Menu Expand

Kerngehaltsschutz durch den UN-Menschenrechtsausschuss und den EGMR: Vom Wert kategorialer Argumentationsformen

Cite JOURNAL ARTICLE

Style

von Bernstorff, J. Kerngehaltsschutz durch den UN-Menschenrechtsausschuss und den EGMR: Vom Wert kategorialer Argumentationsformen. Der Staat, 50(2), 165-190. https://doi.org/10.3790/staa.50.2.165
von Bernstorff, Jochen "Kerngehaltsschutz durch den UN-Menschenrechtsausschuss und den EGMR: Vom Wert kategorialer Argumentationsformen" Der Staat 50.2, , 165-190. https://doi.org/10.3790/staa.50.2.165
von Bernstorff, Jochen: Kerngehaltsschutz durch den UN-Menschenrechtsausschuss und den EGMR: Vom Wert kategorialer Argumentationsformen, in: Der Staat, vol. 50, iss. 2, 165-190, [online] https://doi.org/10.3790/staa.50.2.165

Format

Kerngehaltsschutz durch den UN-Menschenrechtsausschuss und den EGMR: Vom Wert kategorialer Argumentationsformen

von Bernstorff, Jochen

Der Staat, Vol. 50 (2011), Iss. 2 : pp. 165–190

7 Citations (CrossRef)

Additional Information

Article Details

Pricing

Author Details

1Dr. Jochen von Bernstorff, LL.M., Eberhard Karls Universität Tübingen, Juristische Fakultät, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen.

Cited By

  1. Die Margin of Appreciation

    Kapitel 5: Schlussbetrachtungen

    Asche, Josephine

    2018

    https://doi.org/10.1007/978-3-662-54866-0_5 [Citations: 0]
  2. Proportionality and Judicial Activism

    Introduction

    2017

    https://doi.org/10.1017/9781316823330.001 [Citations: 0]
  3. Die Margin of Appreciation

    Kapitel 3: Diskursstand: Die dogmatische Verschränkung von margin of appreciation und Verhältnismäßigkeit und die Bemessung staatlicher Beurteilungsspielräume

    Asche, Josephine

    2018

    https://doi.org/10.1007/978-3-662-54866-0_3 [Citations: 0]
  4. The Concept of Essence of Fundamental Rights in the EU Legal Order: Peeling the Onion to its Core

    Brkan, Maja

    European Constitutional Law Review, Vol. 14 (2018), Iss. 2 P.332

    https://doi.org/10.1017/S1574019618000159 [Citations: 9]
  5. How to Compare the Length of Lines to the Weight of Stones: Balancing and the Resolution of Value Conflicts in Constitutional Law

    Petersen, Niels

    German Law Journal, Vol. 14 (2013), Iss. 8 P.1387

    https://doi.org/10.1017/S2071832200002315 [Citations: 11]
  6. The Equator Principles on Sustainable Finance Assessed from a Critical Development and Third World Perspective

    Riegner, Michael

    Transnational Legal Theory, Vol. 5 (2014), Iss. 3 P.489

    https://doi.org/10.5235/20414005.5.3.489 [Citations: 2]
  7. Die Margin of Appreciation

    Kapitel 4: Monokausale richterliche Zurückhaltung: Eine neue margin-Dogmatik

    Asche, Josephine

    2018

    https://doi.org/10.1007/978-3-662-54866-0_4 [Citations: 0]

Abstract

Der Artikel vergleicht die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) mit der Spruchpraxis des UN-Menschenrechtsausschusses im Bereich intensiver Menschenrechtseingriffe. Dabei wird methodologisch zwischen abwägungsorientierten gerichtlichen Argumentationsformen einerseits und kategorialen (d.h. abwägungsfernen) Argumentationsformen andererseits unterschieden. Der EGMR neigt in seiner Entscheidungspraxis zur Verwendung von stark abwägungsorientierten Argumentationsformen, deren extremste Form die sog. ad hoc-Abwägung darstellt. Es gelingt dem EGMR deswegen in vielen Bereichen der Konvention nicht, eine vorhersehbare Rechtsprechung zu intensiven Menschenrechtseingriffen aufzubauen. Der UN-Menschenrechtsausschuss dagegen neigt in seiner Entscheidungspraxis zu kategorialen Argumentationsformen. Eine ad hoc-Abwägung findet nur sehr selten statt. Stattdessen bezieht sich der Ausschuss auf Kerngehalte (“essence“) bestimmter Rechte oder löst die Fälle auf der Stufe der Geeignetheits- bzw. der Erforderlichkeitsprüfung, bei der er unter einzelnen Rechten zudem auf spezifische Eingriffsschwellen zurückgreift. Seine Spruchpraxis weist damit nicht nur einen höheren Grad an Vorhersehbarkeit auf, sondern trägt auch dem anti-utilitaristischen telos von Menschenrechtsnormen besser Rechnung. Insgesamt – so die im letzten Teil des Artikels begründete These – ist eine kategoriale Entscheidungskultur langfristig sehr viel besser geeignet, die zentralen Funktionen des völkerrechtlichen Menschenrechtsschutzes zu erfüllen.