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Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit in der Volksrepublik Polen (1944–1989)

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Pierzchlewicz, M. (2025). Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit in der Volksrepublik Polen (1944–1989). unter Berücksichtigung der Rechtslage in der Deutschen Demokratischen Republik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59472-6
Pierzchlewicz, Monika. Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit in der Volksrepublik Polen (1944–1989): unter Berücksichtigung der Rechtslage in der Deutschen Demokratischen Republik. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59472-6
Pierzchlewicz, M (2025): Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit in der Volksrepublik Polen (1944–1989): unter Berücksichtigung der Rechtslage in der Deutschen Demokratischen Republik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59472-6

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Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit in der Volksrepublik Polen (1944–1989)

unter Berücksichtigung der Rechtslage in der Deutschen Demokratischen Republik

Pierzchlewicz, Monika

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 229

(2025)

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About The Author

Dr. Monika Pierzchlewicz, LL.M. absolvierte das Deutsch-Polnische Jurastudium (Magister- und LL.M.-Studium) an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Sie promovierte und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Europa-Universität Viadrina. Zurzeit ist sie Rechtsreferendarin am OLG Brandenburg.

Abstract

Die Dissertation untersucht die Arbeitspflicht und Recht auf Arbeit im sozialistischen Polen und nimmt Bezug auf die Rechtslage in der DDR. Im Sozialismus galt Arbeit als Recht, Pflicht und Ehrensache eines jeden Bürgers, was in den Verfassungen beider Länder verankert war. Neben Verfassungsbestimmungen analysiert die Arbeit Rechtsakte des einfachen Rechts, die strafrechtliche und administrative Sanktionen für die Nichterfüllung der Arbeitspflicht vorsahen. Die Untersuchung zeigt, dass die sozialistische Idealvorstellung von Arbeit als Lebensbedürfnis des Werktätigen und Sache der Ehre, das Ideal der nach sozialistischem Verständnis freiwillig nachgegangenen Pflicht zur Arbeit sowie des Rechts auf eine »ausbeutungsfreie« und »schöpferische« Arbeit in der Realität scheiterten. Die Arbeitspflicht sollte primär wirtschaftlichen Zielen dienen, wobei Zwang im Sozialismus als Mittel zur Erreichung von Freiheit betrachtet wurde.»Duty to Work and Right to Work in the People's Republic of Poland (1944-1989), in Consideration of the Legal Situation in the German Democratic Republic«: The dissertation examines the obligation to work and the right to work in socialist Poland and refers to the legal situation in the GDR. Under socialism, work was considered a right, a duty and a matter of honor for every citizen, which was enshrined in the constitutions of both countries. In addition to constitutional provisions, this study analyzes legal acts providing criminal and administrative sanctions for non-compliance with the obligation to work, which was primarily intended to serve economic goals.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 19
I. Zum Thema der Arbeit 19
II. Forschungsstand 22
III. Methodik und Leitfragen 23
IV. Quellen 26
V. Thematischer und zeitlicher Rahmen der Arbeit 28
VI. Aufbau 29
Kapitel 1: Einführende Bemerkungen und Begriffserklärungen 31
A. Zwangsbegriff 32
I. Juristischer Zwangsbegriff 32
II. Zwangstheorien 34
III. Zwang im Sozialismus 36
IV. Begriff der „Zwangsarbeit“ 38
B. Sozialistischer Freiheitsbegriff 40
C. Sozialistischer Staat 41
D. Sozialistisches Recht 44
I. Wesen und Eigenschaften des sozialistischen Rechts 44
II. Marxistische Rechtsauffassung 48
III. Funktionen des sozialistischen Rechts 50
IV. Grundprinzipien der Rechtssetzung und der Rechtsverwirklichung 52
