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Kritische Infrastrukturen

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Schumacher, O. (2025). Kritische Infrastrukturen. Begriff, Strukturen und Perspektiven von KRITIS als Regulierungsprogramm. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59543-3
Schumacher, Oskar. Kritische Infrastrukturen: Begriff, Strukturen und Perspektiven von KRITIS als Regulierungsprogramm. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59543-3
Schumacher, O (2025): Kritische Infrastrukturen: Begriff, Strukturen und Perspektiven von KRITIS als Regulierungsprogramm, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59543-3

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Kritische Infrastrukturen

Begriff, Strukturen und Perspektiven von KRITIS als Regulierungsprogramm

Schumacher, Oskar

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1573

(2025)

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About The Author

Oskar Schumacher studierte Rechtswissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin und absolvierte 2015 sein erstes und 2018 sein zweites Staatsexamen. 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität und von 2019 bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Recht der Digitalisierung an der Universität Bielefeld bei Prof. Dr. Thomas Wischmeyer. Dort wurde er 2025 auch promoviert. Seit 2022 ist er Rechtsanwalt im digitalisierungsrechtlichen Team bei Redeker Sellner Dahs in Berlin

Abstract

Der Begriff der kritischen Infrastrukturen, kurz »KRITIS«, wurde im Verlauf der verschiedenen Krisen der letzten Jahre nahezu omnipräsent. Anlässlich der Covid 19 Pandemie, des Ukraine Kriegs und der anschließenden Energie Krise kam ihm eine zentrale Bedeutung zu - auch im Recht. So spielt er nicht mehr nur im IT Sicherheitsrecht eine Rolle, sondern auch in einem KRITIS Dachgesetz.

Die Arbeit spürt dem KRITIS Begriff im Recht nach, von seinen begrifflichen Wurzeln über die Maßgaben durch politische Dokumente wie der KRITIS Strategie oder der jüngeren Resilienzstrategie. Mittels einer umfassenden Bestandsaufnahme der KRITIS Regelungen in unterschiedlichsten Bereichen entwickelt sie Strukturen eines Regulierungsprogramms KRITIS und nimmt die Perspektiven des KRITIS Diskurses in den Blick.


