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Die Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen

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Gärtner, M. (2025). Die Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59594-5
Gärtner, Moritz. Die Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59594-5
Gärtner, M (2025): Die Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59594-5

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Die Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen

Gärtner, Moritz

Abhandlungen zum deutschen und internationalen Arbeits- und Sozialrecht, Vol. 35

(2025)

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About The Author

Moritz Gärtner studierte ab 2011 Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und absolvierte im Anschluss das Rechtsreferendariat im Bezirk des OLG München. Der deutschen Ausbildung folgte 2019/2020 ein internationales LL.M.-Studium an der University of Stellenbosch in Südafrika. Er arbeitete ab 2020 begleitend zur Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der internationalen Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells in München. Seit 2023 ist er dort als Rechtsanwalt in der Praxisgruppe Arbeitsrecht tätig. Promoviert wurde Moritz Gärtner im Jahr 2025 von der Universität Leipzig.

Abstract

Das Mindestlohngesetz regelt nicht, welche Vergütungsbestandteile zur Erfüllung des Mindestlohnanspruchs herangezogen werden dürfen. Die Arbeit widmet sich dieser zentralen Rechtsfrage. Im Fokus stehen die dogmatischen Grundlagen von Sonderzahlungen, die Erfüllungswirkung nach § 362 BGB sowie europarechtliche Vorgaben. Aufbauend auf einer umfassenden Auslegung des MiLoG und unter Berücksichtigung der Rechtsprechung von BAG und EuGH entwickelt die Arbeit ein stringentes Konzept zur funktionalen Gleichwertigkeit von Sonderzahlungen. Dabei arbeitet sie insbesondere einen Irrtum der Entwurfsverfasser des Mindestlohngesetzes heraus und erörtert, wie dieser im Rahmen der Gesetzesauslegung zu würdigen ist. Sie nimmt eine systematische Einordnung vor und zeigt, unter welchen Voraussetzungen Sonderzahlungen den Mindestlohnanspruch erfüllen können. Darauf folgt eine gesonderte Untersuchung, ob sich der oftmals abweichende Zahlungszeitpunkt auf die Erfüllungswirkung von Sonderzahlungen auswirkt.»The Fulfilment of the Minimum Wage through Special Payments«: The author explores whether and under what conditions special payments - such as bonuses, holiday pay, or annual allowances - may be credited toward the statutory minimum wage in Germany. By integrating labor law, contract law, and EU law, it develops a coherent analytical framework based on the Minimum Wage Act and the legal principles of performance under German civil law. It shows under which conditions payments can fulfill and thus contributes to greater legal certainty in minimum wage law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 25
§ 1 Einleitung 27
I. Einführung eines allgemeinen Mindestlohns 27
1. Umgang mit verschiedenen Vergütungsbestandteilen 27
2. Mindestlohn und Wahlkampf 28
II. Problemstellung 30
