Geschäftspolitische Bindungen der Aktiengesellschaft
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Geschäftspolitische Bindungen der Aktiengesellschaft
Ein Beitrag zur Gestaltbarkeit von Satzungen, außerstatutarischen Nebenabreden, Investment Agreements und Organisationsverträgen
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 114
(2018)
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About The Author
Ute König hat Rechtswissenschaften an der juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studiert. Anschließend war sie promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht sowie deutsches und internationales Unternehmens-, Wirtschafts- und Kartellrecht bei Prof. Dr. Christian Kersting, LL.M. (Yale), tätig. Nach dem Referendariat am Oberlandesgericht Düsseldorf beriet Ute König mehrere Jahre als Rechtsanwältin in einer der führenden internationalen Wirtschaftskanzleien Mandanten insbesondere bei M&A-Transaktionen. Seit Ende 2017 arbeitet sie als Syndikusrechtsanwältin in einem globalen Chemiekonzern.Abstract
Die Geschäftspolitik der Aktiengesellschaft plant de lege lata der Vorstand in eigener Verantwortung. Dadurch prägt er das Schicksal des Unternehmens. Investoren haben daher ein erhebliches Interesse daran, die Geschäftspolitik der Gesellschaft mitzugestalten. In der Praxis werden geschäftspolitische Belange der Aktiengesellschaft in Anbetracht einer Übernahme mitunter in sogenannten »Investorenvereinbarungen« oder »Investment Agreements« zwischen Investor und Zielgesellschaft geregelt. Deren Verbindlichkeit steht allerdings - jedenfalls seit der Übernahme Conti/Schaeffler - in Frage.Die Verfasserin nimmt in Hinsicht auf das dargestellte Regelungsbedürfnis die Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen in Satzungen, außerstatutarischen Nebenabreden, Investment Agreements und Unternehmensverträgen in den Blick. Sie zeigt einen Weg zur verbindlichen Regelung der Geschäftspolitik in der Aktiengesellschaft auf, der sich im Abschluss eines organisationsrechtlichen Unternehmensvertrages sui generis realisiert.»Binding Agreements on the Business Policy of a Stock Corporation«The business policy is decisive for the fate of a company. Therefore, its determination is in the stakeholders' utmost interest. The author shows that, for a German stock corporation, business policies cannot be stipulated in the articles of association, ancillary agreements of the shareholders or investment agreements. However, the corporation’s business policy can be agreed upon between the company and an investor in a special company agreement that is likely to affect the statutes of the company.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
§ 1 Einleitung | 27 | ||
§ 2 Gang der Arbeit | 40 | ||
§ 3 Definition und Funktion der Geschäftspolitik | 41 | ||
I. Definition der Geschäftspolitik | 41 | ||
1. Die Unternehmensphilosophie | 42 | ||
2. Die Geschäftspolitik im engeren Sinn | 43 | ||
3. Die strategische Planung | 44 | ||
4. Die operative Planung | 45 | ||
5. Die Geschäftspolitik im weiteren Sinn | 45 | ||
II. Funktion der Geschäftspolitik | 46 | ||
1. Die Identitäts-, Identifikations- und Mobilisierungsfunktion | 46 | ||
2. Die Ordnungsfunktion | 47 | ||
3. Die Geschäftspolitik als Parameter weicher Vermögenswerte | 47 | ||
4. Die Steuerungsfunktion am Markt | 48 | ||
III. Fazit | 48 | ||
§ 4 Regelungsinteresse von Investor und Zielgesellschaft | 49 | ||
I. Regelungsinteresse des Investors | 49 | ||
1. Geschäftspolitische Planungskompetenz de lege lata | 50 | ||
a) Keine Mitgestaltungsrechte des Aufsichtsrates | 51 | ||
b) Keine Mitspracherechte der Hauptversammlung | 54 | ||
c) Fehlen geschäftspolitischer Mitspracherechte des Investors als Aktionär de lege lata | 55 | ||
2. Unzulässigkeit geschäftspolitischer Mitspracherechte aus vertraglichem Recht | 59 | ||
3. Nachteile der Einflussnahme durch Organverflechtung | 60 | ||
