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Schulte, P., Annas, G., Rothmann, M. (Eds.) (2012). Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53706-8
Schulte, Petra; Annas, Gabriele and Rothmann, Michael. Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53706-8
Schulte, P, Annas, G, Rothmann, M (eds.) (2012): Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53706-8

Format

Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters

Editors: Schulte, Petra | Annas, Gabriele | Rothmann, Michael

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 47

(2012)

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About The Author

Dr. Petra Schulte (Köln/Bielefeld): Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Politikwissenschaft sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Münster und Rom. 2000 Promotion über die Glaubwürdigkeit italienischer Notariatsurkunden im 12. und 13. Jahrhundert an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster; 2011 Habilitation über die Idee der Gerechtigkeit im spätmittelalterlichen Herzogtum Burgund an der Universität zu Köln. Seit 2011 Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Bielefeld.

Dr. Gabriele Annas (Frankfurt am Main): Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Universität zu Köln sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1997 Promotion im Fach Mittelalterliche Geschichte (Köln) über Reichsversammlungen des späten Mittelalters. Seit November 1997 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung »Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe«.

Prof. Dr. Michael Rothmann (Hannover): Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1995 Promotion über die Frankfurter Messen im Mittelalter ebenfalls an der Universität Frankfurt am Main; 2008 Habilitation über »Zeichen und Wunder – Deutungsparadigmen zwischen tradiertem Naturwissen und entstehender Naturwissenschaft« an der Universität zu Köln. Seit 2011 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Leibniz Universität Hannover.

