Legalitätsprinzip und Nützlichkeitserwägungen
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Legalitätsprinzip und Nützlichkeitserwägungen
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 107
(2017)
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Karl Brock studierte von 2007 bis 2013 Rechtswissenschaften an der Universität Bonn, mit dem Schwerpunkt »Wirtschaft und Wettbewerb«. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht von Professor Dr. Jens Koch tätig. Während dieser Zeit promovierte er zum Thema »Legalitätsprinzip und Nützlichkeitserwägungen« und veröffentlichte Beiträge im Bereich des Gesellschaftsrechts. Außerdem leitete er Arbeitsgemeinschaften an der Deutschen Rechtsschule in Warschau. Seit August 2016 absolviert er das Referendariat am Landgericht Bonn mit Verwaltungsstation beim Bundeskartellamt und Anwaltsstation bei einer deutschen Großkanzlei im Bereich Corporate/M&A.Abstract
Vorstandsmitglieder wirtschaftsstarker Aktiengesellschaften laufen vermehrt Gefahr, sich einer existenzbedrohenden Binnenhaftung auszusetzen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich der Binnenpflichtenkanon aufgrund zunehmender normierter Vorstands- und Gesellschaftspflichten in den letzten Jahren spürbar vergrößert hat. Während das Schrifttum in erster Linie versucht, einer überspannten Vorstandshaftung auf Rechtsfolgenseite zu begegnen, diskutiert es nur zurückhaltend, inwieweit eine sachgerechte Risikoverteilung zwischen Gesellschaft und Vorstandsmitgliedern durch richtige Justierung des Pflichtenkanons möglich ist. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Arbeit mit dem sog. Legalitätsprinzip auseinander, dessen Verstoß regelmäßig zu einer Haftung führt. Die Arbeit untersucht die dogmatische Grundlage dieses Prinzips und dessen Restriktionen. Hierbei entwickelt sie ein Gesamtkonzept, das einer uferlosen Vorstandshaftung entgegenwirkt. Vor allem zeigt die Arbeit, dass das Legalitätsprinzip nur eine inhaltlich eingeschränkte Rechtsbindung begründet und Nützlichkeitserwägungen zugänglich ist.»Manager Liability and Efficient Breaches of Law«The Management Board members of German stock corporations are increasingly exposed to the risk of excessive internal liability. Therefore, the dissertation analyzes the German »Legalitätsprinzip«. The Board members are usually liable to the Company if they violate this principle. The dissertation develops an overall concept, which counteracts an unlimited liability of the management. In particular, the scientific work shows that the »duty to legality« does not prohibit efficient breaches of law per se.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
1. Kapitel: Einführung und Grundlagen | 23 | ||
§ 1 Einleitung | 23 | ||
I. Die Vorstandshaftung im Wandel der Zeit und das Legalitätsprinzip | 23 | ||
II. Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 28 | ||
III. Gang der Untersuchung | 29 | ||
§ 2 Binnenpflichten, Unternehmensführung und unternehmerische Fortune | 31 | ||
I. Abgrenzung: Binnen-, Außen- und Gesellschaftspflichten | 31 | ||
II. Pflichtentypen, -verstoß und Zurechnung | 31 | ||
III. § 76 Abs. 1 AktG im Pendelblick mit § 93 Abs. 1 S. 1 AktG | 32 | ||
IV. Leitungsaufgabe als ein herausgehobener Teilbereich der Geschäftsführung | 33 | ||
