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Interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder

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Norbury, F. (2025). Interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder. Konflikt zwischen den Beteiligungsrechten des Betriebsrats und dem öffentlichen Normdurchsetzungsinteresse. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59509-9
Norbury, Felix. Interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder: Konflikt zwischen den Beteiligungsrechten des Betriebsrats und dem öffentlichen Normdurchsetzungsinteresse. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59509-9
Norbury, F (2025): Interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder: Konflikt zwischen den Beteiligungsrechten des Betriebsrats und dem öffentlichen Normdurchsetzungsinteresse, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59509-9

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Interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder

Konflikt zwischen den Beteiligungsrechten des Betriebsrats und dem öffentlichen Normdurchsetzungsinteresse

Norbury, Felix

Abhandlungen zum deutschen und internationalen Arbeits- und Sozialrecht, Vol. 34

(2025)

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About The Author

Felix Norbury studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach der Ersten Juristischen Staatsprüfung absolvierte er das Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht München. Im Anschluss verfasste er seine Dissertation unter Betreuung von Professor Dr. Richard Giesen, bei dem er promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht (ZAAR) in München tätig war. Seit November 2024 ist er als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I tätig. Im April 2025 wurde er an das Bundesverfassungsgericht als wissenschaftlicher Mitarbeiter abgeordnet.

Abstract

Interne Untersuchungen dienen der Aufklärung von Rechtsverstößen und tragen damit zur Normdurchsetzung bei. Dabei stehen dem Betriebsrat regelmäßig Mitbestimmungs- und Unterrichtungsrechte zum Schutz der Belegschaft zu. Richtet sich eine interne Untersuchung jedoch gegen Betriebsratsmitglieder, entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem Interesse des Arbeitgebers an der Durchführung der internen Untersuchung, dem Interesse der Allgemeinheit an der Normdurchsetzung und dem Interesse der Belegschaft an der Betriebsratsbeteiligung. Hinzu kommen die Interessen der betroffenen Betriebsratsmitglieder, die einerseits »Objekt« der internen Untersuchung sind, andererseits jedoch Einfluss auf die Untersuchung nehmen können. Die Arbeit geht diesem Spannungsfeld nach, erörtert den Einfluss des öffentlichen Normdurchsetzungsinteresses auf den Umfang der Betriebsratsbeteiligung und entwickelt Lösungsansätze, wie die konfligierenden Interessen bestmöglich in Ausgleich gebracht werden können.»Internal Investigations Against Works Council Members. The Conflict Between the Public Interest in Law Enforcement and the Co-Determination Rights of the Works Council«: Internal investigations targeting works council members are situated at the intersection of competing interests: the employer’s interest in conducting the investigation, the public’s interest in legal enforcement, the employees’ interest in works council participation, and the interests of the investigated council members themselves, who are both subjects of and participants in the process. This dissertation proposes solutions for reconciling these conflicting interests.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 21
§ 1 Grundlagen und Problemaufriss 27
