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Werksbesichtigung Jesús-María Silva Sánchez

Cite BOOK

Style

Hilgendorf, E., Dias, L., Tuñón Corti, M. (Eds.) (2025). Werksbesichtigung Jesús-María Silva Sánchez. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59602-7
Hilgendorf, Eric; Dias, Leandro and Tuñón Corti, María Lucila. Werksbesichtigung Jesús-María Silva Sánchez. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59602-7
Hilgendorf, E, Dias, L, Tuñón Corti, M (eds.) (2025): Werksbesichtigung Jesús-María Silva Sánchez, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59602-7

Format

Werksbesichtigung Jesús-María Silva Sánchez

Editors: Hilgendorf, Eric | Dias, Leandro | Tuñón Corti, María Lucila

Schriften zum Strafrechtsvergleich, Vol. 28

(2025)

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About The Author

Leandro Dias studierte Rechtswissenschaften in Buenos Aires und promovierte im Jahr 2023 mit einer Arbeit zu positiven Pflichten und Notwehr. Im Jahr 2024 folgte eine weitere Promotion an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg über die Notwehrprovokation. Seit 2025 ist er Habilitand an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Grundlagen des Strafrechts, insbesondere der moralphilosophischen Fundierung der Verbrechenslehre und des Völkerstrafrechts, der juristischen Grundlagenforschung sowie der Rechtsvergleichung.

María Lucila Tuñón Corti hat im Jahr 2018 ihr Jurastudium in Buenos Aires Jura abgeschlossen. Im Jahr 2021 erwarb sie einen LL.M. an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seit Oktober 2021 ist sie DAAD-Stipendiatin und Doktorandin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Strafrechtsphilosophie und Bioethik. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit dem Thema »Ex-post-Triage und Strafrecht«.

