Verdeckte Sacheinlagen im Recht der Kapitalgesellschaften
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Verdeckte Sacheinlagen im Recht der Kapitalgesellschaften
Analyse und Kritik
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 77
(2014)
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Der Autor studierte Rechtswissenschaften in Tübingen und Hamburg. Nach Abschluss des ersten Examens mit Wahlschwerpunkt im Gesellschafts-, Handels- und Arbeitsrecht folgte der juristische Vorbereitungsdienst am Oberlandesgericht in Celle mit Stationen am Landgericht Stade, bei der Staatsanwaltschaft Stade, der Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund und zwei internationalen Wirtschaftskanzleien in den Bereichen des Kapitalgesellschaftsrechts und der Unternehmenstransaktionen. Nach Abschluss des zweiten Examens ist der Autor als Rechtsanwalt bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Hamburg tätig.Abstract
Joachim Heinemann untersucht zunächst die normierten Tatbestandsvoraussetzungen einer verdeckten Sacheinlage nach Inkrafttreten des MoMiG und des ARUG. Die gesetzgeberische Intention, die Rechtsprechungsregeln auf der Tatbestandsseite fortzuschreiben, hindert den Autor nicht, die einzelnen Tatbestandsmerkmale einer intensiven, deduktiven Untersuchung zu unterziehen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere das Tatbestandsmerkmal der »Abrede« noch einige ungeklärte Fragen aufwirft. Anschließend beschäftigt sich der Autor mit der Rechtsfolgenseite von verdeckten Sacheinlagen. Einen Schwerpunkt legt er dabei auf die neuartige Anrechnungslösung des Gesetzgebers. Schließlich unterzieht er die Rechtsfigur der verdeckten Sacheinlage auf der Basis der gesetzlichen Legaldefinition einer kritischen Würdigung. Der Autor geht der Frage nach, ob der früher und wegen der schweren Rechtsfolge bewusst enge, allerdings nach wie vor geltende Tatbestand der verdeckten Sacheinlage nicht verfehlt ist, wenn die gesetzgeberisch gewollte Rechtsfolge schließlich nur eine Ausgleichshaftung des Inferenten wegen einer etwaigen Wertdifferenz vorsieht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
A. Einführung | 21 | ||
B. Gang der Untersuchung | 22 | ||
1. Kapitel: Voraussetzungen der verdeckten Sacheinlage | 23 | ||
A. Geldeinlage | 23 | ||
I. Übernahme eines Geschäftsanteils durch Geldeinlage | 24 | ||
II. Leistung und Eintragung der Geldeinlage | 24 | ||
III. Irrelevanz der eingezahlten Höhe | 25 | ||
B. Wirtschaftliche Entsprechung | 26 | ||
I. Einführung | 26 | ||
1. Konkretisierung des Tatbestandsmerkmals in Fallgruppen | 26 | ||
a) Die „klassische“ verdeckte Sacheinlage | 27 | ||
b) Die verdeckte Forderungseinbringung | 28 | ||
2. Wesensunterschiede der Fallgruppen | 29 | ||
3. Wesensgleichheit der Fallgruppen | 29 | ||
4. Maßgeblichkeit der Wesensgleichheit | 30 | ||
5. Abgrenzung zum Hin- und Herzahlen | 30 | ||
II. Wirtschaftliche Betrachtung | 31 | ||
1. Die wirtschaftliche Betrachtungsweise als objektive Komponente der Umgehung | 31 | ||
2. Prinzipielle Zulässigkeit einer Gesellschafterforderung | 33 | ||
3. Aufschiebend bedingte Wirksamkeit des Erwerbsgeschäfts | 33 | ||
4. Vorliegen einer Gesellschafterforderung | 35 | ||
a) Altforderungen | 35 | ||
b) Begründung der Forderung durch Erwerbsgeschäft | 36 | ||
c) Neuforderungen | 37 | ||
d) Erfordernis der Einlagefähigkeit des Sachgegenstandes | 38 | ||
e) Einlagefähige Sachen | 42 | ||
f) Bereichsausnahme für gewöhnliche Umsatzgeschäfte? | 44 | ||
5. Erfordernis der dinglichen Übertragung? | 47 | ||
