Die Haftung von Vorstandsmitgliedern einer Aktiengesellschaft für Rechtsanwendungsfehler
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Die Haftung von Vorstandsmitgliedern einer Aktiengesellschaft für Rechtsanwendungsfehler
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 52
(2012)
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Matthias Kaulich, geboren 1981, studierte von 2001 bis 2005 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität zu Göttingen. Von 2006 bis 2007 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Multimedia- und Telekommunikationsrecht tätig. Das Referendariat leistete er von 2007 bis 2009 am Kammergericht ab. Seit 2010 ist er als Rechtsanwalt in Berlin tätig.Abstract
Die haftungsrechtliche Verantwortlichkeit von Vorstandsmitgliedern einer AG gegenüber der eigenen Gesellschaft steht aktuell im Fokus der Diskussion. Gleichzeitig sehen sich Gesellschaften und die für diese handelnden Vorstände, insbesondere durch neuere Entwicklungen im Bereich der gesetzgeberischen Regelungskonzepte, in größerem Maße mit Unsicherheiten bei der Beurteilung der rechtlichen Ge- und Verbotslage der Gesellschaft konfrontiert. Dies bildet den Anlass, den bislang nur wenig ausgeleuchteten Bereich der haftungsrechtlichen Inanspruchnahme von Vorstandsmitgliedern bei fehlerhafter Einschätzung der rechtlichen Lage der Gesellschaft, orientiert an den Voraussetzungen des Haftungstatbestands des § 93 Abs. 2 AktG, genauer zu untersuchen.Auf Ebene der Pflichtverletzung lassen sich die strengen Voraussetzungen, die im Außenverhältnis der Gesellschaft zu Dritten an die Vorwerfbarkeit eines Rechtsirrtums gestellt werden, auf das Verbandsinnenverhältnis zwischen Vorstandsmitglied und AG nicht übertragen. Hier gilt zugunsten des Vorstands ein milderer Maßstab. Bei der Beurteilung der Rechtslage der Gesellschaft durch den Vorstand ist jedoch der Bereich des in § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG normierten unternehmerischen Ermessens für spezifisch rechtliche Gesichtspunkte nicht eröffnet.Auf Schadensebene kann dem Vorstand grundsätzlich eine angemessene, am konkreten Einzelfall orientierte summenmäßige Regressbeschränkung zugutekommen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Teil 1: Einleitung | 21 | ||
A. Problemaufriss | 21 | ||
I. Bedeutungswandel der Organhaftung | 21 | ||
II. Neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der gesetzgeberischen Regelungskonzepte | 24 | ||
1. § 2 Abs. 1 GWB | 24 | ||
a) Normtext nach der 7. GWB-Novelle | 24 | ||
b) Entstehungsgeschichte | 24 | ||
c) Tatbestandliche Ausgestaltung | 27 | ||
aa) Funktionelle und materielle Unbestimmtheit | 27 | ||
bb) Anhaltspunkte für die inhaltliche Ausfüllung | 29 | ||
d) Rechtsfolgen | 30 | ||
aa) Rechtsfolge des § 2 Abs. 1 GWB | 30 | ||
bb) Rechtsfolgen bei Nichtvorliegen der Freistellungsvoraussetzungen | 31 | ||
(1) Zivilrechtliche Rechtsfolgen | 31 | ||
