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Sondervermögen und Kreditermächtigungen

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Müller, L. (2025). Sondervermögen und Kreditermächtigungen. Ein Beitrag zur Haushaltspraxis von Bund und Ländern unter besonderer Berücksichtigung des saarländischen Haushaltsrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59599-0
Müller, Lea-Marie. Sondervermögen und Kreditermächtigungen: Ein Beitrag zur Haushaltspraxis von Bund und Ländern unter besonderer Berücksichtigung des saarländischen Haushaltsrechts. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59599-0
Müller, L (2025): Sondervermögen und Kreditermächtigungen: Ein Beitrag zur Haushaltspraxis von Bund und Ländern unter besonderer Berücksichtigung des saarländischen Haushaltsrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59599-0

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Sondervermögen und Kreditermächtigungen

Ein Beitrag zur Haushaltspraxis von Bund und Ländern unter besonderer Berücksichtigung des saarländischen Haushaltsrechts

Müller, Lea-Marie

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1577

(2025)

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Abstract

Die zunehmende Errichtung von Sondervermögen auf Bundes- sowie auf Landesebene nimmt die Autorin zum Anlass, dieses haushaltsrechtliche Institut einer umfassenderen Untersuchung und kritischen Würdigung zu unterziehen. Gegenstand der Arbeit ist zunächst die Frage nach der grundsätzlichen Zulässigkeit und Legitimation von Sondervermögen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rechtslage im Saarland, welches sich - anders als der Bund und ein Großteil der übrigen Bundesländer - gegen eine Aufnahme der Sondervermögen in den Verfassungstext entschieden hat. Im Anschluss befasst sich die Autorin mit der Problematik kreditfinanzierter Sondervermögen. Dann nämlich stehen Sondervermögen nicht nur in Konflikt mit wesentlichen Haushaltsgrundsätzen, sondern darüber hinaus mit der »Schuldenbremse« aus Art. 109 Abs. 3 GG. Im Rahmen der Untersuchung erfolgt eine ausführliche Darstellung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Zweiten Nachtragshaushaltsgesetz 2021 vom 15.11.2023 (2 BvF 1/22) und der darin aufgestellten Grundsätze zur Übertragung und Umwidmung von sog. Notlagenkreditermächtigungen.»Special Funds and Borrowing Authorisations. A Contribution to the Budgetary Practice of the Federation and the ›Länder‹, with Special Consideration of Saarland’s Budgetary Law«: The thesis examines the public budgetary instrument of special funds and the constitutional limits imposed on their establishment and administration. The analysis focuses on the compatibility of such special funds with budgetary principles and the debt brake of the basic law. Particular attention is given to the assessment of debt-financed special funds in light of the principles developed by the Federal Constitutional Court concerning the reallocation of emergency borrowing authorisations.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 18
Kapitel 1: Einführung und Gang der Untersuchung 21
A. Problemaufriss 21
B. Gang der Untersuchung 23
Kapitel 2: Sondervermögen im Allgemeinen 25
A. Begriff und Abgrenzung 25
I. Definition 25
1. Bundesebene 25
2. Landesebene 26
II. Begriffsmerkmale 27
