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Die Reichweite konzernbezogener Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands des AG-Konzerns

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Huber, N. (2013). Die Reichweite konzernbezogener Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands des AG-Konzerns. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53997-0
Huber, Nikolaus. Die Reichweite konzernbezogener Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands des AG-Konzerns. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53997-0
Huber, N (2013): Die Reichweite konzernbezogener Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands des AG-Konzerns, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53997-0

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Die Reichweite konzernbezogener Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands des AG-Konzerns

Huber, Nikolaus

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 63

(2013)

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About The Author

Nikolaus Huber, geboren 1981, studierte von 2002 bis 2007 Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg. Das Referendariat leistete er von 2007 bis 2009 am Oberlandesgericht München ab. Seit 2009 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Herrn Prof. Dr. Michael Kort für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz und Arbeitsrecht an der Universität Augsburg tätig.

Abstract

Nach § 76 Abs. 1 AktG ist der Vorstand der deutschen Aktiengesellschaft zur Leitung der Gesellschaft verpflichtet. Neben der Einhaltung geltender Regeln durch den Vorstand selbst muss letzterer hierbei auch sicherstellen, dass nachgeordnete Instanzen in der Gesellschaft die jeweils einschlägigen Regeln befolgen.

Inwieweit der Mutter-Vorstand auch in Tochter-Gesellschaften für Compliance sorgen muss, hängt von den Wechselwirkungen zwischen seinen Informations- und Lenkungsmöglichkeiten in Bezug auf die Tochter-Gesellschaft bei faktischer oder vertraglicher Konzernierung und seinen konzernbezogenen Leitungspflichten ab. Dass der Mutter-Vorstand auch in Tochter-Gesellschaften im Rahmen seiner Möglichkeiten Compliance-Vorkehrungen treffen muss, folgt aus der ihm obliegenden Schadensabwendungspflicht gegenüber seiner Gesellschaft, denn solche Schäden entstehen aus Sicht der Konzern-Mutter u.a. dann, wenn sie für in Tochter-Gesellschaften begangene Compliance-Verstöße als Bußgeldschuldnerin herangezogen wird.