1. Leitungsrecht und -pflicht | 33 | ||
2. Eigenverantwortlichkeit und Leitungsermessen | 35 | ||
V. Pflichtgetreue unternehmerische Entscheidung | 36 | ||
1. Business Judgment Rule | 36 | ||
2. Tatbestandsmerkmale des § 93 Abs. 1 S. 2 AktG | 38 | ||
a) Unternehmerische Entscheidung | 38 | ||
b) Handeln zum Wohle der Gesellschaft | 39 | ||
c) Auf Basis angemessener Information | 40 | ||
d) Frei von Sonderinteressen und sachfremden Erwägungen | 41 | ||
e) Gutgläubigkeit | 42 | ||
3. Rechtsfolgen | 42 | ||
VI. Schadensabwendungspflicht | 44 | ||
VII. Pflicht zum zweckmäßigen Wirtschaften | 44 | ||
VIII. Pflicht zur Wahrung des Unternehmensgegenstands | 45 | ||
IX. Treuepflichten | 46 | ||
X. Sonstige Vorstandspflichten | 47 | ||
§ 3 Legalitätsprinzip | 48 | ||
I. Was ist das Legalitätsprinzip? | 48 | ||
II. BGH-Judikatur zum Legalitätsprinzip | 51 | ||
1. Entscheidungstrias aus den 90er Jahren | 51 | ||
2. Aktuelle BGH-Rechtsprechung | 52 | ||
3. Resümee | 54 | ||
III. Rechtliche Grundlage des Legalitätsprinzips als tatsächliches Dunkelfeld | 56 | ||
2. Kapitel: Dogmatische Grundlage des Legalitätsprinzips | 57 | ||
§ 4 Rechtsgrund der Legalitätspflichten i.e.S. | 57 | ||
§ 5 Einfachgesetzliche Verankerung der Legalitätspflicht i.w.S. | 58 | ||
I. Einfachrechtliche Pflichtenbegründung | 58 | ||
II. Das Vorstandsmitglied und die Legalitätspflicht i.w.S. | 59 | ||
1. Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodex | 59 | ||
2. § 93 Abs. 2 AktG als Instrument der Rechtseffektivierung | 60 | ||
a) Vorstandsrechtlicher Normvollzugsanspruch | 60 | ||
b) Keine vorrangig am öffentlichen Interesse ausgerichtete Verhaltenssteuerung | 61 | ||
3. Rückschluss aus § 93 Abs. 4 S. 1 AktG und dem Beschlussmängelrecht | 65 | ||
4. § 93 Abs. 1 S. 2 AktG und die Regierungsbegründung zum UMAG | 67 | ||
a) Rückschluss aus der Business Judgment Rule | 67 | ||
b) Rechtsbrüche und die Business Judgment Rule | 67 | ||
aa) Meinungsstand | 67 | ||
bb) Stellungnahme | 70 | ||
c) Keine automatische Binnenpflichtverletzung | 71 | ||
5. Sonderprüfung und Aktionärsklage | 72 | ||
6. Auflösung der Gesellschaft nach § 396 AktG | 73 | ||
7. Vereinsverbot nach §§ 17, 3 VereinsG | 76 | ||
8. Verletzung der Aufsichtspflicht nach § 130 OWiG | 77 | ||
9. Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG | 80 | ||
10. Organstellung des Geschäftsleiters | 81 | ||
11. Treuepflicht des Vorstandsmitglieds | 83 | ||
12. Schadensanfälligkeit von Gesetzesverstößen und Schadensabwendungspflicht | 84 | ||
13. § 93 Abs. 1 S. 1 AktG und die Handlungsmaxime des Vorstands | 85 | ||
a) Konkretisierung der Pflichten aus § 93 Abs. 1 S. 1 AktG | 85 | ||
b) Meinungsstand zum Kerngehalt der Handlungsmaxime | 86 | ||
aa) Meinungsaufriss | 86 | ||
bb) Stakeholder-Zielkonzept | 87 | ||
cc) Shareholder-Zielkonzept | 88 | ||
dd) Unternehmensinteresse und Gesellschaftsinteresse | 89 | ||
c) Bewertung des Meinungsspektrums | 91 | ||
aa) Keine tragfähige Basis für das Stakeholder-Zielkonzept und Unternehmensinteresse | 91 | ||
bb) Shareholder-Value nicht mehr als ein ökonomisches Modell | 94 | ||
cc) Gesellschaftsinteresse als rechtlicher Aufhänger für das Vorstandshandeln | 96 | ||
d) Vom verbandsrechtlichen Leitprinzip zur inhaltlich beschränkten Legalitätspflicht i.w.S. | 97 | ||
III. Zwischenergebnis | 100 | ||