A. Erfordernis und Maßnahmen interner Untersuchungen 29
I. Begriffe der internen Untersuchung und der Normdurchsetzung 29
1. Verständnis der internen Untersuchung 29
2. Verständnis der Normdurchsetzung 30
II. Normdurchsetzungsdefizite in Unternehmen als Ursache interner Untersuchungen 31
1. Mögliche Ursachen für Normverstöße in Unternehmen 32
2. Mögliche Ursachen für die fehlende Aufdeckung von Normverstößen in Unternehmen 33
III. Aufklärungsmaßnahmen interner Untersuchungen 34
1. Mitarbeiterbefragungen als „Herzstück“ interner Untersuchungen 35
2. Technische Überwachungs- und Auswertungsmöglichkeiten 37
3. Weitere Untersuchungsmaßnahmen 40
B. Gegenstände und Konflikte interner Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 41
I. Gesetzesverstöße durch Betriebsratsmitglieder als Gegenstand interner Untersuchungen 41
1. Allgemeine Gesetzesverstöße als Gegenstand interner Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 41
2. Betriebsratsspezifische Gesetzesverstöße als Gegenstand interner Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 41
II. Interessenkollisionen bei internen Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 43
C. Zusammenfassung von § 1 45
§ 2 Betriebsverfassungsrechtliche Vorgaben für interne Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 46
A. Behinderungs- und Benachteiligungsverbot als Grenze interner Untersuchungen gegen Betriebsratsmitglieder 46
I. Rechtswidrige Behinderung der Betriebsratstätigkeit durch interne Untersuchungen 46
1. Interne Untersuchungen als Behinderung der Betriebsratstätigkeit 47
a) Kontrolle und Überwachung der Betriebsratsmitglieder 47
b) Eingriff in die Kommunikation des Betriebsrats 49
c) Bekanntgabe der internen Untersuchung 50
2. Rechtmäßigkeit der Behinderung der Betriebsratstätigkeit 51
a) Erfordernis eines Anfangsverdachts 51
b) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 53
II. Benachteiligung von Betriebsräten durch interne Untersuchungen 54
1. Rechtswidrige Schlechterstellung von Betriebsratsmitgliedern durch interne Untersuchungen 54
a) Schlechterstellung bei internen Untersuchungen wegen arbeitsvertraglicher Pflichtverletzungen durch Betriebsratsmitglieder 55
b) Schlechterstellung bei internen Untersuchungen wegen Amtspflichtverletzungen durch Betriebsratsmitglieder 55
2. Begünstigungsverbot als Grenze des Benachteiligungsverbots 57
B. Beteiligung des Betriebsrats im Hinblick auf die Maßnahmen interner Untersuchungen 58
I. Beteiligungsrechte bei internen Untersuchungen 58
1. Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats in sozialen Angelegenheiten 59
a) Mitarbeiterbefragungen als mitbestimmungspflichtige Angelegenheit nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 ­BetrVG 59
aa) Kollektiver Tatbestand bei Mitarbeiterbefragungen 60
bb) Mitarbeiterbefragungen als Angelegenheit des Ordnungsverhaltens 61
(1) Durchführung der Mitarbeiterbefragungen 61
(2) Gegenstand der Mitarbeiterbefragungen 63
b) Einführung und Anwendung technischer Einrichtungen als mitbestimmungspflichtige Angelegenheiten nach § 87 Abs. 1 Nr. 6 ­BetrVG 64
aa) Mitbestimmungspflichtige Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen im Rahmen interner Untersuchungen 64
bb) (Rahmen-)Betriebsvereinbarungen als Mittel zur praktikablen Handhabung 66
2. Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei Personalfragebögen 67
3. Informations- und Unterrichtungsrechte des Betriebsrats und des Wirtschaftsausschusses 68
a) Unterrichtung des Betriebsrats zur Durchführung seiner Aufgaben 69
b) Unterrichtung des Betriebsrats zur Planung von Arbeitsabläufen 71
c) Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses in wirtschaftlichen Angelegenheiten 72
