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Der Verbraucherschadensersatz im UWG

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Freuer, P. (2025). Der Verbraucherschadensersatz im UWG. Voraussetzungen und Folgen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59620-1
Freuer, Philipp. Der Verbraucherschadensersatz im UWG: Voraussetzungen und Folgen. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59620-1
Freuer, P (2025): Der Verbraucherschadensersatz im UWG: Voraussetzungen und Folgen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59620-1

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Der Verbraucherschadensersatz im UWG

Voraussetzungen und Folgen

Freuer, Philipp

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 372

(2025)

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About The Author

Philipp Freuer hat Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg studiert. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dekanat des Fachbereichs und als Wissenschaftliche Hilfskraft, erst am Forschungszentrum für Öffentliche Verwaltung und dann an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Seit Januar 2025 ist er Rechtsreferendar am OLG Frankfurt mit der Stammdienststelle am LG Darmstadt.

Abstract

Schon länger muss sich das UWG den Vorwurf der Inkonsequenz gefallen lassen, da es sich einerseits den Verbraucherschutz als Schutzzweck auf die Fahne schreibt, andererseits jedoch dem Verbraucher eigene Ansprüche verwehrt. Das hat sich am 28.5.2022 geändert. Seit diesem Tag steht dem einzelnen Verbraucher mit § 9 Abs. 2 S. 1 UWG ein eigener Anspruch zu, wenn er durch eine nach dem UWG unzulässige geschäftliche Handlung geschädigt wird.