IV. Der geschäftsführende Gesellschafter einer Personengesellschaft und die Legalitätspflicht i.w.S. | 101 | ||
1. Rechtsformvergleichende Pflichtenbestimmung | 101 | ||
2. Die Aufsichtspflicht nach § 130 OWiG und das Vereinsverbot aus § 3 VereinsG | 102 | ||
3. Organstellung des geschäftsführenden Gesellschafters | 103 | ||
a) Zum Aktienrecht differente Ausgangsposition | 103 | ||
b) Wertungsparallelität zur Organstellung des Vorstandsmitglieds | 104 | ||
4. Außergewöhnliche Geschäfte nach § 116 Abs. 2 HGB | 105 | ||
5. Treuepflicht des geschäftsführenden Gesellschafters | 107 | ||
6. Konkretisierte Generalpflicht | 108 | ||
a) Vorrang des Gesellschaftszwecks | 108 | ||
b) Inhalt des Gesellschaftszwecks | 109 | ||
c) Inhaltlich beschränkte Legalitätspflicht i.w.S. als konkretisierte Geschäftsführerpflicht | 111 | ||
V. Zwischenergebnis | 111 | ||
VI. Ergebnis | 112 | ||
§ 6 Rechtsstaatliche Grundlage der Legalitätspflicht i.w.S. | 112 | ||
I. Rechtsstaatliche Pflichtenbegründung | 112 | ||
II. Einheit der Rechtsordnung | 113 | ||
III. Juristische Geltung von Rechtsnormen | 114 | ||
IV. Effektive Geltung von Rechtsvorschriften | 116 | ||
1. Rechtsstaatlicher Normvollzugsanspruch | 116 | ||
2. Außenverantwortlichkeit der Vorstandsmitglieder | 120 | ||
a) Rechtseffektivierung durch Haftungsgefahren | 120 | ||
b) Außenhaftung der Vorstandsmitglieder | 121 | ||
aa) Keine Außenhaftung nach § 93 Abs. 2 AktG | 121 | ||
bb) Haftung aus Vertrag und aus culpa in contrahendo | 121 | ||
cc) Unerlaubte Handlung nach § 823 BGB | 123 | ||
dd) Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung | 126 | ||
ee) Weitere Außenhaftungsfälle | 128 | ||
ff) Sondersituation: Haftung gegenüber Aktionären | 130 | ||
gg) Schlussfolgerung: Außenhaftung als (begrenzter) Motor der Verhaltenslenkung | 131 | ||
c) Straf- und bußgeldrechtliche Haftung der Vorstandsmitglieder | 132 | ||
aa) Strafrechtliche Sanktionierung | 132 | ||
bb) Bußgeldrechtliche Sanktionierung | 134 | ||
cc) Schlussfolgerung: Straf- und bußgeldrechtliche Sanktionierung als starkes Werkzeug zur Rechtsverwirklichung | 135 | ||
d) Erstattungs- und Freistellungsanspruch, Pfändungsgrenzen sowie Restschuldbefreiung – kein Todesstoß für die Verhaltenssteuerung | 137 | ||
aa) Erstattungs- und Freistellungsanspruch aus § 670 BGB | 137 | ||
bb) Pfändungsgrenzen und Restschuldbefreiung | 140 | ||
3. Persönliche Rechtsstellung des Vorstandsmitglieds | 141 | ||
a) Gesetzeseffektivierung durch Veränderung der persönlichen Rechtsstellung | 141 | ||
b) Aktienrechtliche Bestellungshindernisse | 141 | ||
c) Berufs- oder Gewerbeuntersagung nach § 35 GewO | 143 | ||
aa) § 35 GewO als Instrument der Vorstandsüberwachung | 143 | ||
bb) Voraussetzungen der Gewerbeuntersagung | 143 | ||
cc) Rechtsfolgen | 147 | ||
dd) Schlussfolgerung: Gewerberechtliche Untersagungsanordnung als bestehendes Ultima-Ratio-Instrument | 149 | ||
d) Sondersituation: aufsichtsrechtliches Abberufungsverlangen und Tätigkeitsverbot | 150 | ||
e) Aktienrechtlicher Widerruf und anstellungsvertragliche Kündigung | 152 | ||
4. Ökonomisch-marktspezifische Mechanismen der Managerkontrolle | 154 | ||
a) Marktspezifische Managerkontrolle | 154 | ||
b) Insbesondere: der Arbeitsmarkt für Spitzenmanager | 157 | ||