aa) Wirtschaftliche und finanzielle Lage des Unternehmens 73
bb) Auffangtatbestand des § 106 Abs. 3 Nr. 10 ­BetrVG 74
II. Konsequenzen der unterlassenen Betriebsratsbeteiligung 74
1. Folgen der unterlassenen Mitbestimmung 75
a) Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Untersuchungsmaßnahme 75
b) Unterlassungs- und Beseitigungsansprüche 76
c) Kein Beweisverwertungsverbot im arbeitsgerichtlichen Verfahren 77
2. Folgen einer unterlassenen Unterrichtung 78
C. Zusammenfassung von § 2 80
§ 3 Interne Untersuchungen als Instrument zur Normdurchsetzung 82
A. Verfassungsrechtliche Hintergründe des öffentlichen Normdurchsetzungsinteresses 82
I. Effektive Normdurchsetzung als Ausprägung des Rechtsstaatsprinzips 83
II. Fehlende Normdurchsetzung als Verletzung des Gleichheitssatzes 85
III. Zwischenergebnis 87
B. Compliance- und Legalitätskontrollpflicht als Instrumente zur Beseitigung der Normdurchsetzungsdefizite 87
I. „Compliance“ und „Legalitätskontrollpflicht“ als Rechtsbegriffe 87
II. Rechtliche Vorteile einer Compliance-Organisation 88
III. Normative und dogmatische Grundlagen der Compliance- und Legalitätskontrollpflicht 89
1. Compliance-Pflichten im Außenverhältnis von Unternehmen 89
2. Gesellschaftsrechtliche Legalitätskontrollpflicht im Innenverhältnis einer Gesellschaft 92
a) Generalpräventive Zwecke als dogmatische Basis der Legalitätskontrollpflicht 93
b) Legalitätskontrollpflicht als privatrechtliches Instrument zur Normdurchsetzung 95
aa) Normdurchsetzung als Aufgabe des öffentlichen Rechts? 96
bb) Privatrechtliche Normdurchsetzungsmechanismen 98
cc) Legalitätskontrollpflicht als privatrechtliche, regulierte Selbstregulierungsmaßnahme 100
dd) Zwischenergebnis 101
C. Beitrag interner Untersuchungen zur Normdurchsetzung 101
I. Sachverhaltsaufklärung als notwendiger Bestandteil einer Compliance-Organisation 102
1. Pflicht zur Sachverhaltsaufklärung 102
2. (Auswahl-)Ermessen im Rahmen der Sachverhaltsaufklärung 103
II. Funktionen der internen Untersuchung 104
1. Präventive Funktion der internen Untersuchung 105
a) Normative Anknüpfungspunkte der präventiven Funktion interner Untersuchungen 105
b) Präventive Wirkung interner Untersuchungen 105
aa) Anpassung des Compliance-Systems aufgrund der Ergebnisse der internen Untersuchung 105
bb) Generalpräventive Wirkung der internen Untersuchung 107
2. Repressive Funktion der internen Untersuchung 108
a) Begrenzter Einfluss der internen Untersuchung auf repressive staatliche Ermittlungen 108
b) Sachverhaltsaufklärung als Grundlage für die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen 110
c) Exkurs: Sanktionierung des Arbeitnehmers als repressive Maßnahme? 111
III. Grenzen der Aufklärungspflicht 112
1. Normative und dogmatische Anknüpfungspunkte für die Grenzen der Aufklärungspflicht 112
2. Konkretisierung der Grenzen der Legalitätskontrollpflicht 113
a) Übertragbarkeit der Grenzen des § 130 Abs. 1 OWiG auf die Legalitätskontrollpflicht 113
b) „Doppelter Vorbehalt der Erforderlichkeit und Zumutbarkeit“ im Rahmen der Legalitätskontrollpflicht 115
aa) Erforderlichkeit der Aufklärung 115
bb) Zumutbarkeit der Aufklärung 116
D. Zusammenfassung von § 3 117
§ 4 Ordnungsgemäße Betriebsratsbeteiligung als Gefährdung des Untersuchungserfolgs 119
A. Konsequenzen einer ordnungsgemäßen Betriebsratsbeteiligung 119
I. Gefährdung des Untersuchungserfolgs durch Verzögerungen der internen Untersuchung 120
1. Drohende Verzögerungen aufgrund der Mitbestimmung des Betriebsrats 120
a) Verzögerungen durch das Mitbestimmungsverfahren 120
b) Verzögerungen durch das Einigungsstellenverfahren 121
2. Konsequenzen der Verzögerungen der internen Untersuchung 122