(2) Behördliche Rechtsfolgen | 33 | ||
(3) Ordnungswidrigkeitenrechtliche Rechtsfolgen | 33 | ||
cc) Darlegungs- und Beweislast | 34 | ||
e) Zusammenfassung und erste Bewertung | 36 | ||
2. § 15 Abs. 3 WpHG | 37 | ||
a) Normtext nach dem AnSVG | 37 | ||
b) Entstehungsgeschichte | 37 | ||
c) Tatbestandliche Ausgestaltung | 38 | ||
aa) Inhaltliche Unbestimmtheit | 38 | ||
bb) Anhaltspunkte für die inhaltliche Ausfüllung | 39 | ||
d) Rechtsfolge | 41 | ||
aa) Rechtsfolge des § 15 Abs. 3 WpHG | 41 | ||
bb) Rechtsfolgen bei Nichtvorliegen der Freistellungsvoraussetzungen | 42 | ||
(1) Zivilrechtliche Rechtsfolgen | 42 | ||
(2) Ordnungswidrigkeitenrechtliche Rechtsfolgen | 43 | ||
cc) Darlegungs- und Beweislast | 44 | ||
e) Zusammenfassung und erste Bewertung | 45 | ||
B. Ziel der Untersuchung | 46 | ||
C. Gang der Untersuchung | 46 | ||
Teil 2: Grundlegung | 49 | ||
A. Rechtsmethodische und -theoretische Grundlagen | 49 | ||
I. Der Vorgang der Rechtsanwendung nach der juristischen Methodenlehre | 49 | ||
1. Allgemeines | 49 | ||
2. Das Grundmodell: Syllogismus der Rechtsfolgebestimmung | 50 | ||
a) Typologie der Rechtsbegriffe | 51 | ||
aa) Unbestimmte Begriffe | 51 | ||
bb) Normative Begriffe | 52 | ||
cc) Generalklauseln | 53 | ||
b) Der Obersatz | 54 | ||
c) Der Untersatz | 55 | ||
d) Das Verhältnis zwischen Ober- und Untersatz | 57 | ||
II. Die Rechtsanwendungszuständigkeit und -kontrolle | 58 | ||
1. Rechtsanwendungszuständigkeit | 58 | ||
2. Rechtsanwendungskontrolle | 59 | ||
a) Der Obersatz | 60 | ||
aa) Präjudizienbindung | 61 | ||
bb) Vertrauensschutz | 61 | ||
b) Der Untersatz | 63 | ||
aa) Verteilung der Letztentscheidungskompetenz innerhalb der Gerichtsorganisation | 63 | ||
bb) Verteilung der Letztentscheidungskompetenz zwischen Gericht und Behörde | 64 | ||
c) Der Begriff der Richtigkeit als Kontrollmaßstab | 66 | ||
B. Begriffsbestimmung Rechtsanwendungsfehler | 68 | ||
C. Rechtsanwendungsfehler in anderen Rechtsbereichen | 70 | ||
I. Die Sorgfaltsanforderungen im Rahmen der Amtshaftung nach § 839 Abs. 1 BGB i.V.m. Art. 34 GG | 70 | ||
II. Die Anforderungen an die Vermeidbarkeit im Rahmen des strafrechtlichen Verbotsirrtums i.S.v. § 17 Satz 1 StGB | 73 | ||
1. Rechtsprechung | 74 | ||
2. Rechtsauskünfte | 75 | ||
III. Die Haftung rechtsberatender Berufe | 77 | ||
1. Allgemeines zur Pflichtenlage | 77 | ||
2. Gesetzeskenntnis | 78 | ||
3. Rechtsprechung | 78 | ||
4. Juristische Fachliteratur | 80 | ||
5. Behördenauskünfte | 81 | ||
Teil 3: Grundlagen und prägende Prinzipien der Organhaftung | 82 | ||
A. Überblick über die einzelnen Haftungstatbestände | 82 | ||
I. Gegenüber der Gesellschaft | 82 | ||
II. Gegenüber den Aktionären | 83 | ||
III. Gegenüber Dritten | 84 | ||
B. Erste Bewertung der Haftungstatbestände und Einschränkung des Untersuchungsgegenstandes | 85 | ||
C. Die Haftung von Vorstandsmitgliedern gegenüber der Gesellschaft | 86 | ||
I. Pflichtverletzung | 86 | ||
