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Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit

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Rückel, A. (2025). Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit. Inhalt, Grenzen, Überprüfbarkeit – Eine Analyse anhand der schiedsrichterlichen Praxis. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59310-1
Rückel, Anne-Marie. Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit: Inhalt, Grenzen, Überprüfbarkeit – Eine Analyse anhand der schiedsrichterlichen Praxis. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59310-1
Rückel, A (2025): Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit: Inhalt, Grenzen, Überprüfbarkeit – Eine Analyse anhand der schiedsrichterlichen Praxis, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59310-1

Format

Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit

Inhalt, Grenzen, Überprüfbarkeit – Eine Analyse anhand der schiedsrichterlichen Praxis

Rückel, Anne-Marie

Beiträge zum internationalen Handels- und Wirtschaftsrecht, Vol. 6

(2025)

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About The Author

Anne-Marie Rückel studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Maastricht mit dem Schwerpunkt Handels- und Wirtschaftsrecht. Von 2020 bis 2023 war sie als studentische Hilfskraft und im Anschluss an das erste juristische Staatsexamen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für internationales Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Ostasien bei Frau Prof. Dr. Yuanshi Bu, LL.M. (Harvard) tätig. Danach folgten Stationen an der Universität Heidelberg und einer international tätigen Wirtschaftskanzlei. Seit 2023 ist sie Rechtsreferendarin im Bezirk des Oberlandesgerichtes Karlsruhe.

Abstract

Die Investitionsschiedsgerichtsbarkeit steht akuter denn je unter Druck. Mitunter pauschal formulierter Kritik kann auch deshalb wenig entgegengesetzt werden, weil es an einem tiefergehenden Verständnis theoretischer Grundlagen fehlt. Das gilt in besonderer Weise für das Wesen schiedsrichterlichen Ermessens. Diese gemeinhin als weit bezeichneten Spielräume dienen der Sicherstellung notwendiger Flexibilität als Ausdruck privater Streitbeilegung. Im Kontext völkerrechtlicher Rechtssetzung können sie gleichermaßen Unsicherheiten produzieren. Schwierigkeiten bereitet bisher die Systematisierung, auch weil es sich aufgrund der Vielfältigkeit um ein schwer fassbares Konzept handelt. Beginnend mit einer Untersuchung, was unter »Ermessen« zu verstehen ist, ausgehend von rechtsvergleichender Perspektive, widmet sich die Arbeit anhand schiedsgerichtlicher Praxis Inhalt, Grenzen und der Überprüfbarkeit des richterlichen Ermessens in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit.»Judicial Discretion in International Investment Arbitration. Content, Limits, Reviewability. An Analysis based on Arbitral Practice«: The thesis deals with the content, limits and reviewability of judicial discretion in international investment arbitration. Based on national and international concepts, it develops a dogmatic framework based on a narrow understanding of the term »discretion«. The practical application and the arbitral tribunals' handling of the discretionary powers are then analysed based on selected case law. The book concludes with practical information on control and balancing elements.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 28