a) Verdunkelungsgefahr der Untersuchung aufgrund von Verzögerungen 122
b) Konsequenzen der Verzögerungen für arbeits- und zivilrechtliche Folgemaßnahmen 124
II. Gefährdung des Untersuchungserfolgs durch das Bekanntwerden der internen Untersuchung 125
1. Unterrichtung des Betriebsrats als Verdunkelungsgefahr 126
a) Drohende „Verschmutzung“ von Beweismitteln 126
b) Rechtliche Anerkennung der Verdunkelungsgefahr 126
2. Individualrechtliche Geheimhaltung der internen Untersuchung 127
a) Individualrechtliche Verschwiegenheitspflichten der befragten Mitarbeiter 128
b) Datenschutzrechtliche Transparenz bei internen Untersuchungen 129
aa) Materiellrechtliche Informations- und Auskunftsrechte 129
(1) Einschlägige Informations- und Auskunftsrechte der DS-GVO 129
(2) Einschränkungen der Informations- und Auskunftsrechte 130
(3) Abwägung zwischen Informations- und Geheimhaltungsinteresse 132
(4) Zwischenergebnis 133
bb) Prozessuale Grenzen der Geheimhaltung 133
c) Betriebsverfassungsrechtliches Einsichtsrecht in die Personalakten 135
aa) Unterlagen der internen Untersuchung als Bestandteil der Personalakte 135
bb) Keine Einschränkung des betriebsverfassungsrechtlichen Einsichtsrechts aufgrund datenschutzrechter Vorschriften 136
III. Strafbarkeitsrisiko des Arbeitgebers nach § 258 Abs. 1 StGB 138
1. Keine Verwirklichung des objektiven Tatbestands 138
2. Keine Verwirklichung des subjektiven Tatbestands 140
B. Unzureichende Schutzmechanismen des ­BetrVG 140
I. Ausschluss eines Betriebsratsmitglieds wegen Befangenheit 141
1. Befangenheit im Betriebsverfassungsrecht 141
a) Anerkennung des Verbots des „Richtens in eigener Sache“ im Betriebsverfassungsrecht 141
b) Verbot des „Richtens in eigener Sache“ in der Rechtsordnung zur Konkretisierung der Befangenheit im ­BetrVG 142
2. Befangenheit von Betriebsratsmitgliedern im Rahmen von internen Untersuchungen 144
a) Individuelle Betroffenheit des Betriebsratsmitglieds 144
b) Unmittelbare Betroffenheit des Betriebsratsmitglieds 146
aa) Unmittelbare Betroffenheit bei Untersuchungsmaßnahmen gegen Dritte 147
bb) Unmittelbare Betroffenheit trotz fehlender unmittelbarer Rechtsfolgen 148
3. (Unzureichende) Rechtsfolgen beim Ausschluss eines befangenen Betriebsratsmitglieds 149
a) Fehlende Geheimhaltung der internen Untersuchung durch Anhörung des auszuschließenden Betriebsratsmitglieds 150
b) Unwirksamer Beschluss des Betriebsrats als unzureichende Rechtsfolge der Beteiligung eines befangenen Betriebsratsmitglieds 151
aa) Keine Durchführung der Untersuchungsmaßnahmen ohne wirksamen Betriebsratsbeschluss 151
bb) Keine Anwendbarkeit der „Sphärentheorie“ bei Mitbestimmungsrechten zu den Untersuchungsmaßnahmen 152
cc) Keine Durchführung der Untersuchungsmaßnahmen nach den Grundsätzen des Vertrauensschutzes 153
4. Funktionsfähigkeit des Betriebsrats bei Befangenheit mehrerer Betriebsratsmitglieder 154
II. Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen nach § 79 ­BetrVG 156
1. (Ausreichender) sachlicher Anwendungsbereich des § 79 ­BetrVG 157
a) Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse im Sinne des § 79 ­BetrVG 157
b) Gegenstand und Ablauf der internen Untersuchung als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse 158
2. (Unzureichende) Reichweite der Verschwiegenheitspflicht 159
a) Keine Verschwiegenheitspflicht gegenüber Betriebsratsmitgliedern 160
b) Keine teleologische Reduktion der Einschränkung der Verschwiegenheitspflicht 160
aa) Keine teleologische Reduktion wegen des Zwecks der Einschränkung der Verschwiegenheitspflicht 161
bb) Keine teleologische Reduktion wegen des Zwecks der Verschwiegenheitspflicht oder der Verdunkelungsgefahr 162
c) Keine Korrektur der gesetzgeberischen Konfliktentscheidung 162