1. Weiterhin keine Regelung zu Vergütungsbestandteilen 30
2. Bedeutung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer 30
III. Gang und Ziel der Untersuchung 31
1. Teil: Sonderzahlungen 32
§ 2 Begriff, Bedeutung und Rechtsgrundlagen 32
I. Begrifflichkeiten der Vergütung 32
1. Begriffliche Vielfalt 32
2. Notwendigkeit einer Systematisierung 33
II. Entgelt im engeren und weiteren Sinne 33
1. Einordnung von Sonderzahlungen 34
2. Sonderzahlungen als Arbeitsentgelt im engeren Sinne 35
a) Beispiele für Arbeitsentgelt im engeren Sinne 35
b) Arbeitsleistungsbezogene Sonderzahlungen 36
aa) Entstehen von arbeitsleistungsbezogenen Sonderzahlungen 37
bb) Bedeutung der Fälligkeit 37
cc) Beispiele für arbeitsleistungsbezogene Sonderzahlungen 38
3. Sonderzahlungen als Arbeitsentgelt im weiteren Sinne 39
a) Nur und auch arbeitsleistungsunabhängige Sonderzahlungen 39
b) Arbeitsleistungsunabhängige Sonderzahlungen 40
c) Sonderzahlungen mit Mischcharakter 41
4. Begriffsverständnis in § 4a EFZG 41
a) Regelungsgehalt der Norm 41
b) Notwendigkeit von Kürzungsvereinbarungen 42
c) Einordnung von Sonderzahlungen im Rahmen von § 4a S. 1 EFZG 43
aa) Abgrenzung über „laufendes Arbeitsentgelt“ 43
bb) Behandlung von Sonderzahlungen mit Mischcharakter 44
d) Schlussfolgerungen 45
e) Kritik 46
III. Bedeutung der Abgrenzung in der Vertragspraxis 47
1. Kürzung von Sonderzahlungen für Zeiten ohne Arbeitsleistung 47
a) Gesetzliche Kürzung von arbeitsleistungsbezogenen Sonderzahlungen 47
aa) Ohne Arbeit kein Lohn 47
bb) Beispiele 48
cc) Ausnahmen 48
b) Kürzungsvereinbarungen bei Gratifikationen 49
c) Differenzierung bei Sonderzahlungen mit Mischcharakter 50
aa) Erforderlichkeit und Grenzen von Kürzungsvereinbarungen 50
bb) Besonderheiten im ruhenden Arbeitsverhältnis 51
2. Vergütungsflexibilisierung durch Vertragsklauseln im Übrigen 51
a) Stichtagsklauseln 52
aa) Individualrechtliche Zulässigkeit 52
(1) Zulässigkeit bei Gratifikationen 52
(2) Zulässigkeit bei arbeitsleistungsbezogenen Sonderzahlungen 53
(3) Rechtsprechungsänderung bei Sonderzahlungen mit Mischcharakter 53
bb) Stellungnahme 55
(1) Kein Widerspruch zu Kürzungsvereinbarungen 55
(2) Keine generelle Unzulässigkeit von Kürzungsvereinbarungen 56
(3) Kein Erst-Recht-Schluss mit Blick auf Freiwilligkeitsvorbehalte 57
cc) Stichtagsklauseln in Betriebsvereinbarungen 57
(1) Zulässigkeit bei Sonderzahlungen mit Mischcharakter? 57
(2) Keine Ausnahmen für Betriebsvereinbarungen 58
b) Rückzahlungsklauseln 59
aa) Bei arbeitsleistungsbezogenen Sonderzahlungen 59
bb) Bei Sonderzahlungen mit Mischcharakter 59
cc) Bei Gratifikationen 60
c) Freiwilligkeitsvorbehalt 60
aa) Wirksamkeitsvoraussetzungen nach Fallgruppen 61
(1) Zur Vermeidung einer betrieblichen Übung 61
(2) Freiwilligkeitsvorbehalte in Arbeitsverträgen 61
bb) Freiwilligkeitsvorbehalte in Bezug auf Sonderzahlungen 62
cc) Stellungnahme 63
(1) Irrelevanz des Auszahlungsrhythmus 63
(2) Begriffliche Ungenauigkeit 64
d) Widerrufsvorbehalt 64
aa) Wirksamkeitsvoraussetzungen 65
(1) Formelle Wirksamkeitsvoraussetzungen 65
(2) Ausübungskontrolle 66
bb) Stellungnahme 66
IV. Fazit 67
1. Drei Sonderzahlungsarten 67
2. Sonderzahlungen als zusätzliche Vergütung 68