5. Unverhältnismäßige Benachteiligung der Vorstandsmitglieder durch rechtsstaatlichen Normvollzug | 160 | ||
6. Schlussfolgerung: Rechtsstaatlicher Normvollzugsanspruch als ungeeignete Grundlage für eine umfassende Legalitätspflicht i.w.S. | 162 | ||
V. Der geschäftsführende Gesellschafter einer Personengesellschaft und die rechtsstaatliche Legalitätspflicht i.w.S. | 162 | ||
1. Rechtsformvergleichende Pflichtenbestimmung | 162 | ||
2. Einheit der Rechtsordnung | 163 | ||
3. Juristische Geltung von Rechtsvorschriften | 163 | ||
4. Effektive Geltung von Rechtsnormen | 164 | ||
a) Rechtsstaatlicher Normvollzugsanspruch | 164 | ||
b) Keine effektive Geltung von Rechtsvorschriften allein über § 128 HGB bzw. die Gesellschafterstellung des Geschäftsführers | 165 | ||
c) Spiegelbildliche Situation zur Verhaltenssteuerung beim Vorstandsmitglied | 167 | ||
aa) Außenhaftung des Geschäftsführers | 167 | ||
bb) Straf- und bußgeldrechtliche Sanktionierung des Geschäftsführers | 169 | ||
cc) Persönliche Rechtsstellung des Geschäftsführers | 170 | ||
dd) Ökonomische Steuerungsebene: Produktabsatzmarkt | 171 | ||
d) Schlussfolgerung: Keine umfassende Legalitätspflicht i.w.S. als Ergebnis eines rechtsstaatlichen Normvollzugsanspruchs | 172 | ||
VI. Ergebnis | 172 | ||
§ 7 Ergebnis: inhaltlich eingeschränktes Legalitätsprinzip | 173 | ||
I. Bindung an die Legalitätspflichten i.e.S. | 173 | ||
II. Inhaltlich eingeschränkte Legalitätspflicht i.w.S. | 173 | ||
3. Kapitel: Außergesetzliche Verhaltensnormen und auslandsbezogene Rechtsbrüche | 174 | ||
§ 8 Legalitätsprinzip bei anerkannten Grundsätzen der Geschäftsmoral und bei Verhaltensrichtlinien | 174 | ||
I. Mangelnde gesetzliche Dignität | 174 | ||
II. Handlungspflicht im Einzelfall | 175 | ||
§ 9 Legalitätsprinzip bei grenzüberschreitenden Gesellschaftsaktivitäten | 176 | ||
I. Auslandsbezogene Rechtsnormverletzungen | 176 | ||
II. Befolgung von ausländischen Rechtsvorschriften | 177 | ||
1. Differenzierungen im Schrifttum | 177 | ||
a) Inländisch geltendes Kollisionsrecht erklärt ausländische Norm für anwendbar | 177 | ||
b) Ausländisches Recht mittels deutscher Sachnorm anwendbar | 179 | ||
c) Ausländisches Sachrecht allein über ausländisches Kollisionsrecht anwendbar | 179 | ||
2. Stellungnahme | 180 | ||
III. Befolgung von deutschen Rechtsvorschriften | 182 | ||
1. Juristische Geltung der deutschen Sachnorm | 182 | ||
2. Sondersituation: grenzüberschreitende Schmiergeldzahlungen | 182 | ||
IV. Schlussfolgerung | 185 | ||
4. Kapitel: Restriktionen, Entscheidungsspielräume und Nützlichkeitserwägungen | 187 | ||
§ 10 Restriktionen im Anwendungsbereich des Legalitätsprinzips | 187 | ||
§ 11 Legalitätsprinzip bei unklarer Rechtslage | 188 | ||
I. Entscheidungen unter rechtlicher Unsicherheit | 188 | ||
II. Situationsbeispiele | 189 | ||
1. Kartellrecht | 189 | ||
2. Versicherungsaufsichts- und Bankaufsichtsrecht | 191 | ||
3. Kapitalmarktrecht | 192 | ||
III. Abgrenzung zu anderen Konstellationen | 194 | ||
IV. Rechtsvorschriften mit Beurteilungs- oder Ermessensspielraum | 195 | ||
1. Meinungsstand | 195 | ||
2. Stellungnahme | 197 | ||
V. Rechtsermittlungspflicht | 200 | ||
1. Konkretisierte Geschäftsleiterpflicht aus § 93 Abs. 1 S. 1 AktG | 200 | ||
2. Inhaltliche Ausgestaltung der Rechtsermittlungspflicht | 201 | ||
