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Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards im Bankenaufsichtsrecht

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Schilke, D. (2025). Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards im Bankenaufsichtsrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59450-4
Schilke, Daniel. Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards im Bankenaufsichtsrecht. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59450-4
Schilke, D (2025): Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards im Bankenaufsichtsrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59450-4

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Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards im Bankenaufsichtsrecht

Schilke, Daniel

Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 229

(2025)

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About The Author

Daniel Schilke ist in einer international ausgerichteten Bank in Frankfurt am Main als Syndikusrechtsanwalt tätig. Er studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Staatlichen Universität St. Petersburg (Russland), der Universität Genf (Schweiz) und der Universität Cambridge (UK). Sein Referendariat absolvierte er am Oberlandesgericht Karlsruhe mit der Wahlstation bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Während seiner Arbeit an der Dissertation war er für mehrere internationale Kanzleien tätig.

Abstract

Die European Banking Authority entwirft technische Regulierungs- und Durchführungsstandards. Sie ergehen regelmäßig als Verordnungen und sind delegierte Rechtsakte oder Durchführungsrechtsakte gemäß Art. 290 f. AEUV. Daniel Schilke prüft die technischen Standards am Demokratieprinzip und dem Prinzip des institutionellen Gleichgewichts. Technischen Standards kommt eine Rangqualität sui generis zu, was eine besondere Behandlung impliziert: Diese spezifische Einordnung wird unter anderem bei der Abgrenzung der technischen Standards erkennbar. Die Methoden zur Auslegung des Sekundärrechts sind anzupassen. Das Mandat der Europäischen Zentralbank im Single Supervisory Mechanism ist restriktiv auszulegen; die Dichotomie zwischen Aufsicht und Regulierung ist zu stärken. Effektiver Rechtsschutz gegen technische Standards ist weiter auszubauen. Im Vergleich mit dem deutschen, belgischen, spanischen und US-amerikanischen Recht tritt die spezifische Einordnung ebenfalls deutlich hervor.»Regulatory and Implementing Technical Standards in Banking Supervisory Law«: The European Banking Authority drafts regulatory (RTS) and implementing technical standards (ITS). They are regularly issued as regulations and are delegated or implementing acts pursuant to Art. 290 et seq. TFEU. Technical standards have ›sui generis‹ hierarchical status. They must be given special treatment regarding delimitation, interpretation, ECB’s standard setting, legal protection and comparative law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 21
Einführung 25
I. Forschungslücke und Fragestellung 27
II. Methodik 28
III. Abgrenzung und Gang der Untersuchung 30
1. Teil: Grundlagen 33
A. Single Rulebook des Bankenaufsichtsrechts 33
I. Historische Ursprünge des Single Rulebook 33
1. Lamfalussy-Verfahren 33
2. De Larosière-Bericht und Abwandlung des Lamfalussy-Verfahrens 35
3. Single Rulebook als Mehrebenensystem 37
II. Einführung in das unionale Bankenaufsichtsrecht 38
1. Ursprung des unionalen Bankenaufsichtsrechts 38
2. Ziel des Bankenaufsichtsrechts 40
3. Materielles Bankenaufsichtsrecht 41
4. Europäisches Finanzaufsichtssystem 43
5. Einheitlicher Aufsichtsmechanismus für das Euro-Währungsgebiet 45
