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Dröge, H. (2008). Haftung für Gremienentscheidungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52866-0
Dröge, Henner. Haftung für Gremienentscheidungen. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52866-0
Dröge, H (2008): Haftung für Gremienentscheidungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52866-0

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Haftung für Gremienentscheidungen

Dröge, Henner

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 20

(2008)

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Abstract

Der Autor untersucht Grund und Grenzen der Haftung von Gremiumsmitgliedern für die schädigenden Folgen pflichtwidriger Entscheidungen. Dabei wird ein allen Gremienentscheidungen zugrunde liegendes Haftungskonzept vorgestellt. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden die jeweiligen Haftungsnormen, deren Zusammenschau zum Nachweis einer einheitlichen Normstruktur führt. Aus der dabei aufgezeigten axiomatischen Festlegung auf das Verschuldensprinzip folgt, dass sich aus der Nichterfüllung der Gremiumspflichten nicht automatisch eine schuldhafte Pflichtverletzung der Gremiumsmitglieder ableiten lässt. Sodann werden die sich daraus ergebenden Probleme der Verknüpfung von Gremiumspflicht und Individualpflichten der Gremiumsmitglieder im Einzelnen untersucht.

Der Verfasser differenziert insbesondere nach den einzelnen Phasen des Beschlussverfahrens und zeigt auf, dass sowohl vor als auch nach der eigentlichen Abstimmung kausale Pflichtverletzungen durch die Gremiumsmitglieder möglich sind. Einen Schwerpunkt der Untersuchung bildet das Verhalten bei Stimmabgabe im Beschlussverfahren unter Anwendung eines aus dem verkehrskreisbezogenen Fahrlässigkeitsbegriff entwickelten "ressortspezifischen" Sorgfaltsmaßstabes, der zu unterschiedlicher Haftung trotz identischem Abstimmungsverhalten führen kann. Schließlich ist der geheimen Abstimmung ein eigener Teil gewidmet, da hier das Spannungsverhältnis zwischen kollektiver Entscheidungsfindung und individueller Verantwortung besonders hervortritt: In diesem Teil wird aufgezeigt, dass eine Lösung über Beweislastnormen nicht zu einer gerechten Risikoverteilung führt, sondern stattdessen in der Regel dem Träger des Gremiums aus Wertungsgründen das Haftungsrisiko zugewiesen werden sollte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 3
Inhaltsverzeichnis 5
Einleitung 11
Teil 1: Grundlagen und Terminologie 13
A. Gremium und Träger des Gremiums – Organ und Träger des Organs 13
I. Gremium und Organ 13
II. Träger des Gremiums und Träger des Organs 16
B. Die Gremienentscheidung 17
I. Gremienentscheidung und Beschluss 18
II. Zurechnung des Beschlusses 20
C. Haftung 22
Teil 2: Grundstruktur der Haftungsnormen 24
A. Haftung gegenüber dem Träger des Gremiums 24
I. Darstellung und Analyse der Haftungsnormen 25
1. Darstellung 25
2. Analyse 29
II. Anspruchsvoraussetzungen 30
1. Handlung 30
2. Pflichtverletzung 31
a) Individual- und Kollektivpflichten 31
aa) Reine Kausalhaftung oder Verschuldenshaftung? 33
bb) Verknüpfung von Kollektiv- und Individualpflichten 35
b) Besonderheiten 38
aa) Verknüpfung von Kollektiv- und Individualpflichten in Basisorganen 38
bb) Unternehmerischer Ermessensspielraum 42
(1) § 93 Abs. 1 S. 2 AktG 43
(2) Anwendbarkeit auf Grundgremien 46
(3) Individualpflicht der Gremiumsmitg 47
cc) Verhältnis von Anstellungsvertrag und Organstellung 48
c) Geschäftsverteilung 48
aa) AG, GmbH, eG, VVaG, EWIV, Verein, Stiftung 49
bb) Personengesellschaften und schuldrechtliche Gremien 55
cc) Öffentlich-rechtliche Gremien 57
dd) Basisorgane 59
ee) Zwischener 59
3. Vertretenmüssen 60
a) Sorgfaltsmaßstab in Leitungs-, Aufsichts- und Beratungsgremien 60
b) Sorgfaltsmaßstab in Basisorganen 61
aa) Haftung für Stimmrechtsausübung in der AG 61
(1) Diskussion vor Inkrafttreten des UMAG 61
(2) Auswirkungen des UMAG 64
bb) Zwischenergebnis 66
c) Zurechnung fremden Verschuldens 66
aa) Zurechnung der übrigen Gremiumsmitglieder 66
bb) Zurechnung nachgeordneter Mitarbeiter 68
cc) Zurechnung Dritter 68