3. Terminologischer Vorschlag 69
V. Rechtsgrundlagen 70
1. Kollektivvertragliche Rechtsgrundlagen 70
a) Tarifverträge 70
b) Betriebsvereinbarungen 71
2. Individualvertragliche Rechtsgrundlagen 71
a) Gesamtzusage 72
b) Betriebliche Übung 72
aa) Inhalt und dogmatischer Hintergrund 72
bb) Rechtsprechung des BAG 73
c) Arbeitsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz 74
aa) Zulässige und unzulässige Gruppenbildungen 75
bb) Einzelfallprüfung und Rechtsfolge 76
§ 3 Zweckbestimmung bei Sonderzahlungen 77
I. Grundsatz: Auslegung der Rechtsgrundlage 77
1. Indizien für arbeitsleistungsbezogene Sonderzahlungen 78
2. Indizien für arbeitsleistungsunabhängige Sonderzahlungen 79
II. Weiterhin Sonderzahlungen mit Mischcharakter? 80
1. Ehemalige Bedeutung von Sonderzahlungen mit Mischcharakter 80
2. Heutige Bedeutung von Sonderzahlungen mit Mischcharakter 82
a) Abgeschwächte Bedeutung durch Rechtsprechungsänderung des BAG 82
b) Sonderzahlungen mit Mischcharakter in Tarifverträgen 82
c) Kürzungsvereinbarungen im Krankheitsfall 83
3. Fazit 84
2. Teil: Die Erfüllung 85
§ 4 Erfüllung nach § 362 BGB 85
I. Schuldverhältnisse im engeren und weiteren Sinne 85
II. Sonderzahlungen als Schuldverhältnis im engeren Sinn 86
III. Gesetzliche Voraussetzungen der Erfüllung 87
1. „Bewirken“ der geschuldeten Leistung 87
a) Leistungshandlung und Leistungserfolg 87
b) Bedeutung der Leistungshandlung 88
2. Bewirken der „geschuldeten“ Leistung 88
a) Erfüllung bei Teilleistungen 89
b) Erfüllung bei abweichendem Leistungsort und Leistungszeit 90
aa) Leistungsort als Leistungsmodalität oder Identitätsmerkmal 90
bb) Leistungszeit als Leistungsmodalität oder Identitätsmerkmal 91
(1) Leistungszeit als Leistungsmodalität 91
(2) Leistungszeit als Identitätsmerkmal 92
(3) Ausnahmecharakter von absoluten Fixgeschäften 93
IV. Zusätzliche subjektive Voraussetzungen? 94
1. Vertragstheorie 94
a) Inhalt und Kritik 94
b) Kein Anhaltspunkt im Gesetz 95
2. Theorie der finalen Leistungsbestimmung 96
a) Inhalt 96
b) Kritik 96
3. Theorie der realen Leistungsbewirkung 97
a) Inhalt 97
b) Kritik: Notwendigkeit einer Tilgungsbestimmung im Einzelfall 98
c) Gegenkritik: Vorrang der Privatautonomie 98
4. Zusammenfassung 99
§ 5 Die Tilgungsbestimmung 100
I. Rechtsnatur der Tilgungsbestimmung 100
1. Willenserklärung oder geschäftsähnliche Handlung 100
2. Tilgungsbestimmung als geschäftsähnliche Handlung 101
II. Der Regelungsinhalt von § 366 BGB 102
1. Schuldverhältnis im engeren Sinn 102
2. Selbständigkeit der Forderungen 103
3. Anwendbarkeit bei Mindestlohn und Sonderzahlungen 104
4. Handhabung der Tilgungsbestimmung im Rahmen von § 366 Abs. 1 BGB 104
a) Formale Anforderungen insbesondere an den Bestimmungszeitpunkt 104
aa) Antizipierte Tilgungsbestimmung 105
(1) Verbindlichkeit der antizipierten Tilgungsbestimmung? 105
(2) Unverbindlichkeit der antizipierten Tilgungsbestimmung 105
bb) Nachträgliche Tilgungsbestimmung 106
(1) Änderung einer erfolgten Tilgungsbestimmung 106
(2) Nachholung einer Tilgungsbestimmung 107
b) Möglicher Inhalt von Tilgungsbestimmungen 107
aa) Positive und negative Tilgungsbestimmungen 108