VI. Handlungsalternativen bei unklarer Rechtslage | 204 | ||
1. Vertretbarkeitstheorie | 204 | ||
2. Optimierungstheorie | 206 | ||
3. Stellungnahme | 207 | ||
VII. Dogmatische Einordnung | 208 | ||
1. Keine unternehmerische Entscheidung | 208 | ||
2. Legal Judgment Rule analog zu § 93 Abs. 1 S. 2 AktG | 210 | ||
a) Planwidrige Regelungslücke | 210 | ||
b) Vergleichbare Interessenlage | 213 | ||
3. Schuldausschließender Rechtsirrtum | 215 | ||
a) Tradierte Anforderungen an einen entschuldigenden Rechtsirrtum | 215 | ||
b) Mildere Anforderungen an einen entschuldigenden Rechtsirrtum | 218 | ||
c) Stellungnahme | 220 | ||
4. Inhaltlich gewandelter Pflichtenkanon | 224 | ||
a) Binnenpflicht, im Gesellschaftsinteresse zu handeln | 224 | ||
b) Entscheidungsspielraum bei zweifelhafter Rechtslage | 225 | ||
§ 12 Legalitätsprinzip bei bewusstem Abweichen von gefestigter Rechtspraxis | 227 | ||
I. Rechtliche Zweifel an gefestigter Rechtspraxis | 227 | ||
II. Dogmatische Verortung | 228 | ||
III. Gewandelter Pflichtenkanon und Entscheidungsspielraum | 229 | ||
§ 13 Rechtfertigung von Verletzungen des Legalitätsprinzips | 230 | ||
I. Gerechtfertigtes Handeln des Vorstandsmitglieds | 230 | ||
II. Differenzierung zwischen den verschiedenen Rechts- und Handlungsverhältnissen | 231 | ||
III. Verletzung von Legalitätspflichten i.e.S. | 232 | ||
1. Ausgangslage bei den Legalitätspflichten i.e.S. | 232 | ||
a) Konfligierende Legalitätspflichten i.e.S. | 232 | ||
b) Zivil- und strafrechtliche Rechtfertigungsgründe | 234 | ||
c) Aktienrechtsspezifische Rechtfertigung | 235 | ||
2. Rechtfertigung von nützlichen Verstößen gegen Legalitätspflichten i.e.S. | 238 | ||
a) § 71 Abs. 1 Nr. 1 AktG und die Vermögensmehrung | 238 | ||
b) Zivil- und strafrechtliche Abwehrrechte und die Vermögensmehrung | 240 | ||
c) Rechtfertigende Pflichtenkollision und die Vermögensmehrung | 241 | ||
IV. Verletzung der Legalitätspflicht i.w.S. | 243 | ||
1. Ausgangslage bei der Legalitätspflicht i.w.S. | 243 | ||
a) Standpunkt des Schrifttums | 243 | ||
b) Unterschiedliche Wirkung des Normverstoßes im jeweiligen Rechtsverhältnis | 244 | ||
c) Legalitätspflicht i.w.S. und eine gleichzeitig bestehende Außenpflicht | 245 | ||
d) Sondersituation: Befolgung der Legalitätspflicht i.w.S. trotz vorrangiger Legalitätspflicht i.e.S. | 248 | ||
2. Rechtfertigung von nützlichen Verletzungen der Legalitätspflicht i.w.S. | 249 | ||
a) Rechtfertigungsgründe und die Vermögensmehrung | 249 | ||
b) Sondersituation: Befolgung der Legalitätspflicht i.w.S. trotz vorrangiger Pflicht zur Vermögensmehrung | 250 | ||
V. Entscheidungsspielraum bei Rechtfertigungsgründen | 251 | ||
1. Darlegungs- und Beweislast für einen Rechtfertigungsgrund | 251 | ||
2. Anwendbarkeit des § 93 Abs. 1 S. 2 AktG? | 251 | ||
3. Schuldausschließender Erlaubnistatbestandsirrtum | 253 | ||
4. Entscheidungsspielraum wie bei zweifelhafter Rechtslage | 254 | ||
§ 14 Legalitätsprinzip bei nützlichen Rechtsverletzungen | 254 | ||
I. Rechtsbindungen und Nützlichkeitserwägungen | 254 | ||
II. Zusammenspiel mit den anderen Restriktionen des Legalitätsprinzips | 256 | ||
III. Situationsbeispiele | 257 | ||
IV. Rechtsökonomische Bewertung von Normverstößen aus Sicht der Gesellschaft | 258 | ||
1. Kosten-Nutzen-Analyse | 258 | ||