1. Grundlagen | 86 | ||
2. Die Regelung des § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG | 88 | ||
II. Verschulden | 89 | ||
III. Kausaler Schaden | 91 | ||
IV. Darlegungs- und Beweislast | 91 | ||
V. Gesamtschuldnerische Haftung | 92 | ||
D. Das aktienrechtliche Legalitätsprinzip | 92 | ||
I. Begriffsbestimmung und Differenzierungen | 92 | ||
II. Einschränkungen im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand | 93 | ||
III. Dogmatische Grundlagen des externen Legalitätsprinzips | 94 | ||
1. Außenverhältnis | 94 | ||
2. Innenverhältnis | 95 | ||
a) Verhältnis zum Unternehmensinteresse | 95 | ||
aa) Bestandsaufnahme | 96 | ||
bb) Eigene Stellungnahme | 97 | ||
(1) Das Verhältnis zwischen Gesetzesbindung und Unternehmensinteresse | 98 | ||
(2) Einordnung in den Meinungsstreit um die Zielkonzeption der Aktiengesellschaft | 99 | ||
(3) Normative Abstützung im AktG | 99 | ||
(4) Rechtsökonomische Flankierung | 100 | ||
(5) Kritik an den einschränkenden Ansätzen | 101 | ||
(6) Zusammenfassung | 103 | ||
b) Auswirkungen auf die Pflichtenbindung der Organmitglieder | 103 | ||
E. Trennung zwischen Außen- und Innenverhältnis | 105 | ||
Teil 4: Die Verantwortlichkeit der Gesellschaft in Bezug auf Rechtsanwendungsfehler im Außenverhältnis zu Dritten | 107 | ||
A. Übertragung von bislang der Verwaltung zugestandenen Beurteilungsspielräumen? | 108 | ||
I. Der Meinungsstand zur Annahme eines Beurteilungsspielraums vor Umstellung auf eine Selbsteinschätzung der Gesellschaften | 108 | ||
1. Kartellrechtliche Freistellungsvoraussetzungen | 108 | ||
a) Die Entscheidungspraxis des EuGH | 108 | ||
b) Der Meinungsstand zum deutschen Kartellrecht | 109 | ||
2. Befreiungsvoraussetzungen nach § 15 WpHG | 110 | ||
II. Der Meinungsstand hinsichtlich der Übertragung eines Beurteilungsspielraumes auf die Gesellschaften nach der Systemumstellung | 112 | ||
1. Kartellrechtliche Freistellungsvoraussetzungen | 112 | ||
2. Befreiungsvoraussetzungen nach § 15 WpHG | 113 | ||
III. Eigene Stellungnahme | 113 | ||
B. Die Vorwerfbarkeit im Rahmen der Geltendmachung zivilrechtlicher Schadensersatzansprüche gegen die Gesellschaft und der Bußgeldverhängung im Ordnungswidrigkeitenverfahren | 117 | ||
I. Zivilrechtliche Schadensersatzansprüche | 118 | ||
1. § 33 Abs. 1 und Abs. 3 GWB | 119 | ||
2. § 37b Abs. 1 und Abs. 2 WpHG | 121 | ||
3. Analyse und erste Bewertung | 122 | ||
a) Vergleich zur Behandlung von Rechtsirrtümern im allgemeinen Zivilrecht | 122 | ||
b) Bezugspunkt der Sorgfaltsanforderungen | 124 | ||
c) Kriterien im Rahmen der Sorgfaltsanforderungen und deren Wertigkeit | 126 | ||
aa) Höchstrichterliche Rechtsprechung | 126 | ||
bb) Ober- und instanzgerichtliche Rechtsprechung | 127 | ||
cc) Einholung von Rechtsrat | 129 | ||
dd) Norminterpretierende Hilfsmittel | 129 | ||
ee) Zusammenfassung | 130 | ||
d) Übertragung dieser Grundsätze auf § 37b WpHG | 130 | ||
II. Ordnungswidrigkeitenverfahren | 132 | ||