bb) Kombinationsmöglichkeit 108
c) Konkludente Tilgungsbestimmung 109
aa) Bei sich entsprechender Leistung und Schuld 109
bb) Bei voneinander abweichender Leistung und Schuld 110
(1) Beispiele aus der Rechtsprechung 110
(2) Ambivalente Bedeutung im Einzelfall 110
cc) Bei Rückständen im Dauerschuldverhältnis 111
(1) Annahme eines Tilgungswillens 111
(2) Anwendung von § 366 Abs. 2 BGB 111
5. Gesetzliche Tilgungsreihenfolge nach § 366 Abs. 2 BGB 112
a) Die Reihenfolge im Einzelnen 113
aa) Fällige Schuld 113
bb) Geringere Sicherheit 113
cc) Größere Lästigkeit 114
dd) Alter der Schuld und verhältnismäßige Tilgung im Übrigen 114
b) Durchbrechung bei abweichender Interessenlage 115
aa) Korrektur durch mutmaßlichen Parteiwillen 115
bb) Kritik 116
§ 6 Einzelheiten der Erfüllung von Geldschulden 116
I. Übereignung von Bargeld 116
II. Überweisung 117
1. Notwendigkeit einer Parteivereinbarung 117
2. Eintritt des Leistungserfolgs 118
3. Teil: Der Mindestlohn 120
§ 7 Überblick über den gesetzlichen Mindestlohn 120
I. Ziel und Funktion des gesetzlichen Mindestlohns 121
1. Mindestlohn als Arbeitnehmerschutz 122
a) Sinkende Tarifbindung 123
b) Punktueller Schutz durch Mindestlohn 123
2. Mindestlohn zur Vermeidung eines Lohnunterbietungswettbewerbs 124
3. Mindestlohn zum Schutz sozialer Sicherungssysteme 125
a) Gegenwärtiger Schutz 125
b) Zukünftiger Schutz 126
II. Die Mindestlohnkommission 126
1. Erkenntnisse aus den Kommissionsberichten 127
2. Bedeutung von Sonderzahlungen für den Mindestlohn 128
a) Geringe Verbreitung von Sonderzahlungen im Niedriglohnbereich 128
b) Einordnung für die Untersuchung 129
III. Kontrolle und Durchsetzung des Mindestlohns 130
1. Regulatorik 130
2. Konzeptionelle Grundentscheidung 131
3. Die Arbeit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit 131
a) Entwicklung der Kontrolltätigkeit 131
b) Kritik 132
c) Schlussfolgerung 133
§ 8 Der Mindestlohnanspruch im Einzelnen 133
I. Anspruch auf den Mindestlohn nach § 1 MiLoG 134
1. Verhältnis von gesetzlichem Mindestlohn und vertraglicher Vergütung 134
2. Berechnung des Mindestlohns 135
a) Berechnung bei abweichenden Abrechnungszeiträumen 136
aa) Umgang mit Überstunden 136
bb) Kalendermonat als maximaler Abrechnungszeitraum 137
b) Berechnung bei erfolgsbezogenen Vergütungsformen 138
aa) Keine Durchschnittsleistung des Arbeitnehmers 139
bb) Leistungsschwankungen im Referenzzeitraum 140
(1) Durchschnittsbetrachtung 140
(2) Konkret individuelle Betrachtungsweise 141
(3) Keine überschießende Gesetzesauslegung 141
(4) Kein dogmatischer Bruch 142
II. Die Fälligkeit des Mindestlohns nach § 2 MiLoG 143
1. Fälligkeit bei fehlender Vereinbarung 144
2. Fälligkeitsvereinbarungen und ihre Grenzen 145
a) Mindestlohnrechtliche Höchstgrenze 146
b) Verhältnis des MiLoG zu § 308 Abs. 1 Nr. 1a BGB 146
aa) Meinungsstand 147
bb) MiLoG als lex specialis 147
III. Unabdingbarkeit des Mindestlohns nach § 3 MiLoG 148
1. Inhalt der Regelung 149
a) Den Mindestlohn unterschreitende Vereinbarungen 149
b) Die Geltendmachung betreffende Vereinbarungen 150
2. Rechtsfolge der Unwirksamkeit 151
a) Differenzvergütung nach § 612 Abs. 2 BGB 152
b) Differenzvergütung zum gesetzlichen Mindestlohn 153