Abstract

Im späteren Mittelalter rückten das Gemeinwohl und die es stützenden sittlichen Normen in den Mittelpunkt des Nachdenkens über die Ordnung des menschlichen Miteinanders. Die Gerechtigkeit, die man als Kardinaltugend bis ins 12. Jahrhundert hinein primär in ihrer Verbindung zu den theologischen Tugenden des Glaubens, Hoffens und Liebens diskutiert hatte, erhielt im politischen Kontext eine neue Qualität. Ihr Anspruch, das Ich durch die Hinordnung zu den anderen zu vervollkommnen, erhob die Gerechtigkeit zum Garanten für die Stabilität und die Dauerhaftigkeit des weltlichen Gemeinwesens. In der Jurisprudenz und der Theologie/Philosophie wurden die vor dieser Folie neu zu bestimmenden Prinzipien gerechten Handelns unter Bezugnahme auf die christliche Tradition, das römische und kanonische Recht sowie die antike, vornehmlich aristotelische, Philosophie erörtert, in Spiegel-Texten, Tugendlehren und in Reformschriften, aber auch in bildlichen Kunstwerken den politisch Agierenden nahe gelegt, in der Historiographie und der Literatur reflektiert sowie in Predigten und Reden oder bei feierlichen Einzügen dem Volk vermittelt. Hiermit ist ein weites Forschungsfeld aus dem Bereich der politischen Ideengeschichte umrissen, dessen Vielschichtigkeit und Relevanz die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die verschiedene geographische Räume, Quellengattungen und Facetten der Gerechtigkeit beleuchten, aufzeigen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Petra Schulte, Gabriele Annas und Michael Rothmann: Einleitung 9
I. Gerechtigkeit und Gemeinwohl 9
II. Gerechtigkeit, Recht und Gnade 16
III. Theorie und Lebenswelt 24
Unedierte Quelle 28
Edierte Quellen 28
Literatur 29
Petra Schulte: Karl der Kühne und die Leitideegerechter Herrschaft 37
I. Einleitung 37
II. Die Rede des Guillaume Hugonet 38
III. Das Pergament von Montpellier 39
IV. Der Second livre de la Thoison d’ordes Guillaume Fillastre 43
1. Der thronende Paris 45
2. iustice egale und iustice legale 48
3. Der gerechte Herrscher 50
V. Ausblick 54
Summary 55
Unedierte Quellen 55
Handschriften 55
Druck 55
Edierte Quellen 55
Literatur 57
Ulrich Meier: Die linke und die rechte Waagschale der Justiz.Die Rezeption der aristotelischen Lehre der Teilgerechtigkeiten bei Albertus Magnus und Ambrogio Lorenzetti 63
I. Einleitung 63
II. Die linke und die rechte Waagschale der Gerechtigkeit 66
III. Der Augsburger Predigtzyklus des Albertus Magnus 72
IV. Wirkungsgeschichte, Thesen und Ausblick 78
Summary 84
Edierte Quellen 84
Literatur 84
Krijn Pansters: Gerechtigkeit als Strukturelementkatechetischer Texte des 15. Jahrhunderts 89
I. Einleitung: Gerechtigkeit in der niederländischen Moraldidaxe des 15. Jahrhunderts 89
II. Gerechtigkeit im metaphorischen und typologischen Kontext: Ridderboec und Spieghel der menscheliker behoudenesse 90
III. Gerechtigkeit als Kardinaltugend: Geraardsbergse handschrift und Des coninx summe 94
IV. Gerechtigkeit in Systematiken der christlichen Morallehre: Parabelen van Cyrillus und Speculum conscientiae 98
V. Gerechtigkeit in „katechetischen Kathedralen": Tafel van den kersten ghelove und Wech der sielen salicheit 101
VI. Epilog und Apologie:Gerechtigkeit als Strukturelement 107
Summary 107
Unedierte Quellen 108
Edierte Quellen 108
Literatur 109
Klaus Schreiner: strengkeit des gerichts und der straffe mit sunderlichen gnaden gelyndert. Theologische Grundlegung, gedankliche Durchdringung und geschichtliche Praxis hoch- und spätmittelalterlicher Gnadenjustiz 111
I. Das Spannungsverhältnis zwischen Recht und Gnade in der Literatur und auf der Bühne 112
II. Fragestellungen 114
III. Gnade und Recht im Lichte der älteren und jüngeren Forschungsgeschichte 115
IV. Rechtsethische und rechtstheologische Grundlagen 121
V. Gnadenbitten und Gnadenerweise in der königlichen, städtischen und ländlichen Rechtsprechung 126
VI. Kontinuität und Diskontinuität des religiös imprägnierten Gnadenmotivs in der Rechtsprechung des späten Mittelalters 133
VII. Gnade und Recht im endzeitlichen Weltgericht 135
VIII. Gnadenhafte Billigkeit und verschriftlichtes Recht in Debatten der frühen Neuzeit 139
IX. Abschließende Erwägungen 142
Summary 144
Edierte Quellen 144
Literatur 145
Hagen Keller: Norm, Rechtsbruch und Strafe im „öffentlichen Bewusstsein" der italienischen Kommunen 149
Summary 168
Edierte Quellen 168
Michael Hohlstein: Strenge und Milde. Zur Gesetzesgerechtigkeit in der spätmittelalterlichen Pastoralliteratur 177
I. 177
II. 179
III. 187
IV. 194
Summary 195
Unedierte Quellen 195
Edierte Quellen 196
Literatur 197
Barbara Frenz: Gleichheitsdenken als Konsequenz aus dem städtischen Grundwert der Gerechtigkeit 201
I. „Gerechtigkeit" – ein pluralistisches Konzept 201
II. Zur begrifflich disparaten Erscheinungsweise städtischen Gleichheitsdenkens 203
III. Die amtliche Pflicht zur Gleichbehandlung als rechtliche Konsequenz aus der „strengen“ Gerechtigkeit 206
IV. Gleichheitsdenken im Spannungsfeld gerichtlicher misericordia 212
V. Fazit 216
Summary 217
Edierte Quellen 217
Literatur 218
Gabriele Annas: Gehorsamkeyt ist tod, gerechtigkeyt leyt not, nichts stet in rechter ordenung. Zum Begriff der „Gerechtigkeit“ in Schriften zur Reichsreform des 15. Jahrhunderts 223
I. Einleitende Bemerkungen 223
II. Die Reichsreform des späten Mittelalters 224
III. Der Begriff der „Gerechtigkeit" in Schriften zur Reichsreform 229
IV. Gerechtigkeit und Recht 233
V. Gerechtigkeit und Frieden 238
VI. Gerechtigkeit und Gehorsam 245
VII. Abschließende Überlegungen 246
Summary 247
Edierte Quellen 248
Literatur 249
Franz Fuchs: Die Praxis des kaiserlichen Kammergerichts im Spiegel Nürnberger Gesandtschaftsberichte des 15. Jahrhunderts 255
Summary 272
Unedierte Quellen 272
Edierte Quellen 273
Literatur 274
Kristin Böse: tous les membrez en un vray corps Rechtsprechung und Körpermetapher im Trajan/Herkinbald-Teppich des Berner Historischen Museums 277
I. 277
II. 281
III. 283
IV. 285
V. 288
Summary 292
Edierte Quellen 292
Literatur 292