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Die Konvergenz von Vertrags- und Deliktsrecht in der Arzthaftung

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Tripp, H. (2025). Die Konvergenz von Vertrags- und Deliktsrecht in der Arzthaftung. Eine dogmatische Untersuchung arzthaftungsrechtlicher Grundlagen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59589-1
Tripp, Helena. Die Konvergenz von Vertrags- und Deliktsrecht in der Arzthaftung: Eine dogmatische Untersuchung arzthaftungsrechtlicher Grundlagen. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59589-1
Tripp, H (2025): Die Konvergenz von Vertrags- und Deliktsrecht in der Arzthaftung: Eine dogmatische Untersuchung arzthaftungsrechtlicher Grundlagen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59589-1

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Die Konvergenz von Vertrags- und Deliktsrecht in der Arzthaftung

Eine dogmatische Untersuchung arzthaftungsrechtlicher Grundlagen

Tripp, Helena

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 597

(2025)

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About The Author

Helena Tripp studierte Rechtswissenschaften in London und Düsseldorf. Nachdem sie 2017 den Bachelor of Laws von der Queen Mary University of London erwarb, nahm sie das deutsche Jurastudium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf auf. Das erste Staatsexamen erwarb sie 2022 vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Promotionsbegleitend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung sowie Privatversicherungsrecht von Prof. Looschelders tätig. Derzeit ist Helena Tripp wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei und Rechtsreferendarin am Landgericht Düsseldorf.

Abstract

Das Arzthaftungsrecht ist eine Materie, die aufgrund der historischen Verankerung des Schmerzensgeldes in § 847 BGB a.F. aus dem Deliktsrecht gewachsen ist. Seitdem auch auf vertraglicher Ebene immaterieller Schadensersatz gewährt werden kann, rückte auch der Behandlungsvertrag zwischen Arzt und Patient bei Haftungsfragen in den Vordergrund. Dabei wurde unbesehen die deliktische Haftungsstruktur in das Vertragsrecht übertragen.