1. Allgemeine Vorüberlegungen | 132 | ||
a) Die Zurechnung im Ordnungswidrigkeitenrecht | 132 | ||
b) Allgemeines zu den Anforderungen an die Vorwerfbarkeit | 132 | ||
c) Die Abgrenzung zwischen Tatbestands- und Verbotsirrtum | 133 | ||
2. § 81 Abs. 2 Nr. 1 GWB | 135 | ||
3. § 39 Abs. 2 Nr. 5a WpHG | 137 | ||
4. Analyse und erste Bewertung | 138 | ||
a) Verhältnis zu den Anforderungen an die Vermeidbarkeit des Verbotsirrtums nach § 17 StGB | 138 | ||
b) Bezugspunkt der Anforderungen | 139 | ||
c) Kriterien im Rahmen der Sorgfaltsanforderungen und deren Wertigkeit | 139 | ||
aa) Rechtsprechung | 139 | ||
bb) Einholung von Rechtsrat | 140 | ||
(1) Rechtsanwälte | 140 | ||
(2) Behörden | 142 | ||
(3) Rechtsliteratur | 142 | ||
d) Zusammenfassung und eigene Stellungnahme | 143 | ||
aa) Das Verhältnis der Rechtsprechung zu anderen Erkenntnisquellen | 143 | ||
bb) Divergierende obergerichtliche Entscheidungen | 143 | ||
cc) Das Verhältnis zwischen anwaltlichem Rat und behördlichen Auskünften bzw. Entscheidungen | 144 | ||
dd) Gänzlich unklare Rechtslage | 145 | ||
III. Vergleich der Anforderungen an die Vorwerfbarkeit im Zivil- und Ordnungswidrigkeitenrecht | 146 | ||
1. Gemeinsamkeiten | 146 | ||
2. Unterschiede | 147 | ||
IV. Berücksichtigung der Umstellung auf ein Selbsteinschätzungssystem | 150 | ||
1. Zivilrechtliche Schadensersatzansprüche | 150 | ||
a) Berücksichtigung der gestiegenen Rechtsunsicherheit | 150 | ||
b) Berücksichtigung der neuen Erkenntnismöglichkeiten im Hinblick auf die Rechtslage | 151 | ||
2. Ordnungswidrigkeitenverfahren | 153 | ||
a) Berücksichtigung der gestiegenen Rechtsunsicherheit | 153 | ||
b) Berücksichtigung der neuen Erkenntnismöglichkeiten im Hinblick auf die Rechtslage | 153 | ||
C. Zusammenfassung | 154 | ||
Teil 5: Die Binnenhaftung der Organmitglieder in Bezug auf Rechtsanwendungsfehler | 156 | ||
A. Die Pflichtverletzung i.S.v. § 93 Abs. 2 Satz 1 AktG | 156 | ||
I. Aktienrechtliches Legalitätsprinzip und sachgerechte Verteilung des rechtlichen Irrtumsrisikos im Verbandsinnenverhältnis | 157 | ||
1. Die Unabhängigkeit des Verbandsinnen- vom Außenverhältnis | 157 | ||
a) Keine Bindungswirkung vorausgegangener gerichtlicher oder behördlicher Entscheidungen | 157 | ||
b) Unzulässiger Schluss vom Schaden auf die Pflichtverletzung | 158 | ||
2. Die Übertragung der allgemeinen Grundsätze über die Behandlung des Rechtsirrtums im Zivilrecht auf das Verbandsinnenverhältnis | 159 | ||
3. Sachgerechte Verteilung der rechtlichen Risiken im Verbandsinnenverhältnis | 161 | ||
a) Berücksichtigung der Stellung des Vorstands im Verbandsinnenverhältnis | 162 | ||
b) Vergleich zur Behandlung von Rechtsirrtümern in der Rechtsprechung bei anderen Tätigkeiten im Fremdinteresse | 164 | ||
4. Lokalisierung auf Ebene der Pflichtwidrigkeit | 165 | ||
5. Abstrakter Bezugspunkt der Sorgfaltsanforderungen | 167 | ||
6. Zusammenfassung | 169 | ||
