Fairer Leistungsausgleich zwischen Familien und Kinderlosen – Grundlage einer geburtenorientierten Familienpolitik
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Fairer Leistungsausgleich zwischen Familien und Kinderlosen – Grundlage einer geburtenorientierten Familienpolitik
Sozialer Fortschritt, Vol. 58 (2009), Iss. 12 : pp. 267–273
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1Vonach, Herbert, Freiheitlicher Familienverband Österreich, Blindengasse 6, 1080 Wien, Österreich.
Abstract
In der vorliegenden Arbeit wird die Umverteilungswirkung untersucht, die einerseits von dem umlagefinanzierten österreichischen Pensionssystem und andererseits von den staatlichen Familienleistungen und dem steuerfinanzierten Bildungssystem ausgehen. Es wird gezeigt, dass es in diesem Gesamtsystem nur zu einem sehr mangelhaften Leistungsausgleich zwischen Kinderlosen und kinderreichen (3 oder mehr) Familien kommt. Trotz aller Familienleistungen findet derzeit in Österreich ein jährlicher Transfer von etwa 3 Mrd. € von den Familien mit 3 und mehr Kindern zu den Kinderlosen statt. Dieser Betrag entspricht etwa einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder 17 bzw. 12% der jährlichen Lohnsumme der beiden Gruppen. In einem zweiten Abschnitt werden die Auswirkungen dieser massiven Umverteilung diskutiert, sowohl im Hinblick auf die Einkommenssituation von Familien und Kinderlosen als auch im Hinblick auf den Einfluss auf die Fertilität. In einem letzten Abschnitt werden mögliche Maßnahmen zum Abbau der beschriebenen Transfers und damit zur Erzielung eines fairen Leistungsausgleichs vorgeschlagen.
This article investigates the transfers between childless persons and families with different numbers of children caused by both the Austrian pay-as-you-go old-age pension system and the Austrian system of family benefits and cost-free education. It is shown that these systems produce a massive imbalance of transfers between childless persons and families with three or more children. In spite of all the benefits paid to families, there is at present an annual net transfer of about € 3 bn. from those families with three or more children to the childless persons in Austria. This amounts to about 1% of Austria's gross national product or 17% and 12%, respectively, of the total income of the two groups of the population. In the second section, the consequences of this imbalance both with respect to the financial situation of families and childless persons and with respect to fertility are discussed. In a final section, different measures for obtaining a fair balance of transfers are proposed and assessed.