6. Standards des Basler Ausschusses 47
III. Single Rulebook des Bankenaufsichtsrechts 50
1. Begriff des Single Rulebook 50
2. Interaktives Single Rulebook 54
3. Einordnung und Bewertung 56
a) Regulierung und Aufsicht 56
b) Mitgliedstaatliche Normsetzung 58
c) Abweichung von der Grundstruktur des Lamfalussy-Verfahrens 60
d) Besitzstand mit System 61
IV. Zusammenfassung 63
B. Delegierte Rechtsakte 64
I. Genese 64
II. Voraussetzungen 67
1. Delegierender Rechtsakt 68
2. Delegierte Rechtsakte 69
3. Kommission als Adressatin der Delegation 70
4. Voraussetzungen im Einzelnen 70
a) Ziele, Inhalt, Geltungsbereich und Dauer 71
b) Grenze der Wesentlichkeit 72
III. Kontrollmöglichkeiten gemäß Art. 290 Abs. 2 AEUV 74
1. Widerruf 75
2. Einwände 76
IV. Delegierte Rechtsetzung in der Praxis 77
V. Zusammenarbeit im Rahmen des Art. 290 AEUV 79
1. Interinstitutionelle Zusammenarbeit 79
2. Beteiligung mitgliedstaatlicher Sachverständiger 80
VI. Zusammenfassung 82
C. Technische Regulierungsstandards und deren Vereinbarkeit mit dem Primärrecht 83
I. Sekundärrechtliche Vorgaben der EBA-VO 84
1. Genese der EBA-VO 84
2. Stellung der EBA-VO 87
3. Befugnisübertragung und Regulierungsstandards 89
4. Rechtsetzungsverfahren im Detail 93
a) Regelverfahren gemäß Art. 10 Abs. 1 EBA-VO 93
aa) Konsultation und Kosten-Nutzen-Analyse 94
bb) Stellungnahme der Interessengruppe Bankensektor 94
cc) Beschluss über den Entwurf 95
dd) Vollständige Annahme 96
ee) Gründe des Unionsinteresses 97
ff) Keine vollständige Annahme 100
b) Ausnahmeverfahren bei Verzug der EBA 102
c) Stellung der EBA 104
d) Kontrolle durch Parlament und Rat 105
II. Vereinbarkeit mit Primärrecht 106
1. Vereinbarkeit mit dem institutionellen Gleichgewicht 106
a) Verfahren und formelles Erlassrecht 106
b) Verstoß gegen Initiativrecht und materielles Erlassrecht 107
c) Rechtsprechung des EuGH zum Leerverkaufsverbot der ESMA 107
d) Auslegung 110
aa) Wortlaut 110
bb) Genese 111
cc) Systematik 113
dd) Telos 115
e) Auslegungsergebnis 118
2. Vereinbarkeit der technischen Regulierungsstandards mit dem Demokratieprinzip 119
a) Demokratische Legitimation der EBA 119
b) Demokratische Legitimation der Regulierungsstandards 121
III. Regulierungsstandards im Bankenaufsichtsrecht 122
1. Befugnisübertragungen im Bankenaufsichtsrecht 122
2. Entwürfe der Regulierungsstandards im Bankenaufsichtsrecht 125
3. Einordnung ins Single Rulebook 127
IV. Zusammenfassung 128
D. Durchführungsrechtsakte sowie Durchführungsstandards und deren Vereinbarkeit mit dem Primärrecht 130
I. Durchführungsrechtsakte 130
1. Genese 130
2. Durchführung durch Mitgliedstaaten 132
a) Definition der Durchführung 132
b) Kein Prinzip der vorrangigen mitgliedstaatlichen Durchführung 133
c) Mitgliedstaatliche Kontrolle 135
3. Einheitliche Durchführungsbedingungen gemäß Art. 291 Abs. 2 AEUV 136
4. Zuständigkeit und Basisrechtsakt 137
5. Kontrolle durch das Komitologie-Verfahren 139
6. Zusammenfassung 141
II. Technische Durchführungsstandards und deren Vereinbarkeit mit dem Primärrecht 142
1. Vorgaben der EBA-VO 143
a) Genese der EBA-VO 143
b) Voraussetzungen 144
c) Rechtsetzungsverfahren 144
aa) Regelverfahren 145
bb) Ausnahmeverfahren bei Verzug der EBA gemäß Art. 15 Abs. 2, 3 EBA-VO 147
cc) Keine Kontrolle durch Parlament und Rat 147
2. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht 147
a) Vereinbarkeit der technischen Durchführungsstandards mit dem Demokratieprinzip 148
b) Vereinbarkeit der Stellung der EBA mit Primärrecht 148
c) Vereinbarkeit der Beteiligung der Mitgliedstaaten mit Primärrecht 149
aa) Normenhierarchischer Vorrang der Komitologie-VO gegenüber der EBA-VO 149
