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Verhaltensvollstreckung gegen Prozessunfähige

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Fischer, P. (2025). Verhaltensvollstreckung gegen Prozessunfähige. Eine Untersuchung zur Individualvollstreckung gegen prozessunfähige Schuldner. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59635-5
Fischer, Peter Golo. Verhaltensvollstreckung gegen Prozessunfähige: Eine Untersuchung zur Individualvollstreckung gegen prozessunfähige Schuldner. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59635-5
Fischer, P (2025): Verhaltensvollstreckung gegen Prozessunfähige: Eine Untersuchung zur Individualvollstreckung gegen prozessunfähige Schuldner, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59635-5

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Verhaltensvollstreckung gegen Prozessunfähige

Eine Untersuchung zur Individualvollstreckung gegen prozessunfähige Schuldner

Fischer, Peter Golo

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 322

(2025)

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About The Author

Peter Golo Fischer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. 2022 legte er in Passau die Erste Juristische Prüfung ab. Daran anschließend war er promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht der Universität Passau tätig. Seit April 2025 ist er Rechtsreferendar am Oberlandesgericht München.

Abstract

Die Zwangsvollstreckung gegen prozessunfähige Schuldner gilt als vermintes Gelände. Besondere Schwierigkeiten wirft die Zwangsvollstreckung gegen Prozessunfähige auf, soweit sie auf die Erwirkung einer Handlung oder Unterlassung gerichtet ist. Ziel der Zwangsvollstreckung ist in diesen Fällen, den Schuldner durch die Androhung von Rechtsnachteilen zu einem bestimmten Verhalten zu veranlassen. Die Arbeit untersucht die Schwierigkeiten, die sich in diesen Fällen der Zwangsvollstreckung ergeben können. Eine zentrale Herausforderung besteht dabei im Interessenausgleich zwischen dem Recht des Vollstreckungsgläubigers auf eine effektive Vollstreckung und dem Schutz des rechtlichen Gehörs des prozessunfähigen Schuldners. Unter Berücksichtigung der jüngeren Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs versucht die Arbeit, Lösungswege aufzuzeigen, die die beiderseitigen Interessen in Ausgleich bringen.»Enforcement of Behavioural Obligations Against Legally Incapacitated Persons«: Under German law, enforcement proceedings may also be used to compel the performance of an act or the omission of certain conduct. This study highlights the difficulties that may arise in such enforcement proceedings when the debtor lacks procedural capacity. While developing possible solutions, the interests of both creditors and debtors must be balanced in a manner that duly takes account of the concerns of each side.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Einleitung 19
I. Anlass der Untersuchung 20
II. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes 21
1. Grundlagen der Individualvollstreckung 22
2. Gegenstand der Verhaltensvollstreckung 24
a) Anwendungsfälle der Verhaltensvollstreckung 25
aa) Die Vollstreckung nach § 888 ZPO und § 890 ZPO 25
bb) Die Vollstreckung der Verpflichtung zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung 26
cc) Zwischenergebnis 27
b) Gemeinsames Strukturmerkmal der Verhaltensvollstreckung 27
3. Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes 29
III. Gang der Untersuchung 30
B. Prozessfähigkeit als Vollstreckungsvoraussetzung 32
I. Prozessfähigkeit als Verfahrenshindernis 32
1. Bedeutung der Prozessfähigkeit 32
2. Normgeschichte der §§ 51f. ZPO 34
3. Umfang der Prozessfähigkeit 37
a) Natürliche Personen 38
aa) Prozessunfähigkeit aus Altersgründen 38
bb) Prozessunfähigkeit aufgrund krankhafter Störung der Geistestätigkeit 39
b) Vertretung prozessunfähiger natürlicher Personen 40
aa) Vertretung Minderjähriger 41
bb) Vertretung Volljähriger 41
c) Prozessfähigkeit sonstiger parteifähiger Subjekte 43
4. Beweislastverteilung 43
5. Folgen der fehlenden Prozessfähigkeit im Erkenntnisverfahren 44
6. Zwischenergebnis 47
II. Bedeutung der Prozessfähigkeit für die Zwangsvollstreckung 48
1. Mittelbare Bedeutung der Prozessfähigkeit für die allgemeinen Vollstreckungsvoraussetzungen 48
2. Die Prozessfähigkeit des Schuldners als allgemeine Verfahrensvoraussetzung 49
a) Rechtsprechungsentwicklung 51
b) Exkurs: Möglichkeit eines rangwahrenden Zugriffs 54
3. Überprüfbarkeit der Prozessfähigkeit im Vollstreckungsverfahren 57
a) Prüfpflichten der Vollstreckungsorgane 57
b) Bindung durch die Rechtskraft des zu vollstreckenden Titels 58
aa) Grenzen der materiellen Rechtskraft 59
bb) Rechtskraft im Falle der Klageabweisung 60
cc) Konsequenzen für die Bindung der Vollstreckungsorgane 61
dd) Schlussfolgerung 64
