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Ostpreußens Gauleiter

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Meindl, R. (2007). Ostpreußens Gauleiter. Erich Koch – eine politische Biographie. fibre. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-416-2
Meindl, Ralf. Ostpreußens Gauleiter: Erich Koch – eine politische Biographie. fibre, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-416-2
Meindl, R (2007): Ostpreußens Gauleiter: Erich Koch – eine politische Biographie, fibre, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-88640-416-2

Format

Ostpreußens Gauleiter

Erich Koch – eine politische Biographie

Meindl, Ralf

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 18

(2007)

Additional Information

Book Details

Abstract

Erich Koch (1896-1986) war einer der bedeutendsten Paladine Hitlers. Als Gauleiter von Ostpreußen führte er die NSDAP im mythenumwobenen »Bollwerk des Deutschtums« zu den reichsweit besten Wahlergebnissen. 1933 zum Oberpräsidenten ernannt, regierte er die Provinz wie ein »kleiner Gaukönig« und trug dabei maßgeblich zur Umwandlung des Weimarer Verfassungsstaates in einen nationalsozialistischen »Maßnahmenstaat« bei. Im Zweiten Weltkrieg war er als Verwaltungsführer in den »eingegliederten« polnischen Gebieten und als »Reichskommissar für die Ukraine« der größte Territorialherr Hitlers. Seine brutale Besatzungspolitik, die Hunderttausende Opfer forderte, prägte das Bild Erich Kochs in der Nachwelt ebenso wie das Schicksal der ostpreußischen Bevölkerung in den letzten Kriegswochen, für das der Gauleiter verantwortlich gemacht wurde. 1950 wurde Koch an Polen ausgeliefert, 1958 vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, das Todesurteil schließlich in lebenslange Haft umgewandelt. Erich Koch starb 1986 im Gefängnis.

Der Autor legt die erste Biographie des ostpreußischen Gauleiters vor. Er beschreibt nicht nur die Entwicklung eines protestantisch geprägten Arbeitersohns zum Politiker und Massenmörder, sondern auch die Einbindung der Person Erich Kochs in die Machtstrukturen des Nationalsozialismus. Koch wird als prototypischer Gauleiter dargestellt, dem es aufgrund seines politischen Geschicks und seiner Fähigkeit, die historischen Gegebenheiten virtuos zum eigenen Vorteil auszunutzen, gelang, eine weitaus mächtigere Stellung im »Dritten Reich« zu erreichen als die meisten seiner Kollegen. An seiner Person wird der Einfluss der zweiten Funktionärsebene hinter Hitler, Himmler und Göring auf die Entwicklung des Nationalsozialismus deutlich. Zugleich wird die Geschichte Ostpreußens und der deutschen Besatzungspolitik im Osten aus einer bisher kaum beachteten Perspektive geschildert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Vorwort 9
1. „...ein stolzes Leben“ – Einführung in eine Biographie 11
2. „ Wir wurden radikal!“ – Jugend und politische Sozialisation 31
3. „Unsere Sehnsucht war soziale Gerechtigkeit“ – Ruhrgebiet 1925-1928 59
4. „Alles, was geworden ist, haben wir nur unserem Gauleiter Erich Koch zu verdanken“ – Ostpreußen 1928-1933 81
4.1. „Da wurde es mit einem Schlage anders, als der Gauleiter Erich Koch den Gau Ostpreußen übernahm“ – Aufbau der Partei 84
4.2. „Meuterei“ – Nebenorganisationen und gauinterne Konflikte 98
4.3. „Sozialistisches Preußentum“ – „Königsberger Kreis“ und Straßer-Brüder 112
4.4. „Der in kurzer Zeit recht übel bekannt gewordene Gauleiter Koch“ – Politische Gewalt, Propaganda und Prozesse 123
4.5. „Kampfblatt für Freiheit und Brot“ – Gauzeitung 134
4.6. „...gegen alle modernen Irrlehren“ – Kirchenpolitik 139
4.7. „Quasselbude“ – Parlamente 142
5. „Gau-König“ – Gauleiter und Oberpräsident 147
5.1. „...jedem ehrlich die Hand reichen, der bereit ist, mitzuarbeiten“ – Oberpräsident 149
5.2. „Eine einheitliche Volkskirche“ – Kirchenpolitik 164
5.3. „Vater der Provinz“ – Propaganda und Ideologie 172
5.4. „Sozialismus der Tat“ – Arbeitsbeschaffung und „Erich-Koch-Stiftung“ 185
5.5. „Als Gauleiter bin ich Exponent der nationalsozialistischen Bewegung und Träger schlechthin der politischen Führung in der Provinz“ – Machtkampf um den „Reichsnährstand“ 194
5.6. „Die sozialistische Revolution liegt noch vor uns“ – Innerparteiliche Opposition, „Röhm-Putsch“ und SS 201
5.7. „... ‚zu klein kariert‘ aufgezogen“ – „Oberpräsidentenkrise“ 217
5.8. „Ideologie und Wirklichkeit“ – Nach der „Oberpräsidentenkrise“ 223
6. „Daß das Memelland deutsch ist...“ – Memelland 237
7. „Vorwerk der Provinz“ – Zichenau 249
7.1. „Im Volkstums- und Grenzlandkampf bewährt“ – Personal und Verwaltung 256
7.2. „Ostpreußische Bauernsöhne“ – Siedlungs- und Wirtschaftspolitik 266
7.3. „Außerordentliche Befriedung“ – Polen- und Judenpolitik 286
8. „...bald wieder ein deutsches Antlitz“ – Białystok 297
9. „Aufgabe von weltgeschichtlicher Tragweite“ – Ukraine 323
9.1. „...eine durchaus rücksichtslose Persönlichkeit“ – Reichskommissar 326
9.2. „Die Politik kann sich nur nach den harten Forderungen richten“ – Rosenberg, Himmler und Hitler 348
9.3. „...nachdrücklicher Wunsch des Reichskommissars persönlich“ – Judenpolitik 380
9.4. „Völlige Evakuierung“ – Selbstschutz, Pazifizierungen und Rückzug 385
10. „Soldatenland“ – Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg 399
10.1. „Anders als 1918“ – Soziale Projekte, Propaganda und Widerstand 401
10.2. „Levée en masse“ – Stellungsbau, Volkssturm und Räumungspläne 415
10.3. „Die Trümmer unserer Heimat sollen uns begraben!“ – Kampf um Ostpreußen 435
11. „Last of the War Criminals“ – 1945-1986 459
12. „Ein stolzes Leben“? – Bilanz einer Biographie 493
Abkürzungsverzeichnis 501
Karten 503
Quellen- und Literaturverzeichnis 507
1. Archive 507
2. Literatur 510
3. Abbildungen und Karten 568
Personenregister 569