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Sabbatleuchter und Kriegerverein

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Leiserowitz, R. (2010). Sabbatleuchter und Kriegerverein. Juden in der ostpreußisch-litauischen Grenzregion 1812–1942. fibre. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-422-3
Leiserowitz, Ruth. Sabbatleuchter und Kriegerverein: Juden in der ostpreußisch-litauischen Grenzregion 1812–1942. fibre, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-422-3
Leiserowitz, R (2010): Sabbatleuchter und Kriegerverein: Juden in der ostpreußisch-litauischen Grenzregion 1812–1942, fibre, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-88640-422-3

Format

Sabbatleuchter und Kriegerverein

Juden in der ostpreußisch-litauischen Grenzregion 1812–1942

Leiserowitz, Ruth

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 24

(2010)

Additional Information

Book Details

Abstract

In der Region zwischen Nimmersatt an der Ostsee und Wystiten an der heutigen Grenze zwischen Polen, Litauen und dem Kaliningrader Gebiet spielten sich im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielfältige Modernisierungs-, Mobilisierungs- und Migrationsprozesse ab, die durch die Begriffe Nationalismus, Transnationalität und schließlich auch Judenvernichtung umrissen werden können.

Die Geschichte einer Grenze in der Perspektive der longue durée ist bisher nicht erzählt worden. Die Grenzregion war Barriere, aber auch Schwelle, zeitweise scharfe Trennlinie, aber ebenso Raum für Begegnung und Symbiose. Die Geschichte der Juden aus dem Blickwinkel einer Grenzregion, einer nicht nur territorialen, sondern auch methodisch relevanten Erkenntnisperspektive, steht gleichfalls noch aus. Beides gemeinsam wird in dem vorliegenden Buch für den preußisch/deutsch-russisch/litauischen Grenzraum in Angriff genommen. Die Perspektive der Grenze stellt den wesentlichen und bestimmenden Blickwinkel dar: Mit ihr schält sich zum einen die Entwicklung des Grenzphänomens und des Grenzgebietes heraus, zum anderen schärfen sich aus dieser Perspektive Blicke auf jüdische Geschichte, zum dritten wird das Potential der Peripherie in das Erkenntniszentrum gerückt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Vorwort 9
1. Einführung 11
2. Die Grenzregion am Anfang des 19. Jahrhunderts 29
3. Der Blick über die Grenze 37
3.1. Die Situation der Litvaks nach 1815 37
3.2. Die Modernisierung im Gouvernement Kaunas 50
3.3. Russifizierung versus Prussifizierung 62
Fazit 69
4. Neue Gemeinden im Ergebnis zweier Migrationen 71
4.1. Die Zuwanderung nach dem Edikt 71
4.2. Das erzwungene Miteinander 94
Fazit 101
5. Das Geschäft an der Grenze 103
5.1. Grenzüberquerung 103
5.2. Kartellkonvention und Militärflüchtlinge 109
5.3. Grenzhandel 112
5.4. Die Grenzstadt Tilsit 115
5.5. Auswirkungen des Krimkrieges 118
Fazit 119
6. Schmuggel als multiethnisches Phänomen 121
6.1. Varianten des illegalen Warenverkehrs 121
6.2. Professionelle Netze 124
6.3. Gelegenheitsschmuggler und Kleinkuriere 126
6.4. Der Großschmuggel 128
6.5. Der Kleinschmuggel 131
6.6. Der Bücherschmuggel 132
6.7. Entwicklung einer Grenzkultur 136
Fazit 137
7. Ein jüdischer Mikrokosmos in der Nahaufnahme 139
7.1. Die Ausgangsposition 139
7.2. Vom Hausierer zum Honoratioren 150
7.3. Das Spektrum der Migrationsentscheidungen 163
Fazit 169
8. Im verdichteten Grenzraum 171
8.1. Die neue Landkarte im Kopf 171
8.2. Die deutschnationale Variante (Eydtkuhnen) 175
8.3. Jüdisch-russische Karrieren (Kybartai) 183
8.4. Traditionelle Lebensformen (Wirballen) 186
Fazit 188
9. Vom Traum zum Trauma. Die Grenze als Staatsorgan 189
9.1. Im Transit 189
9.2. Verschärfung in Gumbinnen 195
9.3. Die dichte Administration der Grenze 199
9.4. Personenschmuggel 209
Fazit 219
10. Der jüdische Aufstieg in Memel 221
10.1. Wirtschaftliche Funktionen einer Grenzstadt 221
10.2. Juden als Wirtschaftsfaktor einer Grenzstadt 226
10.3. Tauftourismus 232
10.4. Die jüdische Gemeinschaft zwischen Ost und West 233
Fazit 240
11. Die Auswirkungen jüdischer Existenz auf dem Dorf 241
11.1. Der Kaufmannsladen als Modernisierungsfaktor 241
11.2. Der fremde Städter in der Dorfgemeinschaft 244
11.3. Kakschen – eine jüdische Kolonie 249
Fazit 258
12. Der Erste Weltkrieg 259
12.1. Der ostpreußische Kriegsschauplatz 259
12.2. Der litauische Kriegsschauplatz 268
12.3. Jüdische Kriegsbiographien 280
Fazit 285
13. Von Kaunas nach Klaipėda 287
13.1. Ein Imperium zerfällt in Nationen 287
13.2. Klaipėda – eine Insel 289
13.3. Das jüdische Identitätsspektrum in der Stadt 300
13.4. Die Nationalisierung des Grenzgebietes 305
Fazit 312
14. Juden in Ostpreußen. Auf verlorenem Posten? 313
14.1. Mitgekämpft und doppelt verloren 313
14.2. Der Wandel der Grenze 318
14.3. Vom Dorf in die Stadt, von der Stadt ins Ausland 319
14.4. Von der sozialen zur territorialen Ausgrenzung 326
14.5. Zwischen Hitler und Stalin in Kaunas 328
Fazit 335
15. Die doppelte Grenzüberschreitung 337
15.1. Das politische Klima in Tilsit 337
15.2. Das Grenzgebiet im Sommer 1941 344
15.3. Der Massenmord 353
15.4. Die doppelte Grenzverletzung 363
Fazit 367
16. Grenzregion als Grauzone – Heydekrug 369
16.1. Lokale und regionale Ökonomie an der Staatsgrenze 369
16.2. Arbeitsbeschaffung in Selbstbedienung 376
16.3. Vom Verhalten der Deutschen und der Litauer 380
Fazit 387
Epilog 389
Anhang 393
1. Karte 393
2. Abkürzungsverzeichnis 394
3. Anlagen 396
4. Quellen- und Literaturverzeichnis 402
5. Abbildungsverzeichnis 435
Personenregister 439
Geographisches Register 449