Menu Expand

Der Einfirmenvertreter im deutschen Recht

Cite BOOK

Style

Berrer, K. (2026). Der Einfirmenvertreter im deutschen Recht. Eine rechtshistorische Untersuchung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59626-3
Berrer, Kai Uwe Robert. Der Einfirmenvertreter im deutschen Recht: Eine rechtshistorische Untersuchung. Duncker & Humblot, 2026. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59626-3
Berrer, K (2026): Der Einfirmenvertreter im deutschen Recht: Eine rechtshistorische Untersuchung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59626-3

Format

Der Einfirmenvertreter im deutschen Recht

Eine rechtshistorische Untersuchung

Berrer, Kai Uwe Robert

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 233

(2026)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Der gebürtige Hamburger Kai Uwe Robert Berrer (Jahrgang 1957) studierte im Anschluss an das Abitur an der Universität seiner Heimatstadt Rechtswissenschaften und legte nach dem Referendariat das zweite juristische Staatsexamen vor dem Justizprüfungsamt beim Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg ab. Sein anschließender beruflicher Werdegang führte ihn in den Finanzdienstleistungssektor Deutschlands, dem er in der Folge durchgehend verbunden blieb; parallel dazu unterhielt er bis Ende 2024 eine Rechtsanwaltskanzlei in Lübeck. Die vorliegende Arbeit wurde im Herbst 2024 von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein als Dissertation angenommen.

