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Tierschutz trotz Wettbewerb

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Lachmann, F. (2025). Tierschutz trotz Wettbewerb. Vorschlag für eine tierschutzrechtliche Konkurrentenklage. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59565-5
Lachmann, Felix. Tierschutz trotz Wettbewerb: Vorschlag für eine tierschutzrechtliche Konkurrentenklage. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59565-5
Lachmann, F (2025): Tierschutz trotz Wettbewerb: Vorschlag für eine tierschutzrechtliche Konkurrentenklage, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59565-5

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Tierschutz trotz Wettbewerb

Vorschlag für eine tierschutzrechtliche Konkurrentenklage

Lachmann, Felix

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1575

(2025)

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About The Author

Felix Lachmann studierte von 2013 bis 2019 Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln. Danach arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Kanzleien in Köln und Hamburg. Seine Dissertation verfasste er während seiner Zeit an der Professur für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht (einschließlich Vergaberecht) an der Helmut-Schmidt-Universität unter der Betreuung von Prof. Dr. Christian Ernst. Im Dezember 2024 begann er sein Referendariat am Landgericht Bonn.

Abstract

Mit der Arbeit wird eine tierschutzrechtliche Konkurrentenklage in öffentlich-rechtlicher Ausgestaltung als Instrument zur Behebung des tierschutzrechtlichen Vollzugsdefizits im Nutztiersektor vorgeschlagen. Mit der Klage werden Unternehmer in ihrer Funktion als Wettbewerber vor dem Hintergrund eines »Vorsprungs durch Rechtsbruch« in die Lage versetzt, Tierschutzrecht gegenüber Mitwettbewerbern durchzusetzen. Aufbauend auf einer systematischen Darstellung der Ursachen des tierschutzrechtlichen Vollzugsdefizits, einer Untersuchung etwaig bestehender Rechtsschutzmöglichkeiten de lege lata sowie den verfassungs- und europarechtlichen Vorgaben wird der Gesetzestext einer tierschutzrechtlichen Konkurrentenklage anhand der verwaltungsgerichtlichen Zulässigkeits- und Begründetheitsprüfung hergeleitet und ausformuliert.»Animal Welfare Despite Competition. Proposal for a Competition Complaint under Animal Welfare Law«: The thesis proposes and develops a legal framework in a public-law context for a competition complaint as a means of addressing the enforcement deficit in animal welfare law within the livestock sector. With the proposed competition complaint, companies, in their capacity as competitors, are enabled to enforce animal welfare law against co-competitors who gain an ›advantage through breach of law‹.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
A. Einleitung und Gang der Untersuchung 19
B. Untersuchungsgegenstand und Begriffsbestimmungen 24
I. Öffentlich-rechtliche Konkurrentenklage 24
1. Personenbezeichnung in dreipoligen Konstellationen 24
2. Begriff der Konkurrentenklage 26
3. Strukturelemente öffentlich-rechtlicher Rechtsdurchsetzung in dreipoligen Konstellationen 28
4. Einordnung in die Konkurrentenklagen-Systematik 32
II. Nutztiersektor 35
1. Gründe für die Begrenzung 35
2. Definition von Nutztieren 36
C. Grundlagen des Tierschutzrechts 40
I. Konzeption des Tierschutzrechts 40
II. Tierschutzrecht als Rechtsgebiet 43
III. Rechtsquellen 45
IV. Tierschutzrecht im Nutztiersektor 48
1. Materiell-rechtlichen Anforderungen 49
a) Generalklauseln und ihr Verhältnis nzum konkretisierenden Tierschutzrecht 49
b) Konkretisierungen 50
aa) Zucht 51
bb) Haltung 52
cc) Transport 53
dd) Schlachtung 54
2. Verpflichteter 55
3. Sicherstellung der Einhaltung des Tierschutzrechts 57
D. Das Vollzugsdefizit im Tierschutzrecht 65
I. Vollzugsdefizit als rechtspolitischer Begriff 65
II. Wertend: Qualifizierende Elemente im Tierschutzrecht 68
1. Überlegungen zum quantitativen Element 68
2. Überlegungen zum qualitativen Element 70
III. Ursachen für das Vollzugsdefizit 72
1. Behördliches Defizit 72
a) Informationsdefizit 72
b) Personelles Defizit 73
c) Organisationsdefizit 74
d) Kontrolldefizit 75
2. Normbegründetes Defizit 76
a) Abschreckungsdefizit 76
b) Rechtssicherheitsdefizit 79
aa) Internes Wissensdefizit 80
(1) Erkenntnistheoretisches Problem bei der Bestimmung des Schutzgutes 80
(2) Abhängigkeit von externem Fachwissen 81
(a) Exekutive und judikative Abhängigkeit 82
(b) Legislative Abhängigkeit 83
bb) Regelungsdefizit 85
cc) Parlamentsdefizit 87
