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Integrierte Stichwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg

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Lenz, S. (2025). Integrierte Stichwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59448-1
Lenz, Stefan. Integrierte Stichwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59448-1
Lenz, S (2025): Integrierte Stichwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59448-1

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Integrierte Stichwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg

Lenz, Stefan

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1570

(2025)

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About The Author

Studium der Rechtswissenschaften in Münster und Sheffield (UK); Erste juristische Prüfung 2015; wissenschaftliche(r) Hilfskraft bzw. Mitarbeiter am Kommunalwissenschaftlichen Institut (Prof. Dr. J. Oebbecke) und am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verfassungstheorie (Prof. Dr. O. Lepsius) in Münster; Promotion 2019 ebd.; Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Studienstiftung des deutschen Volkes; Rechtsreferendariat im Bezirk des OLG Hamm; Zweites juristisches Staatsexamen 2021; Rechtsanwalt 2022; Referent beim Parlamentarischen Beratungsdienst des Landtags Brandenburg seit 2022.

Abstract

Wahlsysteme mit integrierter Stichwahl lassen den für separate Stichwahlen erforderlichen zweiten Urnengang entfallen. Stattdessen erhält jeder Wähler mehrere Präferenzstimmen, die er bei einem einzigen Urnengang abgibt. Erreicht nach Auszählung der Erstpräferenzstimmen kein Kandidat die absolute Mehrheit, werden in weiteren Zählrunden (sukzessive) die stimmenschwächsten Kandidaten ausgeschlossen und nachfolgende Präferenzstimmen den verbliebenen Kandidaten gutgeschrieben, bis einer von ihnen die absolute Mehrheit erreicht. Der Verfasser untersucht anhand ausländischer Modelle, ob der Gesetzgeber in Brandenburg die Bürgermeister und Landräte nach dieser Methode wählen lassen kann. Eine solche Wahlrechtsreform erweist sich als mit Grundgesetz und Landesverfassung vereinbar. Integrierte Stichwahlen können auch zeitgleich mit anderen Wahlen stattfinden. Zumindest grundsätzlich verfassungswidrig ist jedoch ein Gesetz, nach dem jede Kommune in Brandenburg selbst entscheidet, ob ihr Bürgermeister bzw. Landrat in separater oder integrierter Stichwahl bestimmt wird.»Instant Runoff Voting in Elections for Mayor and District Administrator in Brandenburg«: The author examines, starting from foreign models, whether the legislature in Brandenburg may introduce instant runoff-voting for elections of mayors and district administrators. Such an electoral reform is compatible with the Basic Law and the Brandenburg constitution. Instant runoff-voting may be applied alongside other voting systems on the same day. However, a law empowering each municipality in Brandenburg to decide for itself whether its mayor or district administrator is elected in two rounds or via instant runoff voting is unconstitutional as a rule.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 13
Gutachtenauftrag 15
A. Verfassungsmäßigkeit der Einführung einer integrierten Stichwahl 16
I. Bestandsaufnahmen 16
1. Wahl der Bürgermeister und Landräte in Brandenburg 16
2. Modelle der integrierten Stichwahl im Ausland 20
a) Bürgermeister von London 20
b) Repräsentantenhaus in Australien 22
c) Präsident von Irland 24
d) Repräsentantenhaus in Alaska 27
e) Übersicht 28
3. Präferenzstimmsysteme in der deutschen Diskussion 30
a) Eventualstimme zur Zweitstimme 30
b) Eventualstimme zur Erststimme 33
II. Verfassungsrechtliche Beurteilung der integrierten Stichwahl 34
1. Wahlrechtsgrundsätze 35
a) Standorte in Landesverfassung und Grundgesetz 35
aa) Landesverfassung 36
bb) Grundgesetz 36
b) Gleichheit der Wahl 39
aa) Verfassungsrechtliche Maßstäbe 39
(1) Wahlgleichheitsrecht als besonderes Gleichheitsrecht 39
(2) Zählwert-, Erfolgschancen- und Erfolgswertgleichheit 41
(3) Dogmatische Bedeutung der Unterscheidung 44
bb) Ungleichbehandlungen bei integrierten Stichwahlen 46
(1) Gutschrift nachfolgender Präferenzstimmen für Kandidaten 47
(a) Grundsatz der Zählwertgleichheit 47
(b) Grundsatz der Erfolgschancengleichheit 50