c) Stellungnahme 154
aa) Kein Sanktionsgedanke in § 3 MiLoG 154
bb) Keine Einheitlichkeit zur Lohnwucher-Rechtsprechung geboten 154
cc) Regelungszweck von § 3 MiLoG 155
d) Folgerungen für mindestlohnwidrige Fälligkeitsvereinbarungen 155
§ 9 Erfüllung des Mindestlohns 156
I. Erfüllung des Mindestlohns 156
1. Keine Regelung im MiLoG 156
2. Maßgeblichkeit von § 362 BGB 157
II. Tilgungsrechtliches Verhältnis von Mindestlohn und vertraglicher Vergütung 158
1. Zusammentreffen von Mindestlohn und vertraglicher Vergütung für denselben Zeitraum 159
a) Vergütungsanspruch in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns 159
b) Überschreitung des gesetzlichen Mindestlohns 159
aa) Anspruchsnormenkonkurrenz nicht ausreichend 160
bb) Maßgeblichkeit der Tilgungsvorschriften 160
cc) Korrektur der gesetzlichen Tilgungsreihenfolge 161
dd) Bestätigung des Ergebnisses durch die Tilgung von Urlaubsansprüchen 162
2. Zusammentreffen von Mindestlohn und Lohnrückständen 162
a) Lohnrückstände betreffen den Mindestlohn 163
b) Lohnrückstände unterfallen einer Ausschlussfrist 163
4. Teil: Erfüllung des Mindestlohns durch Sonderzahlungen 166
§ 10 Die Bedeutung der Zweckbestimmung für die Erfüllung des Mindestlohns 166
I. Unzureichender Wortlaut des MiLoG 166
II. Bedeutung für die Arbeitsvertragsparteien 167
III. Die Diskussion im Gesetzgebungsverfahren 167
1. Die Ansichten von Bundesrat und Bundesregierung 168
a) Die Stellungnahme des Bundesrates 168
b) Die Antwort der Bundesregierung 169
2. Kritik und Schlussfolgerung 170
IV. Europarechtliche Determinierung des Mindestlohngesetzes 171
1. Mindestentgeltsatz im Sinne des Arbeitnehmerentsendegesetzes 171
a) Gefahr eines gespaltenen Arbeitsmarktes 171
b) Vermeidung durch das Arbeitnehmer-Entsendegesetz 172
2. Relevanz der Rechtsprechung des EuGH 173
a) Legislativer Wunsch nach Gleichbehandlung 173
b) Gemeinschaftsinteresse an Einheitlichkeit 173
c) Kritik 174
aa) Irrelevanz der Gegenäußerung der Bundesregierung 174
(1) Gegenäußerung als Teil der Gesetzesbegründung 174
(2) Jedenfalls Teil der Beschlussempfehlung 175
bb) Kritik: Kompetenzüberschreitung durch den EuGH 176
cc) Kritik: Die Rechtsprechung des EuGH entspricht nicht dem Telos des MiLoG 176
V. Rechtsprechung des BAG und EuGH vor Einführung des MiLoG 177
1. EuGH v. 14.4.2005 – C-341/02 – Kommission/Deutschland 177
a) Sachverhalt 177
b) Entscheidung 178
c) Bedeutung 179
2. Die BAG Urteile vom 18.4.2012 180
a) BAG v. 18.4.2012 – 4 AZR 139/10 180
aa) Sachverhalt 180
bb) Entscheidung 180
cc) Bewertung 181
(1) Bedeutung des Sachgruppenvergleichs 181
(2) Sachgerechte Übertragung des Äquivalenzprinzips? 182
b) BAG v. 18.4.2012 – 4 AZR 168/10 (A) 184
aa) Sachverhalt 184
bb) Vorlagefrage zu den vermögenswirksamen Leistungen 184
cc) Bewertung 185
3. EuGH v. 7.11.2013 – C-522/12 – Isbir 186
a) Entscheidung 186
b) Bewertung 187
aa) Nationale Mindestlohndefinition 187
bb) Zweckvergleich der Leistungen 188
cc) Vergütung der Normaltätigkeit 189
4. BAG v. 16.4.2014 – 4 AZR 802/11 189
a) Sachverhalt 189
b) Entscheidung 190
c) Bewertung 191
5. Gegenüberstellung der Rechtsprechungsentwicklung und der Gesetzesmaterialien 192
