand tarifdispositiven Rechts 172
a) Geeignetheit 172
b) Erforderlichkeit 173
c) Angemessenheit 173
aa) Funktionalität der Tarifautonomie 174
bb) Angemessenheitsgewähr 174
2. Grundsätzliche Schlussfolgerungen für die Schaffung dispositiven Rechts 177
3. Funktionalitätsgewährleistung kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme durch dispositives Recht 178
a) Rechtsprechung des BAG zu § 14 Abs. 2 S. 3 TzBfG 178
b) Einordnung und Bewertung 179
c) Übertragung der allgemeinen Maßstäbe zur Schaffung dispositiven Rechts 181
aa) Einzelfall als Bezugspunkt 182
bb) Schwere des Eingriffs in Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 182
cc) Verwirklichung gesetzlichen Schutzzwecks durch Angemessenheitsgewähr 182
(1) Evangelische Kirche 183
(a) Arbeitsrechtliche Kommissionen 183
(b) Schlichtung 184
(c) Auswirkungen der ACK-Klauseln 186
(aa) Repräsentationsdefizit und Angemessenheitsgewähr 186
(bb) Kirchliche Selbstbestimmung 186
(cc) Mittelbare Interessenrepräsentation 187
(d) Schlussfolgerung 189
(2) Katholische Kirche 189
(a) Arbeitsrechtliche Kommission 189
(b) Schlichtung 191
(c) Inkraftsetzung durch Bischof 192
(d) Schlussfolgerung 193
(3) Zusammenfassung 193
dd) Fazit 193
III. Endergebnis 194
1. Verfahrensbeteiligung 194
2. Dispositivität 195
B. Staatlicher Einfluss auf kirchliche Arbeitsrechtsregelungsverfahren 195
I. Gesetzgeberische Ausgestaltung zur Funktionalitätsgewährleistung kirchenarbeitsrechtlicher Regelungsverfahren 196
1. Staatliche Arbeitsrechtsregelungssysteme 196
2. Tarifvertragssystem 197
3. Ergebnis 199
II. Begrenzung der Gestaltung kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme durch Art. 9 Abs. 3 GG 200
1. Unmittelbare Drittwirkung der Koalitionsfreiheit 200
2. Religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmung und Tarifautonomie 201
a) Grundrechtsdogmatisches Verhältnis 201
b) Kollision in der Arbeitskampffrage 202
c) Zusammenfassung der Problemstellung 203
3. Staatlich determinierte Herstellung praktischer Konkordanz 203
a) Rechtsprechung des BAG 204
b) Einordnung 206
aa) Leitlinie der Abwägung 206
(1) Angemessener Interessenausgleich 206
(2) Funktionalität der Tarifautonomie 207
(3) Kohärenz mit Drittem Weg 207
(4) Ergebnis 208
bb) Organisatorische Einbindung der Gewerkschaften in den Dritten Weg 208
(1) Dogmatische Einordnung 208
(2) Umfang der Einbindung 210
(3) Anforderungen an die organisatorische Einbindung 211
(a) Einbindungsmodus 211
(aa) Wahlmodell 211
(bb) Entsendemodell 212
(cc) Gegenüberstellung und Schlussfolgerung 213
(b) Einbindungsvoraussetzungen 214
(aa) Beschäftigtenstatus, Dienstgemeinschaftszugehörigkeit 214
(bb) Konfessionszugehörigkeit 215
(c) Einbindungsbedingungen 216
cc) Gewährleistung paritätischen, angemessenen Interessenausgleichs 216
(1) Dogmatische Einordnung 216
(2) Paritätischer Interessenausgleich 217
(3) Schlichtung 218
(a) Zugänglichkeit des Schlichtungsverfahrens 218
(b) Gestaltung des Schlichtungsverfahrens 219