Diese Arbeit zeichnet nach, an welche Voraussetzungen der § 9 Abs. 2 S. 1 UWG geknüpft ist und welche Rechtsfolgen sich bei deren Vorliegen ergeben können. Zudem wird in zwei Schritten untersucht, ob sich durch den Verbraucherschadensersatz konkrete Änderungen für einzelne Verbraucher ergeben haben. Im ersten Schritt wird dabei untersucht, ob durch § 9 Abs. 2 S. 1 UWG bestehende Schutzlücken geschlossen wurden, und im zweiten Schritt, ob der Verbraucherschadensersatz innerhalb des bestehenden Schutzsystems den Verbraucherschutz verbessert hat.
»Consumer Damage in the Unfair Competition Act. Requirements and Consequences«: This paper examines the prerequisites for individual consumers' claims for damages, which have existed since May 28, 2022, under Section 9 (2) Sentence 1 of the Unfair Competition Act (UWG), as well as the legal consequences that may arise if these prerequisites are met. It also examines whether the introduction of this section has improved consumer protection within and outside the existing protection system.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 17
A. Einleitung 23
I. Die Geschichte der Stellung des Verbrauchers im UWG 23
1. Vor 2004 23
2. Von 2004 bis zum 27.5.2022 23
3. Ab dem 28.5.2022 25
II. Ausblick 26
B. Voraussetzungen und Rechtsfolgen des Verbraucherschadensersatzes 28
I. Voraussetzungen 28
1. Unzulässige geschäftliche Handlung 28
a) Von dem Verbraucherschadensersatz umfasst 28
b) Nicht von dem Verbraucherschadensersatz umfasst 29
c) Kritische Würdigung 29
aa) Mitbewerberschutz, § 4 UWG 29
bb) Vergleichende Werbung, § 6 UWG 30
cc) Rechtsbruchtatbestand, § 3a UWG 32
(1) § 3 Abs. 2 UWG bei Marktverhaltensregeln 33
(2) Folgen 33
dd) Unzumutbare Belästigungen, § 7 UWG 34
ee) Zwischenfazit 34
2. Geschäftliche Entscheidung eines Verbrauchers 35
3. Kausalität 36
a) Die „doppelte“ Kausalität des Verbraucherschadensersatzes 36
aa) Haftungsbegründende Kausalität 36
bb) Haftungsausfüllende Kausalität 38
(1) Schutzzweck des § 9 Abs. 2 S. 1 UWG 38
(2) Schutzzweck der verletzten Verbotsnorm 39
(3) Stellungnahme 39
b) Beweislastverteilung 41
aa) Haftungsbegründende Kausalität 42
(1) Grundsatz 42
(2) Vermutung der Kausalität 43
(3) Vermittelnde Ansichten 43
(a) Sekundäre Beweislast für den Unternehmer 43
(b) Anwendung eines Anscheinsbeweises 43
(c) Anwendung des Durchschnittsverbraucherbegriffs 44
(d) Kritik 44
(e) Vorschlag zur Lösung 47
bb) Haftungsausfüllende Kausalität 49
4. Verschulden 49
a) Unionsrechtliche Vorgaben 49
b) Verschuldensmaßstab 50
c) Zurechnung fremder Handlungen 51
5. Schaden 51
a) Schadensbegriff 51
aa) Anwendung eines autonom unionalen Schadensbegriff 51
bb) Anwendung der §§ 249ff. BGB 52
cc) Stellungnahme 52
dd) Folgen 53
b) Ersatzfähigkeit des positiven Interesses 54
aa) Bejahende Ansicht 55
bb) Vermittelnde Ansicht 55
cc) Verneinende Ansicht 56
dd) Stellungnahme 56
ee) Ersatzfähigkeit der Preisdifferenz 58
c) Frustrierte Aufwendungen 59
d) Ersatzfähigkeit immaterieller Schäden 59
aa) (Grundsätzlich) ablehnende Ansicht 59
bb) Befürwortende Ansicht 60
cc) Stellungnahme 60
dd) Sonderproblem: Freizeit 63
e) Ersatzfähigkeit von Folgeschäden 66
aa) Verneinende Ansicht 66
bb) Bejahende Ansicht 67
cc) Stellungnahme 67
f) Ungewollter Vertrag 69
aa) Ablehnende/Differenzierende Ansicht 69
bb) Befürwortende Ansicht 70
cc) Stellungnahme 71
g) Verträge mit Dritten 75
h) Nichtausübung vertraglicher Rechte 75
i) Schadenshöhe 75
II. Rechtsfolgen 77
1. Ersatz des Schadens 77
a) Mitverschulden 77
b) Sonderproblem: Zahlung auf einen wirksamen Anspruch 78
2. Beendigung des Vertrags 79
a) Vor Austausch der Leistungspflichten 79
b) Rückabwicklung 80
aa) Vorteilsausgleich 81
bb) Ersatz der Ge- und Verbrauchsvorteile 81
cc) Leistungsstörungen bei der Rückabwicklung 85
dd) Mehrpersonenverhältnisse 88
c) Bei Nichtausübung vertraglicher Rechte oder Verlängerung 88
3. Preisminderung 89