Abstract

Von der Entstehung des Handelsvertreterberufes bis in die Gegenwart hinein zeichnet die Arbeit den rechtshistorischen Weg nach, auf dem der Einfirmenvertreter Eingang in das deutsche Recht gefunden hat. Sie widmet sich dabei besonders den mehrfachen Versuchen des Gesetzgebers, diesem arbeitnehmerähnlichen Vertretertypus sowohl prozessual als auch materiell-rechtlich einen besonderen arbeitsrechtlichen Schutz zukommen zu lassen und beleuchtet die Hintergründe, an denen dieses Vorhaben bis heute gescheitert ist. Mit Blick auf die spezifische prozessuale Situation von geringverdienenden Einfirmenvertretern veranschaulicht die Arbeit schließlich, auf welche Weise und in welchem Umfang deren arbeitsgerichtliche Klagebefugnis systematisch leergelaufen ist, so dass diese Gruppe von besonders schutzwürdigen Einfirmenvertretern aus Sicht des Autors mittlerweile in ihrem grundrechtsgleichen Anspruch auf wirkungsvollen Rechtsschutz nach Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 20 Abs. 3 GG verletzt ist.»The Single-Company Commercial Agent in German law. A Legal History Study«: This legal history study traces, in particular, the avenues repeatedly explored by the German legislature to provide specific labour law protection for the special type of single-company commercial agent, both procedurally and substantively. It illuminates why this goal has so far been missed and explains how, in the author's view, the standing of low-earning single-company commercial agents to bring legal action in labour courts has systematically been rendered meaningless.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
Einführung 15
A. Der Handelsagent als Vorstufe des Handelsvertreters 17
I. Entstehungsgeschichte des Berufsstandes 17
1. Wegfall der Einschränkungen nach den Zunftordnungen 19
2. Probleme der rechtlichen Qualifikation des neuen Berufsstandes 22
3. Der Handelsagent als „Agent im engeren Sinne“ 24
II. Erste rechtliche Normen zum Handelsagenten 25
1. Entwurf eines allgemeinen Handelsgesetzbuches für Deutschland von 1849 27
2. Verordnung des österreichischen Handelsministeriums vom 3. Nov. 1852 28
III. Resümee 31
B. Der Handelsagent im Rahmen des ADHGB 33
I. Verlauf der Kommissionsberatungen zum Handelsagenten 34
1. Meinungsstand zum Regelungsbedarf 34
2. Lesungen des Gesetzentwurfes 36
3. Ergebnis und Bewertung 37
II. Auswirkungen der Nichtregelung des Handelsagenten im ADHGB 38
1. Umsetzung des ADHGB in österreichisches Landesrecht 39
2. Reichweite der Art. 47, 49 ADHGB in den übrigen Mitgliedstaaten 40
a) Vertrauensschutzwirkung der Art. 47, 49 ADHGB 41
b) Kreis der Handlungsbevollmächtigten nach Art. 47, 49 ADHGB 42
III. Resümee 44
C. Der Handelsagent zwischen ADHGB und HGB 47
I. Abgrenzung gegenüber anderen kaufmännischen Hilfspersonen 49
II. Qualifikation des Innenverhältnisses 50
1. Mandat 50
2. Werkverdingung 52
3. Dienstmiete 54
4. Vertrag sui generis 55
III. Bestehende Handelsgebräuche 56
IV. Gerichtlich entwickelte Rechtsgrundsätze 58
V. Resümee 61
D. Der Handlungsagent im HGB vom 10. Mai 1897 62
I. Gang des Gesetzgebungsverfahrens zum HGB 63
1. Entwurf eines Handelsgesetzbuchs für das Deutsche Reich von 1895 64
2. Entwurf eines Handelsgesetzbuchs mit Ausschluß des Seehandelsrechts. Aufgestellt im Reichs-Justizamt 1896 67
3. Handelsgesetzbuch mit Ausschluss des Seehandelsrechts nebst Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch vom 10. Mai 1897 70
II. Resümee 75
E. Der Handlungsagent zu Beginn des 20. Jahrhunderts 77
I. Beginn der Verbandsorganisation der Handlungsagenten 77
II. Genese des Provisionsvertreters 80
III. Verbands- und gesetzgeberseitige Reaktionen auf den Provisionsvertreter 86
1. Maßnahmen des CDH sowie der Fachgruppe Handelsvertreter und -makler 86
2. Maßnahmen des Gesetzgebers 88
a) Befreiung geringverdienender Handlungsagenten von der Umsatzsteuer 89
b) Einführung des Instituts der „arbeitnehmerähnlichen Person“ 89
aa) Widerstand des CDH gegen die arbeitsgerichtliche Zuständigkeit 91
bb) RAG-Rechtsprechung zum arbeitnehmerähnlichen Handlungsagenten 93
c) Einbeziehung von Provisionsvertretern in § 59 HGB von 1897 95
IV. Resümee 97
F. Der Einfirmenvertreter im Entwurf eines Handelsvertretergesetzes der Akademie für Deutsches Recht von 1940 99
I. Rechtliche Rahmenbedingungen und einschlägige Vorarbeiten 100
1. Österreichisches Handelsagentengesetz vom 24. Juni 1921 100
a) Inhaltliche Unterschiede gegenüber den Regelungen im HGB von 1897 101
b) Weitergeltung trotz grundsätzlicher Einführung des HGB von 1897 103
2. Reformentwürfe des CDH sowie der Fachgruppe Handelsvertreter und Handelsmakler 104
II. Verlauf der Sitzungen des Unterausschusses 108
1. Vorschlag zur Gleichbehandlung von Einfirmen- und Privatvertretern 110
2. Sonderregelungen für nicht in das Handelsregister eingetragene Einfirmen- und sonstige Handelsvertreter 111
III. Resümee 113
G. Der Handelsvertreter während der Besatzungs- und Nachkriegszeit 116
I. Fortgeltung der deutschen Rechtsordnung 117
II. Rechtslage der Handelsvertreter bei Kriegsende 118
1. Zugangsbeschränkung zum Handelsvertretergewerbe 118
2. Position der „Fachgruppe Handelsvertreter und Handelsmakler“ 120
III. Umgang der Besatzungsmächte mit der vorgefundenen Rechtslage 122
1. Sowjetische Besatzungszone/DDR 122
2. Westliche Besatzungszonen/BRD 126
IV. Resümee 131
H. Der Einfirmenvertreter nach der HGB-Novelle vom 6. Aug. 1953 133
I. Vorgelagerte in- und ausländische Gesetzesinitiativen 134
1. Schweizer Bundesgesetz über den Agenturvertrag vom 4. Feb. 1949 134
2. Entwurf eines Handelsvertretergesetzes der CDH vom Dez. 1949 138
II. Gang des Gesetzgebungsverfahrens 140
1. Ergebnisse des Sachverständigenausschusses zum Einfirmenvertreter 141
a) Gleichbehandlung von Einfirmen- und Mehrfachvertretern 142
b) Gleichstellung von Einfirmenvertretern mit Handlungsgehilfen 143
c) Behandlung des minderkaufmännischen Einfirmenvertreters als arbeitnehmerähnliche Person 144
2. Gesetz über die Festsetzung von Mindestarbeitsbedingungen vom 11. Jan. 1952 (MiArbG) 146
III. Resümee 149
I. Der Einfirmenvertreter als arbeitnehmerähnliche Person 151
I. Gerichtsbarkeit 152
1. Einfirmenvertreter kraft Vertrags bzw. kraft Weisung 153
2. Arbeitsgerichtliche Zuständigkeit 154
3. Ergebnis und Bewertung 156
II. Anwendung materiellen Individualarbeitsrechts 156
1. Richterliche Rechtsfortbildung 157
2. Fehlen planwidriger Gesetzeslücke 159
3. Ergebnis und Bewertung 161
III. Anwendung kollektiven Arbeitsrechts 162
1. Entstehung und Motive des § 12a TVG 162
2. Verfassungskonformität von § 12a Abs. 4 TVG 165
IV. Resümee 170
J. Der Einfirmenvertreter als Scheinselbständiger 171
I. Initiativen zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit 1996–1998 173
1. Gesetzentwürfe zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit und Antrag zur Handlungsaufforderung an die Bundesregierung 173
2. Rückwirkung der Gesetzentwürfe auf den Einfirmenvertreter 175
3. Überarbeitung der Gesetzentwürfe 176
4. Stellungnahme der Bundesregierung und Entscheidung des Bundestages 178
II. Gesetze zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit 1998–2002 180
1. Gesetz zu Korrekturen in der Sozialversicherung und zur Sicherung der Arbeitnehmerrechte vom 19. Dez. 1998 180
a) Sozial- und verfassungsrechtliche Kritik am „Korrekturgesetz“ 183
b) Reaktionen der Opposition 186
c) Reaktionen der Bundesregierung 189
2. Gesetz zur Förderung der Selbständigkeit vom 20. Dez. 1999 und Zweites Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 23. Dez. 2002 191
III. Resümee 193
Fazit 196
I. Zusammenfassung 196
II. Ausblick 202
1. Reichweite der arbeitsgerichtlichen Klagebefugnis von Handelsvertretern nach Art. 3 HVG bzw. § 5 Abs. 3 ArbGG 203
2. Nachträglich eingetretene Rechtswidrigkeit von § 5 Abs. 3 ArbGG 208
Materialien 213
Quellen- und Literaturverzeichnis 222
Stichwortverzeichnis 244