Abstract

Die Werksbesichtigung Silva Sánchez versammelt Beiträge zur Dogmatik des Strafrechts und beleuchtet die vielfältigen Facetten seiner interdisziplinären Anwendung. Im Zentrum steht die kritische Auseinandersetzung mit dem Gesetzeswortlaut und seinen Grenzen. Darüber hinaus werden die rechtlichen und tatsächlichen Herausforderungen analysiert, vor die das moderne Strafrecht gestellt wird. In diesem Kontext befasst sich der Sammelband mit der Entwicklung der Strafrechtsdogmatik und dem Spannungsfeld zwischen strenger Theorie und realen Herausforderungen. Er eröffnet die Perspektive auf ein Strafrecht, das nicht in eindimensionalen Modellen verharrt, sondern den Menschen als Einheit von Körper, Geist und sozialem Kontext begreift. Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen, dass die Strafrechtsdogmatik trotz zunehmender Komplexität und Dynamik ein wandlungs- und zugleich leistungsfähiges Instrument zur Analyse aktueller wie zukünftiger Problemstellungen ist.»Criminal Law Conversations in Honor of Prof. Silva Sánchez«: In honor of Prof. Silva Sánchez, this book offers contributions to criminal law theory and highlights the various dimensions of criminal law from an interdisciplinary point of view. This anthology emphasizes the dynamics of criminal law theory in relation to the tension between philosophy and real-world challenges. Ultimately, the book aims to create a criminal law that treats human beings as a triad of body, mind, and social context, rather than reducing them to a one-dimensional model.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Eric Hilgendorf: Ziel und Methode der (internationalen) Strafrechtsdogmatik 9
I. Einleitung 9
II. Aufgaben der Strafrechtsdogmatik 11
III. Zur Genese der Strafrechtsdogmatik 12
IV. Einzelne Funktionen der Strafrechtsdogmatik 15
V. Was heißt „gute“ Strafrechtsdogmatik? 16
VI. Schlechte Strafrechtsdogmatik 18
VII. Zusammenfassung 20
Literaturverzeichnis 21
Leandro Dias: Notwehr gegen unbeteiligte Dritte, objektive Zurechnung und gerechter Krieg 23
I. Objektive Zurechnung und Rechtfertigungsgründe im Werk von Silva Sánchez 23
II. Notwehr gegen unbeteiligte Dritte und neutrale Handlungen 25
III. Gerechter Krieg und Notwehr (1): Die Herausforderungen des individualistischen Reduktionismus 29
IV. Gerechter Krieg und Notwehr (2): Die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilisten 33
V. Schlussfolgerung 37
Literaturverzeichnis 37
Katharina Beckemper: Expansion des Strafrechts 41
I. Einführung 41
II. Ursachen 43
1. Das Auftreten neuer Risiken 43
2. Unsicherheitsgefühl der Gesellschaft 44
3. Das Entstehen einer Gesellschaft „passiver Subjekte“ 45
4. Identifikation mit dem Opfer 45
5. In Verruf geratene alternative Schutzmechanismen 46
6. „Atypische Moralunternehmer“ 46
7. Die Haltung der politischen Linken 46
8. Abneigung gegen Formen 47
9. Globalisierung 47
III. Ein Strafrecht der zwei Geschwindigkeiten 48
1. Die Lösung von Silva Sánchez 48
2. Kein Strafrecht der mittleren Garantien 49
IV. 20 Jahre später 52
1. Entkoppelung der Zurechnung von der Kausalität 52
2. Angleichung der Verantwortlichkeit für unechte Unterlassungsdelikte an das US-amerikanische und französische Recht 52
3. Etablierung der Vorsatzform „Recklessness“ 53
4. Anerkennung der Strafbefreiungsgründe als „defences“ 53
V. Doch ein Strafrecht der zweiten Geschwindigkeit? 54
Literaturverzeichnis 55
Benno Zabel: Verantwortung als Zurechnung und Kritik. Ein Kommentar zu Silva Sánchez’ Strafrechtstheorie 59
I. Sinn verhandeln oder das Proprium der Strafrechtswissenschaft 60
1. Welche Theorie für welches Strafrecht? 60
2. Sollten wir heute eine systematische Straftatlehre verteidigen? 64
II. Wann und wie ist Zurechnung legitim? 67
1. Identität des Subjekts und die Normativität des Rechts 67
2. Verantwortungs- und Täterkonstruktionen 68
III. Soziale Exklusion und strafrechtliche Verantwortung 72
1. Politische Teilhabe und die Garantenstellung des Staates 72
2. Soziale Exklusion und ius puniendi 74
IV. Schluss oder die Grenzen des Strafrechts anerkennen 77
Literaturverzeichnis 77
Thomas Grosse-Wilde: „Rationale Strafzumessung durch Straftatdogmatik“. Anmaßung oder Chance? 81
I. Einleitung 81
II. Straf- und Deliktsrecht im Vergleich 82
III. Tatproportionalität vs. Verhaltenssteuerung 84
IV. Strafzumessung als Fortsetzung der Verbrechenslehre – Zurechnung 87
V. Strafzumessungsgründe als Probierstein dogmatischer Ausgangsbegriffe 91
VI. Fazit 98
Literaturverzeichnis 100
María Lucila Tuñón Corti: Präventive Triage und Abbruch rettender Kausalverläufe im eigenen Organisationsbereich. Eine Diskussion anhand des Werks von Silva Sánchez 105
I. Einleitung 105
II. Präventive Triage: Zum heutigen Stand der Diskussion in der Literatur 106
III. Darstellung der Position von Silva Sánchez bezüglich des Abbruchs eines rettenden Kausalverlaufs „im eigenen Organisationsbereich“ 109
IV. Überlegungen zum Abbruch rettender Kausalverläufe bei Silva Sánchez und „präventiver“ Triage 114
1. Zur unterschiedlichen Lösung der Fälle 114
2. Die Garantenstellung bei Verschließen 116
3. Neutrale Handlungen 117
V. Schlussbemerkung 119
Literaturverzeichnis 119
Hans Kudlich: Strafgesetzgebung und Gesetzesanwendung 123
I. Widmung und Aufgabenstellung 123
II. Dogmatik und methodische Selbstreflexion 124
III. Die Rolle der (Straf-)‌Gesetzgebung im geschichtlichen Abriss 126
IV. Kennzeichen und Rolle der Strafgesetzgebung heute 128
V. Strafrechtsanwendung – nicht nur bei der teleologischen Auslegung 130
VI. Fazit 138
Literaturverzeichnis 138
Luís Greco: Schuld und conditio humana. Ein Dialog mit der Schuldlehre von Silva Sánchez 141
I. Einleitung 141
II. Allgemeine Prämissen 143
III. Schuldidee 145
1. Grundideen 145
2. Individueller Aspekt 147
3. Sozialer Aspekt 148
IV. Dogmatik der Entschuldigungsgründe 151
1. Actio libera in causa – actio praecedens als Teilnahme an der actio posterior 151
2. Verbotsirrtum und entschuldigender Notstand 153
3. Maßregeln 154
V. Schlussüberlegungen 154
Literaturverzeichnis 155
Michael Kubiciel: Opferorientierung und Identitätspolitik 161
I. Der inhärent politische Charakter des Strafrechts 161
II. Silvas Strafrechtsskeptizismus 162
III. Gegenläufige Tendenzen 162
1. Funktionale Ersetzung des Strafrechts 163
2. Risikogesellschaft und Opferorientierung 164
3. Identitätspolitik 164
IV. Das Opfer im Strafrecht: Die Position von Silva Sánchez 166
1. Horizontale und vertikale Ebene 166
2. Außerstrafrechtlich-sozialstaatliche Spur 168
3. Einordnung 169
4. Rückfragen 169
a) Zur Form der „symbolic and expressive moral response“ 169
b) Begrenzung auf Individualstraftaten? 170
c) Prognose 171
V. Identitätspolitik und Kriminalpolitik 171
1. Triebkräfte der Identitätspolitik 172
2. Kriminalpolitische Gefahren der Identitätspolitik 172
Literaturverzeichnis 174
Gunnar Duttge: Plädoyer für ein rechtlich geschütztes Existenzrecht von ungeborenem Leben. Fragmentarische Bemerkungen zu Ehren von Jesús-María Silva Sánchez 177
I. Eine bemerkenswerte Koinzidenz 177
II. Die rechtsethische Grundposition von Silva Sánchez 179
III. Kurzer Seitenblick auf §§ 218ff. StGB, §§ 5ff. SchKG 184
IV. Versuch einer Würdigung zu ausgewählten Aspekten 189
V. Ausblick 194
Literaturverzeichnis 195
Jesús-María Silva Sánchez: Kommentar zu den Beiträgen 201
I. Einführung 201
II. Die Methode der Strafrechtswissenschaft 201
III. Gesetzestexte als Ausgangspunkt 204
IV. Über- und Entkriminalisierung 205
1. Expansion 205
2. Die Implosion des Lebensschutzes 207
V. Die Leistungsfähigkeit der Strafrechtsdogmatik 207
VI. Straftatlehre und conditio humana 209
VII. Strafzumessung 210
VIII. Opferpolitik durch das Strafrecht? 211
Literaturverzeichnis 213
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 215