Bei der Ausgestaltung der Konzern-Compliance kommt dem Mutter-Vorstand gleichwohl ein unternehmerischer Ermessensspielraum zu. Deshalb lassen sich losgelöst vom Einzelfall keine konkreten konzernbezogenen Compliance-Vorgaben an den Mutter-Vorstand begründen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 3
Inhaltsverzeichnis 5
Abkürzungsverzeichnis 11
§ 1 Einleitung 15
§ 2 Compliance – Einführung und Abgrenzung 17
A. Compliance – Begriffsbestimmung 17
B. Compliance – Entstehungsgeschichte und Implementierung in Deutschland 19
C. Compliance – Funktionen 22
D. Compliance – Einbettung in die Corporate Governance 23
E. Compliance – Abgrenzung zu anderen Führungsinstrumenten im unverbundenen Unternehmen 26
I. Compliance – umfassendes Risikomanagementsystem und Überwachungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG 26
1. Gegenstand des betriebswirtschaftlichen Risikomanagementsystems 27
2. Mögliche Rechtsfolgen aus § 91 Abs. 2 AktG 28
3. Keine Pflicht zu umfassendem Risikomanagement aus § 91 Abs. 2 AktG 30
4. Einfluss des BilMoG auf den Pflichtenumfang von § 91 Abs. 2 AktG 34
5. Konkurrenzverhältnis des Pflichteninhalts von § 91 Abs. 2 AktG zur Compliance 39
II. Compliance – internes Kontrollsystem 41
1. Gegenstand des internen Kontrollsystems 41
2. Aktienrechtliche Pflicht zur Implementierung eines internen Kontrollsystems 44
III. Compliance – interne Revision 46
1. Gegenstand der internen Revision 46
2. Aktienrechtliche Vorstandspflicht zur internen Revision 47
a) Herleitung und Reichweite der Pflicht zur internen Revision 47
b) Allgemeine Voraussetzungen der Verrechtlichung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse 51
c) Verrechtlichung der internen Revision 53
3. Konkurrenzverhältnis zwischen möglicher Compliance-Pflicht und Pflicht zur internen Revision 54
IV. Compliance – Controlling 58
1. Gegenstand des Controlling 58
2. Aktienrechtliche Vorstandspflicht zum Controlling 59
a) Herleitung der Pflicht 59
b) Verrechtlichung des Controlling 61
3. Konkurrenzverhältnis zu etwaiger Compliance-Pflicht 62
F. Zusammenfassung 63
§ 3 Rechtsgrundlage und Reichweite der Vorstandspflicht zur Compliance im unverbundenen Unternehmen 64
A. „Offenlassen“ der Frage nach einer Rechtspflicht zur Corporate Compliance 64
B. Herleitung von Compliance-Pflichten aus dem DCGK 65
I. Charakter der genannten Passagen des DCGK 66
II. Rechtsverbindlichkeit des DCGK 66
C. Herleitung von Compliance-Pflichten aus aktienrechtlichen Vorschriften 67
I. Compliance-Pflicht aus § 91 Abs. 2 AktG 68
II. Compliance-Pflicht aus §§ 76 Abs. 1, 93 Abs. 1 S. 1 AktG 68
1. Rechtspflicht an sich 68
2. Reichweite jener Rechtspflicht 71
a) Einzelfallunabhängige Mindeststandards 71
b) Unternehmerisches Organisationsermessen: Auswahlermessen 73
c) Ermessensgrenzen im Einzelfall 78
d) Keine Ermessensreduzierung durch sektorspezifische Spezialregelungen 79
e) Compliance-Dokumentation 80
D. Umfassende Compliance-Pflichten aus Organisationspflichten im Außenverhältnis 81
I. Herleitung von Compliance-Pflichten aus §§ 130, 9, 30 OWiG 81
1. Wirkung von § 130 OWiG im Außenverhältnis 82
2. Unmittelbarer Einfluss auf Pflichten im Innenverhältnis 84
3. Mittelbare Auswirkungen auf das Innenverhältnis durch Schadensabwendungspflicht 88
II. Herleitung von umfassenden Compliance-Pflichten aus Rechtsanalogien 89
1. Mögliche Ansätze für die Herleitung umfassender Compliance-Pflichten aus Rechtsanalogien 89
2. Stellungnahme 90
E. Zusammenfassung 91
§ 4 Allgemeine Auswirkungen einer Konzernierung auf die Leitungspflichten des Mutter-Vorstands 93