Einführung 31
A. Forschungsfragen 36
B. Stand des Diskurses 40
I. Stand der Untersuchungen 40
II. Beitrag des Vorhabens 41
C. Methodik 43
I. Erkenntnisinteresse 43
II. Vorgehen 44
1. Rechtsvergleichung als Grundlegung 44
2. Umgang mit den Freiheitsgraden des Richters 45
3. Rechtsquellen der Untersuchung 47
a) Rechtsquellenstruktur und -ebenen 47
aa) Völkerrechtliche Rechtsquellen 47
bb) Investitionsschutzabkommen 49
cc) Investor-Staat-Verträge 50
dd) Schiedsgerichtliche Prozessregeln 51
b) Schiedsgerichtliche Spruchpraxis 53
III. Gang der Untersuchung 54
Teil 1: Dogmatisch-theoretische Grundlagen 57
Kapitel 1: Begriff und Bedeutung des richterlichen Ermessens 57
A. Eine Annäherung an das „Ermessen“ 57
B. Das Ermessen in nationalen und internationalen Kontexten 60
I. Ermessen in ausgewählten nationalen Rechtsordnungen 63
1. Richterliches Ermessen im Kontext des deutschen Rechts 63
a) Verwaltungsbehördliches Ermessen 63
aa) Begriff 64
bb) Voraussetzungen 66
cc) Grenzen und Bindungen 66
dd) Gerichtliche Kontrolldichte 68
ee) Zusammenfassung 70
b) Richterliches Ermessen 70
aa) Rolle des Richters im (Zivil-)‌Prozess 72
(1) Im Rahmen der Prozessführung 72
(2) Rolle des Richters bei der Urteilsfindung 73
bb) Begriffsbestimmung und Inhalt 74
(1) Diskussion um die Einordnung der Auslegung „unbestimmter Rechtsbegriffe“ 74
(2) Stellungnahme 76
cc) Weitere Merkmale des Ermessensbegriffs 77
dd) Struktur und Wesen 78
ee) Bindungen und Grenzen 78
ff) Überprüfbarkeit 78
(1) Im Rahmen der Berufung (§§ 511, 529 ZPO) 79
(2) Im Rahmen der Revision (§§ 542, 546 ZPO) 80
(3) Ausnahme: Endgültige Entscheidungen 80
c) Strukturgleichheit von verwaltungsbehördlichem und richterlichem Ermessen 81
aa) Diskussion um strukturelle Gleichheit 81
bb) Stellungnahme 82
d) Zusammenfassende Darstellung 83
2. Die französische Rechtsordnung 83
a) Administratives Ermessen 84
aa) Begriff 85
bb) Voraussetzungen 86
cc) Bindungen und Grenzen 86
dd) Kontrolle und Kontrolldichte 87
b) Richterliches Ermessen 88
aa) Rolle des Richters im (Zivil-)‌Prozess 88
bb) Begriff 89
(1) Pouvoir discrétionnaire 90
(2) Pouvoir souverain d'appréciation 90
cc) Strukturgleichheit administrativen und richterlichen Ermessens 91
c) Zusammenfassende Würdigung 91
3. Der angloamerikanische Rechtskreis 92
a) Administratives Ermessen 93
aa) Begriff 93
bb) Struktur und Wesen 94
cc) Voraussetzungen 94
dd) Grenzen 94
ee) Kontrolle 95
(1) Genereller Maßstab: Overton Park 95
(2) Im Speziellen: Chevron-Doktrin 96
(3) Einordnung aus deutscher Sicht 97
b) Richterliches Ermessen 98
aa) Rolle des Richters in Prozess und Gesellschaft 99
bb) Begriffsbestimmung des richterlichen Ermessens 101
cc) Kontroverse um die Existenz des richterlichen Ermessens 102
(1) Diskussion zwischen Dworkin, Raz, Hart u.a. 102
(2) Eigene Stellungnahme zur Existenzdebatte 103
dd) Voraussetzungen 104
ee) Bindungen und Grenzen 104
ff) Überprüfbarkeit im Instanzenzug 105
c) Fazit 105
4. Das englische Rechtssystem 105