II. Anwendbarkeit von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG | 170 | ||
1. Bestandsaufnahme | 170 | ||
a) Die überwiegende Ansicht im Schrifttum | 170 | ||
b) Andere Auffassungen | 173 | ||
2. Eigene Stellungnahme | 174 | ||
a) Eingrenzung nach dem Wortsinn des Begriffs der Entscheidung | 174 | ||
b) Abgrenzung von unternehmerischen zu gebundenen Entscheidungen | 174 | ||
aa) Gesetzliche Bestimmungen mit und ohne tatbestandlichen Beurteilungsspielraum | 175 | ||
(1) Bestandsaufnahme | 176 | ||
(a) Fortführungsprognose im Rahmen des § 19 Abs. 2 InsO | 176 | ||
(b) Angemessenheit der Vorstandsbezüge, § 87 Abs. 1 AktG | 177 | ||
(c) „Wichtiger Grund“ für die Abberufung von Vorstandsmitgliedern, § 84 Abs. 3 AktG | 179 | ||
(2) Analyse und eigene Stellungnahme | 180 | ||
(a) Kriterien für die Annahme tatbestandlicher Beurteilungsspielräume | 180 | ||
(aa) Prognostische Elemente | 180 | ||
(bb) Rückbezug zum Unternehmensinteresse | 181 | ||
(cc) Die Unterscheidung nach Innen- und Außenverhältnis | 182 | ||
(b) Eigene Stellungnahme und Bewertung | 182 | ||
(aa) Ausgangspunkt | 182 | ||
(bb) Prognostische Elemente | 183 | ||
(cc) Zusammenspiel zwischen Konkretisierung des Unternehmensinteresses und Verbandsinnenverhältnis | 183 | ||
(3) Zusammenfassung | 187 | ||
bb) Überwiegen der Gesetzesbindung durch andere Gesichtspunkte, insbesondere Nützlichkeitserwägungen | 188 | ||
cc) Unsicherheit der Rechtslage | 189 | ||
(1) Orientierungspunkte im Hinblick auf die Rechtslage und deren Wertigkeit | 189 | ||
(a) Bestehen von Rechtsprechung | 189 | ||
(aa) Allgemeines | 189 | ||
(bb) Höchstrichterliche Rechtsprechung und Vertrauensschutz | 191 | ||
(cc) Divergierende obergerichtliche Entscheidungen | 191 | ||
(dd) Billigung der Rechtsauffassung durch ein Kollegialgericht | 193 | ||
(b) Bewusstes Abweichen von (höchstrichterlicher) Rechtsprechung | 195 | ||
(aa) Bestandsaufnahme | 195 | ||
(bb) Eigene Stellungnahme | 195 | ||
(c) Fehlende Rechtsprechung | 198 | ||
(aa) Behördliche Äußerungen | 198 | ||
(bb) Gänzlich unklare Rechtslage | 199 | ||
(2) Differenzierung nach rechtlichen und außerrechtlichen Gesichtspunkten | 202 | ||
(a) Keine Anwendung von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG im Hinblick auf spezifisch rechtliche Gesichtspunkte | 202 | ||
(aa) Die Ziel- und Zwecksetzung der Einräumung von unternehmerischem Ermessen | 202 | ||
(bb) Rechtsanwendungszuständigkeit und -kontrolle durch die Judikative | 206 | ||
(cc) Die ARAG/Garmenbeck-Entscheidung des BGH | 206 | ||
(b) Anwendung von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG bei der Ausfüllung verbleibender Spielräume | 207 | ||
(aa) Anwendungsfälle | 207 | ||
(bb) Auseinandersetzung mit der überwiegenden Ansicht des Schrifttums und eigene Position | 209 | ||
(cc) Der konkrete Umfang der gerichtlichen Prüfungsdichte | 211 | ||
(3) Auswirkungen auf das Begriffsverständnis der unternehmerischen Entscheidung i.S.v. § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG und die Abgrenzung zu gebundenen Entscheidungen | 213 | ||