(aa) Paritätische Besetzung 219
(bb) Unabhängigkeit und Neutralität des Vorsitzenden 219
(cc) Funktionalität der Schlichtung 220
(c) Teilhabe am Schlichtungsverfahren 220
dd) Verbindlichkeit 222
(1) Dogmatische Einordnung 222
(2) Reichweite der Verbindlichkeit 222
(3) Letztentscheidungsrecht des Bischofs 223
c) Zusammenfassung 223
aa) Organisatorische Einbindung der Gewerkschaften 224
bb) Paritätischer Interessenausgleich und Schlichtung 224
cc) Verbindlichkeit 225
III. Gewährleistung praktischer Konkordanz durch den Dritten Weg 225
1. Evangelische Kirche und Diakonie 226
2. Katholische Kirche und Caritas 229
3. Zusammenfassung 234
IV. Ergebnis 235
C. Wirkungsreichweite kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 236
I. Funktionalitätsgewährleistung durch staatlich vermittelte Rechtsnormwirkung kirchlichen Arbeitsrechts 236
1. Normativwirkung kraft kirchenrechtlicher Anordnung 237
2. Übertragene Rechtsnormsetzungsbefugnis 238
a) Keine staatliche Befugnisübertragung zur Rechtsnormsetzung für religionsgemeinschaftliches Recht 239
b) Trennung von Rechtsetzungs- und Rechtsnormanerkennungsbefugnis 240
aa) Allgemein gegen das Modell der Übertragung von Rechtsetzungsbefugnis 240
bb) Bestätigung der allgemeinen Einwände durch Art. 137 Abs. 3 WRV 241
cc) Rechtsnormanerkennung statt Übertragung von Rechtsetzungsbefugnis 241
3. Staatliche Rechtsnormanerkennung 242
a) Varianten staatlicher Rechtsnormanerkennung 242
b) Staatliche Rechtsnormanerkennung für das kirchliche Arbeitsrecht? 243
aa) Art. 137 Abs. 3 WRV: Rechtsnormanerkennung kraft Selbstbestimmung? 243
(1) Entstehungsgeschichtlich bedingter Sinn und Zweck 244
(2) Vergleichende Rechtssystematik: Verfassungsrechtliche Gewährleistung nicht Gewährung 245
(a) Tarifvertrag 245
(b) Betriebsvereinbarung 245
(c) Verallgemeinerung 246
(d) Übertragung: Religionsgemeinschaftliches Recht – insbesondere kirchliches Arbeitsrecht 247
(3) Ergebnis 248
bb) Teilhabe an Art. 9 Abs. 3 GG 249
cc) § 118 Abs. 2 BetrVG, § 1 Abs. 2 HS. 1, 2 BPersVG und die Kirchenklauseln 250
(1) Entwicklungslinien der Rechtsprechung: Offenbleibende Tendenz zur Bezugnahme 251
(2) Keine Normativwirkung aus §§ 118 Abs. 2 BetrVG, 112 HS. 1, 2 BPersVG 252
(3) Kirchenklauseln: Abstützung eines Regelungsfreiraumes nicht Rechtsnormanerkennung 255
(4) Ergebnis 255
4. Ergebnis: Keine Rechtsnormwirkung kirchlichen Arbeitsrechts auf Arbeitsverhältnisse 255
II. Arbeitsvertragliche Bezugnahme 256
1. Bestehen einer Bezugnahmeklausel 258
a) Ergänzende Auslegung 258
aa) Grundlagen 258
bb) Spannungsverhältnis: Ergänzende Auslegung, Funktionalitätsgewährleistung und Arbeitsvertragsfreiheit 260
cc) Denkbare Fallgestaltungen 261
(1) „Kirchlicher“ Arbeitsvertrag 261
(2) Punktuelle Verweisung auf kollektivkirchenarbeitsrechtliche Regelungen 261
(3) Anlage für Inbezugnahme im Vertrag 262
(4) Verweis auf Grundordnung 263
(a) Dritter Weg 263
(b) Mitarbeitervertretungsrecht 263
dd) Ergebnis 265