3. Erstarrungstendenz 89
4. Anthropozentrische Tendenz 91
5. Zielkonflikt: Tierwohl versus Wirtschaftlichkeit 92
IV. Fazit 97
E. Theoretische Konzeption 98
I. Vorsprung durch Rechtsbruch 98
1. Positive Konturierung 99
2. Negative Konturierung 101
II. Wettbewerblich indizierte Funktionsbedingung: Länderübergreifende Geltung 102
III. Mobilisierungsansatz 103
1. Mobilisierung privater Interessen im Vergleich 104
2. Mobilisierung des wettbewerblichen Interesses nzu Gunsten eines verbesserten Tierschutzrechtsvollzugs 105
a) Interessenneujustierung 106
b) Informationsübermittlung 108
c) Freiwillige Normbefolgung 109
3. Mobilisieren Lassen als rationale Entscheidung? 110
a) Ökonomische Analyse des Rechts 110
b) Kosten-Nutzen-Abwägung 111
c) Exkurs: Strategische Tierschutzrechtsprozessführung 114
IV. Inkrementeller Ansatz 116
V. Export des Tierleidproblems? 118
VI. Fazit 120
F. De lege lata: Schutz vor einem „Vorsprung durch Rechtsbruch“ im Nutztiersektor 121
I. Zivilrechtlicher Schutz 122
1. Eingrenzung der möglichen Anspruchsgrundlage: § 3a UWG 122
2. Problemstellung 124
3. Gang der Untersuchung 126
4. Tierschutzrecht als wertbezogenes Recht im Rahmen von § 1 UWG 1909 127
a) Entstehungsgeschichte und Erfassung des Tierschutzrechts 127
b) Beispiele privat-wettbewerblicher Tierschutzrechtsdurchsetzung 129
aa) Legehennenhaltung-Entscheidung 130
(1) Sachverhalt und Entscheidung 130
(2) Reflexion 131
bb) Tierversuche-Entscheidung 132
(1) Sachverhalt und Entscheidung 132
(2) Reflexion 133
c) Zwischenfazit 135
5. Tierschutzrecht als zumindest sekundär wettbewerbsschützend i. S. d. § 3a UWG? 135
a) Entstehungsgeschichte 136
b) Tatbestandsvoraussetzungen 137
c) Wettbewerbliche Reflexwirkung des Tierschutzrechts 140
6. Zwischenfazit 142
II. Öffentlich-rechtlicher Schutz 143
1. Nationales Tierschutzrecht 143
a) Schutznormtheorie 143
b) Wettbewerbliche Interessenrichtung 145
c) Auslegung 149
d) Zwischenfazit 151
2. Grundrechte 151
a) Anwendungsvorrang des einfachen Rechts 152
b) Norminterne Wirkung der Grundrechte 154
c) Normexterne Wirkung der Grundrechte 156
aa) Grundlagen 156
bb) Wettbewerbsfreiheit 158
(1) Schutzbereich 159
(2) Staatliche oder private Verantwortung? 162
(3) Schutzpflichtdimension 167
(4) Abwehrdimension 171
cc) Zwischenfazit 175
3. Europarecht 175
a) EU-Beihilfenrecht 175
b) Warenverkehrsfreiheit 179
c) Europäisches Tierschutzrecht 182
aa) Eingrenzung möglicher Anspruchsgrundlagen 182
bb) Rechte des Einzelnen 183
d) Europarechtliche Wettbewerbsfreiheit 187
e) Zwischenfazit 189
III. Fazit 189
G. Verfassungs- und europarechtliche Grenzen 190
I. Formelle Verfassungsmäßigkeit 190
1. Kompetenzrechtliche Qualifikation 191
a) Art. 73 Abs. 1 Nr. 9 GG 191
b) Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG 192
c) Art. 74 Abs. 1 Nr. 20 GG 193
d) Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG 193
2. Erforderlichkeitsklausel 194
a) Anwendbarkeit 194
b) Grundstruktur und Maßstab 195
c) Einschlägige Zielvorgabe 196
d) Erforderlichkeit im gesamtstaatlichen Interesse 199
3. Zwischenfazit 203
II. Materielle Verfassungsmäßigkeit 203
1. Systementscheidung zu Gunsten des Individualrechtsschutzes 203
a) Inhalt und Ausprägung 203
b) Objektives Rechtsschutzelement 205
c) Funktionale Subjektivierung 206
d) Grenzen des Gesetzgebers bei der Einführung objektiver Rechtsschutzelemente 208
2. Grundrechte von potenziell belasteten Mitwettbewerbern 211
3. Zwischenfazit 213
III. Europarechtliche Grenzen 213
IV. Fazit 214
H. De lege ferenda: Die tierschutzrechtliche Konkurrentenklage 216
I. Rechtstechnische Grundkonzeption 217
II. Erfolgsvoraussetzungen 221
1. Zulässigkeit 221
a) Ordnungsgemäße Klageerhebung 222
b) Eröffnung des Verwaltungsrechtswegs 224
c) Statthafte Klageart 225
d) Klagebefugnis 226
aa) Sachlich-persönliche Begrenzung als Ausprägung der Klagebefugnis 226
bb) Verstoß gegen tierschutzrelevante Rechtspflichten zu Lasten von Nutztieren 228
cc) Wettbewerbliche Voraussetzungen 229
(1) Rechtstechnische Umsetzung der theoretischen Konzeption „Vorsprung durch Rechtsbruch“ 230
(2) (Nutztierbezogener) Unternehmer 232
(3) Nachteilseignung 233
(4) Wettbewerbsverhältnis 235
e) Rechtsschutzbedürfnis 236
f) Sonstige Zulässigkeitsvoraussetzungen 237
2. Beiladung 238
3. Begründetheit 239
a) Passivlegitimation 240
b) Tierschutzrechtswidrigkeit der behördlichen Maßnahme oder Unterlassung zu Lasten von Nutztieren 240
c) Nicht: Rechtsverletzung des Klägers 242
d) Spruchreife 243
III. Verortung und ausformulierte Klage 244
Literaturverzeichnis 246
Stichwortverzeichnis 263