6. Bilanzielle Neutralisierung der Geldeinlage | 49 | ||
a) Gegenständliche Identität | 50 | ||
b) Betragsmäßige Identität | 51 | ||
c) Bilanzielle Neutralisierung | 51 | ||
7. Erfordernis des Rückflusses der Geldmittel? | 53 | ||
C. Abrede | 56 | ||
I. Einführung | 56 | ||
II. Funktionen der Abrede | 57 | ||
1. Teleologische Bedeutung der Abrede | 57 | ||
2. Systematisch-funktionale Bedeutung der Abrede | 59 | ||
III. Schlussfolgerungen für die Tatbestandsmerkmale einer Abrede | 59 | ||
1. Meinungsstand | 59 | ||
2. Stellungnahme | 67 | ||
a) Konsensualerfordernis | 67 | ||
b) Materiell-rechtlicher Inhalt der Abrede | 70 | ||
c) Beteiligtenfähigkeit der Parteien | 76 | ||
aa) Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung | 78 | ||
bb) Entschließung der Gesellschafterversammlung | 81 | ||
cc) Keine Nichtigkeit nach § 241 Nr. 3 AktG (analog) | 82 | ||
IV. Zeitpunkt der Abrede | 85 | ||
1. Abrede bis zur vollständigen Leistung der Geldeinlage | 85 | ||
a) Meinungsstand vor Inkrafttreten des MoMiG | 85 | ||
b) Meinungsstand nach Inkrafttreten des MoMiG | 87 | ||
c) Stellungnahme | 89 | ||
2. Abrede nach vollständiger Leistung der Geldeinlage | 91 | ||
a) Meinungsstand | 91 | ||
b) Stellungnahme | 92 | ||
D. Darlegungs- und Beweislast | 93 | ||
I. Geldeinlage | 93 | ||
II. Wirtschaftliche Entsprechung | 93 | ||
III. Vorliegen einer Abrede | 94 | ||
1. Meinungsstand | 94 | ||
2. Stellungnahme | 97 | ||
2. Kapitel: Rechtsfolgen der verdeckten Sacheinlage | 102 | ||
A. Wirksamkeit der Sacheinlagegeschäfte | 102 | ||
I. Anordnung der Wirksamkeit | 102 | ||
1. Meinungsstand | 102 | ||
2. Stellungnahme | 105 | ||
a) Deklaratorische Funktion der Wirksamkeitsanordnung | 105 | ||
b) Rückabwicklung des Erwerbsgeschäfts | 106 | ||
II. Nichtigkeit des Erwerbsgeschäfts aus anderen Gründen | 107 | ||
1. Nichtvollzug des nichtigen Erwerbsgeschäfts | 107 | ||
2. Vollzug des nichtigen Erwerbsgeschäftes | 108 | ||
III. Leistungsstörungen im Rahmen des Erwerbsgeschäfts | 112 | ||
1. Meinungsstand | 112 | ||
2. Stellungnahme | 114 | ||
a) Minderung, Selbstvornahme und der kleine Schadensersatz statt der Leistung | 114 | ||
b) Rücktritt und der große Schadensersatz statt der Leistung | 115 | ||
c) Verzug und der Schadensersatz neben der Leistung | 116 | ||
B. Anrechnung auf die fortbestehende Geldeinlagepflicht | 116 | ||
I. Zeitpunkt des Wegfalls der Erfüllungswirkung | 118 | ||
1. Meinungsstand | 118 | ||
2. Stellungnahme | 120 | ||
II. Höhe des Wegfalls der Erfüllungswirkung (verdeckte Mischeinlage) | 121 | ||
1. Meinungsstand | 121 | ||
2. Stellungnahme | 123 | ||
III. Anrechnungsdogmatik und der Kondiktionsanspruch des Inferenten | 124 | ||
1. Meinungsstand | 127 | ||
2. Stellungnahme | 135 | ||
a) Bereicherung der Gesellschaft | 135 | ||
b) Gerechtfertigte Bereicherung in Höhe des Sachwertes (Anrechnung) | 138 | ||
c) Gesperrter Kondiktionsanspruch in Höhe der Wertdifferenz | 144 | ||
IV. Anrechnungszeitpunkt und der maßgebliche Wert der Anrechnung | 146 | ||
1. Maßgeblicher Bewertungszeitpunkt | 147 | ||
2. Ermittlung des objektiven Wertes | 148 | ||
a) Meinungsstand | 148 | ||
b) Stellungnahme | 150 | ||
3. Kein Verbot einer Überpari-Emission | 151 | ||
4. Keine Überanrechnung | 152 | ||
V. Höchstgrenze der fortbestehenden Geldeinlagepflicht (verdeckte gemischte Sacheinlage) | 153 | ||
1. Meinungsstand | 154 | ||
2. Stellungnahme | 155 | ||
C. Darlegungs- und Beweislast | 156 | ||
1. Meinungsstand | 156 | ||
2. Stellungnahme | 158 | ||