1. Haushaltsrechtliche Verselbständigung 27
2. Exkurs: Wirtschaftsplan 28
3. Rechtliche Unselbständigkeit 31
4. Vermögensausgliederung zu einem bestimmten Zweck 34
5. Errichtung durch oder aufgrund eines Gesetzes 36
III. Abgrenzung zu anderen haushaltsrechtlichen Instituten 37
1. Der Fonds 38
a) Allgemein 38
b) Exkurs: Fonds im universitären Kontext 39
c) Zwischenergebnis 40
2. Die Rücklage 41
a) Allgemeine Rücklagen 43
b) Besondere Rücklagen 43
3. Der Bundes- bzw. Landesbetrieb 44
4. Treuhand- und Zweckvermögen 47
a) Treuhandvermögen 47
b) Zweckvermögen 47
c) Abgrenzung zum Sondervermögen 49
5. Der Extrahaushalt 50
B. Arten von Sondervermögen 51
I. Kategorisierung anhand des Autonomiegrades 51
II. Kategorisierung anhand des Verhältnisses zum Kernhaushalt 51
III. Kategorisierung anhand der Funktion 52
IV. Kategorisierung anhand der Finanzierungsart 54
V. Kategorisierung in „unechte“ und „echte“ Sondervermögen 56
C. Ursachen und Beweggründe für die Errichtung von Sondervermögen 57
I. Wirtschaftlichkeit sowie Flexibilität der Verwaltung 58
1. Allgemeine Wirtschaftlichkeitserwägungen 58
2. Exkurs zum Wesen und zur Funktion von Beiräten 60
II. Zielgenauere Mittelverwendung 62
III. Bessere Finanzierungs- und Kostenkontrolle 63
IV. Sicherung längerfristiger Vorhaben 64
V. Planungssicherheit und Verlässlichkeit 69
VI. Publizitäts- und Kontrollfunktion 71
VII. Zwischenergebnis 73
D. Auflösung und Beendigung von Sondervermögen 73
E. Ergebnis zu Kapitel 2 75
Kapitel 3: Sondervermögen bei unklarer Verfassungslage 76
A. Ausgangspunkt: Grundsatz der Haushaltsautonomie 76
I. Gewährleistungsgehalt 76
II. Grenzen und Einschränkungen 79
B. Zulässigkeit von Sondervermögen bei fehlender Normierung in der Landesverfassung am Beispiel des Saarlandes 81
I. Sondervermögen des Saarlandes – eine Bestandsaufnahme 81
II. Zulässigkeit von Sondervermögen nach saarländischem Landesrecht 89
1. Keine Nennung in der Landesverfassung 90
2. Vereinbarkeit mit den Haushaltsgrundsätzen 91
a) Ausgangspunkt: Parlamentarisches Budgetrecht 92
aa) Inhalt 92
bb) Faktische Grenzen 94
cc) Ausgestaltung des parlamentarischen Budgetrechts 96
b) Grundsätze der Vollständigkeit und Einheit des Haushaltsplans 97
aa) Gewährleistungsbereich 97
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 98
c) Grundsätze der Wahrheit, Klarheit sowie der Schätzgenauigkeit 100
aa) Gewährleistungsbereich 101
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 102
d) Grundsatz der Budgetöffentlichkeit 103
aa) Gewährleistungsbereich 104
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 105
e) Grundsatz der Jährlichkeit 106
aa) Gewährleistungsbereich 106
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 107
f) Grundsatz der Jährigkeit 108
aa) Gewährleistungsbereich 108
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 109
g) Grundsatz der Gesamtdeckung 110
aa) Gewährleistungsbereich 110
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 111
h) Grundsatz der Bruttoveranschlagung 112
aa) Gewährleistungsbereich 112
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 114
i) Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit 114
aa) Gewährleistungsbereich 114
bb) Beeinträchtigung durch Sondervermögen 117
j) Zwischenergebnis 117
3. Zulässigkeit nach einfachem Recht 118
a) Zulässigkeit nach einfachem Bundesrecht 118
