“Aktives Altern“ – Voraussetzungen und Widersprüche

Abstract

Zu den Chancen des demografischen Wandels gehört, dass für immer mehr Menschen ein Lebensentwurf des “aktiven Alterns“ als erstrebenswert und möglich gilt. Die damit verbundenen Vorstellungen werden auch immer mehr zu einem Leitbild für ein gutes Leben im höheren Alter. Ein solcher Lebensentwurf ist jedoch an vielfältige Voraussetzungen gebunden. Durch eine Studie in einer Stichprobe von rund 10.000 Personen der Altersgruppen 55+ konnten Indikatoren erhoben werden, mit denen sich die Verbreitung eines Lebensentwurfs des aktiven Alterns bei älteren Menschen beschreiben lässt. Erhoben wurden auch Indikatoren für die Voraussetzungen von aktivem Altern: strukturelle Ressourcen, Gesundheit und Fitness, Vorhandensein aktivierender Angebote und Sicherheitseinschätzungen. In einem Modell kann gezeigt werden, dass durch das Lebensalter und diese Bedingungen mehr als 80 % der Varianz für aktives Altern erklärt werden kann. Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass aktives Altern ein sozial verteiltes Positionsgut ist.

“Active Ageing” – Preconditions and contradictions

It belongs to the chances of demographic change that a life script of “active ageing” is considered as desirable and possible. This idea becomes more and more a model for a good life in higher age groups. But such a life script is bound to many preconditions. In a sample of about 10.000 persons of the age groups 55+ indicators could be collected which allow an estimation of the distribution of the life script active ageing. As well collected have been indicators for preconditions of active ageing: structural resources, health and fitness, existence of activating offers and estimations of security. By a model can be demonstrated that more than 80 % of variance for active ageing can be explained by age and these conditions. The results make clear that active ageing is a socially distributed positional good.

JEL-Klassifizierung: I30, I31, I38, J10, J11, J14, J26