a) Administratives Ermessen 106
aa) Begriff 106
(1) Gründe für die Weite des Begriffs 106
(2) Bereiche der Rechtsanwendung 106
bb) Bindungen, Grenzen und gerichtliche Kontrolle 107
(1) Bindungen 107
(2) Kontrolldichte durch die Rechtsprechung 107
(a) Ultra-vires-Kontrolle 108
(b) Maßstab: Wednesbury-Unreasonableness 108
(c) Procedural impropriety 108
(d) Zusammenfassung 108
b) Richterliches Ermessen 109
aa) Richterliche Rolle und Begriff der „judicial discretion“ 109
bb) Arten der Einräumung 109
cc) Discretion und Facts 110
dd) Grenzen und Kontrolldichte 110
5. Erkenntnisse der rechtsvergleichenden Gegenüberstellung 111
a) Gemeinsamkeiten zwischen den Rechtsräumen 111
aa) Ausgangspunkt administrative Spielräume 111
bb) Begriffliche Übereinstimmungen 112
(1) Freiheit von einer Autorität 112
(2) Überprüfbarkeit als (konstituierende) Komponente 112
cc) Kein grenzenloses Ermessen 112
dd) Ermächtigung als zentrales Element 113
ee) Kontrolldichte als Systemfrage 113
b) Unterschiede in der Behandlung richterlicher Ermessensspielräume 113
aa) Rolle des Richters 114
bb) Begrenzung auf das Rechtsfolgenermessen 114
cc) Einordnung der Auslegungsfrage 115
dd) Umgang mit gesetzgeberischem Schweigen 115
c) Zwischenergebnis der rechtsvergleichenden Darstellungen 115
II. Spielräume im Recht internationaler Gerichte 116
1. Verhältnis von Investitionsschutzrecht und internationalem Recht 117
2. Ermessen im internationalen Recht 118
a) Referenzbildung durch Investitionsschiedsgerichte 119
b) Margin-of-Appreciation-Doktrin des EGMR 119
aa) Entwicklung 120
bb) Rechtsgrundlage 120
cc) Begriff und Wesen 121
dd) Kontrolldichte 122
ee) Unterschiede zum richterlichen Ermessen 123
c) Anforderungen an die Kontrolle der Ermessensausübung der Konventionsstaaten nach der EMRK 124
aa) Anforderungen an die gerichtliche Kontrolle der Mitgliedstaaten 124
bb) Grenzen 125
d) Ermessen im Recht des Internationalen Gerichtshofs 125
3. Das Ermessen im Recht der Europäischen Union 127
a) Mitgliedstaatliches „Ermessen“ 127
b) Exekutives Ermessen der Europäischen Kommission 128
c) Richterliches Ermessen des EuGH 128
d) Zusammenfassend: Richterliches Ermessen im supranationalen und internationalen Recht 129
III. Würdigung 130
C. Begriffsbildung ausgehend von rechtsvergleichender Perspektive 131
I. Fehlen einer kodifizierten Begriffsbestimmung 132
1. Materiellrechtliche Vorschriften 133
2. Schiedsverfahrensordnungen 134
3. Terminologien in der schiedsgerichtlichen Praxis 135
4. Zwischenfazit 137
II. Natürlicher Wortsinn als Ausgangspunkt der Untersuchung 138
1. Ermessen gegenüber Belieben 138
2. Ermessen gegenüber Einschätzen, Bewerten und Beurteilen 139
III. Die Annäherung an eine Definition 140
1. Gegenwärtiger Meinungsstand 140
a) Anforderungsabhängigkeit der Begriffsdefinition 141
b) Wahl verschiedener, rechtmäßiger Möglichkeiten 141
c) Erfordernis der Gleichstufigkeit 142
d) Ermessensausübung als Abwägungsvorgang 143
2. Zwischenergebnis 144
3. Ermessen und Überprüfbarkeit 144
Kapitel 2: Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 146
A. Einführung, Grundlegung und Vorgehen 146
I. Diskussionsstand 147
II. Dichotomien 149
1. Zwischen Civil Law und Common Law 150
2. Zwischen Ordnungsfunktion und Privatautonomie 151