bb) Vereinbarkeit mit der EBA-VO 151
3. Durchführungsstandards in der Praxis 155
a) Befugnisübertragungen 156
b) Technische Durchführungsstandards 157
4. Zusammenfassung 160
2. Teil: Innenperspektiven 161
A. Abgrenzung von Durchführungs- und Regulierungsstandards 161
I. Deduktive Ansätze zur Abgrenzung 163
1. Strikte Abgrenzung 163
2. Keine Abgrenzung 165
3. Prärogative des Gesetzgebers ohne offensichtliche Beurteilungsfehler 166
a) Rechtsprechung: weites Ermessen außer offensichtlicher Beurteilungsfeh‍ler 166
b) Literatur: Weitere Konkretisierung der Abgrenzung 171
II. Auslegung 173
1. Wortlaut 173
2. Genese 174
3. Systematik 175
4. Telos 178
5. Zusammenfassung 180
III. Abgrenzung in der bisherigen Gesetzgebungspraxis 180
1. Gesetzgebungspraxis: Interinstitutionelle Vereinbarung 182
2. Induktiver Ansatz: Praxis der Gesetzgebung im Bankenaufsichtsrecht 185
a) Materielles Recht und Verfahrensrecht 186
b) Politische oder sachliche Bedeutsamkeit 186
c) Aufstellen von Pflichten 187
d) Weitere Kriterien 188
IV. Weitere Abgrenzungsfragen 188
V. Zusammenfassung 189
B. Normqualität und Rang 190
I. Normqualität 190
1. Keine demokratisch-parlamentarische Dignität 191
2. Einordnung der technischen Standards in die unionsrechtlichen Handlungsformen 193
3. Zusammenfassung 195
II. Rangverhältnis 195
1. Rangverhältnis der technischen Standards gegenüber Sekundärrecht 196
a) Partieller Vorrang des Basisrechtsakts 196
b) Genereller Vorrang des Sekundärrechts gegenüber den technischen Standards 198
c) Auslegung 200
aa) Wortlaut 200
bb) Genese 201
cc) Systematik 203
dd) Telos 205
ee) Zusammenfassung 206
2. Rangverhältnis zwischen Regulierungs- und Durchführungsstandards 207
3. Regulierungsstandards ändern oder ergänzen Basis-Richtlinien 208
a) Zulässigkeit der Umgehung der mitgliedstaatlichen Umsetzung 209
b) Änderung der Basis-Richtlinie 210
c) Ergänzung der Basis-Richtlinie 211
4. Zusammenfassung 212
C. Auslegung technischer Standards 213
I. Wortlaut 215
II. Genese 218
III. Systematik 222
1. Rangverhältnis und Auslegungsgrundsätze 223
2. System des Bankenaufsichtsrechts 224
3. Bedeutung der Leitlinien und Empfehlungen 225
4. Stellung von Entwürfen 227
IV. Telos 227
1. Erwägungsgründe 227
2. Auslegungsmaxime 228
3. Keine dynamische Auslegung 230
V. Rechtsvergleichende Auslegung 230
VI. Gewichtung der Auslegungsmethoden 233
VII. Änderung der Auslegungsmethoden 234
VIII. Zusammenfassung 236
3. Teil: Außenperspektiven 239
A. Verhältnis zu Normen der Europäischen Zentralbank 239
I. Verhältnis zwischen EZB und EBA im Single Supervisory Mechanism 240
1. Historische Einordnung 241
2. Aufgaben der EZB im Single Supervisory Mechanism 241
3. Abgrenzung vom Single Resolution Mechanism 243
4. Institutionelles Verhältnis zwischen EZB und EBA 244
a) Allgemeines Verhältnis 244
b) Einfluss der EZB auf die EBA 246
c) EBA als Interessenvertretung der nicht am SSM teilnehmenden Mitgliedstaaten 247
II. EZB als Normsetzerin 249
1. Handlungsformen in der Geldpolitik 249
2. Handlungsformen in der Bankenaufsicht 250
III. Verhältnis zwischen technischen Standards und Verordnungen sowie Leitlinien der EZB 252
1. Grundsätzlich vorrangige Regulierung durch die EBA 252
2. Verordnungen der EZB 253
a) Weite Rechtsetzungskompetenz 253
b) Beschränkung auf organisatorische Modalitäten 254
c) Keine Konkretisierungsbefugnis 255
d) Zusammenfassung 258
3. Normsetzung der EZB in der Praxis 258
a) Überblick 258
b) SSM-Rahmenverordnung 259
c) Weitere Rechtsakte mit Modalitäten der Aufgabenwahrnehmung 259
d) Festlegung von Schwellenwerten als praktische Modalität 260
e) O & D Verordnung 262
IV. Verhältnis zu Leitlinien der EZB 263