b) Änderung von Arbeitsbedingungen 265
aa) Änderungsvertrag 266
(1) Keine Zustimmung durch Arbeitgeber 266
(2) Keine Zustimmung durch Arbeitnehmer 267
bb) Nichtausübung des Widerspruchsrechts bei Betriebsübergang? 267
cc) Konkludente Vertragsänderung 269
dd) Änderungskündigung 270
(1) Einordnung: Funktionalitätsgewährleistung durch Änderungskündigung 270
(2) Anknüpfungspunkt der Funktionalitätsgewährleistung 270
(3) Systemwechsel in das kirchliche Arbeitsrecht als dringendes betriebliches Erfordernis 272
(a) Systemwechsel 272
(b) Funktionalitätsgewährleistung und kirchliche Selbstbestimmung 273
(c) Rechtsprechung des EuGH und BAG: Änderungskündigung bei dynamischen Bezugnahmeklauseln und Entgeltabsenkung 276
(d) Schlussfolgerungen 280
(4) Geeignetheit und Erforderlichkeit des Änderungsangebotes 281
(5) Ergebnis 281
c) Endergebnis 282
2. Reichweite der Bezugnahmeklausel 283
a) Erläuternde Auslegung 284
aa) Grundlagen 284
bb) Rechtsprechung des BAG 285
(1) Ausgangspunkt der Rechtsprechung 286
(2) Unklare Bezeichnung der Bezugnahmeobjekte 286
(3) Weitreichende Dynamik der Bezugnahme 287
(4) Weite Auslegung der Bezugnahme auf den Dritten Weg 288
(5) Umfassende Geltung „kirchlichen Arbeitsrechts“ durch Bezugnahme auf Dritten Weg 288
(6) Geltung des Mitarbeitervertretungsrecht durch Bezugnahme auf Dritten Weg 289
cc) Behandlung in der Literatur 290
dd) Eigener Standpunkt 291
(1) Vertiefung der Bezugnahme – Rechtsprechungsentwicklung bis 2012 292
(a) Grundlegende Aussagen der Auslegung 292
(b) Bedeutung der Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 293
(c) Rückschlüsse für Bezugnahmeklauseln auf kirchenarbeitsrechtliche Regelungssysteme 293
(2) Ausdehnung der Bezugnahme – pauschalisierende Rechtsprechung ab 2012 294
(a) Einordnung im Kontext der Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 294
(b) Faktische Beeinträchtigung der Arbeitsvertragsfreiheit 295
(c) Umfassende Geltung nur durch umfassende Bezugnahme 295
(3) Überdehnung der Bezugnahme – Urteil des BAG vom 22.03.2018 295
(a) Einordnung 296
(b) Keine Erklärung unter Funktionalitätsgesichtspunkten 297
(c) Sinn und Zweck punktueller Verweise in kollektiven Regelungssystemen 298
(d) Rückschlüsse aus der Rechtsprechung des BAG 298
(e) Keine umfassende Bezugnahme durch punktuelle Verweisung 299
(f) Abhilfe im Mitarbeitervertretungsrecht der katholischen Kirche: Grundordnungsverweis 299
ee) Ergebnis 300
b) AGB-Kontrolle 301
aa) Verfassungsrechtliche Grundlagen der AGB-Kontrolle 301
bb) Anwendbarkeit bei Bezugnahmeklauseln 303
(1) Umfassende oder reduzierte AGB-Kontrolle 303
(2) Keine AGB-Kontrolle 304
cc) Berücksichtigung der Funktionalität kirchenarbeitsrechtlicher Regelungssysteme 306
dd) Einzelne Kontrollaspekte 307
(1) Dynamischer Verweis auf Arbeitsrechtsregelungen des Dritten Weges 308
(a) Einbeziehungskontrolle, § 305c Abs. 1 BGB 308
(b) Transparenzgebot, § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 308
