»Von der Geschichte zur Natur« – Die Politische Hermeneutik von Leo Strauss
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»Von der Geschichte zur Natur« – Die Politische Hermeneutik von Leo Strauss
Philosophische Schriften, Vol. 81
(2013)
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Ulrike Weichert studierte Chemie und Medienwissenschaften in Berlin. Begleitend arbeitete sie im Forschungs- und Entwicklungsbereich eines Konsumgüterherstellers, als Online-Redaktionsleiterin und im Deutschen Bundestag. Von 2008–2011 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster tätig und erhielt von letzterer ein Stipendium zum Abschluss ihrer Dissertation. Neben diversen Aufsätzen in Fachzeitschriften und Sammelbänden veröffentlichte sie zuletzt zusammen mit C. Hengstermann das erste deutschsprachige Werk über die englische Philosophin Anne Conway (2012).Abstract
Das Gesamtwerk des Politischen Philosophen Leo Strauss (1899-1973) durchzieht die immerwährende Grundspannung des »theologisch-politischen Problems«. Aus diesem leitet er die Notwendigkeit einer rhetorischen Strategie ab, die im Medium Schrift zwischen einer exoterischen Oberfläche und einem esoterischen Kern unterscheidet. Diese »Kunst des Zwischen-den-Zeilen-Schreibens« stellt die Hermeneutik vor die schwierigsten Probleme.Mit Strauss' hermeneutischer Methode, die keine Methode sein möchte, mit ihren grundlegenden Prämissen sowie mit den aus ihr resultierenden Problemen und Konstellationen befasst sich das Werk von Ulrike Weichert. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, inwiefern die hermeneutische Herangehensweise von Leo Strauss politisch ist. Dass das politische Element dabei keinesfalls durch eine interessierte Instrumentalisierung von Philosophie und Politik motiviert ist, aber auch nicht allein in der notwendigen Rhetorisierung der Philosophie aus politischen Gründen liegt, wird in dieser Interpretation von Strauss' Œuvre gezeigt: es erweist sich als sowohl inhaltlich als auch formal »politisch«. Ebenso wird die Frage nach einer ›hermeneutischen Politik‹ aufgegriffen - als einer (un)möglichen Verbindung zwischen philosophischen Texten und politischer Praxis.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
A. Einleitung: Politische Hermeneutik als Ausweg aus der „entzauberten Welt“ | 11 | ||
B. „Die dialogische Stadt“ | 35 | ||
I. Das „theologisch-politische Problem“ | 35 | ||
1. „Die Krise des Westens“ | 36 | ||
2. „Athen“ und „Jerusalem“ | 45 | ||
3. Philosophie und Gesetz | 56 | ||
4. Strauss’ Rehabilitierung des Vorurteils als proteron pros hemas | 63 | ||
II. Das Politische | 69 | ||
1. Carl Schmitts Der Begriff des Politischen | 70 | ||
2. Die Position des Politischen | 78 | ||
3. Philosophische Politik der Freundschaft | 84 | ||
III. Politische Philosophie | 100 | ||
1. Das Problem des Sokrates | 100 | ||
2. Das Politische als Gegenstand und Modus der Philosophie | 105 | ||
IV. Politische Rhetorik | 126 | ||
1. Platons antirhetorische Rhetorik | 126 | ||
2. Strauss’ platonische Politische Rhetorik | 137 | ||
3. Platonische Politische Rhetorik und „Liberal Education“ | 145 | ||
a) Der Philosoph und der „Gentleman“ | 146 | ||
b) Der „Gentleman“ und Nietzsches „vornehmer Mensch“ | 158 | ||
c) Kalokagathia und das Problem mit Alkibiades | 166 | ||
V. Schriftlichkeit und Philosophie | 173 | ||
1. Schriftlichkeit und die „kunstmäßige“ Rede | 174 | ||
2. Das Platonbild von Friedrich Schleiermacher | 187 | ||
3. Das „hermeneutische Paradigma“ der „Tübinger Schule“ | 193 | ||
4. Die textimmanente Esoterik von Leo Strauss | 205 | ||
5. Zur Notwendigkeit der Verschriftlichung von Philosophie | 210 | ||
VI. Politische Philosophie und die „Kunst des Lesens“ | 218 | ||
1. Zur „Intention des philosophischen Autors“ | 218 | ||
2. Das Gespräch „verwandter Naturen“ | 238 | ||
3. Die Aktivität des Lesens | 249 | ||
C. „Von der Geschichte zur Natur“ | 258 | ||
I. Historisches Verstehen | 258 | ||
1. Historismuskritik und historisches Verstehen | 258 | ||
2. Quentin Skinners kontextualistische Kritik am „historischen Verstehen“ der philosophischen Intention | 273 | ||
II. Gadamers unvollkommener „Vorgriff auf Vollkommenheit“ | 281 | ||
III. Hermeneutische Politik | 295 | ||
1. Alexandre Kojèves hermeneutische Politik | 298 | ||
2. Naturrecht oder Geschichte | 310 | ||
IV. Theologische Politische Hermeneutik | 328 | ||
1. Origenes’ theologisch-politische Hermeneutik | 331 | ||
2. Strauss’ Interpretation des ersten Buches Genesis | 336 | ||
3. Carl Schmitts politisch-theologische Geschichtsdeutung | 342 | ||
Literaturverzeichnis | 356 | ||
Namensregister | 374 |