Vernetzung von Berufsbetreuern in der Pflege. Eine qualitative Analyse am Beispiel der Beziehung zu Pflegeheimen

Abstract

Explorativ zeigt dieser Beitrag mit Hilfe von qualitativen, problemzentrierten Interviews mit Berufsbetreuern, wie diese Netzwerke mit anderen Akteuren in der Praxis gestalten und welche möglichen Spannungen existieren. Theoretischer Ausgangspunkt ist die Prinzipal-Agent-Theorie. Der Beitrag zeigt, dass die Arbeit von Berufsbetreuern zu einer Verbesserung der Versorgung von Pflegebedürftigen beiträgt, indem kooperativ und problemorientierte Netzwerke geknüpft und genutzt werden, die eine Entschärfung der Prinzipal-Agenten Beziehungen ermöglichen. Darüber hinaus nehmen Berufsbetreuer auch eine starke Kontrollfunktion insbesondere gegenüber den Pflegeheimen wahr. Diese qualitätssichernden Reaktionsweisen entsprechen der Unterscheidung von “Widerspruch“ und “Abwanderung“ bei Hirschman (1974).

Networking of Professional Guardians in the Care Sector. A Qualitative Study Concerning the Relationship with Nursing Homes

This article presents the results of qualitative, problem-centered interviews with professional guardians in North Rhine-Westphalia. The networking of the legal representatives is the centre of attention. Our aim is to give a first impression of the networking of this occupational group, using the relationship with nursing homes as an example. Against the background of principal-agent theory, the paper shows that professional guardians contribute to an improvement of the situation of those in need of care through cooperative networks, but also have a strong control function. In particular, conflictual principal-agent relationships are mitigated by professional guardians using dominantly “voice”, but also “exit” (Hirschman 1974).