V. Verhältnis zu Empfehlungen und Stellungnahmen der EZB 265
VI. Verhältnis zwischen Leitlinien und Empfehlungen der EBA und Normen der EZB 268
VII. Lösungsansätze für das Spannungsverhältnis 270
1. Strikter Vorrang der technischen Standards der EBA 270
2. Restriktive Auslegung der Kompetenzen der EZB 270
3. Fortschreitende Integration und Kooperation zwischen EZB und EBA 272
VIII. Besonderheit bei der Anwendung nationalen Rechts 273
IX. Zukünftige Entwicklung 274
X. Zusammenfassung 275
B. Rechtsschutz 276
I. Unmittelbarer Rechtsschutz gegen technische Standards 277
1. Nichtigkeitsklage 277
a) Zulässigkeit 278
b) Begründetheit 281
2. Vorabentscheidungsverfahren 283
3. Untätigkeitsklage 288
4. Rechtsschutz gegen Entwürfe der EBA 290
5. Rechtsschutz gegen technische Standards in der Praxis 292
II. Mittelbarer Rechtsschutz gegen technische Standards 294
1. Rechtsschutz im Wege der Amtshaftung 294
2. Private Rechtsdurchsetzung 295
III. Zusammenfassung 300
C. Rechtsvergleich 301
I. Grundlagen des Rechtsvergleichs 302
1. Methodik der Rechtsvergleichung 302
2. Fragestellung und Rechtsordnungen 305
3. Thematische Ansatzpunkte für den Vergleich der technischen Standards 308
a) Einordnung ins System und demokratische Legitimation 308
b) Normqualität und Rangverhältnis 309
c) Rechtsschutz und sonstige Merkmale 309
II. Deutsches Recht 309
1. Einordnung ins System und demokratische Legitimation 310
a) Deutsche Rechtslage 310
b) Vergleich zu technischen Standards 314
2. Normqualität und Rangverhältnis 317
3. Rechtsschutz 319
4. Zusammenfassung 320
III. Belgisches Recht 321
1. Einordnung ins System und demokratische Legitimation 325
a) Belgische Rechtslage 325
aa) Grundsatz: Unzulässige Delegation bei Gesetzesvorbehalt 325
bb) Zulässige Delegation bei fehlendem Gesetzesvorbehalt 325
cc) Zulässige Delegation bei Gesetzesvorbehalt durch arrêtés royaux de pouvoirs spéciaux 326
b) Vergleich mit technischen Standards 328
2. Normqualität und Rangverhältnis 330
3. Rechtsschutz 332
4. Zusammenfassung 333
IV. Spanisches Recht 334
1. Decretos legislativos 336
2. Vergleich der decretos legislativos mit technischen Standards 339
3. Decretos-leyes 340
4. Vergleich der decretos-leyes mit technischen Standards 342
5. Zusammenfassung 343
V. Recht der Vereinigten Staaten von Amerika 344
1. Einordnung ins System und demokratische Legitimation 344
a) Rechtslage in den Vereinigten Staaten 344
b) Vergleich mit technischen Standards 350
2. Delegation im Bankenaufsichtsrecht 352
a) Rechtslage in den Vereinigten Staaten 352
b) Vergleich mit der unionsrechtlichen Bankenregulierung 353
3. Rangverhältnis und Rechtsschutz 355
a) Rechtslage in den Vereinigten Staaten 355
b) Vergleich mit technischen Standards 356
4. Zusammenfassung 356
VI. Überblick und Bewertung 357
1. Vorbildcharakter nationaler Rechtsordnungen 358
2. Technische Standards als eigene Kategorie 358
3. Reformvorschläge 359
Schlussfolgerungen 362
I. Die Zukunft der technischen Standards und Reformvorschläge 362
1. Technische Standards als Modell für weitere Agenturen am Beispiel der AMLA 362
2. Reform des status quo 365
a) Primärrechtliche Reformen 365
b) Sekundärrechtliche Reformen 369
c) Konkrete Reformvorschläge 372
II. Versuch einer Bewertung 373
1. Vereinfachung 373
2. Abgrenzungsfunktion der technischen Standards 374
3. Effektivität und Effizienz 375
4. Fiktive Trennung von Technik und Politik 375
5. Reziprozität der Maßstäbe der Union 376
6. Keine ausreichende Kontrolle und demokratische Legitimation 377
III. Zusammenfassung der Ergebnisse 377
1. Grundlagen 377
2. Innenperspektiven 378
3. Außenperspektiven 379
4. Schlussfolgerungen 380
Literaturverzeichnis 381
Sachwortverzeichnis 396