A. Ablehnung einer umfassenden Konzernleitungspflicht 93
I. Begriffliche Klarstellung 94
II. Annahme einer umfassenden Konzernleitungspflicht 95
III. Kritik an der Annahme einer umfassenden Konzernleitungspflicht 96
1. Keine umfassende Konzernleitungspflicht bei faktischer Konzernierung 96
2. Keine umfassende Konzernleitungspflicht bei beherrschungsvertraglicher Konzernierung 100
B. Pflicht zur Konzernleitung 103
I. Vorfrage jeder konzernbezogenen Leitungspflicht: Möglichkeiten des Mutter-Vorstands zur Information über die Tochter-Gesellschaft 103
1. Informationsmöglichkeiten des Mutter-Vorstands zur Erfüllung der eigenen Berichtspflicht nach § 90 Abs. 1 S. 2 Hs. 2, Abs. 1 S. 3 Hs. 1, Abs. 3 AktG 104
2. Informationsmöglichkeiten der Konzern-Mutter gegenüber der Tochter-Gesellschaft nach § 294 Abs. 3 HGB 105
3. Informationsanspruch der Konzern-Mutter als Aktionärin der Tochter, § 131 Abs. 1 S. 1 AktG 106
4. Informationsanspruch des Mutter-Vorstands gegenüber der Tochter-Gesellschaft zur Erfüllung der eigenen Auskunftspflicht nach § 131 Abs. 1 S. 2 AktG 107
5. Informationsmöglichkeiten durch konzernrechtliche Einflussnahme im Vertragskonzern 109
6. Informationsmöglichkeiten durch konzernrechtliche Einflussnahme im faktischen Konzern 111
7. Umfassender Auskunftsanspruch der Konzern-Mutter im faktischen Konzern 111
a) Konzernrechtliche Erwägungen zum umfassenden Auskunftsanspruch im faktischen Konzern 112
b) Allgemeiner Rechtsgedanke aus §§ 294 Abs. 3 HGB, 320 Abs. 3 HGB, 145 AktG 113
c) Auskunftsanspruch zur Erfüllung eigener Rechtspflichten, §§ 294 Abs. 3 HGB, 10a Abs. 13 KWG 114
d) Konzerndimensionale Treuepflichten 114
e) Informationsanspruch der Konzern-Mutter aufgrund Sonderrechtsverhältnisses 115
8. Informationserlangung durch personelle Verflechtung im faktischen Konzern 117
a) Doppelmandate Vorstand-Aufsichtsrat 117
b) Vorstands-Doppelmandate 118
II. Einschränkung der Pflicht zur Konzernleitung durch die Reichweite verfügbarer Informationen über die Tochter 121
1. Einschränkung der Pflicht zur Konzernleitung im faktischen Konzern 121
2. Einschränkung der Pflicht zur Konzernleitung im Vertragskonzern 122
III. Reichweite der allgemeinen Pflicht zur Konzernleitung 122
1. Streitstand 122
2. Stellungnahme 124
C. Zusammenfassung 125
§ 5 Konkretisierung der konzernbezogenen Leitungspflichten des Mutter-Vorstands 126
A. Grundlage: Konkretisierung der Leitungspflichten des Vorstands der unverbundenen Aktiengesellschaft 126
I. Bedeutung von Leitung in der unverbundenen Aktiengesellschaft 126
II. Typologische Abgrenzung der Führungsfunktionen 127
1. Unternehmensplanung 128
2. Unternehmenskoordinierung 129
3. Unternehmenskontrolle 130
4. Besetzung von Führungspositionen 131
B. Übertragung der Erkenntnisse auf die Konzernebene – Konkretisierung der Pflicht zur Konzernleitung 132
I. Reichweite der Pflicht zur Konzernplanung 133
1. Reichweite der Pflicht zur Konzernplanung bei faktischer Konzernierung 134
2. Reichweite der Pflicht zur Konzernplanung im Vertragskonzern 135
II. Konzernkoordinierung 137
1. Pflicht zur zentralistischen Konzernführung bei Beherrschungsvertrag 138
2. Umfang der Pflicht zur Konzernkoordinierung 140
III. Konzernkontrolle 142
1. Gegenstand der Konzernkontrolle 142
2. Rechtspflicht zur allgemeinen Konzernkontrolle 143
3. Begründung der Rechtspflicht zur allgemeinen Konzernkontrolle bei faktischer Konzernierung 144
4. Begründung der Rechtspflicht zur allgemeinen Konzernkontrolle bei Konzernierung durch Beherrschungsvertrag 145