a) Irrtümliches Verständnis des Äquivalenzprinzips 192
aa) Unvollständigkeit des Äquivalenzprinzips 192
bb) Erforderlichkeit einer Definition des nationalen Mindestlohns 193
b) Rechtsunsicherheit infolge unterbliebener Klarstellung 194
aa) Keine Rechtssicherheit durch Gesetzesmaterialien 194
bb) Ambivalente Gesetzesauslegung 195
cc) Resümee: Zirkelschluss der Bundesregierung 195
VI. Grundlohn- und Entgelttheorie 195
1. Die Grundlohntheorie 196
a) Begründung der Grundlohntheorie 196
aa) Wortlaut des Mindestlohngesetzes 196
bb) Sinn und Zweck des Mindestlohngesetzes 196
cc) Rechtsprechung des EuGH 197
b) Die Bestimmung des Zwecks des Vergütungsbestandteils 197
2. Die Entgelttheorie 198
a) Begründung der Entgelttheorie 199
aa) Der Wortlaut und die Systematik des Mindestlohngesetzes 199
bb) Sinn und Zweck des Mindestlohngesetzes 199
cc) Begründung des Mindestlohngesetzes 200
dd) Bestätigung der Theorie durch das BAG 200
b) Die Bestimmung des Zwecks des Vergütungsbestandteils 201
3. Fazit 201
§ 11 Auslegung des Mindestlohngesetzes zur Zweckbestimmung für die funktionale Gleichwertigkeit 202
I. Grammatikalische Auslegung 202
1. Arbeitsentgelt und Mindestlohn im allgemeinen und juristischen Sprachgebrauch 203
a) Allgemeiner Sprachgebrauch 203
b) Juristischer Sprachgebrauch 204
c) Fazit 205
2. Mindestlohn „je Zeitstunde“ 205
a) Folgen eines Mindestlohns „je Zeitstunde“ nach der Grundlohntheorie 206
aa) Kritik: Unbestimmbarkeit einer Normaltätigkeit 206
(1) Keine Übertragung des Äquivalenzprinzips 207
(2) Subjektiver Leistungsbegriff 207
(3) Keine Gewährleistung im Arbeitsrecht 208
bb) Kritik: Bruch mit dem System der funktionalen Gleichwertigkeit 208
cc) Kritik: Fehlende Schlüssigkeit des Wortlautarguments 209
b) Folgen eines Mindestlohns „je Zeitstunde“ nach der Entgelttheorie 210
c) Bewertung 210
aa) Übereinstimmung mit dem Wortlaut 211
bb) Wortlautargument des BAG 211
cc) Wortlautauslegung und Andeutungstheorie 212
(1) Unbestimmtheit der Andeutungstheorie 213
(2) Verfassungsrechtliche Bedenken 214
(3) Mängel der Andeutungstheorie im Mindestlohngesetz 214
d) Fazit 215
II. Systematische Erwägungen 215
1. Systematische Auslegung 217
a) Normambivalenz von Straf- und Zivilrecht im Mindestlohngesetz 217
aa) Strafrechtliches Bestimmtheitsgebot 217
bb) Widersprüche infolge der Grundlohntheorie 218
b) Einheit der Rechtsordnung 219
aa) Die Sozialversicherungsentgeltverordnung 220
bb) Keine Wertungsparallelität zum Mindestlohngesetz 220
2. Systemkonforme Rechtsanwendung 221
a) Inanspruchnahme der Rechtsprechung durch die Grundlohntheorie 221
b) Bewertung 222
aa) Zwingende Ermittlung des Status quo 222
bb) Prüfprogramm des EuGH 223
c) Inanspruchnahme der Rechtsprechung durch die Entgelttheorie 224
3. Fazit 224
III. Historisch-genetische Auslegung 225
1. Die Begründung des Regierungsentwurfs 226
a) Entgelttheorie und Existenzsicherungsfunktion 226
b) Grundlohntheorie und die angemessene Vergütung 227
c) Bewertung 228
aa) Angemessenheit der Existenzsicherung 228
bb) Kein absolut gerechter Lohn 229
cc) Fehlende Bestimmbarkeit eines gerechten Lohns 230
2. Die Gegenäußerung der Bundesregierung 231
