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Söldnerlandschaften

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Rogger, P., Hitz, B. (Eds.) (2014). Söldnerlandschaften. Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54420-2
Rogger, Philippe and Hitz, Benjamin. Söldnerlandschaften: Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54420-2
Rogger, P, Hitz, B (eds.) (2014): Söldnerlandschaften: Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54420-2

Format

Söldnerlandschaften

Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich

Editors: Rogger, Philippe | Hitz, Benjamin

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 49

(2014)

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About The Author

Philippe Rogger hat an der Universität Bern Geschichte, Politikwissenschaft und Allgemeines Staatsrecht studiert. Im Rahmen seiner Dissertation zu den Pensionenunruhen in der Eidgenossenschaft 1513–1516 forschte er 2008 am SFB 437 »Kriegserfahrungen. Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit« an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seit 2009 ist er Assistent am Lehrstuhl für Schweizer Geschichte an der Universität Bern.

Benjamin Hitz hat an der Universität Lausanne Geschichte, Soziologie und Informatik/Statistik studiert. Seine Dissertation zum eidgenössischen Solddienst der Frühen Neuzeit entstand an der Universität Luzern im Rahmen des SNF-Projektes »Menschen als Ware«. Seit 2013 ist er Assistent am Lehrstuhl für Spätmittelalter und Renaissance an der Universität Basel.

Abstract

In einer Zeit, da private Sicherheits- und Militärunternehmungen an Bedeutung gewinnen und Staaten ihr Monopol auf die militärische Gewaltanwendung in zahlreichen asymmetrischen Kriegen aufzugeben scheinen, hat die Solddienstproblematik eine neue Aktualität gewonnen. Das bereits in der Antike betriebene Geschäft mit Söldnern erlebte in der Frühen Neuzeit seine Blüte. Die gesellschaftlichen, ökonomischen, kulturellen und politischen Implikationen dieses Gewaltmarkts sind deshalb ein wichtiges Thema für die Geschichte der Frühen Neuzeit. Der wissenschaftliche Diskurs wird allerdings stark von nationalen Narrativen dominiert.