V. Zusammenfassung zum sozialistischen Rechtsbegriff 55
VI. Sozialistische Straftheorie und sozialistisches Strafrecht 55
1. Schutzobjekt strafrechtlicher Normen 56
2. Aufgaben des sozialistischen Strafrechts 57
3. Sozialistischer Verbrechensbegriff 58
4. Auslegung der strafrechtlichen Vorschriften 60
5. Wesen der Strafe in der sozialistischen Straftheorie 62
VII. Materielle Bedingtheit des sozialistischen Rechts 64
E. Wirtschaftliche und politische Hintergründe in der Volksrepublik Polen 65
I. Politische Hintergründe 66
II. Wirtschaftliche Hintergründe 73
F. Das gesellschaftlich-politische System der DDR und ökonomische Rahmenbedingungen 78
G. Fazit 84
Kapitel 2: Arbeit im Sozialismus 86
A. Arbeitsbegriff 86
I. Marxistischer Arbeitsbegriff 87
II. Sozialistische Arbeit 89
1. Arbeit in sozialistischen Rechtsakten 89
2. Rolle und Charakter der Arbeit im Sozialismus 95
3. Sozialistischer Arbeitsbegriff 98
B. Sozialistische Arbeitsmoral 99
I. Sozialistische Arbeitsdisziplin 100
II. Gesetz über die Sicherung der sozialistischen Arbeitsdisziplin (Arbeitsdisziplingesetz) 103
III. Fluktuation der Arbeitskräfte 107
C. Sozialistische Berufsfreiheit 109
D. Fazit 110
Kapitel 3: Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit auf Verfassungsebene 112
A. Charakter der VRP-Verfassung 114
B. Sozialistische Grundrechtskonzeption 116
C. Recht auf Arbeit auf Verfassungsebene 119
I. Vorbemerkungen 120
1. Recht auf Arbeit bei Karl Marx 121
2. Recht auf Arbeit als Rechtsbegriff? 121
II. Inhalt des Rechts auf Arbeit 123
III. Garantien für die Verwirklichung des Rechts auf Arbeit 126
IV. Recht auf Arbeit in der DDR 129
V. Zwischenfazit 133
D. Pflicht zur Arbeit auf Verfassungsebene 134
I. Charakter der Pflicht zur Arbeit 135
1. Meinungen in der polnischen sozialistischen Literatur 135
2. Abgrenzung zwischen Rechtspflicht und moralischer Pflicht in der marxistisch-leninistischen Rechtstheorie 138
3. Zwischenfazit 141
II. Inhalt der Pflicht zur Arbeit 142
III. Pflicht zur Arbeit in der DDR 143
IV. Zwischenfazit 145
E. Das Prinzip der „Einheit von Rechten und Pflichten“ 146
I. Vorbemerkungen 147
II. Die „Einheit von Rechten und Pflichten“ in der Volksrepublik Polen 149
III. Die „Einheit von Rechten und Pflichten“ in der DDR 156
IV. Übertragung des Prinzips der „Einheit von Rechten und Pflichten“ auf Recht auf Arbeit und Pflicht zur Arbeit 159
F. Fazit 164
Kapitel 4: Pflicht zur Arbeit und Recht auf Arbeit auf Gesetzesebene 166
A. Wiederaufbau des Staates nach dem Zweiten Weltkrieg 167
I. Dekret vom 8. Januar 1946 über die Arbeitsanmeldung und die Arbeitspflicht (Arbeitspflicht-Dekret) 167
1. Allgemeines 167
2. Ziele der Einführung der Arbeitspflicht 168
3. Strafrechtliche Verantwortlichkeit 170
a) Die Registrierpflicht 170
aa) Personengruppen 171
bb) Erfüllung der Registrierpflicht 176
cc) Weitere Ordnungswidrigkeitsmerkmale 177
dd) Sanktionen 179
b) Die Arbeitspflicht 181
aa) Personengruppen 182
bb) Einberufung zur Arbeit 183
cc) Nichtaufnahme der Arbeit in der festgesetzten Frist 184
dd) Weitere Straftatmerkmale 184
ee) Sanktionen 184
4. Rechte der zur Arbeit verpflichteten Personen 186
5. Praxis 187
6. Fazit 187
II. Kontrollratsbefehl Nr. 3 vom 17. Januar 1946 188
1. Die Registrierpflicht 188
a) Personengruppen 189
b) Erfüllung der Registrierpflicht 189
aa) Registrierung der Arbeitslosen 189
bb) Registrierung von Erwerbstätigen 190
cc) Registrierung von arbeitsunfähigen und arbeitsbefreiten Personen 190
2. Unterbringung von Arbeitslosen in Arbeit 190
3. Strafrechtliche Verantwortlichkeit 191
4. Fazit 191
B. Absolventenlenkung 192
I. Gesetz vom 7. März 1950 über die Planbeschäftigung von Absolventen der Sekundarberufsschulen und der Hochschulen (Absolventengesetz) 192
1. Allgemeines 193
2. Ziele und ratio legis des Gesetzes 195
3. Strafrechtliche Verantwortlichkeit 199
a) Die Rechtsnatur der Tat 199
b) Personengruppen 200
c) Die Pflicht zur Arbeit 201
aa) Die Arbeitsanordnung 201
bb) Der Moment der Entstehung der Arbeitspflicht 203
cc) Das Arbeitsverhältnis 205
dd) Die Aussetzung der Arbeitspflicht 207