3. Geltungsgrund und Rechtsnormlehre 152
4. Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit 154
III. Methodik 155
B. Richterliches Ermessen in Schiedsverfahren 155
I. Grundlegung privater Schiedsgerichtsbarkeit 155
1. Die internationale Schiedsgerichtsbarkeit 156
a) Rechtsnatur der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit 156
b) Rechtsbeziehungen und Verfahren 156
2. Schiedsgerichtsbarkeit als echte Gerichtsbarkeit 157
3. Schiedstätigkeit als Rechtsprechung 158
4. Schiedsrichterliche Rechtsanwendung 159
5. Schiedsrichterliche Rechtserzeugung 160
6. Schlussfolgerungen 161
7. Exkurs: Schiedsgerichtsbarkeit als Ausübung grundrechtlicher Selbstbestimmung 161
II. Eine Herleitung 162
1. Ermessen als Wahlbefugnis 162
a) Befugnisorientierte Betrachtungsweise 162
aa) Befugnisrahmen 163
bb) Befugnis oder Methode 164
cc) Ermessen als Pflicht? 164
b) Fallgruppen schiedsrichterlicher Freiräume 166
c) Freiräume und schiedsrichterliches Ermessen 167
aa) Konkretisierungs- und Interpretationsspielräume 167
bb) Bewusste oder unbewusste Delegation 169
d) Zusammenfassung bisheriger Ergebnisse 170
2. Ermessen als relatives Konzept 170
3. Ermessen als Willensakt 171
4. Parteiliche Übertragung und schiedsgerichtliches Ermessen 171
a) Parteiwille oder Rechtsquellenanknüpfung 172
b) Folgen für die schiedsgerichtliche Rechtsanwendung 173
5. Begrenzung auf ein Verfahrensermessen 174
III. Die Ermessenseinräumung 175
1. Notwendigkeit einer Anknüpfung? 175
2. Notwendigkeit einer bewussten, d.h. intendierten Einräumung? 176
3. Methodiken der Ermessenseinräumung 178
a) Explizite Einräumung 178
b) Implizite Einräumung 179
c) Generalermächtigungen 180
IV. Die Ermessensausübung 181
V. Zusammenfassung und Würdigung 181
C. Ausgewählte Besonderheiten der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 182
I. Ermessen und Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 183
1. Begriffsverständnis 183
2. Aktuelle begriffliche Praxis 184
3. Ermächtigungs- und Befugnisrahmen unter ICSID 185
a) Übertragungsakt 185
b) Art. 42 ICSID Konvention 186
c) Art. 44 ICSID Konvention 187
d) ICSID Arbitration Rule 27 (1) 187
II. Ermessensformen 188
1. Tatbestandsermessen gegenüber Rechtsfolgenermessen 188
a) Abhängigkeit von der Normenstruktur 188
b) Gibt es ein sog. Tatbestandsermessen? 190
2. Materiellrechtliches Ermessen gegenüber Verfahrensermessen 190
3. Freies Ermessen gegenüber gebundenem Ermessen 191
4. Entschließungs- gegenüber Auswahlermessen 192
5. Zwischenergebnis 192
III. Ausübung öffentlicher Gewalt durch Investitionsschiedsgerichte 193
1. Hintergrund und Diskussion 193
2. Folgen für das schiedsrichterliche Ermessen 194
3. Zusammenfassung 194
4. Bedeutung des Ermessens in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 195
a) Verfassungsrechtliche Dimensionen schiedsrichterlichen Ermessens 195
aa) Demokratieprinzip nach Art. 20 Abs. 1 GG 196
bb) Rechtsstaatsprinzip nach Art. 20 Abs. 1, Abs. 3 GG, Art. 19 Abs. 4 S. 1 GG und Art. 92 GG 197
b) Rechtspolitische Dimensionen schiedsrichterlichen Ermessens 198
D. Zusammenfassende Bewertung 199
Kapitel 3: Abgrenzung anderer Rechtsfiguren und -institute 200
A. Entscheidungsspielräume anderer Verfahrensteilnehmer 200