(c) Änderungsvorbehalt, § 308 Nr. 4 BGB 310
(2) Querverweise auf Dienstvereinbarungen in Arbeitsrechtsregelungen 310
(a) Einbeziehungskontrolle, § 305c Abs. 1 BGB 311
(b) Transparenzgebot, § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 311
c) Ergebnis 312
3. Kontrolle des Bezugnahmeobjekts 312
III. Arbeitsvertragliche Abweichung von kirchlichem Arbeitsrecht 314
1. Einordnung der Grundproblematik 315
2. Abweichung von Arbeitsrechtsregelungen 315
a) Kirchenrechtliche Konsequenzen 316
aa) Kirchenrechtliche Verbindlichkeit 316
bb) Herausfallen aus Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV 316
(1) Evangelische Kirche 317
(2) Katholische Kirche 317
(3) Maßstäbe für Verbindlichkeit und Abweichung 319
(a) Verbindlichkeitsmaßstab des BAG 319
(b) Günstigkeitsprinzip im kirchlichen Arbeitsrecht 319
(c) Besonderer kirchenarbeitsrechtlicher Günstigkeitsmaßstab? 320
(d) Ergebnis 322
cc) Sonstige Konsequenzen im kirchlichen Rechtskreis 322
b) Säkularrechtliche Folgewirkungen 322
aa) Regelungsmöglichkeit 323
bb) Regelungsverfahren 323
(1) Dritter Weg 323
(2) Mitarbeitervertretungsrecht 324
cc) Wirkungsreichweite 325
(1) AGB-Kontrolle der Abweichungsklausel 325
(a) Berücksichtigung der Funktionalitätsgewährleistung des Dritten Weges 326
(b) Überraschende Klausel, § 305c Abs. 1 BGB 326
(c) Intransparenz, § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 327
(d) Übermäßige Einschränkung der Arbeitsvertragsfreiheit 328
(2) AGB-Kontrolle der Arbeitsrechtsregelungen 329
(3) Anspruch der Arbeitnehmer auf Vertragsanpassung 330
3. Abweichung von Mitarbeitervertretungsrecht 330
a) Kirchenrechtliche Konsequenzen 330
aa) Katholische Kirche 331
bb) Evangelische Kirche 332
b) Säkularrechtliche Folgewirkungen 332
aa) Regelungsverfahren 333
bb) Wirkungsreichweite 333
4. Ergebnis 334
Schlusswort: Funktionieren die kirchenarbeitsrechtlichen Regelungssysteme? 336
I. ACK-Klauseln 336
II. Systemwechsel in das kirchliche Arbeitsrecht nach Betriebsübergang 337
III. Arbeitsvertragliche Abweichung von kirchlichem Arbeitsrecht 339
IV. Ergebnis 341
Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse 343
I. Funktionalität 343
II. Selbstbestimmungsrecht 343
III. Funktionalitätsgewährleistung 345
IV. Eigenes kirchliches Dienstrecht 345
V. Regelungsmöglichkeit 346
VI. Regelungsverfahren 347
VII. Wirkungsreichweite 348
VIII. Staatlich vermittelte Rechtsnormwirkung kirchlichen Arbeitsrechts 348
IX. Arbeitsvertragliche Bezugnahme 349
X. Arbeitsvertragliche Abweichung von kirchlichem Arbeitsrecht 351
Literaturverzeichnis 353
Verzeichnis kirchlicher Rechtsquellen 383
I. Arbeitsrechtsregelung 383
1. Evangelische Kirche 383
2. Katholische Kirche 385
II. Mitarbeitervertretungsrecht 387
1. Evangelische Kirche 387
2. Katholische Kirche 388
III. Kirchenbeamtenverhältnisse, Pfarrdienstverhältnisse 391
1. Evangelische Kirche 391
2. Katholische Kirche 391
IV. Sonstiges 392
1. Evangelische Kirche 392
2. Katholische Kirche 393
Stichwortverzeichnis 394