2. Privater Nutzen des Rechtsverstoßes | 259 | ||
3. Private Kosten des Rechtsverstoßes | 260 | ||
4. Nützliche Gesetzesverstöße als Ergebnis eines defizitären Rechtssystems | 262 | ||
5. Anwendungsbeispiele | 263 | ||
V. Meinungsstand in Rechtsprechung und Wissenschaft | 264 | ||
1. Meinungsaufriss | 264 | ||
2. Höchstrichterliche Rechtsprechung | 264 | ||
3. Unterinstanzliche Rechtsprechung und vorherrschende Literaturansicht | 265 | ||
4. Vordringende Meinungsströmungen im Schrifttum | 267 | ||
a) Restriktion des Legalitätsprinzips bestimmt am Unrechtsgehalt des Normbruchs | 267 | ||
b) Restriktion des Legalitätsprinzips im Lichte gesellschaftsrechtlicher Wertungen | 271 | ||
VI. Bewertung des Meinungsspektrums | 274 | ||
1. Stellungnahme zur Rechtsprechung und vorherrschenden Literaturansicht | 274 | ||
2. Stellungnahme zu den vordringenden Meinungsströmungen im Schrifttum | 275 | ||
a) Unrechtsgehalt des Rechtsbruchs als kein ausschlaggebendes Kriterium | 275 | ||
b) Gesellschaftsrechtliche Wertungen als richtiger Anknüpfungspunkt | 278 | ||
VII. Differenter Pflichtenkanon bei nützlichen Rechtsverletzungen | 280 | ||
1. Legalitätspflichten i.e.S. | 280 | ||
2. Legalitätspflicht i.w.S. | 281 | ||
a) Ökonomische Nützlichkeit des Rechtsbruchs und die Darlegungs- und Beweislast | 281 | ||
b) Entscheidungsspielraum bei nützlichen Rechtsbrüchen | 282 | ||
aa) Dogmatische Verankerung | 282 | ||
bb) Inhaltliche Ausgestaltung und Reichweite des Entscheidungsspielraums | 283 | ||
c) Formale Betrachtungsweise im Ausnahmefall | 285 | ||
d) Keine Binnenpflicht zum nützlichen Rechtsbruch | 286 | ||
§ 15 Legalitätsprinzip bei nützlichen Vertragsverletzungen | 287 | ||
I. Vertragliche Gesellschaftspflichten und Nützlichkeitserwägungen | 287 | ||
II. Situationsbeispiele | 289 | ||
III. Rechtsökonomische Bewertung von Vertragsverletzungen aus Sicht der Gesellschaft | 290 | ||
1. Nützlichkeitsanalyse wie beim vorteilhaften Rechtsbruch | 290 | ||
2. Privater Nutzen des Vertragsbruchs | 290 | ||
3. Private Kosten des Vertragsbruchs | 291 | ||
4. Vorteilhafte Vertragsverletzungen als Ergebnis einer begrenzten Nutzenabschöpfung | 293 | ||
5. Anwendungsbeispiele | 294 | ||
IV. Meinungsstand in Judikatur und Lehre | 295 | ||
1. Höchstrichterliche Rechtsprechung | 295 | ||
2. Kein geschlossenes Meinungsbild im Schrifttum | 296 | ||
V. Bewertung des Meinungsspektrums | 298 | ||
VI. Pflichtenumfang wie beim nützlichen Verstoß gegen gesellschaftsadressierte Rechtspflichten | 301 | ||
1. Entscheidungsspielraum beim nützlichen Vertragsbruch | 301 | ||
2. Formale Betrachtungsweise bei Eilfällen und bei einem informatorischen Defizit | 302 | ||
3. Keine Binnenpflicht zur nützlichen Vertragsüberschreitung | 303 | ||
§ 16 Ergebnis: Restriktionen implizieren Nützlichkeitserwägungen | 304 | ||
5. Kapitel: Binnenrechtsfolgen, Erstreckung und Nützlichkeitserwägungen | 306 | ||
§ 17 Binnenrechtsfolgen bei vorteilhaftem, aber pflichtwidrigem Rechtsverstoß | 306 | ||
I. Binnenpflichtverletzung trotz Vorteilszuflusses bei der Aktiengesellschaft | 306 | ||
II. Haftpflicht der Vorstandsmitglieder gegenüber der Aktiengesellschaft | 307 | ||
1. Anspruchsgrundlagen zugunsten der Gesellschaft | 307 | ||
2. Schaden der Gesellschaft | 307 | ||
a) Schadensermittlung gemäß §§ 249ff. BGB | 307 | ||