aa) Keine Korrektur aufgrund des Zwecks der Verschwiegenheitspflicht 163
bb) Keine Korrektur aufgrund der Verdunkelungsgefahr 164
C. Zusammenfassung von § 4 165
§ 5 Keine Einschränkung der Betriebsratsbeteiligung bei internen Untersuchungen 167
A. Gesetzgeberische Grundentscheidung zugunsten einer weitgehenden Betriebsratsbeteiligung 167
I. Teilhabe- und Schutzfunktion der Beteiligungsrechte als Schranke für die Einschränkung der Betriebsratsbeteiligung 168
1. Teilhabe und Schutz der Arbeitnehmer durch die Betriebsratsbeteiligung 168
2. Restriktive Einschränkung der Beteiligungsrechte als Folge der Teilhabe- und Schutzfunktion 170
II. Keine Einschränkung der Betriebsratsbeteiligung bei internen Untersuchungen aufgrund der Grundrechte des Arbeitgebers 171
1. Keine Einschränkung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats aufgrund der unternehmerischen Freiheit des Arbeitgebers 171
2. Keine Einschränkung der Betriebsratsbeteiligung zum Schutz des Eigentums des Arbeitgebers 173
III. Zwischenergebnis 174
B. Anerkannte Fälle der eingeschränkten Betriebsratsbeteiligung 175
I. Ausdrücklich normierte und anerkannte Fallgruppen der Einschränkung von Mitbestimmungsrechten 176
1. Ausdrückliche Einschränkungen der Mitbestimmungsrechte in eilbedürftigen Fällen 176
2. Fallgruppen der eingeschränkten Mitbestimmung aufgrund des Gebots der vertrauensvollen Zusammenarbeit 178
a) Eilfälle als mitbestimmungspflichtige Angelegenheiten 178
b) Eingeschränkte Mitbestimmung beim Notfall aufgrund der Unzumutbarkeit der Beteiligung 181
c) Rechtsmissbräuchliche Zustimmungsverweigerung 183
aa) Rechtsmissbrauch im Betriebsverfassungsgesetz 183
bb) Einwand des Rechtsmissbrauchs bei internen Untersuchungen 185
II. Einschränkung der Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses zum Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 186
1. Keine Einschränkung der Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses über interne Untersuchungen als Betriebs- und Geschäftsgeheimnis 188
2. Keine Übertragung der Einschränkung auf die Unterrichtung des Betriebsrats 190
III. Zwischenergebnis 192
C. Einschränkung der Beteiligungsrechte aufgrund des öffentlichen Normdurchsetzungsinteresses 192
I. Gebot vertrauensvoller Zusammenarbeit als untauglicher Anknüpfungspunkt für die Einschränkung von Beteiligungsrechten aufgrund öffentlicher Interessen 193
1. Gebot der vertrauensvollen Zusammenarbeit als Ausprägung des Grundsatzes von Treu und Glauben 193
2. Einschränkung der Rechtsausübung aufgrund öffentlicher Interessen im Rahmen des § 242 BGB 194
3. Besonderheiten des Betriebsverfassungsrechts zur Berücksichtigung öffentlicher Interessen 195
a) Rechtshistorische Entwicklung des Gebots der vertrauensvollen Zusammenarbeit 196
b) Stellung und Funktion des Betriebsrats als Grenze für die Berücksichtigung öffentlicher Interessen 198
c) Berücksichtigung öffentlicher Interessen im Betriebsverfassungsrecht 199
d) Zwischenergebnis 201
4. Konsequenz: Sozialstaatsprinzip als verbleibendes Einfallstor für öffentliche Interessen 201
II. Rechtfertigender Notstand als allgemeiner Rechtsgedanke zur Einschränkung von Beteiligungsrechten? 202
1. Übertragung des allgemeinen Rechtsgedankens des rechtfertigenden Notstands auf das (kollektive) Arbeitsrecht 203
a) Übertragbarkeit der Regeln über den rechtfertigenden Notstand als Ausdruck einer Pflicht zur Mindestsolidarität 203
b) Rechtfertigender Notstand im (kollektiven) Arbeitsrecht 205
2. Rechtfertigender Notstand im Rahmen interner Untersuchungen zur Einschränkung der Betriebsratsbeteiligung 207
a) Gegenwärtige Gefahr für das öffentliche Interesse an der Normdurchsetzung 208