a) Wertungen der „Minderungsrechtsprechung“ 89
aa) Darstellung 90
bb) Kritik 90
b) Alternativvorschlag 91
4. Unterlassungs-/Beseitigungsanspruch 93
III. Fazit 94
C. Schließung von Schutzlücken durch den Verbraucherschadensersatz 97
I. Einleitung 97
II. Individualschutz der Verbraucher vor § 9 Abs. 2 UWG 97
1. Rechtsbehelfe der Verbraucher 98
a) Gewinnzusagen, § 661a BGB 98
b) Unbestellte Leistungen, § 241a BGB 99
c) Gesetzliches Verbot, § 134 BGB 99
d) Sittenwidrigkeit, § 138 Abs. 1 BGB 101
e) Anfechtungsrecht, §§ 119ff. BGB 101
aa) Inhalts- und Erklärungsirrtum, § 119 Abs. 1 BGB 101
bb) Eigenschaftsirrtum, § 119 Abs. 2 BGB 102
cc) Arglistige Täuschung, § 123 Abs. 1 Alt. 1, Abs. 2 BGB 103
dd) Widerrechtliche Drohung, § 123 Abs. 1 Alt. 2 BGB 107
f) Verbraucherwiderruf, §§ 312ff., 355ff. BGB 112
g) Gewährleistungsrechte 113
aa) Kaufrecht 113
(1) Produktbezogene Irreführung 113
(a) Durch den Unternehmer 115
(b) Durch bestimmte Dritte 117
(2) Beschaffenheitsvereinbarungen 118
(3) Nicht-produktbezogene Irreführung 119
bb) Werkrecht 119
h) Culpa in Contrahendo 120
aa) Die unlautere einseitige Kontaktaufnahme 121
bb) Werbung 124
(1) Unterlassene Aufklärung 125
(2) Vorverlagerung der Pflichten aus § 241 Abs. 2 BGB 126
(3) Zwischenfazit 127
cc) Konkurrenzen 127
dd) Die Haftung Dritter, § 311 Abs. 3 BGB 128
ee) Zwischenfazit 130
i) Deliktsrecht 130
aa) § 823 Abs. 1 BGB 130
bb) § 826 BGB 131
cc) § 823 Abs. 2 BGB 132
(1) Schutzgesetze außerhalb des UWG 132
(2) Schutzgesetze innerhalb des UWG 132
(a) Vor Art. 11a UGP-Richtline 133
(b) Geänderte Rechtslage durch Art. 11a UGP-Richtlinie? 135
(c) Sonstige Voraussetzungen/Rechtsfolge 137
2. Schutzlücken 138
a) Anlockfälle 138
aa) Culpa in contrahendo 139
bb) Deliktsrecht 140
cc) Anfechtungsrecht 141
dd) Zwischenfazit 141
b) Identitätsdiebstahl 142
aa) Culpa in contrahendo 142
bb) Deliktsrecht 143
cc) Zwischenfazit 143
c) Irreführung durch Dritte 144
aa) Deliktsrecht 144
bb) Zwischenfazit 144
d) Aggressive geschäftliche Handlungen 145
aa) Culpa in contrahendo 145
bb) Deliktsrecht 145
cc) Zwischenfazit 146
e) Tatsächliche Schutzlücken 146
aa) Immaterielle Schäden 146
bb) Wirtschaftlich nicht nachteilige Verträge 146
cc) Minderung 147
dd) Zwischenfazit 147
III. Individualschutz der Verbraucher nach § 9 Abs. 2 UWG 148
IV. Fazit 148
D. Vertiefung bestehender Verbraucherschutzvorschriften 149
I. Einleitung 149
II. Einzelne Schutzinstitute 150
1. Verbraucherwiderruf 150
a) Voraussetzungen 150
b) Rückabwicklung 152
aa) Nach erfolgtem Verbraucherwiderruf 152
bb) Vergleich zu § 9 Abs. 2 S. 1 UWG 155
cc) Zwischenfazit 156
c) Sonderproblem: Nachholen der Widerrufsbelehrung 157
2. Culpa in contrahendo 158
a) Voraussetzungen 158
aa) Pflichtverletzung und Schaden 159
bb) Verschulden 159
b) Rechtsfolge 160
c) Zwischenfazit 161
3. Anfechtungsrecht 161
a) Konkurrenz 161
aa) Unterschiedliche Schutzzwecke 161
bb) Verjährung 162
cc) Vergleich mit der culpa in contrahendo 163
dd) Gesetzgeberische Wertung 164
ee) Stellungnahme 164
b) Arglistige Täuschung, § 123 Abs. 1 Alt. 1 BGB 165
aa) Täuschung 165
bb) Kausalität 167
cc) Rückabwicklung 168
c) Widerrechtliche Drohung, § 123 Abs. 1 Alt. 2 BGB 171
aa) Voraussetzungen 171
bb) Rückabwicklung 172
d) In den übrigen Fällen 173
aa) Voraussetzungen 173
bb) Rückabwicklung 174
e) Zwischenfazit 175
4. Deliktsrecht 176
a) Kausalität 176
b) Verschulden 177
c) Verjährung 178
d) Zwischenfazit 180
5. Gewährleistungsrechte 180
a) Konkurrenzen 180
aa) Problemstellung 180
bb) Bei „zufälligen“ Überlagerungen 181
cc) Mangel wegen unlauterem Verhalten 183
(1) Freie Anspruchskonkurrenz 183
(2) Subsidiarität 184
(3) Stellungnahme 185
(a) Unionsrechtlich determinierte Gewährleistungsrechte 185
(b) Sonstige Gewährleistungsrechte 189
b) Zwischenfazit 193
III. Fazit 193
E. Gesamtfazit 196
F. Zusammenfassung in Thesen 198
Literaturverzeichnis 199
Stichwortverzeichnis 216