c) Kein Entgegenstehen des Formalisierungsprinzips 65
d) Vergleich mit sonstigen Prüfungskompetenzen der Vollstreckungsorgane 66
e) Prüfung der Ausnahmetatbestände der §§ 112, 113 BGB 68
f) Zwischenergebnis 69
4. Folgen des Fehlens der Prozessfähigkeit im Vollstreckungsverfahren 70
III. Zusammenfassung 72
C. Die Willensbeugung in der Zwangsvollstreckung im Falle prozessunfähiger Schuldner 73
I. Problemstellung 73
II. Durchführung der Zwangsvollstreckung nach § 888 ZPO und § 890 ZPO im Falle der Prozessunfähigkeit des Schuldners 74
1. Vergleichbarkeit von § 888 ZPO und § 890 ZPO 74
2. Grundlegende Parameter der Vollstreckung nach § 888 ZPO und § 890 ZPO 77
a) Keine Unmöglichkeit im Rahmen des § 888 ZPO 77
b) Erfordernis der schuldhaften Zuwiderhandlung bei § 890 ZPO 79
3. Vollstreckung gegen natürliche Personen 80
a) Das Adressatenproblem 80
aa) Meinungsstand in der Literatur 81
bb) Meinungsstand in der Rechtsprechung 82
b) Stellungnahme 83
aa) Erfordernis der Einsichtsfähigkeit 83
bb) Friktionen zwischen Einsichts- und Prozessfähigkeit 84
(1) Problemaufriss 84
(2) Maßgeblichkeit der Einsichtsfähigkeit 85
cc) Ermittlung der Einsichtsfähigkeit 87
dd) Konsequenzen der Maßgeblichkeit der Einsichtsfähigkeit 88
(1) Einsichtsfähige Schuldner 89
(2) Nicht einsichtsfähige Schuldner 91
c) Zwangsmaßnahmen gegen gesetzliche Vertreter nach § 888 ZPO 92
aa) Die Vornahme unvertretbarer Handlungen durch den gesetzlichen Vertreter 92
bb) Zulässigkeit der Zwangsmittelanwendung gegen den gesetzlichen Vertreter 94
cc) Zwangsgeld 97
(1) Grundsätzliche Erwägungen 97
(2) Regressmöglichkeiten im Innenverhältnis 98
(3) Nichtvornahme einer geschuldeten Handlung als Pflichtverletzung 98
dd) Zwangshaft 101
(1) Analogievoraussetzungen 102
(2) Grundrechtsrelevanz 104
(3) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 105
d) Ordnungsmaßnahmen gegen gesetzliche Vertreter nach § 890 ZPO 108
aa) Pflicht zum reinen Unterlassen 108
(1) Einwirkungsmöglichkeiten der gesetzlichen Vertreter 109
(a) Einwirkungsmöglichkeiten im Rahmen der elterlichen Sorge 109
(b) Fehlende Einwirkungsmöglichkeiten des Betreuers 110
(2) Umgehung materiell-rechtlicher Aufsichtspflichten 111
bb) Ergänzende Handlungspflichten bei der Unterlassungsvollstreckung 114
cc) Konsequenzen für Unterlassungsansprüche gegen verschuldensunfähige Schuldner 117
e) Zusammenfassender Lösungsvorschlag für das Adressatenproblem 120
4. Vollstreckung gegen Gesellschaften 121
a) Vollstreckung nach § 888 ZPO 121
aa) Zwangsgeld 122
bb) Zwangshaft 125
b) Vollstreckung nach § 890 ZPO 125
aa) Lediglich Gesellschaft als Vollstreckungsschuldner 126
bb) Gesellschaft und Organ als Vollstreckungsschuldner 127
c) Ergebnis 128
III. Die Vollstreckung der Verpflichtung zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung 129
1. Die Beugemittel zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung 129
2. Verpflichtungen zur Abgabe einer vorgelagerten Erklärung 131
3. Eidesstattliche Versicherung durch Prozessunfähige 133
a) Wirksamkeitsvoraussetzungen einer eidesstattlichen Versicherung 133
b) Zwangsmittelanwendung gegen Prozessunfähige 134
4. Zwischenergebnis 135
D. Die Vertretung durch gewillkürte Vertreter, insbesondere durch einen Vorsorgebevollmächtigten 136
I. Vertretung durch gewillkürte Vertreter im Prozess 136
1. Grundlagen 136
2. Der Vorsorgebevollmächtigte als besonderer Fall gewillkürter Stellvertretung 137
a) Grundlagen der Vorsorgevollmacht 138
b) Wirkung der Vorsorgevollmacht 140
aa) Vorrang der Vorsorgevollmacht gegenüber der Betreuung 140
bb) Die Stellung Vorsorgebevollmächtigter im Verfahren 141
II. Die Stellung des Vorsorgebevollmächtigten in der Zwangsvollstreckung 142
1. Prüfung der § 51 Abs. 3 ZPO i.V.m. § 1896 Abs. 2 BGB durch die Vollstreckungsorgane 143
a) Prüfungsumfang 143
b) Prüfungskompetenz der Vollstreckungsorgane 145
2. Vertretung in der Zwangsvollstreckung durch den Vorsorgebevollmächtigten 146
a) Vertretung im Rahmen der Sachaufklärung 146
b) Vertretung bei der Vornahme nicht-vertretbarer Handlungen 148
III. Der Vorsorgebevollmächtigte als Adressat von Zwangsmitteln 149
1. Die Position des BGH – fehlende Verpflichtung des Vorsorgebevollmächtigten 150
2. Würdigung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs 151
a) Praktische Einwände gegen die Rechtsprechung 151
b) Dogmatische Erwägungen gegen die Rechtsprechung 153
aa) Wahlweises Handeln für den Vollmachtgeber 154
bb) Fehlende Verpflichtung des Vorsorgebevollmächtigten zum Tätigwerden 155
cc) Möglichkeit des Verzichts auf die Vertretungsmacht 156
dd) Resümee 158
3. Die Stellung des Vorsorgebevollmächtigung nach vorliegend vertretener Auffassung 159
a) Zwangsmittel im Rahmen der Sachaufklärung 159
b) Zwangsmittel zur Vornahme unvertretbarer Handlungen 161
IV. Zusammenfassung 163
E. Schlussbetrachtung und Thesen 165
Literaturverzeichnis 170
Sachwortverzeichnis 186