Hugo Preuß als Vordenker einer Verfassungstheorie des Pluralismus
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Hugo Preuß als Vordenker einer Verfassungstheorie des Pluralismus
Der Staat, Vol. 50 (2011), Iss. 2 : pp. 251–267
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1Professor Dr. Andreas Voßkuhle, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie, Abteilung 1 (Staatswissenschaft), Platz der alten Synagoge 1, 79098 Freiburg im Breisgau.
Cited By
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Hans Kelsen und die offene Gesellschaft
Die „Rückkehr“ Kelsens Zur deutschsprachigen Forschung (2005–2015)
van Ooyen, Robert Chr.
2017
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17307-4_17 [Citations: 1]
Abstract
Hugo Preuß hat wie kaum ein anderer die Perspektiven des Rechts über die Grenzen der Einzeldisziplinen hinweg geöffnet. Stets trat er für ein Rechtsdenken ein, das seine Begriffe auch an der sozialen und politischen Wirklichkeit ausrichtet. Als Hauptverantwortlicher für die Weimarer Reichsverfassung konnte er zudem deren staatsorganisatorischen Teil deutlich durch sein Staats- und Politikverständnis prägen. Hugo Preuß' Denken und Handeln baut dabei auf einem innovativen Verständnis der Verfassung als Ordnung einer pluralistischen Gesellschaft auf. Der Beitrag zeichnet nach, wie sich Preuß' Verfassungstheorie des Pluralismus in der Weimarer Reichsverfassung verwirklichte, insbesondere in den Regelungen zur kommunalen Selbstverwaltung und zum Parteienpluralismus in der parlamentarischen Demokratie. Die (Wieder-)Entdeckung des Pluralismus in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg etwa durch Ernst Fraenkel baute auf diesem Fundament auf. Auch heute, über 150 Jahre nach Preuß' Geburt, bleibt eine pluralistische Verfassungskultur in seiner Tradition mit ihrem Vertrauen in die Selbstorganisation der Gesellschaft trotz aller damit verbundenen Probleme auf Dauer wohl die einzige Alternative zu einem totalitären Staat.