I. Legislatorisches Ermessen 200
II. Parteiermessen 203
B. Entscheidungsspielräume des Schiedsrichters 203
I. Schiedsrichterliche Rechtsauslegung 204
1. Unbestimmte Rechtsbegriffe 204
2. Auslegungsvorgang 205
a) Auslegungsmethodik 205
b) Auslegungspraxis der Investitionsschiedsgerichte 206
c) Einordnung der Auslegung als Ermessen? 207
II. Schiedsrichterliche Rechtsanwendung 209
III. Schiedsrichterliche Rechtsfortbildung 210
1. Begriff 211
a) Verständnis nach der deutschen Methodenlehre 211
b) Sichtweise des Common Law 212
2. „Rechtsfortbildung“ im internationalen Investitionsschutzrecht 213
3. Eigener Rechtsfortbildungsbegriff des internationalen Investitionsschutzrechts 214
4. Rechtsfortbildung trotz fehlender Bindungswirkung? 215
5. Abgrenzung zur Auslegung 216
6. Abgrenzung zum Ermessen 217
a) Bewusstseinserfordernis 217
b) Grad der Vorbestimmtheit 218
c) Zukunftsgerichtetheit der Regelfindung 218
d) Abstraktheitsgrad der Regelung 218
e) Stellungnahme 219
IV. Schiedsrichterliche Entscheidungen ex aequo et bono 219
C. Befugniskategorien in internationalen Schiedsverfahren 220
I. Implied und Inherent Power 222
1. Implizite Befugnisse („implied power doctrine“) 222
a) Herkunft 222
b) Begriff 223
c) Rechtsgrundlage 224
d) Kritik 225
2. Inhärente Befugnisse („inherent power doctrine“) 225
a) Herkunft und Meinungsstand 227
b) Begriff 228
c) Rechtsgrundlage 228
aa) Funktionaler Ansatz 229
bb) Allgemeine Rechtsgrundsätze des Völkerrechts 229
cc) Benennung und Einsetzung als „Gericht“ 231
dd) Auslegung der Rechtsquellen oder inhärente Befugnisse als implizite Befugnisse 232
3. Abgrenzung der Befugnisarten zu schiedsrichterlichem Ermessen 232
a) Im Hinblick auf implizite Befugnisse 232
b) Im Hinblick auf inhärente Befugnisse 234
aa) Zweckrichtung 234
bb) Rückführbarkeit auf den Parteiwillen 235
cc) Wesen der Wahlmöglichkeiten 235
II. Stellungnahme 235
Kapitel 4: Funktion und Legitimation schiedsrichterlichen Ermessens 236
A. Funktionen des schiedsrichterlichen Ermessens 237
I. Funktionen und Rolle des Schiedsrichters bzw. des Schiedsgerichts 237
1. Privatrechtliche Funktion des Schiedsrichters 237
2. Öffentlich-rechtliche Funktion des Schiedsrichters 238
3. Rolle und Bedeutung der einzelnen Schiedsrichterpersönlichkeit 239
II. Funktionen des schiedsrichterlichen Ermessens 240
1. Finalität, Prozessökonomie und Effektivität des Verfahrens 240
2. Herstellung von Einzelfallgerechtigkeit 241
3. Zusammenfassung 242
B. Legitimation des schiedsrichterlichen Ermessens 242
C. Rechtstheoretische Legitimation von Freiräumen in Rechtsquellen 244
I. Pluralität der Ursachen 244
1. Vagheit der Sprache 244
2. Bewusste Delegation 245
3. Unbewusste Delegation 246
II. Schlussfolgerung für die private Streitbeilegung 246
D. Zusammenfassende Konzeption 247
Teil 2: Untersuchung der schiedsgerichtlichen Praxis 248
Kapitel 5: Ausübung des schiedsrichterlichen Ermessens anhand ausgewählter Fragestellungen der investitionsschiedsgerichtlichen Praxis 248
A. Ermessen als Ursache fehlerhafter Schiedssprüche 249
I. Erhobene Vorwürfe 249
II. Die Ermessensfehlerhaftigkeit eines Schiedsspruchs 249
B. Untersuchung ausgewählter Fragestellungen schiedsrichterlichen Ermessens aus der Sicht schiedsgerichtlicher Praxis 250