a) Methodik 231
aa) Gesetzesauslegung als Verfassungsrecht 231
bb) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 232
(1) Vormalige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 232
(2) Das Minderheitsvotum vom 15.1.2009 232
(3) Übernahme durch beide Senate des Bundesverfassungsgerichts 233
b) Bewertung: Gegenäußerung nicht berücksichtigungsfähig 234
aa) Kein mutmaßlicher gesetzgeberischer Wille 234
bb) Bestätigung durch verfassungsrechtliche Methodik 235
3. Die Beschlussempfehlung 235
4. Folgerungen aus einem beredten Schweigen des Gesetzgebers? 236
5. Fazit 237
IV. Teleologische Auslegung 237
1. Regelungszwecke des Mindestlohngesetzes 238
a) Arbeitnehmerschutz 239
b) Vermeidung eines Lohnunterbietungswettbewerbes 239
c) Schutz sozialer Sicherungssysteme 240
2. Folgenkontrolle 240
a) Abhängigkeit des Mindestlohns von besonderer Arbeitsleistung? 240
b) Gerechtigkeit einer fehlenden zusätzlichen Vergütung im Niedriglohnsektor? 241
aa) Gerechtigkeitsmaßstab 242
bb) Keine Pflicht zur Vergütung überobligatorischer Leistungen 242
3. Fazit 243
V. Verfassungskonforme Auslegung 243
1. Entgelttheorie als Prüfungsgegenstand 243
2. Tarifautonomie 244
3. Berufsfreiheit 244
VI. Ergebnis 245
1. Maßgeblichkeit der nationalen Mindestlohnregelung 245
2. Mindestlohngesetz dient der Existenzsicherung 245
VII. Die Erfüllungswirkung von Sonderzahlungen auf Basis der Entgelttheorie 246
1. Grundsätze 246
a) Arbeitsleistungsbezogene Sonderzahlungen 246
b) Gratifikationen 247
c) Allgemeines Schuldrecht 247
2. Behandlung von Sonderzahlungen mit Mischcharakter 248
a) Gleichlauf mit arbeitsleistungsbezogenen Sonderzahlungen 248
b) Bewirkung von Sonderzahlungen mit Mischcharakter 249
c) Funktionale Gleichwertigkeit 250
3. Sonderfall bei gesetzlicher Zweckbestimmung? 250
a) Problemstellung: Kollision gleichrangiger Normen 251
b) § 6 Abs. 5 ArbZG als lex specialis 251
aa) Verstoß gegen den Spezialitätsgrundsatz 252
bb) Spezialität des ArbZG 252
cc) Widerspruch systematischer Grundsätze 253
4. Zwischenergebnis 253
§ 12 Bedeutung des Zahlungszeitpunktes für die Erfüllungswirkung 254
I. Mögliche abweichende Fälligkeit von Sonderzahlungen 254
II. Meinungsüberblick 255
III. Problemaufriss 255
1. Differenzvergütungsansprüche als Charakteristikum 256
a) „Anrechnungsfälle“ des BAG 256
b) Bewertung 256
c) Fragestellung 257
2. Weitere Rechtsfolgen 257
a) Incentivierung von Arbeitgebern 258
b) Bedürfnis für eine dogmatische Untersuchung 258
IV. Europarechtliche Determinierung der Rechtsfrage? 259
1. EuGH v. 14.4.2005 – C-341/02 – Kommission/Deutschland 259
a) Fehlerhaft Bewertung durch den Gesetzgeber 260
b) Schlussfolgerung 261
2. EuGH v. 7.11.2013 – C-522/12 – Isbir 261
a) Sachverhalt der Vorlagefrage 261
b) Entscheidung des EuGH 262
3. Rezeption der EuGH-Rechtsprechung durch die Literatur 263
a) Nicht verallgemeinerbare Einzelfallentscheidung 263
b) Maßgeblichkeit der funktionalen Gleichwertigkeit 264
c) Stellungnahme 265
aa) Keine Ablehnung der Erfüllungswirkung durch den EuGH 265
bb) Fehlende Grenzziehung durch den EuGH 266
cc) Keine Bestätigung der Erfüllungswirkung durch den EuGH 266