Wie können Vertrags- und Deliktsrecht jedoch unter Berücksichtigung ihrer strukturellen Eigenschaften parallel verlaufen? Können vertraglich modifizierbare Hauptleistungspflichten und allgemeingültige Verkehrspflichten inhaltlich identisch sein? Wie unterscheiden sich Pflichtwidrigkeit und Fahrlässigkeit, wenn beide Maßstäbe auf die verkehrserforderliche Sorgfalt, namentlich den Facharztstandard, rekurrieren? Ist der grobe Behandlungsfehler ein Fall grober Fahrlässigkeit? Diese und weitere Fragen werden vor dem Hintergrund der Dogmatik des BGB beleuchtet.
»The Convergence of Contract and Tort Law in Medical Liability Law. A Dogmatic Analysis of the Principles Governing Medical Liability Law«: In medical liability law, a parallelism of contractual and tortious claims is presumed. However, the consideration of structural peculiarities in contracts and torts shows that a blanket identical standard of liability is not justifiable. This work deals fundamentally with the structure of duties in contract and tort law as well as the evidentiary implications of a dogmatically imprecise justification of liability. It proposes a solution that is structurally inherent in the BGB.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Widmung 5
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 21
Einleitung 25
A. Ziel dieser Arbeit 26
B. Gang der Untersuchung 26
Teil 1: Einführung 28
§ 1 Die Arzthaftung als Konglomerat 28
A. Berührungspunkte des Arzthaftungsrechts 28
I. Sozialrecht als Teil des öffentlichen Rechts 29
II. Berufsrecht als Teil des öffentlichen Rechts 29
1. Einfluss auf den Behandlungsmaßstab 29
2. Approbation 30
III. Strafrecht 31
B. Hintergrund 31
I. Grundlagen der Arzthaftung 31
1. Historische Entwicklung: Vertrags- und Deliktsrecht 31
a) Ursprünglich deliktsrechtliche Materie 31
b) Das PatRG 32
2. Die Körperverletzungsdoktrin 33
a) Herrschende Meinung 33
b) Kritik 34
c) Konsequenzen 34
3. Der Facharztstandard 35
a) Zusammensetzung 36
aa) Inhaltlich/Medizinisch 36
(1) Kumulative Faktoren 36
(2) Grundlagen 36
(a) Leitlinien 37
(b) Richtlinien 37
(c) Weitere Konstellationen 38
(3) Zwischenergebnis 38
bb) Juristisch/Normativ 38
(1) Ausprägung 38
(2) Die Therapiewahlfreiheit 39
b) Verhältnis von Rechtswissenschaft und Medizin zueinander 40
c) Bedeutung 40
II. Grundsätze zu den Haftungsbeziehungen 41
1. Differenzierung nach Versicherungsform 41
2. Handelnde und haftende Personen 42
a) Der niedergelassene Arzt 42
b) Krankenhausbehandlungen 43
aa) Vertragliche Konstellationen 43
(1) Totaler Krankenhausaufnahmevertrag 43
(2) Totaler Krankenhausaufnahmevertrag mit Arztzusatzvertrag 43
(3) Gespaltener Krankenhausvertrag 44
(4) Haftung für Hilfspersonen 44
bb) Deliktische Haftung 45
(1) Verletzung einer Organisationspflicht 45
(2) Haftung für den Verrichtungsgehilfen, § 831 BGB 45
(3) Haftung für Organe, §§ 31, 89 BGB 46
c) Mehrheit von Schuldnern 47
3. Vertragsschluss 47
III. Versicherungsrechtliche Aspekte auf Behandlerseite 48
1. Die Berufshaftpflichtversicherung des Arztes 48
a) Grundlagen der Berufshaftpflichtversicherung des Arztes 48
b) Deckungsumfang 48
c) Bedeutung der Berufshaftpflicht 49
aa) Arzt 49
bb) Patient 49
cc) Einordnung in diese Arbeit 49
2. Die Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhausträgers 50
a) Grundlagen der Betriebshaftpflichtversicherung des Trägers 50
b) Deckungsumfang 50
§ 2 Die Zweispurigkeit der Arzthaftung 51
A. Die Haftung nach Vertrags- und Deliktsrecht 51
I. Die Haftungsebenen 51
1. Das Vertragsrecht 51
a) Schutz des Leistungsversprechens 51
b) Haftungsbegründung und Pflichtensystematik 52
2. Das Deliktsrecht 52
a) Grundlagen 52
b) Haftungsbegründung 53
aa) Außervertraglicher Rechtsgüterschutz: neminem laedere 54
bb) Adressatenkreis 54
cc) Verschuldens- und Gefährdungshaftung 54
dd) Generalklauseln 55
ee) Verkehrspflichten 55
c) Schwächen des Deliktsrechts 56
aa) Primäre Vermögensschäden 56
bb) Einstandspflicht für Hilfspersonen 57
cc) Bedeutung 57
II. Allgemeine Zwecke des Haftungsrechts 57
1. Ausgleich 58
2. Prävention 58
3. Genugtuung 60
a) Die historische Kontroverse 60
b) Einfluss nach heutigem Meinungsstand 60
c) Einschränkung bei der Arzthaftung 61
4. Strafe 61
III. Einordnung in diese Arbeit 62
B. Das haftungsrechtliche Verhältnisvon Vertragsrecht zu Deliktsrecht 63
I. Das Kumulationsprinzip 63
II. Abgrenzung der Haftungsebenen 64
1. Ausschließlicher Bereich des Vertragsrechts 64
2. Ausschließlicher Bereich des Deliktsrechts 65
3. Kumulative Ansprüche 65
4. Zwischenergebnis 66
5. Besonderheit in der Arzthaftung 66
a) Strukturelle Unterschiede bei der Haftungsbegründung 66
6. Ergebnis 68
a) Kritik 68
b) Stellungnahme 68
Teil 2: Dogmatische Konvergenz 69
§ 3 Hauptleistungspflichten und Verkehrspflichten 70
A. Einführung 70
I. Problemaufriss 70
II. Gang der Untersuchung 71
B. Deliktische Verkehrs(sicherungs-)pflichten 72
I. Herkunft und Erfordernis 72
1. Begriff 72
2. Funktion 73
3. Erfordernis 74
a) Mittelbare Rechtsgutsverletzungen und Verletzungen durch Unterlassen 74
b) Unmittelbare Rechtsgutsverletzungen 74
aa) Kein Erfordernis einer Verkehrspflichtverletzung 74
bb) Indizierter Verhaltensverstoß aufgrund der Nähe zwischen Verhaltenund Erfolg 75
cc) Stellungnahme 76
c) Zwischenergebnis 76
II. Besonderheit im Arzthaftungsrecht 76
1. Erfordernis der Verkehrspflichtwidrigkeit 76
a) Gesonderte Feststellung verkehrspflichtwidrigen Verhaltens 77
aa) Wertungen des Vertragsverhältnisses 77
bb) Anerkannte Ausnahme: Die Sportlerhaftung 77
b) Verhaltenspflichtverletzung des Arztes 78
2. Einordnung in den Prüfungsaufbau 82
a) Unterschiedliche Konzeptionen 82
b) Stellungnahme 83
c) Konsequenz: Aufgabe der Körperverletzungsdoktrin 83
3. Zwischenergebnis 83
III. Inhalt 84
Teil 3: Schlussbetrachtung 235
§ 6 Zusammenfassende Thesen 235
§ 7 Fazit 237
Literaturverzeichnis 240
Stichwortverzeichnis 256