I. Investitionsbegriff des Art. 25 ICSID Konvention 250
II. Bestimmung der Berechnungsmethode für Schadensersatz 251
1. Grundlagen, Hintergründe und Hinführung 251
2. Rechtsrahmen und Methoden 253
a) Zukunftsorientierte Berechnungsweisen 255
b) Vergangenheitsorientierte Berechnungsweisen 256
3. Untersuchung ausgewählter Schiedssprüche 257
a) CMS v. Argentinien (2005) 257
aa) Sachverhalt 257
bb) Wahl der Berechnungsmethode 257
cc) Ausübung des Spielraums 258
dd) Einordnung in den Kontext des Ermessens 259
b) Charles Arif v. Moldawien (2013) 259
aa) Sachverhalt 259
bb) Wahl der Berechnungsmethode 260
cc) Ausübung des Spielraums 260
dd) Einordnung in den Kontext schiedsrichterlichen Ermessens 260
c) Eiser v. Spanien (2017) 261
aa) Sachverhalt 261
bb) Wahl der Berechnungsmethode 262
cc) Ausübung des Spielraums 263
dd) Einordnung in den Kontext schiedsrichterlichen Ermessens 263
d) Watkins v. Spanien (2020) 263
aa) Sachverhalt 264
bb) Wahl der Berechnungsmethode 264
cc) Ausübung des Spielraums 264
dd) Einordnung in den Kontext schiedsrichterlichen Ermessens 265
4. Ermessensermittlung und -ausübungspraxis 266
a) Wahl der Berechnungsmethode als Ermessen? 266
aa) Wahlbefugnis 266
bb) Ermächtigung 266
b) Kriterien der Schiedsgerichte bei der Ermessensausübung 267
aa) Expertengutachten 267
bb) Ähnlich gelagerte Fallgestaltungen 267
cc) Kriterium der generellen Akzeptanz 267
dd) Belastbarkeit der Daten 267
ee) Wirtschaftssektor und Aussichten 268
ff) Zusammenfassung 268
c) Kritik 268
III. Kostentragung gem. Art. 61 (2) ICSID Konvention 269
1. Ermessen beim Ob der Kostenentscheidung 269
2. Ermessen beim Wie der Kostenentscheidung 269
a) Definition der Kosten 270
b) Kostenentscheidung unter ICSID 271
aa) Anwendbare Rechtsquellen 271
bb) Regelungen in ISDS-Verfahren unter ICSID 271
cc) Ermessen bei der Kostentragungsentscheidung? 272
dd) Ausübung durch die schiedsgerichtliche Praxis 273
c) Neufassung der ICSID Arbitration Rules 2022 274
d) Würdigung und Stellungnahme 276
IV. Vollstreckungsaussetzung gem. Art. 51 (4), Art. 52 (5) ICSID Konvention 277
1. Regelungsrahmen 278
2. Ermessen 279
a) Einräumung 279
b) Voraussetzungen 280
3. Ausübung durch die schiedsgerichtliche Praxis 281
a) STEAG GmbH v. Spanien (2022) 281
aa) Feststellung des eigenen Ermessensspielraums 281
bb) Ausübung des Ermessens 282
b) SunFlower v. Spanien (2022) 283
aa) Herleitung des Ermessens 283
bb) Vergleich 284
4. Leitlinien 284
C. Stellungnahme 285
Kapitel 6: Bindungen und Grenzen des schiedsrichterlichen Ermessens in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 286
A. Einführung 286
B. Begriffsbestimmung 288
I. Bindungen 289
II. Grenzen 289
1. Rechtsgeschichtliche Bedeutung 289
2. (Rechts-)‌Philosophische Einordnung 290
3. Zusammenfassung 290
C. Ausgewählte Bindungen 291
I. Quellen rechtlicher Bindungen und Grenzen des Schiedsrichters 291
1. Direkte und indirekte Bindungen 291
2. Ebenen rechtlicher Quellen 291
II. Auswahl 292
1. Keine absolute Freiheit des schiedsrichterlichen Ermessens 292
2. Ausgewählte Bindungen schiedsrichterlichen Ermessens 293
a) Bindung an die Rechtsquellen 293
b) Vorrang des übereinstimmenden Parteiwillens 294