b) Erforderlichkeit der Notstandshandlung 210
c) Abwägung zwischen Eingriffs- und Erhaltungsgut 212
D. Zusammenfassung von § 5 214
§ 6 Konsequenzen der uneingeschränkten Betriebsratsbeteiligung 217
A. Auswirkungen der Betriebsratsbeteiligung auf die Compliance- und Legalitätskontrollpflicht 217
I. Beschränkung der Pflicht zur Sachverhaltsaufklärung 217
1. Keine Befreiung von der Aufklärungspflicht durch die Übergabe der Untersuchung an die Ermittlungsbehörden 217
a) Divergierende Zielrichtung staatlicher Ermittlungen und interner Untersuchungen 218
b) Eingeschränkte Auskunfts- und Einsichtsrechte des Unternehmens gegenüber den Strafverfolgungsbehörden 221
c) Begrenzter Einfluss des Unternehmens auf staatliche Ermittlungen 222
2. Begrenzung der Aufklärungspflicht durch (kollektiv-)arbeitsrechtliche Vorschriften 223
a) Ausgangspunkt: Der (scheinbare) Widerspruch zwischen der Aufklärungspflicht und der Betriebsratsbeteiligung 223
b) Vermeidung des Wertungswiderspruchs durch Auslegung der Pflicht zur Sachverhaltsaufklärung 225
c) „Doppelter Vorbehalt der Erforderlichkeit und Zumutbarkeit“ als Grenze mitbestimmungspflichtiger Untersuchungsmaßnahmen 227
II. Verbleibende Compliance- und Legalitätskontrollpflicht trotz bestehender Beteiligungsrechte des Betriebsrats 228
1. Effektive Sachverhaltsaufklärung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben 228
2. Verdacht eines Rechtsverstoßes als Anlass für Folgemaßnahmen des Arbeitgebers 230
a) Anpassung des bestehenden Compliance-Systems aufgrund von Verdachtsmomenten 231
aa) Anpassung des Compliance-Systems beim Verdacht arbeitsvertraglicher Pflichtverletzungen 231
bb) Anpassung des Compliance-Systems beim Verdacht betriebsverfassungsrechtlicher Pflichtverletzungen 231
b) Arbeitsrechtliche Konsequenzen aufgrund bestehender Verdachtsmomente gegen Betriebsratsmitglieder 233
B. Rahmenbetriebsvereinbarungen zu internen Untersuchungen als konsensualer Regelungsmechanismus 235
I. Zulässigkeit einer (Rahmen-)Betriebsvereinbarung 235
II. Zweckmäßigkeit einer Rahmenbetriebsvereinbarung zu internen Untersuchungen 237
1. Vorweggenommene Mitbestimmung für wiederkehrende Sachverhalte 238
2. Vereinbarte Äußerungsfrist und Zustimmungsfiktion zu eilbedürftigen Untersuchungsmaßnahmen 239
3. Bildung eines gemeinsamen Ausschusses für die verbleibenden Beteiligungsrechte 240
a) Übertragung der Beteiligungsrechte an einen Ausschuss im Rahmen interner Untersuchungen 241
b) Aufgabenübertragung an Ausschüsse als Sicherung der Vertraulichkeit? 243
aa) Verschwiegenheitspflicht der Ausschussmitglieder 243
bb) Einschränkung der Verschwiegenheitspflicht gegenüber Mitgliedern des Betriebsrats 243
c) Exkurs: Die Übertragung der Beteiligungsrechte an Arbeitsgruppen 245
4. Zwischenergebnis 245
III. Pflicht der Betriebsparteien zum Abschluss einer Rahmenbetriebsvereinbarung? 246
1. Pflicht des Betriebsrats zur Mitwirkung an einer Rahmenbetriebsvereinbarung 246
2. Rahmenbetriebsvereinbarungen als Teil einer Compliance-Organisation 247
IV. Spruch der Einigungsstelle zur Rahmenbetriebsvereinbarung 248
1. Spruch der Einigungsstelle zur vorweggenommenen Mitbestimmung 248
2. Spruch der Einigungsstelle zu Verfahrensregelungen 250
C. Zusammenfassung von § 6 251
§ 7 Gesamtergebnis 253
A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 253
B. Fazit und Ausblick 258
I. Vorrang der Beteiligungsrechte des Betriebsrats vor dem öffentlichen Normdurchsetzungsinteresse 258
II. Verbleibende Akteure und Mechanismen zur Sicherung einer hinreichenden Normdurchsetzung 259
III. Reform des ­BetrVG zur Stärkung privatrechtlicher Normdurchsetzungsmechanismen? 263
Literaturverzeichnis 265
Stichwortverzeichnis 294