a) Unverbundene AG: Sicherung von Bestand und dauerhafter Rentabilität 146
b) Modifikation des Unternehmensinteresses durch das Konzerninteresse 147
c) Modifikation des Unternehmensinteresses durch Gefahren für die Konzern-Mutter aus §§ 302 ff. AktG 148
5. Konkretisierung der Pflicht zur Konzernkontrolle durch § 91 Abs. 2 AktG 150
6. Konkretisierung der Pflicht zur Konzernkontrolle durch konzerndimensionale Zustimmungsvorbehalte 155
a) Zustimmungsvorbehalt nach § 111 Abs. 4 S. 2 AktG 155
b) Zustimmungsvorbehalt in der Konzern-Mutter mit Konzernbezug nach § 111 Abs. 4 S. 2 AktG 156
c) Zustimmungsvorbehalt bei der Tochter im Fall faktischer Konzernierung 156
d) Konzerndimensionaler Zustimmungsvorbehalt des Mutter-Vorstands für Handlungen des Tochter-Vorstands 158
7. Konkretisierung der Pflicht zur Konzernkontrolle durch Anleihen aus der Betriebswirtschaft 161
a) Voraussetzungen der Verrechtlichung betriebswirtschaftlicher Errungenschaften im Konzernkontext 162
b) Konzernrisikomanagement 162
c) Interne Konzernrevision 163
aa) Gegenstand der internen Konzernrevision 164
bb) Verrechtlichung der internen Konzernrevision 165
d) Konzerncontrolling 168
aa) Gegenstand des Konzerncontrolling 168
bb) Verrechtlichung des Konzerncontrolling 170
IV. Besetzung der Führungspositionen im Konzern 173
V. Pflicht zur Implementierung eines konzernweiten Informations- und Kontrollsystems 175
C. Zusammenfassung 176
§ 6 Auswirkungen einer Konzernierung auf die Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands 178
A. Pflicht zur Compliance-Organisation in der herrschenden Gesellschaft 178
B. Pflicht des Mutter-Vorstands zur konzernweiten Compliance – allgemeine Mindeststandards 178
I. Begrenzung konzernweiter Compliance-Pflichten durch die Beschränktheit konzernbezogener Informationsmöglichkeiten 180
II. Rechtfertigung der allgemeinen Pflicht zur Konzern-Compliance 181
III. Konzernweite Compliance-Pflichten bzgl. Konzernkoordinierung und -kontrolle 182
1. Organisationsermessen hinsichtlich der Koordinierung der Konzern-Compliance 184
2. Klärung der Compliance-Zuständigkeiten und Compliance-Überwachung 185
3. Konzernweiter Compliance-Informationsfluss 188
4. Weitere Mindeststandards der konzernweiten Compliance-Koordinierung und -Kontrolle 190
5. Auswirkungen von § 91 Abs. 2 AktG und des BilMoG 193
6. Verhältnis der Konzern-Compliance zur internen Konzernrevision, Konzerncontrolling und Konzernrisikomanagement 194
IV. Konzernweite Compliance-Pflichten bzgl. Führungsposten-Besetzung 197
C. Weitergehende konzernweite Compliance-Pflichten im Einzelfall 198
I. Weitergehende Compliance-Pflichten des Mutter-Vorstands bei Compliance-Verstößen in der Tochter-Gesellschaft 199
II. Pflicht zum Hinwirken auf die Implementierung einer Compliance-Organisation durch die Tochter-Gesellschaft 201
III. Weitergehende konzernweite Compliance-Pflichten je nach Ausmaß einheitlicher Leitung oder Bedeutung der Konzernierung 203
IV. Weitergehende konzernweite Compliance-Pflichten durch Ausstrahlung von Konzernorganisationspflichten? 205
1. § 130 Abs. 1 OWiG 205
a) Konzernübergreifende Bußgeldpraxis 206
b) Rechtliche Bewertung der Bußgeldpraxis im Außenverhältnis 207
c) Folgen für das Innenverhältnis 208
aa) Einschränkende Auslegung der Legalitätspflicht 209
bb) Ermessen hinsichtlich dezentraler Konzernleitung 211
cc) Ermessensreduzierung durch mittelbare Auswirkungen der Bußgeldpraxis 212
2. Umfassende Compliance-Pflichten durch Gesamtanalogie zu Einzelvorschriften 213
D. Zusammenfassung 214
§ 7 Zusammenfassung 217
Literaturverzeichnis 221
Sachregister 242