Diese unangemessene Engführung versucht der vorliegende Sammelband zu durchbrechen. In einer vergleichenden, transnationalen Perspektive wird die Frage, warum sich in der frühen Neuzeit bestimmte Räume zu erfolgreichen Rekrutierungsmärkten für Söldner entwickelt haben und somit zu Söldnerlandschaften geworden sind, von ausgewiesenen Fachleuten erörtert und diskutiert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Philippe Rogger / Benjamin Hitz: Söldnerlandschaften – räumliche Logiken und Gewaltmärkte in historisch-vergleichender Perspektive. Eine Einführung 9
I. Solddienst und Raum 15
II. Söldner auf dem Markt 28
III. Ergebnisse 37
I. Militärunternehmer und ihr Umfeld: Gewaltmärkte, Akteure, Netzwerke 45
Heinrich Lang: Kriegsunternehmer und kapitalisierter Krieg: Condottieri, Kaufmannbankiers und Regierungen als Akteure auf Gewaltmärkten in Italien (1350–1550) 47
I. Einleitung 47
II. Söldnerlandschaften 49
III. Gewaltmärkte 58
IV. Fazit 64
Reinhard Baumann: Süddeutschland als Söldnermarkt 67
I. Die Söldnerlandschaft Süddeutschland zwischen 1486 und 1600 68
II. Gründe für einen Söldnermarkt dieses Ausmaßes 69
1. Reislauftradition in eidgenössischer Nachbarschaft 69
2. Das Söldnerpotential 70
3. Erfolgreiche Söldnerunternehmer und ihre Kader 74
4. Süddeutsche Handelshäuser und Bankiers als potente Geldgeber 75
5. Leistungsfähige Zulieferer: Waffen und Rüstungen, Ausrüstung und Lebensmittel 75
6. Die politische Struktur Süddeutschlands: der Flickenteppich im Süden des Reiches 78
7. Günstige geographische Lage, Deutschtum und Konfession 78
III. Der süddeutsche Landsknecht als Söldnertyp 81
IV. Ausblick 83
Michael Jucker: Erfolgreiche Söldnerlandschaft Eidgenossenschaft? Die Innenperspektive um 1476 85
I. Blühende Beutelandschaften als Versprechen 86
II. Beute in Akten 88
III. Der Blutdiamant der Eidgenossen 93
1. Preiszerfall 95
2. Der Diamant unterwegs 97
IV. Neue Regeln für alte Probleme 99
V. Fazit und einige kritische Bemerkungen 103
Jean Steinauer: Fribourg face au marché européen du mercenariat: le poids de la France 107
I. Peter Falk, ou l’ouverture du marché 108
II. Hans von Lanthen-Heid, le pari de l’entrepreneur 111
III. Franz Peter Koenig von Mohr,ou l’impossible embauche 112
IV. Jean-Frédéric de Diesbach, ou le débauchage interdit 114
Uwe Tresp: Böhmen als Söldnermarkt /„Böhmen“ als Söldnertypus im späten Mittelalter 119
I. Einleitung 119
II. Faktoren der Söldnerlandschaft Böhmen im 15. Jahrhundert 126
1. Kriegserfahrung 126
2. Tradition und Prestige 128
3. Effektive Strukturen von Söldnerrekrutierung und Söldnerhandel 129
4. Sicherung und Kontrolle des Söldnerhandels durch Königtum und Stände 131
5. Söldnerpotential 132
6. Die geographische Lage Böhmens 134
7. Psychologie 135
8. Der böhmische Söldner als spezifischer Typus 136
III. Schluss 138
II. Söldnerhandel zwischen Ethnisierung und Globalisierung 141
Stefan Aumann und Holger Th. Gräf: Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg – ein Datenbankprojekt zu einer „Söldnerlandschaft“ des 18. Jahrhunderts 143
I. 143
II. 147
III. 149
Horst Carl: Exotische Gewaltgemeinschaften – Krieger von der europäischen Peripherie im 17. Jahrhundert 157
I. Schwarz wie die Zigeuner … 157
II. Frühneuzeitliche Söldner- und Kriegergruppen als Gewaltgemeinschaften 163
III. Integrationsfähige Exoten: Schotten und Iren 166
IV. Exotische Gewaltgemeinschaften: Finnen und Kroaten 170
V. Ethnizität als Markenkern 175
Marian Füssel: Panduren, Kosaken und Sepoys. Ethnische Gewaltakteure im 18. Jahrhundert zwischen Sicherheit und Stigma 181
I. Kroaten und Panduren 185
II. Kosaken und Kalmyken 188
III. Sepoys 192
IV. Fazit 198
III. Anreiz und Zwang: Söldner als Migranten 201
Benjamin Hitz: Wer ging überhaupt und weshalb? Die Eidgenossenschaft als Söldnerlandschaft: das Beispiel von Luzern im späten 16. Jahrhundert 203
I. Der Kanton Luzern als Söldnerlandschaft 204
1. Fallbeispiel: Rödel des mayenneschen Zuges 1589–1590 204
2. Auf der Suche nach Motiven: Antworten auf struktureller Ebene 210
II. Armut und andere Motive 214
1. Fallbeispiel: Die Luzerner Armenliste von 1590 214
2. Auf der Suche nach Motiven: Antworten auf individueller Ebene 218
III. Fazit 221
Stefan Xenakis: „Sye sollten des handelß mussig sein […] und betrachten daß sye burger werent“. Loyalitätskonflikte und Identitätsbrüche bei oberdeutschen Fußsöldnern des frühen 16. Jahrhunderts 223
I. Loyalitätskonflikte – Landau an der Isar, 1504 223
II. Rekrutierungsbasis 226
III. Tradierte Normen für den Söldnermarkt 230
IV. Wahrgenommene Identitäten 230
V. Übergänge 233
VI. Identitätsbrüche 236
VII. Gemeinschaftsbildende Faktoren 239
Ludolf W. G. Pelizaeus: Gewaltexport zwischen „Ausschaffung“ von Straftätern, Soldatenhandel und obrigkeitlichen Interessen an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert 243
I. Die Migration von der Söldnerlandschaft zum Kriegsgebiet 244
II. Die Rolle der Landesherrschaft 247
III. Die Soldunternehmer 250
IV. Die soziale Herkunft der versandten Menschen 254
V. Kapital und Finanzmittel 256
VI. Das Potenzial für die Menschenhändler 257
VII. Fazit 258
Michael Sikora: Anmerkungen 261
Autorenverzeichnis 271