So zeigt sich KRITIS als zentrale Relevanzzuschreibung einer »vulnerablen Gesellschaft« und das Regulierungsprogramm KRITIS als kennzeichnendes Element der Umsetzung einer neuen »Risikopolitik« im Recht.
»Concept, Structures and Perspectives of KRITIS as a Regulatory Program«: The concept of critical infrastructures, abbreviated »KRITIS«, has become almost omnipresent in recent years - including in law. This work develops the structures of a regulatory program »KRITIS«. To this end, an inventory of the KRITIS regulations is developed in order to examine the perspectives of the discourse in law. KRITIS is shown to be a central attribution of relevance and an element of a new »Risikopolitik« (risk policy) in law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
§ 1 „KRITIS“ als neues Paradigma in Politik und Recht 13
A. Die Allgegenwärtigkeit „kritischer Infrastrukturen“ in Recht und Politik 13
B. Herkunft und Aufstieg eines neuen Paradigmas 15
C. Problemlagen einer Rezeption des KRITIS-Diskurses im Recht 23
D. Fragestellung und Gang der Untersuchung 27
Erster Teil: Grundlagen 30
§ 2 Was heißt „KRITIS“? 30
A. Annäherungen 31
I. Infrastruktur 31
1. Überblick über die Begriffsgeschichte 32
2. Infrastruktur im Recht 36
II. Kritikalität 43
1. Hintergrund des Begriffs 43
2. Kritikalität als Relevanzzuschreibung 45
III. Zwischenergebnis: KRITIS als Gegenstand der Untersuchung 48
B. Abgrenzungen 48
I. Systemrelevanz 50
1. Begriffsentwicklung 50
2. Abgrenzung 53
II. Resilienz 54
1. Begriffsentwicklung 55
2. Abgrenzung 57
III. Daseinsvorsorge 58
1. Begriffsentwicklung 60
2. Abgrenzung 63
IV. Zwischenergebnis 65
§ 3 KRITIS im rechtspolitischen Diskurs 66
A. KRITIS-Dokumente 66
I. KRITIS-Dokumente als Handlungsform 66
II. Chronologischer Überblick 68
B. Zentrale Elemente und Ziele der KRITIS-Regulierung 75
I. All-Gefahren-Ansatz 76
II. Strategische Ziele 79
1. Prävention 79
2. Reaktion 81
3. Nachhaltigkeit 82
4. Resilienz 83
III. Kooperation 84
1. Hintergrund 85
2. Kooperation bei der Konkretisierung und Verwirklichung von Schutzzielen 86
C. Zwischenergebnis 88
Zweiter Teil: Bestandsaufnahme und Strukturen 89
§ 4 KRITIS im Recht 89
A. Horizontale Regelungen 90
I. IT-Sicherheitsrecht 91
1. Überblick 91
2. Betreiber kritischer Infrastrukturen als Adressaten 93
3. Exkurs: Methodische Grundlagen der BSI-KritisV 95
4. Pflichten für KRITIS-Betreiber als Rechtsfolgen 98
5. Weitere Regelungen des IT-Sicherheitsrechts 102
II. KRITIS-Regelungen im Recht der Pandemie 106
1. Pandemiespezifisches Bundesrecht 107
a) Coronaimpfverordnung 108
b) Infektionsschutzgesetz 110
2. Coronaverordnungen der Länder 111
3. Zwischenfazit 113
III. Exkurs: Sicherstellungsgesetze und Bevölkerungsschutzrecht 114
1. Die Sicherstellungsgesetze im Einzelnen 115
2. Bevölkerungsschutzrecht 119
a) Zivilschutz 119
b) Katastrophenschutz 120
c) Entwicklung des Bevölkerungsschutzrechts 122
3. Verhältnis zum KRITIS-Diskurs 124
IV. Weitere horizontale Regelungen 125
1. Raumordnungsrecht 125
2. Außenwirtschaftsrecht 127
3. Immissionsschutzrecht, insbesondere Störfall-Verordnung 130
4. Gesellschaftsrecht 132
V. Zwischenergebnis: Von horizontalen zu sektoralen KRITIS-Regelungen 136
B. Sektorale Regelungen 138
I. KRITIS-Sektoren mit höherer KRITIS-Regelungsdichte 139
1. Energie 139
2. Finanzen und Versicherungen 146
3. Informationstechnik und Telekommunikation 151
4. Gesundheit 154
II. KRITIS-Sektoren mit geringerer KRITIS-Regelungsdichte 157
1. Transport und Verkehr 158
2. Wasser 163
3. Ernährung 164
4. Sonderfall: Medien und Kultur 166
III. Sonderfall: Staat und Verwaltung als KRITIS-Sektor 169
1. IT-Sicherheitsrecht im Sektor Staat und Verwaltung 170
2. KRITIS-Regelungen für den Notstand 171
3. Sonstige KRITIS-Regelungen im Sektor Staat und Verwaltung 173
4. Zwischenergebnis 175
IV. Weitere sektorale KRITIS-Regelungen 176
1. Abfallentsorgung 177
2. Post 178
3. Pflege 179
4. Schulen und Kinderbetreuung 180
5. Hochschulen 181
6. Weltraum 182
V. Zwischenfazit 183
§ 5 Strukturen von KRITIS als Regulierungsprogramm 184
A. KRITIS als rechtspolitischer Leitbegriff 184
I. KRITIS-Regelungen als IT-Sicherheitsrecht? 185
II. KRITIS als Rechtsbegriff? 187
III. KRITIS als Leitbild? 189
1. Leitbilder im öffentlichen Recht 190
2. Kennzeichen eines Leitbildes 191
3. Leitbild „kritische Infrastrukturen“? 192
4. Zwischenergebnis: KRITIS als Leitbegriff 193
IV. KRITIS als Leitbegriff eines Regulierungsprogramms 194