c) Telos der Ermächtigung 295
d) Erwartungen der Akteure 297
D. Ausgewählte Grenzen 298
I. Gleichheitsaspekte 298
1. Entwicklungsschritte 299
2. Herleitung als Ermessensgrenze 300
3. Beispiele von Anwendungsfällen des Gleichheitsgebots als Grenze schiedsrichterlichen Ermessens 301
a) Amco II (1992) 301
b) Enron v. Argentinien (2010) 301
aa) Sachverhalt und Verfahrensgang 301
bb) Argumente der Parteien 303
cc) Entscheidung des Aufhebungskomitees 303
dd) Stellungnahme 304
c) Malicorp v. Ägypten (2010) 305
aa) Hintergründe und Verfahrensgang 305
bb) Ausführungen zur Gleichheit 305
d) Zusammenfassung 306
II. Parteiliche Fairness 307
III. Nachvollziehbarkeit 309
1. Hintergründe und Entwicklung 310
2. Allgemeiner Maßstab für die schiedsgerichtliche Begründung 311
a) Klarstellung durch Herbeiführung einer Auslegungsentscheidung gem. Art. 50 ICSID Konvention 311
b) Antrag auf Berichtigung des Schiedsspruches gem. Art. 48 (2) ICSID Konvention 311
c) Maßstabsbildung durch die schiedsgerichtliche Praxis 311
aa) Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsgründe 312
bb) Fehlende Beschäftigung mit Parteivorbringen 313
cc) Anforderungen an eine fehlerhafte Begründung 313
3. Anforderungen an die Begründung schiedsrichterlicher Ermessensentscheidungen 314
4. Stellungnahme 315
IV. Verhältnismäßigkeit 315
1. Begriff 315
2. Entwicklung und Verbreitung 316
3. Verhältnismäßigkeit in Investor-Staat-Verfahren 317
a) Definition und Schritte 318
b) Anwendung des Verhältnismäßigkeitsprinzip durch Investitionsgerichte 319
aa) Entwicklung 319
bb) Kontextabhängigkeit 319
cc) Herleitung 320
c) Das Verhältnismäßigkeitsprinzip als Grenze schiedsrichterlichen Ermessens 320
d) Verhältnismäßigkeit und private Streitbeilegung 321
4. Stellungnahme 321
V. Zusammenfassende Würdigung 322
Kapitel 7: Überprüfbarkeit schiedsrichterlicher Ermessensentscheidungen am Beispiel des ICSID-Aufhebungsverfahrens gem. Art. 52 ICSID Konvention 323
A. Überprüfbarkeit von Ermessensfehlern innerhalb des Aufhebungsverfahrens gem. Art. 52 ICSID Konvention 324
I. Entwicklungsgeschichte der Aufhebungsschiedssprüche 325
1. Anfangszeit bis einschließlich 2009 326
2. Entwicklung nach 2009 327
3. Aktueller Stand und Entwicklungen 327
II. Anwendbare Regelungen 328
III. Exkurs: Das Ermessen des Schiedsgerichts bei der Aufhebung eines Schiedsspruchs 328
1. Rechtsquellen, Hintergründe und deren Aussagekraft 329
2. Entwicklung und ausgewählte schiedsgerichtliche Praxis 330
a) Das Aufhebungsverfahren Klöckner Industrie-Anlagen v. Kamerun (1985) 331
aa) Sachverhalt 331
bb) Feststellungen des Ad-hoc-Komitees 332
cc) Einordnung und Stellungnahme 333
b) Das Aufhebungsverfahren Amco Asia v. Indonesia (Amco I) (1986) 334
aa) Sachverhalt 334
bb) Feststellungen zum Ermessen 335
cc) Das Aufhebungsverfahren Amco Asia II (1992) 335
dd) Stellungnahme 336
c) Das Aufhebungsverfahren Mine v. Guinea (1989) 336
aa) Sachverhalt und Fragestellungen 336
bb) Feststellungen zum Ermessen bei der Aufhebung 336
cc) Stellungnahme 337
d) Das Aufhebungsverfahren Vivendi I (2002) 338
e) Das Aufhebungsverfahren Soufraki v. Arabische Emirate (2007) 338
f) Das Aufhebungsverfahren EDF v. Argentinien (2016) 339
g) Neuere Schiedssprüche 339