(4) Zusammenfassung | 215 | ||
dd) Umfang und Reichweite der Informationserfordernisse im Hinblick auf die Rechtslage | 216 | ||
3. Zusammenfassung | 217 | ||
III. Konkrete inhaltliche Ausgestaltung der Pflichtenmaßstäbe | 219 | ||
1. Im rechtlichen Bereich | 219 | ||
a) Abstrakte Bestimmung des Maßstabs der Sorgfaltsanforderungen | 219 | ||
b) Verpflichtung zur Kenntnis der relevanten rechtlichen Bestimmungen | 220 | ||
c) Umfang der Informationserfordernisse | 222 | ||
aa) Problemaufriss | 222 | ||
bb) Bestandsaufnahme | 223 | ||
cc) Eigene Stellungnahme | 223 | ||
(1) Der Zeitfaktor | 223 | ||
(2) Bedeutung für die Gesellschaft und Komplexität der Rechtslage | 224 | ||
dd) Zusammenfassung | 226 | ||
d) Inanspruchnahme von Rechtsrat | 227 | ||
aa) Pflicht zur Einholung von Rechtsrat | 227 | ||
bb) Voraussetzungen für Vertrauen auf die eingeholte Auskunft | 230 | ||
(1) Sorgfältige Auswahl der beratenden Person | 231 | ||
(a) Sachkundige Auskunftspersonen | 231 | ||
(b) Integrität der beratenden Person | 234 | ||
(2) Zutreffende und vollständige Sachverhaltsschilderung | 236 | ||
(3) Inhaltliche Überprüfung des erteilten Rechtsrats | 237 | ||
cc) Zurechnung von Verschulden des Beraters | 238 | ||
dd) Zusammenfassung | 239 | ||
e) Sorgfaltsanforderungen bei Rechtsanwendungsfehlern von Dritten | 240 | ||
aa) Rechtsanwendungsfehler von Mitvorständen | 241 | ||
(1) Ausgangslage | 241 | ||
(2) Allgemeine Pflichtanforderungen | 241 | ||
(3) Spezifische Pflichtanforderungen im Hinblick auf Rechtsanwendungsfehler | 243 | ||
bb) Rechtsanwendungsfehler von Angestellten der Gesellschaft | 244 | ||
(1) Sorgfaltsanforderungen bei der Delegation an bei der Gesellschaft angestellte Personen | 244 | ||
(a) Auswahlsorgfalt | 245 | ||
(b) Einweisungssorgfalt | 246 | ||
(aa) Allgemeine Pflichtanforderungen | 246 | ||
(bb) Spezifische Pflichtanforderungen im Hinblick auf Rechtsanwendungsfehler | 246 | ||
(c) Überwachungssorgfalt | 248 | ||
(aa) Einschreiten bei konkreten Verdachtsmomenten | 248 | ||
(bb) Laufende verdachtsunabhängige Kontrolle | 248 | ||
(cc) Sachkunde des Überwachers | 249 | ||
(dd) Allgemeine organisatorische Aspekte | 250 | ||
(2) Einrichtung eines Compliance-Systems | 250 | ||
(a) Pflicht zur Einrichtung eines Compliance-Systems | 251 | ||
(b) Compliance-Systeme und Rechtsanwendungsfehler | 253 | ||
cc) Zusammenfassung | 254 | ||
f) Ausländische Rechtsnormen | 255 | ||
aa) Aktienrechtliches Legalitätsprinzip und ausländische Rechtsnormen | 256 | ||
bb) Anwendbarkeit von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG | 259 | ||
cc) Die Sorgfaltsanforderungen im Einzelnen | 262 | ||
dd) Zusammenfassung | 262 | ||
2. Im außerrechtlichen Bereich | 263 | ||
a) Nutzen für die Gesellschaft | 263 | ||
b) Negative Folgen für die Gesellschaft | 264 | ||
c) Abwägung durch das Organmitglied | 265 | ||
