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Regionalität im Fluss

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Řezník, M. (2024). Regionalität im Fluss. Die kaschubische Bewegung – Zugehörigkeit, Raum und Geschichte (1840–1920). fibre. https://doi.org/10.3790/978-3-944870-98-4
Řezník, Miloš. Regionalität im Fluss: Die kaschubische Bewegung – Zugehörigkeit, Raum und Geschichte (1840–1920). fibre, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-944870-98-4
Řezník, M (2024): Regionalität im Fluss: Die kaschubische Bewegung – Zugehörigkeit, Raum und Geschichte (1840–1920), fibre, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-944870-98-4

Format

Regionalität im Fluss

Die kaschubische Bewegung – Zugehörigkeit, Raum und Geschichte (1840–1920)

Řezník, Miloš

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 48

(2024)

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Abstract

Seit dem 19. Jahrhundert bildete die ethnisch-kulturelle Nationsbildung einen der wichtigsten gesellschaftlichen und kulturellen Prozesse in Mitteleuropa. Er wurde jedoch begleitet von zahlreichen Varianten ethnischer und regionaler Bewegungen und Gruppenbildungen - wie die kaschubische -, die nicht zur Formierung einer modernen Nation führten, gleichwohl aber die »Normalität« der kollektiven Identitätsentwürfe repräsentieren. In der gleichen Epoche gibt es in Europa eine neue Phase der Bildung und Umbildung von regionalen Strukturen auf verschiedenen Ebenen.

Diese Monografie verbindet beide Perspektiven und fragt danach, wie sich Regionen als Identifikationsebenen formierten. Da »Region« grundsätzlich immer als funktionaler Teil eines breiteren Zusammenhangs definierbar ist, aber ihre Rolle und ihre Kontexte einem historischen Wandel unterliegen, wird in der Studie die Regionalitätskategorie als historische Variable eingeführt und erprobt. Die kaschubische Bewegung propagierte eine Gemeinschaft, in der mehrfache Formen breiterer Zugehörigkeit der Kaschuben zwischen Region und Ethnizität möglich waren.

Die Kaschubei wurde somit regionalisiert und die Regionalität zu einer Grundform des Denkens darüber, wer die Kaschuben sind. Doch in welchen Rahmen haben die Repräsentanten der kaschubischen Bewegung das Land und die Kultur verortet? Und wie wurde das kaschubische Vaterland weiter nach »innen“ in diverse Regionen differenziert? Ähnlich wie nationale Bewegungen war auch die kaschubische patriotische Agitation stark vom Historismus geprägt. Die Monografie untersucht, wie die erst entstehende kaschubische Erinnerungskultur die Regionalisierungsprozesse begleitet hat. Die kaschubische Entwicklung dient dabei als ein Modellfall von modernen Regionalitäten in Europa.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
I. Einführung 7
1. Regionalität als historische Kategorie 10
1.1. Koordinaten 10
1.2. Deutungen 18
1.3. Figurationen 22
1.4. Prozesshaftigkeit und Verflochtenheit 25
1.5. Zwischenfazit: Regionalität als Variable 30
2. Die Kaschuben als regionale Gesellschaft 32
3. Das Regionalitätskonzept für die Kaschubei 37
II. Die Idee der Entität 45
1. Kaschubische Territorialität vor der kaschubischen Bewegung 45
2. Vorbereitungsphase der kaschubischen Bewegung, Regionalpatriotismus und philologisches Interesse 51
3. Florian Ceynowa, der Anfang der Agitation und der Breslauer ‚Tiegel‘ 58
4. Ein Separatismusvorwurf deutet sich an: Wincenty Pol 63
5. Ceynowas Ansichten 67
6. Hieronim Derdowski: Weiterführung und Revision von Ceynowa 75
7. Polnisches Kaschubei-Interesse und der Streit um den Sprachstatus 91
8. Erste Institutionalisierungen und Volkskunst als struktureller Entwicklungsfaktor 107
Zwischenfazit: Große Fragen und offene Antworten anno 1893 120
III. Die Idee der Agitation 125
1. Jungkaschubische Wende und der ‚Geist der Kaschubei‘ 125
2. Die Geburt des Jungkaschubismus 133
3. Jungkaschubische Gruppenbildung 141
Exkurs: Junges Polen oder Jungtschechen? Inspiration und Selbstverortung 152
4. Institutionelle Konstituierung der Jungkaschuben 162
5. Historismus und Modernismus der regional-ethnischen Bewegung 167
6. Endogene Regionalisierung 173
7. Slawisch-polnische Regionalität und Historismus 180
Zwischenfazit: Mehrdimensionale Regionalität der Jungkaschuben anno 1912 191
IV. Die Idee der Heimat 193
1. Sammlung, Aufarbeitung und Musealisierung der Kultur 193
2. Ethnischer Regionalismus mit akademischem Anspruch 206
3. Eine ersungene Region? Die poetische Bewunderung der Heimat 215
4. Karnowskis „Neue Lieder“ als erster Höhepunkt der jungkaschubischen Poesie 229
5. Neue Phänomene: Selbsthistorisierung 243
6. Das Ende einer Epoche: Der Ausklang der jungkaschubischen Formierungsphase 249
V. Schlussbetrachtung: Kaschubische Regionalität als allgemeine Regionalgeschichte 259
1. Wer sind die Kaschuben? 262
2. Territorium als Heimat, Vaterland und Landschaft 267
3. Auf dem Weg zur kaschubischen Geschichtspolitik? 271
4. Regionalitäten 275
Quellen- und Literaturverzeichnis 283
Quellen 283
Sekundärliteratur 289
Deutsch-Polnisch-Kaschubische Ortsnamenkonkordanz 311
Personenregister 313