(1) Übertragung der Kompetenzen 68
(2) Ausübung der Kompetenzen 72
dd) Zwischenergebnis 73
4. Kausaler Schaden 73
a) Grundsätzliches 73
b) Besonderheiten in privatrechtlichen Basisorganen 73
5. Rechtsfolge 74
a) Grundsätzliches 74
b) Besonderheiten in privatrechtlichen Basisorganen 75
III. Zwischenergebnis 78
B. Haftung gegenüber Dritten 79
I. Privatrechtliche Gremien 79
1. §§ 823 ff. BGB 79
a) Verstoß gegen Verhaltenspflicht 80
aa) Individual- und Kollektivpflichten 80
bb) Geschäftsverteilung 81
b) Vertretenmüssen 82
aa) Sorgfaltsmaßstab 82
bb) Zurechnung fremden Verschuldens 82
c) kausaler Schaden 82
d) Rechtsfolge 82
2. Existenzvernichtungshaftung 83
3. §§ 93 Abs. 5 AktG, 34 Abs. 5 GenG, 34 S. 1 VAG i.V.m. 93 Abs. 5 AktG 84
II. Öffentlich-rechtliche Gremien 85
1. § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG 85
2. § 839 BGB 86
III. Zwischenergebnis 87
C. Zwischenergebnis 88
Teil 3: Spezielle Probleme der Gremienentscheidung 90
A. Beschluss und Haftung 90
I. Pflichtwidriger Beschluss als Aufgreifkriterium 90
II. Pflichtgemäßer Beschluss als Ausschlusskriterium? 90
B. Pflichtwidrige Stimmabgabe als Pflichtverletzung 92
I. Zustimmungsprinzip 93
II. Einstimmigkeitsprinzip 93
III. Mehrheitsprinzip 95
1. Einfache Mehrheit 95
2. Qualifizierte Mehrheit 95
IV. Sonderfälle 96
1. Veto-Recht 96
2. Recht zum Stichentscheid 97
3. Ungültige Stimmabgabe 97
4. Abwesenheit vom Beschlussverfahren 97
C. Vor- und nachgelagerte Handlungspflichten 98
I. Übernahme der Mitgliedschaft im Gremium 98
II. Vorbereitung der Beschlussfassung 99
III. Antragstellung 99
IV. Beratung 101
V. Abwendungspflichten 101
D. Kausalität von Individualpflichtverletzung und Beschluss 102
I. Kausalität der Individualpflichtverletzung 102
1. Den Beschluss tragende Einzelstimmen 102
2. Ungültige Stimmen und Abwesenheit 104
3. Vor- und nachgelagerte Handlungspflichten 106
a) Übernahmepflichtverletzung 106
b) Vorbereitungspflichtverletzung 106
c) Pflichtverletzung bei der Antragstellung 107
d) Beratungspflichtverletzung 108
e) Abwendungspflichtverletzung 108
II. Kausalität des Beschlusses 109
E. Verschulden des jeweiligen Gremiumsmitgliedes 110
I. § 276 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 BGB 111
1. Vorsatz 111
2. Fahrlässigkeit 111
a) Merkmale der Fahrlässigkeit 111
b) Äußere und innere Sorgfalt 112
c) Irrtum 112
d) Personale Sorgfalt 112
aa) Sonderfähigkeiten 113
bb) Verkehrskreis und vertragliche Verein 113
cc) Bildung des Verkehrskreises 116
e) Zwischenergebnis 117
3. Verhältnis von Pflicht und Sorgfalt bei verhaltensbezogenen Pflichten 117
4. Bezug der Sorgfalt 119
5. Zeitpunkt des Verschuldensvorwurfes 121
6. Anwendung auf die untersuchten Gremien 122
II. §§ 93 Abs. 1 S. 1 AktG, 43 Abs. 1 GmbHG 34 Abs. 1 S. 1 GenG, 5 Abs. 1 S. 1 EWIV-AG 123
III. § 277 BGB 125
IV. Folgerungen für die Haftung für Gremienentscheidungen 127
1. Einheitliche fachliche Anforderung 127
2. Fachspezifische Anforderungen 127
3. Kenntnis der Sach- und Rechtslage 131
4. Vertrauen auf Beschlussvorschlag 133
F. Zwischenergebnis 134
Teil 4: Besonderheiten der geheimen Abstimmung 136
A. Auswirkung der Beweislastverteilung bei geheimer Abstimmung 136
I. § 280 Abs. 1 S. 2 BGB 137
1. Beweislastverteilung 137
2. Anwendung auf die geheime Abstimmung 139
II. §§ 93 Abs. 2 S. 2 AktG, 34 Abs. 2 S. 2 GenG 5 Abs. 2 S. 2 EWIV-AG 140
1. Beweislastverteilung 141
2. Anwendung auf die geheime Abstimmung 144
III. §§ 823 ff. BGB und § 839 BGB 145
IV. Zwischenergebnis 147
B. Beweissicherung bei geheimer Abstimmung 148
I. Verfahren zur Offenlegung des Abstimmungsverhaltens 148
II. Haftung wegen vor- und nachgelagerter Handlungspflichten 151
III. Zwischenergebnis 153
C. Wertungsgründe für die Zuweisung des Haftungsrisikos 153
I. Zuweisung an die Gesamtheit der Gremiumsmitglieder 153
II. Zuweisung an den Träger des Gremiums 156
III. Ansprüche von Drittgläubigern 160
D. Zwischenergebnis 163
Teil 5: Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesen 165
A. Ergebnisse Teil 1 165
B. Ergebnisse Teil 2 165
C. Ergebnisse Teil 3 167
D. Ergebnisse Teil 4 168
Literaturverzeichnis 170
Sachregister 188