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Schulz-Nieswandt, F. Das inkludiernde De-Institutionalisierungsgebot im Lichte der Dramatik stationärer Pflege unter Corona-Bedingungen. Sozialer Fortschritt, 70(10-11), 603-613. https://doi.org/10.3790/sfo.70.10-11.603
Schulz-Nieswandt, Frank "Das inkludiernde De-Institutionalisierungsgebot im Lichte der Dramatik stationärer Pflege unter Corona-Bedingungen" Sozialer Fortschritt 70.10-11, , 603-613. https://doi.org/10.3790/sfo.70.10-11.603
Schulz-Nieswandt, Frank: Das inkludiernde De-Institutionalisierungsgebot im Lichte der Dramatik stationärer Pflege unter Corona-Bedingungen, in: Sozialer Fortschritt, vol. 70, iss. 10-11, 603-613, [online] https://doi.org/10.3790/sfo.70.10-11.603

Format

Das inkludiernde De-Institutionalisierungsgebot im Lichte der Dramatik stationärer Pflege unter Corona-Bedingungen

Schulz-Nieswandt, Frank

Sozialer Fortschritt, Vol. 70 (2021), Iss. 10-11 : pp. 603–613

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Schulz-Nieswandt, Prof. Dr. Frank, Universität zu Köln, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Cited By

  1. Was ist sozialer Fortschritt und wann ist eine soziale Innovation innovativ? Ein Weg der Antwortfindung aus der Perspektive Kritischer Theorie

    Schulz-Nieswandt, Frank

    Sozialer Fortschritt, Vol. 73 (2024), Iss. 1 P.73

    https://doi.org/10.3790/sfo.73.1.73 [Citations: 0]

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Abstract

Zusammenfassung

Die Corona-Pandemie hat die Lebensqualität der Menschen in den Heimen als Einrichtungen der Langzeitpflege signifikant negativ geprägt. In der Dichte des stationären Settings wurden im Lichte eines „satt, sauber, trocken und still“-Dispositivs die ohnehin problematischen Strukturen der Entnormalisierung durch hospitalisierende Institutionalisierung eskalierend verstärkt. Selbstbestimmung und Teilhabe als Grundrechte im menschenrechtskonventionellen Sinne wurden pauschal ohne Risiko-bezogene Güterabwägungen zugunsten einer „Kasernierung“ zum Zwecke der Sicherung des „nackten Lebens“ dethematisiert. Die im Sektor ohnehin als Spuren struktureller Gewalt angelegten Mechanismen sozialer Ausgrenzung wurden im Krisenmanagement akzeleriert. Als Lehre aus diesen sozialen Praktiken muss über die Zukunft stationärer Settings radikal kritisch nachgedacht werden. Die Alternative ist eine Empowerment-orientierte investive Sozialpolitik als sozialraumorientierte Differenzierung der Wohnformen und ihren Care-Settings.

Abstract: Normative Challenge of Including De-institutionalization of Long-term Nursing Under Conditions of the Corona Crisis

The Corona pandemic is connected with a significant impact on the escalating reduction of the quality of life of old age in the settings of long-term nursing care. The heritage of given tradition of institutionalization as a culture of social exclusion as accelerating pathway towards a dispositive grammar of a regime of risk security and hygienic cleanliness of “naked life” in a limited activating atmosphere of “remain silent” dominating the valued of autonomy and inclusive participation as dimensions of dignity of human personhood. Social exclusion is a mode of performativity of structural violence. The critical result of the societal reflection about this social mechanism is to think about the alternative perspective of social investment in caring community-building as spatial social network supporting normal forms of living outside the institutions but within an inclusive normal social world of moral economy of social capital formation.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Frank Schulz-Nieswandt: Das inkludiernde De-Institutionalisierungsgebot im Lichte der Dramatik stationärer Pflege unter Corona-Bedingungen 603
Zusammenfassung 603
Abstract: Normative Challenge of Including De-institutionalization of Long-term Nursing Under Conditions of the Corona Crisis 603
1. Einleitung 604
2. Die „Corona-Gesellschaft“ im Lichte verfassungsrechtlicher Erwägungen vor dem Hintergrund einer wohlfahrtstheoretischen Figurationssoziologie 605
3. Die These: Von der Sonderwohnwelt zur panoptischen Kasernierung 607
4. Bausteine und Schritte einer konkreten Utopie humangerechter Alternspolitik 608
5. Fazit 610
Literatur 611