3. Dokumentation | 265 | ||
IV. Vergleich zu den Anforderungen in anderen Rechtsbereichen | 267 | ||
1. Sorgfaltsanforderungen im Rahmen der Amtshaftung nach § 839 Abs. 1 BGB i.V.m. Art. 34 GG | 267 | ||
2. Vermeidbarkeit im Rahmen des strafrechtlichen Verbotsirrtums i.S.v. § 17 Satz 1 StGB | 268 | ||
3. Haftung rechtsberatender Berufe | 268 | ||
B. Rechtfertigungsgründe | 269 | ||
C. Verschulden | 271 | ||
D. Der ersatzfähige Schaden | 272 | ||
I. Grundsätze der Vorteilsanrechnung | 273 | ||
1. Bestandsaufnahme | 274 | ||
2. Eigene Stellungnahme | 275 | ||
a) Berücksichtigung von Vorteils- bzw. Gewinnabschöpfung | 276 | ||
aa) Überblick über die Regelungen der Vorteilsabschöpfung | 276 | ||
bb) Auswirkungen auf die Vorteilsanrechnung im Rahmen der Organhaftung | 277 | ||
b) Berücksichtigung verbleibender Vorteile | 277 | ||
aa) Einordnung in die anerkannten bürgerlich-rechtlichen Fallgruppen? | 278 | ||
bb) Wertungsmäßige weitere Annäherung | 280 | ||
(1) Problemaufriss | 281 | ||
(2) Gewichtung der angesprochenen Gesichtspunkte | 282 | ||
(a) Verhaltenssteuernde Funktion der Organhaftung | 283 | ||
(b) Weitere gesetzliche Wertungen | 284 | ||
3. Zusammenfassung | 286 | ||
II. Ausschluss bzw. Begrenzung der Ersatzfähigkeit | 287 | ||
1. Bestandsaufnahme | 287 | ||
2. Eigene Stellungnahme | 288 | ||
a) Bußgelder | 288 | ||
aa) Ersatzfähigkeit und Höchstpersönlichkeit der Sanktion | 288 | ||
bb) Ersatzfähigkeit und Sanktionssystematik | 291 | ||
cc) Ersatzfähigkeit und innergesellschaftliche Risikotragung | 292 | ||
(1) Problemaufriss | 292 | ||
(2) Verortung bei der Ersatzfähigkeit des Schadens | 295 | ||
(3) Inhaltliche Zulässigkeit und Umfang von Regressbeschränkungen bei der Organhaftung | 296 | ||
(a) Übertragung der Grundsätze der beschränkten Arbeiternehmerhaftung | 296 | ||
(b) Zulässigkeit nach den Zwecksetzungen der Organhaftung | 297 | ||
(aa) Präventionsinteresse | 297 | ||
(bb) Interessen der Gesellschaft und der Aktionäre | 298 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 300 | ||
(dd) Gläubigerschutzinteressen | 300 | ||
(ee) Zwischenergebnis | 301 | ||
(c) Abschließende dogmatische Einordnung | 302 | ||
(d) Maßgebende Faktoren zur Ermittlung der Höhe der Regresseinschränkung | 302 | ||
b) Schadensersatzansprüche Dritter | 306 | ||
3. Zusammenfassung | 307 | ||
E. Darlegungs- und Beweislast | 308 | ||
F. Versicherbarkeit über eine D&O-Versicherung | 309 | ||
I. Die Grundstrukturen der D&O-Versicherung | 309 | ||
II. Anknüpfungspunkte speziell im Hinblick auf Rechtsanwendungsfehler | 312 | ||
1. Versicherbarer Vermögensschaden | 312 | ||
2. Deckungsausschlusstatbestände | 315 | ||
a) Vorsatz und Wissentlichkeit | 315 | ||
b) Bußgelder und Strafen | 316 | ||
c) Wettbewerbsbeschränkungen | 317 | ||
III. Zusammenfassung | 317 | ||
Teil 6: Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesenform | 318 | ||
Literaturverzeichnis | 323 | ||
Stichwortverzeichnis | 338 |