aa) Allgemeine bundesgesetzliche Vorschriften 118
bb) Besondere bundesgesetzliche Vorschriften: Ausdrückliche Verpflichtung der Länder zur Errichtung von Sondervermögen 120
b) Rechtfertigung durch einfaches Landesrecht 124
4. Verfassungsgewohnheitsrecht 124
a) Prinzipielle Anerkennung von Verfassungsgewohnheitsrecht 125
b) Voraussetzungen für die Entstehung von Verfassungsgewohnheitsrecht 127
c) Sondervermögen als Verfassungsgewohnheitsrecht 127
III. Zwischenergebnis 129
C. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung von Sondervermögen bei prinzipieller Anerkennung durch die Verfassung 129
I. Rechtfertigungsbedürftigkeit 129
II. Mögliche Rechtfertigungsgründe 132
1. Missbrauchskontrolle 133
2. Effizienz und Wirtschaftlichkeit 134
3. Verhältnismäßigkeit 136
a) Anwendbarkeit des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes im Bereich der Finanzverfassung 136
b) Abwägungskriterien 139
c) Einzel- oder Gesamtbetrachtung 141
d) Zwischenergebnis 143
4. Zwischenergebnis 143
III. Verfahrensrechtliche Vorgaben 143
1. Gesetzes- und Parlamentsvorbehalt 143
2. Begründungs- und Darlegungsobliegenheit des Gesetzgebers 144
3. Zeitliche Begrenzung 148
IV. Zwischenergebnis 150
D. Ergebnis zu Kapitel 3 und Ausblick auf Kapitel 4 150
Kapitel 4: Sondervermögen zur Krisenbewältigung 152
A. Verfassungsrechtliche Grenzen der Staatsverschuldung 154
I. Anreize für Staatsverschuldung 154
II. Gefahren von Staatsverschuldung 155
III. (Neuere) Geschichte der Staatsverschuldung 156
1. Staatsschuldenrecht von 1969 bis 2009 157
2. Staatsschuldenrecht ab 2009 159
a) Grundsätzliches Verbot der Neuverschuldung 159
b) Ausnahmen vom Neuverschuldungsverbot 160
aa) Materielle Voraussetzungen der Notlagenkreditaufnahme 161
(1) Naturkatastrophe oder außergewöhnliche Notsituation, die sich der Kontrolle des Staates entzieht 161
(2) Exkurs: Klimawandel als Naturkatastrophe oder außergewöhnliche Notsituation 162
(3) Erhebliche Beeinträchtigung der staatlichen Finanzlage 164
(4) Sachlicher Veranlassungszusammenhang 166
(a) Erfordernis eines Veranlassungszusammenhangs zwischen Notlage und Neuverschuldung 166
(b) Anforderungen an den Veranlassungszusammenhang 167
(c) Reichweite des Konnexitätserfordernisses 169
(d) Verfassungsgerichtliche Überprüfbarkeit 170
(5) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 171
(a) Anwendbarkeit des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes 171
(b) Verhältnismäßigkeit der Notlagenkreditaufnahme 173
(c) Alternativer Lösungsansatz 176
bb) Formelle Voraussetzungen der Notlagenkreditaufnahme 177
(1) Notlagenbeschluss 177
(2) Tilgungsplan 178
(a) Rechtsnatur des Tilgungsplans 178
(b) Tilgungszeiträume 179
(3) Darlegungslast 182
c) Umsetzung der „Schuldenbremse“ in den Ländern 183
d) Zum Regelungszusammenhang und zur Funktionsweise von Kreditermächtigungen 188
aa) Arten von Krediten 188
bb) Geltungsdauer von Kreditermächtigungen 190
(1) Fortgeltung von Kreditermächtigungen über das Haushaltsjahr hinaus 190
(2) Kassenverstärkungskredite 192
(3) Deckungskredite 192
(4) Sonderfall: Notlagenbedingte Kredite 194
IV. Zwischenergebnis 196
B. Kreditfinanzierte Sondervermögen 196
I. Sondervermögen im Normengefüge der Art. 109 bis 115 GG 196
1. Sondervermögen des Bundes 197
a) Verfassungsänderung im Rahmen der Föderalismusreform II 197
b) Auswirkungen der Verfassungsänderung 200