(2) Gutschrift nachfolgender Präferenzstimmen ins Leere 51
(a) Australisches Modell 51
(b) Irisch-alaskisches Modell 52
(c) Londoner Modell 53
(aa) Auftreten des Effekts 53
(bb) Gleichheitsrechtliche Bewertung 54
(3) Paradox des negativen Stimmgewichts 55
(a) Begriff und Bedeutung des negativen Stimmgewichts 55
(b) Beurteilungsmaßstäbe des Bundesverfassungsgerichts 57
(aa) Darstellung 57
(bb) Stellungnahme 59
(c) Negatives Stimmgewicht in Systemen mit integrierter Stichwahl 60
(aa) Anfälligkeit der Systeme für Monotonieversagen 60
(bb) Qualifikation des Monotonieversagens als Fall des negativen Stimmgewichts 64
(cc) Wahrscheinlichkeit des Auftretens 66
(dd) (Un-)Vermeidbarkeit innerhalb des Wahlsystemsubtyps 67
(d) Ergebnis zum Paradox des negativen Stimmgewichts 71
(4) Ergebnis zu Ungleichbehandlungen bei integrierten Stichwahlen 71
cc) Ergebnis zur Gleichheit der Wahl 72
c) Unmittelbarkeit der Wahl 72
aa) Zwischenschaltung Dritter 72
bb) Vorhersehbarkeit von Stimmeffekten 75
(1) Beurteilungsmaßstäbe des Bundesverfassungsgerichts 75
(a) Darstellung 75
(b) Stellungnahme 76
(2) Keine Unvereinbarkeit der integrierten Stichwahl 77
(3) Ergebnis zur Vorhersehbarkeit von Stimmeffekten 78
cc) Bedingungsfeindlichkeit der Stimmabgabe 78
dd) Ergebnis zur Unmittelbarkeit der Wahl 79
d) Allgemeinheit der Wahl 79
e) Freiheit der Wahl 83
f) Öffentlichkeit der Wahl 86
g) Ergebnis zu den Wahlrechtsgrundsätzen 88
2. Grundsatz der Chancengleichheit 88
a) Chancengleichheitsrecht als besonderes Gleichheitsrecht 88
b) Ungleichbehandlung mit rechtlichem Nachteil 90
c) Ungleichbehandlung mit faktischem Nachteil 91
aa) Faktische Schmälerung von Wettbewerbschancen 91
bb) Beurteilungsmaßstäbe in Rechtsprechung und Schrifttum 95
(1) Darstellung 95
(2) Stellungnahme 97
cc) Keine Ungleichbehandlung bei Einführung der integrierten Stichwahl 98
dd) Ergebnis zur Ungleichbehandlung mit faktischem Nachteil 100
d) Ergebnis zum Grundsatz der Chancengleichheit 101
3. Grundsatz der Bestimmtheit und Normenklarheit 101
a) Anforderungen an Bestimmtheit und Normenklarheit im Wahlrecht 101
b) Anwendung auf Vorschriften zur integrierten Stichwahl 103
c) Ergebnis zum Grundsatz der Bestimmtheit und Normenklarheit 104
B. Verfassungsmäßigkeit der Durchführung integrierter Stichwahlen zeitgleich mit anderen Wahlen 105
I. Staatspraxis 105
II. Rechtsprechung und Schrifttum 107
III. Verfassungsrechtliche Beurteilung 109
C. Verfassungswidrigkeit einer kommunalen Option für die integrierte Stichwahl 111
I. Grundsatz der Gleichheit der Wahl 111
1. Eigenes Verhalten des Landes (Gesetzeserlass) 112
2. Zurechnung kommunalen Verhaltens zum Land 112
a) Keine kommunalinterne Ungleichbehandlung bei der Wahl 113
b) Keine grenzüberschreitende Ungleichbehandlung bei der Wahl 113
c) Zurechnung kommunalen Verhaltens zum Land 114
3. Ergebnis zum Grundsatz der Gleichheit der Wahl 115
II. Grundsatz der Chancengleichheit 115
1. Eigenes Verhalten des Landes (Gesetzeserlass) 115
2. Zurechnung kommunalen Verhaltens zum Land 115
a) Verhalten der Kommunen (Wahlsystementscheidung) 115
aa) Kommunalinterne Ungleichbehandlung im Wettbewerb 116
(1) Faktische Schmälerung von Wettbewerbschancen mindestens in manchen Fällen 116
(2) Benachteiligungsabsicht mindestens in manchen Fällen 116
(3) Keine Rechtfertigung 118
bb) Keine grenzüberschreitende Ungleichbehandlung im Wettbewerb 119
b) Zurechnung zum Land 119
aa) Zurechnung als Ergebnis einer wertenden Gesamtbetrachtung 119
bb) Anwendung von Zurechnungskriterien 121
(1) Kausalität 121
(2) Unmittelbarkeit 122
(3) Vorhersehbarkeit 123
(4) Schaffung und Verwirklichung eines besonderen Risikos 125
(5) Beherrschbarkeit des Geschehens 131
(6) Arbeitsteilung zulasten Dritter 133
cc) Ergebnis zur Zurechnung zum Land 134
c) Ergebnis zur Zurechnung kommunalen Verhaltens zum Land 134
3. Ergebnis zum Grundsatz der Chancengleichheit 134
III. Vorbehalt des Gesetzes 135
1. Delegationsverbot für „wesentliche“ Entscheidungen 135
2. Keine verfassungsrechtlich geschützte Wahlsystemhoheit der Kommunen 137
3. Wesentlichkeit der Entscheidung zwischen separater und integrierter Stichwahl 139
a) Negative Indizien 139
b) Positive Indizien 141
4. Ergebnis zum Vorbehalt des Gesetzes 143
Zusammenfassung in Leitsätzen 144
Literaturverzeichnis 149
Personen- und Sachverzeichnis 163