a) Beweissicherung | 158 | ||
b) Kein Ausschluss der Anrechnung mangels Beweises | 159 | ||
3. Kapitel: Kritik | 163 | ||
A. Historisch begründete Kritik | 163 | ||
I. Entwicklung der verdeckten Sacheinlage in der Rechtsprechung | 164 | ||
1. Reichsgerichtliche Entscheidungen | 164 | ||
a) RG Urteil vom 23.04.1928 – VI 296/27 (Schrauben- und Mutternfabrik) | 164 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 164 | ||
bb) Anmerkung | 166 | ||
b) RG Urteil vom 05.03.1938 – II 104/37 (Iduna-Holding AG) | 166 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 167 | ||
bb) Anmerkung | 168 | ||
c) RG Urteil vom 19.05.1941 – II 126/40 (Zementwerk) | 169 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 169 | ||
bb) Anmerkung | 171 | ||
2. Stellungnahme zur reichsgerichtlichen Rechtsprechung | 171 | ||
3. Bundesgerichtliche Entscheidungen bis zum MoMiG und ARUG | 173 | ||
a) BGH Urteil vom 13.10.1954 – II ZR 182/53 | 173 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 173 | ||
bb) Anmerkung | 175 | ||
b) BGH Urteil vom 10.11.1958 – II ZR 3/57 („Gummiband-Entscheidung“) | 176 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 176 | ||
bb) Anmerkung | 178 | ||
c) BGH Urteil vom 04.03.1996 – II ZR 89/95 | 179 | ||
aa) Sachverhalt und Entscheidungsgründe | 179 | ||
bb) Anmerkung | 180 | ||
4. Stellungnahme zur bundesgerichtlichen Rechtsprechung | 181 | ||
II. Abredeabhängiger Fortbestand der Einlagepflicht vs. Rückabwicklung des Erwerbsgeschäfts | 181 | ||
B. Kritik am gesetzlichen Wortlaut | 185 | ||
I. „Wirtschaftliche Betrachtung“ und „Abrede“ als Leerformeln | 185 | ||
1. Meinungsstand | 185 | ||
2. Stellungnahme | 186 | ||
II. Zweifel an der gesetzlichen Bestimmtheit | 187 | ||
C. Systematisch begründete Kritik | 188 | ||
I. Problem der Subkonvergenz | 188 | ||
II. Die Abrede als zusätzliches Strukturelement oder als bloße „Chimäre“? | 191 | ||
III. Einteilung der verdeckten Sacheinlage als ein Problem des Kapitalaufbringungsrechts | 193 | ||
1. „Verdeckte Geldeinlage“ | 194 | ||
2. „Vorab-verdeckte Sacheinlage“ | 198 | ||
3. Stellungnahme | 200 | ||
D. Teleologisch begründete Kritik | 202 | ||
I. Erforderlichkeit der „Abrede“ als Tatbestandsmerkmal? | 202 | ||
II. Erforderlichkeit der Rechtsfigur der verdeckten Sacheinlage? | 204 | ||
1. Alternativvorschlag: KG-Modell | 205 | ||
2. Alternativvorschlag: Aufgabe der Differenzierung zwischen Geld- und Sacheinlage | 206 | ||
3. Alternativvorschlag: Allgemeine Haftungsnorm | 206 | ||
a) Satzung als schuldrechtlicher Vertrag mit Pflichtenkatalog | 208 | ||
b) Pflichtverletzung (Treuepflicht) | 211 | ||
c) Vertretenmüssen | 213 | ||
d) Ersatzfähiger Schaden | 214 | ||
4. Abschließende Stellungnahme mit Vergleich zum englischen und französischen Recht | 215 | ||
4. Kapitel: Zusammenfassung der gefundenen Ergebnisse in Thesen | 218 | ||
1. Kapitel: Voraussetzungen der verdeckten Sacheinlage | 218 | ||
A. Geldeinlage | 218 | ||
B. Wirtschaftliche Entsprechung | 218 | ||
C. Abrede | 218 | ||
D. Darlegungs- und Beweislast | 219 | ||
2. Kapitel: Rechtsfolgen der verdeckten Sacheinlage | 219 | ||
A. Wirksamkeit der Sacheinlagegeschäfte | 219 | ||
B. Anrechnung auf die fortbestehende Geldeinlagepflicht | 220 | ||
C. Darlegungs- und Beweislast | 220 | ||
3. Kapitel: Kritik | 220 | ||
A. Historisch begründete Kritik | 220 | ||
B. Kritik am gesetzlichen Wortlaut | 221 | ||
C. Systematisch begründete Kritik | 221 | ||
D. Teleologisch begründete Kritik | 221 | ||
Literaturverzeichnis | 222 | ||
Stichwortverzeichnis | 236 |