dd) Maßgeblichkeit des Mindestlohngesetzes 267
V. Analyse des Mindestlohngesetzes 267
1. Grundsätzliches 267
a) Maßgeblichkeit des allgemeinen Schuldrechts 268
b) Leistungszeit als Modalität der Leistung 268
c) Terminologische Genauigkeit 269
d) Einordnung der BAG-Rechtsprechung 269
aa) Fehlerhafte Interpretation 270
bb) Keine Entscheidung über anteilige Erfüllung im Auszahlungsmonat 270
2. Ansätze zur fehlenden Erfüllung durch nachträgliche Sonderzahlungen 271
a) Auslegung von § 2 Abs. 1 MiLoG 271
aa) Wortlaut 272
(1) Fälligkeit als Anknüpfungspunkt? 272
(2) Keine Normierung eines Identitätsmerkmals 273
bb) Systematik 273
(1) Die Stellung der Norm im Mindestlohngesetz 273
(2) Widerspruchsfreie Binnensystematik des Mindestlohngesetzes 274
(3) Umkehrschluss aus § 2 Abs. 2 MiLoG? 275
cc) Historie 276
(1) Die Begründung des Regierungsentwurfs 276
(2) Die Gegenäußerung der Bundesregierung und die Beschlussempfehlung 277
dd) Telos 278
(1) Obliegenheit zur Geltendmachung eigener Ansprüche 279
(2) Mindestlohn ist keine absolute Fixschuld 280
ee) Fazit 281
b) Korrektur von § 2 Abs. 1 MiLoG durch Rechtsfortbildung? 282
aa) Regelungslücke 283
bb) Teleologische Rechtfertigung 283
(1) Verfassungsrechtlicher Bezug 284
(a) Notwendigkeit richterlicher Rechtsfortbildung nach dem BVerfG 284
(b) Schlussfolgerungen 285
(2) Kein hinreichendes und erkenntnissicheres Bedürfnis für normative Korrektur 286
(a) Ausreichende Absicherung der Arbeitnehmer 286
(b) Vorrang der Gewaltenteilung 287
(3) Überschreiten der Grenzen zulässiger Rechtsfortbildung 287
c) Fazit 288
3. Die Erfüllung durch im Voraus geleistete Sonderzahlungen 289
a) Vorüberlegungen 290
aa) Keine abschließende Vorgabe durch den EuGH 290
bb) Vorauszahlungen als geschuldete Leistung 291
b) Schuldrechtliche Betrachtung 291
aa) Keine Übertragbarkeit der BGH-Rechtsprechung 292
bb) Notwendiger Gläubigerschutz? 293
cc) Berücksichtigung des Zeitwerts 294
dd) Schlussfolgerung 294
c) Mindestlohnrechtliche Betrachtung 294
aa) Systematische Betrachtung 295
bb) Beeinträchtigung des Gesetzeszwecks? 295
(1) Arbeitnehmerschutz und Lohunterbietungswettbewerb 296
(2) Schutz sozialer Sicherungssysteme 296
(a) Grundsätzliches zur alten Rechtslage 297
(b) Verbrauch von Vorausleistungen nach der alten Rechtslage 297
(c) Reform des SGB II 298
(d) Verbrauch von Vorausleistungen nach neuer Rechtslage 299
cc) Folgenbetrachtung: Mögliche Pfändung der Sonderzahlung 299
(1) Keine Harmonisierung von Pfändungsfreigrenzen und Mindestlohn 300
(2) Abschließender Schutz durch Pfändungsregelungen 300
d) Fazit 301
§ 13 Behinderung des freien Dienstleistungsverkehrs durch das ermittelte Ergebnis? 302
I. Eingriff in den Schutzbereich der Dienstleistungsfreiheit 302
II. Rechtfertigung 303
1. Rechtfertigungsmaßstab bei unterschiedslosen Beschränkungen 304
2. Rechtfertigung durch Arbeitnehmerschutz 305
a) Geeignetheit 306
aa) Übertragung auf das Mindestlohngesetz 306
bb) Keine durchgreifenden Bedenken 307
b) Erforderlichkeit 307
c) Angemessenheit 308
aa) Kein abstrakter Vorrang 308
bb) Kein konkretes Missverhältnis 309
III. Ergebnis 310
§ 14 Endergebnis 311
Literaturverzeichnis 322
Stichwortverzeichnis 339