Ausbau der Kinderbetreuung als soziale Investition? Ein Vergleich der Policies und politischen Debatten in Deutschland und England
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Ausbau der Kinderbetreuung als soziale Investition? Ein Vergleich der Policies und politischen Debatten in Deutschland und England
Sozialer Fortschritt, Vol. 59 (2010), Iss. 4 : pp. 96–103
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1Rüling, Anneli, Pappelallee 43, 10437 Berlin.
Cited By
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Innerbetriebliche Aushandlungen der Reorganisation sozialer Dienstleistungsarbeit
Kerber-Clasen, Stefan
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Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsstaat im Wandel
Soziale Investitionen als Strategie im deutschen Wohlfahrtsstaat
Schönert, Carolin | Freise, Matthias2019
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Abstract
England und Deutschland zählten bislang beim Ausbau frühkindlicher Betreuung und Bildung zu den europäischen Nachzüglern. Allerdings ist seit der Jahrtausendwende eine parallele Dynamik zu beobachten. Mit neuen Gesetzen übernahmen die Regierungen beider Länder 2004 / 2005 erstmalig die Verantwortung für die Einrichtung einer “ausreichenden“ Betreuungsinfrastruktur für unter Dreijährige. Im gleichen Zeitraum propagierten auch internationale Organisationen wie die OECD und die EU zunehmend den Ausbau der Infrastruktur und Bildungsangebote für unter Dreijährige. Diese gestiegene Bedeutung beruht auf dem Verständnis frühkindlicher Bildung als “soziale Investition“ im Rahmen eines aktivierenden Sozialstaats. Der vorliegende Beitrag fragt, ob diese beiden Entwicklungen im Verhältnis stehen. Die Analyse der politischen Diskurse in beiden Ländern zeigt, dass ökonomische Begründungen für den Betreuungsbau herangezogen wurden. Zugleich wird dargelegt, dass die Kinderbetreuungspolitik verschiedene Ziele verfolgt und auf den jeweiligen nationalen Traditionen gründet.
While Germany in England have been considered as laggards regarding the expansion of childcare and early children's services, we can see a parallel development in this field: From 2004 / 2005 the government took up responsibility for the establishment of sufficient childcare for children below the age of three and this development has been continued. In the same time, international organisations such as the OECD and the European Union have called for an expansion of early childhood education and care which they increasingly understand in the frame of social policy as “investment in people”. This article asks whether these parallel developments are connected, and if the expansion of childcare in Germany and England can be seen as a case of policy diffusion. The analysis shows that in both countries, the expansion of childcare and early years services was justified using economic rationale. However, in both countries the child care policies follow different aims and can be considered as continuing national traditions.