d) Die Tathandlung 208
e) Weitere Straftatmerkmale 209
f) Sanktionen 210
4. Rechte der zur Arbeit verpflichteten Personen 210
5. Pflichten des Leiters eines Arbeitsbetriebes 213
6. Die (Un-)‌Vereinbarkeit des Gesetzes mit höherrangigem Recht 214
7. Praxis 215
8. Fazit 218
II. Gesetz vom 25. Februar 1964 über die Beschäftigung von Hochschulabsolventen (Hochschulabsolventengesetz) 220
1. Allgemeines 221
2. Ziele und ratio legis des Gesetzes 225
3. Die Arbeitspflicht 230
a) Personengruppen 230
b) Rechtsgrundlagen der Arbeitspflicht 232
aa) Der Stipendienvertrag 232
bb) Der Vorvertrag 234
cc) Die Arbeitszuweisung 235
dd) Die Gegenseitigkeit von Rechten und Pflichten 237
c) Das Arbeitsverhältnis 238
d) Die Befreiung von der Arbeitspflicht 240
e) Die Aussetzung der Arbeitspflicht 241
f) Die Sanktionen 242
aa) Die Rechtsnatur der Verantwortlichkeit 242
bb) Die Erstattung von Ausbildungskosten 243
cc) Das Verfahren zur Erstattung von Ausbildungskosten 245
g) Zwischenfazit 246
4. Rechte der zur Arbeit verpflichteten Absolventen 248
a) Recht auf eine Wohnung 248
b) Finanzielle Rechte 249
c) Werktätigenrechte 249
d) Anhörungsrecht 250
e) Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes 250
f) Zwischenfazit 254
5. Pflichten des Arbeitsbetriebes 255
6. Strafrechtliche Verantwortlichkeit sensu largo 256
7. Die (Un-)‌Vereinbarkeit des Gesetzes mit höherrangigem Recht 256
8. Praxis 258
9. Fazit 262
III. Eingliederung von Studenten in das Erwerbsleben in der DDR 264
1. Der Beschluss des Präsidiums des Ministerrates vom 30. November 1954 über den Einsatz von Absolventen der Hoch- und Fachschulen in der volkseigenen Wirtschaft (Beschluss von 1954) 264
2. Die Verordnung vom 3. Februar 1955 über die Berufsberatung und die Berufslenkung der Absolventen der Universitäten, Hochschulen und Fachschulen (Berufslenkungsverordnung) 265
3. Die Verordnung vom 6. April 1961 über die Unterstützung und Förderung der Absolventen der Universitäten, Hoch- und Fachschulen beim Übergang vom Studium zur beruflichen Tätigkeit (Förderungsverordnung) 267
4. Absolventenordnung 269
5. Fazit 273
C. Die Bekämpfung des sog. „sozialen Parasitismus“ 274
I. Entwurf des polnischen Strafgesetzbuches von 1968 278
II. Entwurf des Gesetzes zur Vorbeugung und Bekämpfung von „sozialem Parasitismus“ vom 3. März 1971 281
III. Gesetz vom 26. Oktober 1982 über das Verfahren gegen Personen, die sich der Arbeit entziehen (Arbeitsscheuengesetz) 285
1. Allgemeines 286
2. Ziele und ratio legis des Gesetzes 288
3. Die Arbeitspflicht 290
a) Eintragung in die „Liste“ 290
b) Von der Meldepflicht befreite Personengruppen 291
c) Eintragung ins „Verzeichnis“ 293
d) Inhalt der Pflicht zur Arbeit 295
4. Die strafrechtliche Verantwortlichkeit 296
a) Die strafrechtliche Verantwortlichkeit sensu stricto 296
b) Die strafrechtliche Verantwortlichkeit sensu largo 300
5. Rechte der zur Arbeit verpflichteten Personen 301
6. Die (Un-)‌Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht 302
7. Praxis 304
8. Zwischenfazit 306
IV. § 249 DDR-StGB 307
1. Allgemeines 308
2. Tatbestandsmerkmale 308
a) „Arbeitsscheu“ 309
b) „Hartnäckigkeit“ 310
c) „Verschaffung von Unterhalt auf unlautere Weise“ 310
d) „Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenlebens“ 310
3. Sanktionen 311
4. Drittes Strafrechtsänderungsgesetz 312
5. Praxis 313
V. Fazit 313
D. Pflicht zur Arbeit in dem Dekret vom 12. Dezember 1981 über das Kriegsrecht (Kriegsrechtsdekret) 314
I. Allgemeines 315
II. Ziele und ratio legis des Dekrets 317
III. Pflicht zur Arbeit 318
1. Personengruppen 318
2. Inhalt der Pflicht zur Arbeit 319
IV. Strafrechtliche Verantwortlichkeit 320
1. Strafrechtliche Verantwortlichkeit sensu stricto 321
2. Strafrechtliche Verantwortlichkeit sensu largo 323
V. Rechte der zur Arbeit verpflichteten Personen 325
VI. Die (Un-)‌Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht 325
VII. Praxis 328
VIII. Fazit 330
E. Schlussbetrachtung: Recht oder Pflicht? 331
Zusammenfassung 340
Literaturverzeichnis 350
Quellenverzeichnis 364
Stichwortverzeichnis 367