3. Zusammenfassende Bewertung 340
a) Begrifflichkeiten 340
aa) Etablierung des Begriffs der „discretion“ durch Bezugnahme 340
bb) Ermessen im Sinne der gefundenen Dogmatik 340
cc) Aufhebung als Abwägungsentscheidung 341
b) Trennung von Auslegungsvorgang und Ermessensspielraum 342
IV. Analyse der Aufhebungsentscheidungen zum Ermessen des Ausgangsschiedsgerichts 342
1. Wichtige Fälle internationaler Schiedsverfahren mit Blick auf die Überprüfbarkeit des Ermessens der Schiedsrichter 342
a) Mine v. Guinea (1988) 342
aa) Der Aufhebungsschiedsspruch 342
bb) Zusammenfassung und Bewertung 344
b) Wena Hotels v. Ägypten (2002) 345
aa) Der Ausgangsschiedsspruch 345
(1) Sachverhalt 345
(2) Das schiedsrichterliche Ermessen 345
bb) Der Aufhebungsschiedsspruch 346
cc) Zusammenfassung 348
c) Die Verfahren Vivendi I und Vivendi II (2002–2010) 349
aa) Der Ausgangsschiedsspruch 349
bb) Der erste Aufhebungsschiedsspruch 350
cc) Zusammenfassung und Bewertung 351
d) CMS v. Argentinien (2007) 351
aa) Hintergründe und Fragestellung 351
bb) Das Aufhebungsverfahren 352
e) Industria Nacional de Alimentos v. Peru (2007) 353
aa) Sachverhalt und Hintergründe 353
bb) Überprüfbarkeit von Ermessensentscheidungen 353
f) Azurix Corp. v. Argentinien (2007) 354
aa) Hintergründe 354
bb) Ermessensfragen 355
(1) Beweiserbringung 355
(2) Schadensberechnung 357
(3) Bewertung und Einordnung 358
g) Enron v. Argentinien (2010) 358
aa) Sachverhalt und Hintergründe 358
bb) Maßstab und Ermessen 359
(1) Zulässigkeit des Expertengutachtens 359
cc) Bewertung und Zwischenfazit 360
h) AES v. Ungarn (2012) 360
aa) Sachverhalt 360
bb) Maßstab und Ermessen 360
cc) Einordnung 361
2. Vorstellung aktueller Stand der Praxis (2023) 361
a) Hintergründe 361
b) Ermessensfragen 361
c) Bewertung und Zwischenfazit 362
B. Zusammenfassende Erkenntnisse 362
I. Kompetenz-Kompetenz 363
II. Angewandte Aufhebungsgründe 363
III. Arten von Fehlerkategorien 363
IV. Prüfungsmaßstab 363
V. Typizität 364
C. Würdigung 364
Kapitel 8: Ausblick und praktische Konsequenzen 364
A. Aktuelle Tendenz: Zu- oder Abnahme von Ermessensentscheidungen? 365
I. Ermessensausübung 365
1. Häufigkeit der Begriffsverwendung 365
2. Schlussfolgerungen 366
II. Anpassungsprozesse der Rechtsquellenstruktur 366
1. Regelungsinhalt und -methodik aktueller Investitionsschutzabkommen 367
2. Revision ausgewählter Schiedsverfahrensordnungen 368
3. Gestaltungsprozesse nationaler Prozessregelungen 370
III. Schiedsrichterliches Anforderungsprofil und Erwartungen 371
B. Bewertung der Entwicklungen 372
C. Steuerungsmöglichkeiten schiedsrichterlichen Ermessens 373
I. Steuerung durch Parteivereinbarung 373
II. Steuerung durch die Wahl des Schiedsrichters 374
III. Steuerung durch Pflichtenbindung 374
1. Anhörungspflichten 375
2. Begründungspflichten 375
3. Allgemeines Mäßigungsgebot oder auch prozessuale Verhältnismäßigkeit 375
D. Entwicklung von Abwägungsdirektiven 376
E. Abschließende Konzeptionierung unter Einbeziehung aktueller schiedsgerichtlicher Praxis 376
Teil 3: Schlussbetrachtung und -folgerungen 378
Annex A: Auszüge Internationale Verträge 382
Annex B: Untersuchung Verwendungshäufigkeit 392
Literaturverzeichnis 394
Entscheidungsverzeichnis 419
Stichwortverzeichnis 430