1. Regulierungsprogramm KRITIS 194
2. Perspektive des All-Gefahren-Ansatzes 196
V. Zwischenfazit 198
B. Elemente des Regulierungsprogramms 199
I. Instrumente für den Schutz von KRITIS 201
1. Instrumente zur Prävention 201
a) Pflicht zur Planung 201
b) Beobachtungs- und Monitoringpflichten 202
c) Personalauswahl und -steuerung 203
d) Sorgfalts- und Sicherungspflichten 204
e) Bereitstellungs-‍, Vorhalte- und Leistungspflichten 205
f) Risikomanagementpflichten 207
2. Instrumente zur Reaktion 207
a) Informationspflichten 208
b) Verteilung von Ressourcen 209
c) Schadensminderungs- und Beseitigungspflichten 209
d) Pflicht zur Aufrechterhaltung 210
3. Instrumente der Resilienz und Nachhaltigkeit 211
4. Privilegierende Regelungen 213
5. Zwischenfazit 213
II. Verfahren 214
1. Stellenwert einer Wissensgrundlage 214
2. Wissensbezogene Kooperation 216
III. Verantwortungsverteilung 217
1. Betreiber als Adressat 218
2. Beteiligung Privater in Regulierung und Durchsetzung 219
IV. Durchsetzung und Kontrolle 220
1. Administrative Kontrollrechte 221
2. Behördliche Zuständigkeiten im Mehrebenensystem 222
3. Behördliche Akteure 223
V. Zwischenfazit 224
C. Zwischenergebnis: Strukturen des Regulierungsprogramms KRITIS 225
Dritter Teil: Rahmenbedingungen und Perspektiven 226
§ 6 Unions- und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen 226
A. Verfassungsrechtlicher Grund für den Schutz von KRITIS 226
I. Infrastrukturverantwortung 227
II. Sicherheitsgewährleistung 231
III. Staatsaufgabe KRITIS 234
IV. Grundrechtliche Schutzpflichten für KRITIS 236
V. Zwischenfazit: Gewährleistungsverantwortung für KRITIS 240
B. Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen für den Schutz von KRITIS 241
I. Kompetenzrechtliche Maßgaben 241
1. Gesetzgebungskompetenzen 242
2. Verwaltungskompetenzen 244
II. Grundrechtliche Determinanten 247
1. Abwehrdimension als äußere Grenze 247
a) Art. 12 Abs. 1 GG 248
b) Art. 14 Abs. 1 GG 250
c) Art. 2 Abs. 1 GG 251
2. Zwischenergebnis zu den abwehrrechtlichen Grenzen der KRITIS-Regulierung 251
III. Zwischenfazit: Verfassungsrechtliche Vorgaben für KRITIS-Regulierung 252
C. Unionsrechtliche Rahmenbedingungen für den Schutz von KRITIS 252
I. Unionsrechtlicher Grund für den Schutz von KRITIS 253
1. Verantwortung der EU für Infrastruktur und Sicherheit 253
2. Kompetenzen 256
II. Unionsrechtliche Grenzen 259
1. Grenzen unionsrechtlicher Aktivitäten 259
2. Unionsrechtliche Grundrechte als Grenze 261
III. Zwischenfazit 262
D. Zwischenergebnis: Verfassungs- und unionsrechtlicher Spielraum für den Schutz von KRITIS 263
§ 7 Perspektiven 264
A. Europäische KRITIS-Regulierungsinitiativen 264
I. EPSKI und weitere Aktivitäten der EU 265
II. NIS 2-Richtlinie 268
1. Wesentliche Inhalte 268
2. NIS 2-Richtlinie als KRITIS-Regelungen 271
3. Zwischenfazit 272
III. CER-Richtlinie 273
1. Hintergrund und Kontext 273
2. Wesentliche Inhalte 273
3. CER-Richtlinie als KRITIS-Regelungen 276
4. Zwischenfazit 278
IV. Zwischenergebnis: Unionsrechtliche Entwicklungstendenzen 278
B. Nationale KRITIS-Regulierungsinitiativen 278
I. Recht der Pandemie und Entwicklungstendenzen 279
II. Novellen des Energiesicherungsgesetzes 283
1. Wesentliche Elemente der EnSiG-Novellen 283
2. Instrumente des EnSiG als KRITIS-Regulierung 284
3. Weitere Regelungen zur Bewältigung der Energiekrise 287
4. Zwischenfazit 288
III. KRITIS-Dachgesetz 289
1. Eckpunkte und Referentenentwürfe des KRITIS-Dachgesetzes 289
2. Wesentliche Inhalte 291
3. KRITIS-Dachgesetz als KRITIS-Regelungen 295
4. Zwischenfazit 298
IV. KRITIS-Dachgesetz als nationale Perspektive des KRITIS-Diskurses 299
C. Perspektiven des KRITIS-Diskurses im Recht 301
Vierter Teil: Schluss 303
§ 8 Zusammenfassung in Thesen 303
A. KRITIS als neues Paradigma in Recht und Politik 303
B. Grundlagen des KRITIS-Begriffs 303
C. KRITIS im rechtspolitischen Diskurs 304
D. Bestandsaufnahme der KRITIS-Regelungen 305
E. Strukturen von KRITIS als Regulierungsprogramm 305
F. Unions- und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen der KRITIS-Regulierung 306
G. Perspektiven der KRITIS-Regulierung 307
Epilog: Beinahe ein KRITIS-Dachgesetz 308
A. Zum Regierungsentwurf für das KRITIS-Dachgesetz 308
B. Bedeutung des Regierungsentwurfs für den KRITIS-Diskurs 312
C. Schlussbetrachtung: KRITIS, kritische Anlagen und kritische Infrastrukturen 313
Literaturverzeichnis 315
Stichwortverzeichnis 341