b) Vorteilsausgleichung und Binnenhaftung | 310 | ||
aa) Vorteilsanrechnung im Rahmen des Legalitätsprinzips | 310 | ||
bb) Meinungsstand in Rechtsprechung und Wissenschaft | 311 | ||
cc) Stellungnahme | 312 | ||
c) Vorteilsanrechnung bei gleichartigen Legalitätspflichtverletzungen | 317 | ||
aa) Fingerzeig durch höchstrichterliche Rechtsprechung | 317 | ||
bb) Gleichartigkeit des Pflichtverstoßes und Grenzen der Gesamtverrechnung | 320 | ||
3. Regressverbot und Haftungsbeschränkung | 321 | ||
a) Kein Regressausschluss bei Verbandsgeldbußen | 321 | ||
b) Haftungsbeschränkung als Ausfluss der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht | 326 | ||
aa) Beschränkte Arbeitnehmerhaftung oder organschaftliche Fürsorgepflicht | 326 | ||
bb) Inhaltliche Ausgestaltung der beschränkten Vorstandshaftung | 328 | ||
cc) Vorteilhaftigkeit der Pflichtverletzung als Bemessungskriterium | 331 | ||
III. Ergebnis: Berücksichtigung von Vorteilszuflüssen bei der Gesellschaft | 331 | ||
§ 18 Erstreckung des Legalitätsprinzips auf alle normierten Gesellschaftspflichten | 332 | ||
I. Striktes Legalitätsprinzip – kein zwingender Widerspruch zum Gesellschaftsinteresse | 332 | ||
II. Keine binnenrechtliche Pflichtenerweiterung de lege lata | 334 | ||
1. Umfassendes Legalitätsprinzip als anstellungsvertragliche Pflicht | 334 | ||
2. Aufnahme eines strikten Legalitätsprinzips in die Satzung oder Geschäftsordnung des Vorstands | 338 | ||
III. Möglichkeiten der Rechtsbindung de lege ferenda | 340 | ||
1. Kodifizierung eines umfassenden Legalitätsprinzips | 340 | ||
2. Satzungsermächtigung als gangbares Alternativmodell | 341 | ||
a) Rechtliche Bedenken, die Satzungsstrenge für ein striktes Legalitätsprinzip zu lockern | 341 | ||
b) Keine unüberwindbaren Hindernisse | 343 | ||
c) Rechtliche Ausgestaltung der Satzungsermächtigung | 344 | ||
aa) Letztentscheidungskompetenz zugunsten des Aufsichtsrats | 344 | ||
bb) Inhaltliche Eckpunkte der Satzungsermächtigung | 346 | ||
IV. Vertragsstrafe als Absicherungsinstrument für ein umfassendes Legalitätsprinzip | 349 | ||
1. Gesellschaftliches Bedürfnis einer Vertragsstrafenabrede | 349 | ||
2. Aktienrechtliche Hürden für die Vereinbarung einer Konventionalstrafe | 349 | ||
3. Aktiengesetzliche Klippen für die inhaltliche Ausgestaltung und Geltendmachung der Vertragsstrafe | 352 | ||
V. Effektivierung einer strikten Legalitätspflicht mittels öffentlicher Anspruchsverfolgung | 356 | ||
1. Einbindung staatlicher oder quasi-staatlicher Stellen bei der Durchsetzung der Vorstandshaftung | 356 | ||
2. Rechtliche Bedenken gegen eine öffentliche Anspruchsverfolgung | 357 | ||
VI. Sonderweg: staatliche Abberufungsverlangen und Tätigkeitsverbote | 359 | ||
1. Öffentliches Interesse an (weiteren) wirtschaftsrechtlichen Abberufungsverlangen und Tätigkeitsverboten | 359 | ||
2. Insbesondere: kartellrechtliche Geschäftsleiterkontrolle | 360 | ||
a) Erhöhter Sanktionsbedarf im Kartellrecht | 360 | ||
b) Competition disqualification orders nach Section 9 A-E Company Directors Disqualification Act | 362 | ||
aa) Tatbestand und Rechtsfolgen | 362 | ||
bb) Verfahren | 363 | ||
c) Rechtliche Ausgestaltung der Geschäftsleiterkontrolle | 364 | ||
6. Kapitel: Untersuchungsergebnisse | 368 | ||
Literaturverzeichnis | 384 | ||
Stichwortverzeichnis | 435 |