2. Sondervermögen der Länder 201
3. Zwischenergebnis 204
II. Bereinigung um finanzielle Transaktionen 204
III. Sondervermögen und Kreditermächtigungen 208
1. Unechte Sondervermögen 209
2. Echte Sondervermögen 209
IV. Sondervermögen in Notlagen 210
1. Allgemeine Erwägungen 210
2. Besondere Gründe für die Errichtung von Sondervermögen in Notlagen 211
a) Kurzfristige Mittelbereitstellung 211
b) Sicherung von Mitteln bei andauernder Notlage 212
c) Gebündelte Maßnahmendarstellung 213
d) Zwischenergebnis 213
3. Umwidmung von Notlagenkreditermächtigungen 213
a) Beispiel: Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 2021 des Bundes 214
b) Rechtliche Würdigung 215
aa) Verstoß gegen die Vorgaben zur „Schuldenbremse“ 216
bb) Verstoß gegen die Grundsätze der Jährlichkeit, Jährigkeit und kassenwirksamen Fälligkeit 219
c) Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15.11.2023 220
aa) Fehlender Veranlassungszusammenhang zwischen Notlage und erhöhter Kreditaufnahme 221
bb) Verstoß gegen die Grundsätze der Jährlichkeit und Jährigkeit 222
cc) Verstoß gegen den Grundsatz der Vorherigkeit 223
dd) Stellungnahme 224
ee) Auswirkungen des Urteils 228
(1) Allgemeine Grundsätze für die Umbuchung von Notlagenkreditermächtigungen in Bund und Ländern 228
(2) Auswirkungen auf Bundesebene 228
(3) Auswirkungen auf Landesebene 230
4. Veränderung der Buchungssystematik 230
5. (Quasi‑)‌Mittelverschiebung zwischen verschiedenen Sondervermögen, insbesondere durch Finanzierung über Notlagenkredite 235
6. Zwischenergebnis 236
V. Sonderfall: Bundeswehrsondervermögen 237
C. Ergebnis zu Kapitel 4 239
Kapitel 5: Justiziabilität 241
A. Allgemeine Erwägungen 241
B. Rechtsbehelf zum Bundesverfassungsgericht 241
I. Mögliche Verfahrensarten 242
1. Abstrakte Normenkontrolle 242
a) Antragsteller 242
aa) Mängel der geltenden Rechtslage 242
bb) Erweiterung der Antragsberechtigung 243
b) Statthafter Antragsgegenstand 245
2. Organstreitverfahren 245
a) Parteifähigkeit (Antragsberechtigung) 245
aa) Abgeordnete 246
bb) Fraktionen 246
cc) Bundesrechnungshof 247
b) Antragsgegenstand 247
c) Antragsbefugnis 248
aa) Verletzung von Abgeordnetenrechten 249
bb) Verletzung des parlamentarischen Budgetrechts 252
cc) Zwischenergebnis 252
3. Individualverfassungsbeschwerde 253
II. (Aus‑)‌Wirkungen von Urteilen in haushaltsrechtlichen Streitigkeiten 256
1. Allgemeine Erwägungen 256
2. Abstrakte Normenkontrolle 257
3. Organstreitverfahren 259
III. Zwischenergebnis 259
C. Rechtsbehelf zu den Verfassungsgerichten der Länder 260
I. Allgemeine Erwägungen 260
II. Prüfungsmaßstab des Verfassungsgerichts bei fehlender Normierung der „Schuldenbremse“ in der Landesverfassung 260
1. Auswirkungen der fehlenden Normierung der „Schuldenbremse“ in der Landesverfassung 261
2. Bedürfnis einer wirksamen Kontrolle durch die Landesverfassungsgerichte 261
3. Normative Einbeziehung der „Schuldenbremse“ in die Landesverfassung 262
a) Normative Einbeziehung über die Gliedstaatsklausel 263
b) Normative Einbeziehung über das landesverfassungsrechtliche Rechtsstaatsprinzip 265
c) Normative Einbeziehung über das landesverfassungsrechtliche Demokratieprinzip 266
d) Zwischenergebnis 267
D. Ergebnis zu Kapitel 5 268
Kapitel 6: Gesamtwürdigung und Ausblick 269
Zusammenfassung in Thesen 276
Literaturverzeichnis 280
Stichwortverzeichnis 304