4. Haftungsrisiko des Investors für Einflussnahmen | 61 | ||
5. Nachteile des Abschlusses eines Beherrschungsvertrages | 61 | ||
II. Regelungsinteresse der Zielgesellschaft | 62 | ||
1. Unzureichender Schutz vor unzulässiger geschäftspolitischer Einflussnahme | 62 | ||
a) Fehlen eines normativen Konzerneingangsschutzes | 63 | ||
b) Normative Schutzlücken im Konzern | 63 | ||
c) Unzureichende Rechtsdurchsetzung im Konzern | 65 | ||
2. Präventionsmodelle der Praxis | 66 | ||
a) Abwehrmaßnahmen | 66 | ||
b) Entherrschungsverträge | 67 | ||
III. Fazit | 68 | ||
§ 5 Geschäftspolitische Regelungen in der Satzung | 69 | ||
I. Wirkung des Satzungsrechts | 70 | ||
1. Bindung der Organe an das materielle Satzungsrecht | 70 | ||
2. Kontinuität korporativer Rechtsgestaltung | 72 | ||
II. Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen des Satzungsrechts | 73 | ||
III. Unvereinbarkeit geschäftspolitischer Satzungsbestimmungen mit der Leitungsautonomie des Vorstandes | 74 | ||
1. Ansatz in der Literatur zugunsten der Satzungsgestaltungsautonomie der Aktionäre | 76 | ||
2. Auflösung des Spannungsfeldes der Organkompetenzen zugunsten der Unternehmensleitung | 78 | ||
a) Satzungsstrenge als Indikator begrenzter Organisationsautonomie | 78 | ||
b) Telos des § 23 AktG indiziert eine enge Auslegung der Satzungsgestaltungskompetenz | 79 | ||
c) Planungspflicht des Vorstandes aus § 76 Abs. 1 AktG verbietet statutarische Kompetenzverschiebung | 81 | ||
aa) Umfang der Planungspflicht nach dem Willen des Gesetzgebers | 82 | ||
bb) Umfang der Planungspflicht nach Maßgabe der §§ 76 Abs. 1, 93 Abs. 1 Satz 1 AktG | 84 | ||
cc) Umfang der Planungspflicht nach der systematischen Funktion des Aufsichtsrates | 85 | ||
d) Normativer Maßstab der Unternehmensleitung nach § 76 Abs. 1 AktG | 86 | ||
aa) Der Stakeholder Value-Ansatz | 87 | ||
bb) Das Unternehmensinteresse als Maßstab der Unternehmensleitung | 88 | ||
cc) Der Shareholder Value-Ansatz | 89 | ||
dd) Verobjektivierung des Shareholder Values | 91 | ||
e) Gesamtwertung des Aktien- und Konzernrechts | 94 | ||
3. Die Leitungsautonomie des Vorstandes als Strukturprinzip des Aktienrechts | 95 | ||
IV. Unvereinbarkeit geschäftspolitischer Satzungsbestimmungen mit dem Flexibilitätsgebot | 96 | ||
1. Geschäftspolitische Planungsflexibilität des Vorstandes de lege lata | 97 | ||
a) Strukturelle Bewertung der Selbstbindung durch Beschlussfassung | 98 | ||
aa) Vertragsdogma | 99 | ||
bb) Ergänzung des Willensdogmas durch teleologischen Geltungsbefehl | 101 | ||
b) Bedeutung der Selbstbindung und Unterschiede zur Satzungsbindung | 103 | ||
aa) Organisationsrechtliche Bindung der Organe und ihrer Mitglieder | 103 | ||
bb) Freiheit zur Abweichung von der beschlossenen Geschäftspolitik im Einzelfall | 103 | ||
cc) Freiheit zur grundsätzlichen Veränderung der Geschäftspolitik | 104 | ||
2. Flexibilitätsverlust aufgrund geschäftspolitischer Satzungsregelungen | 105 | ||
a) Keine existenzgefährdende Bindungswirkung des Satzungsrechts | 105 | ||
aa) Keine treuepflichtkonforme, beschränkende Auslegung der Abrede | 105 | ||
bb) Mertens' Theorie der Relativität satzungsmäßiger Ermessensbindungen | 106 | ||
cc) Beschränkung der Satzungsbindung durch das Unternehmenswohl | 106 | ||
b) Verlust der Freiheit zur Anpassung der Geschäftspolitik | 107 | ||
3. Das Flexibilitätsgebot als Strukturprinzip des Aktienrechts | 108 | ||
a) Verbot der Ewigkeitsbindung: Ein gesellschaftsrechtliches Prinzip der allgemeinen Rechtsgeschäftslehre | 109 | ||
b) Widerlegung des Ansatzes Heys | 109 | ||
c) Verfassungsrechtliche Begründung des Bindungsverbots | 110 | ||
d) Widerlegung des Ansatzes Steinbecks und Beuthiens/Gätschs | 111 | ||
e) Selbstbindungsverbot als Ausfluss der aktienrechtlichen Kompetenzordnung | 112 | ||
4. Reichweite des Flexibilitätsbedürfnisses und der zwingenden Vorstandskompetenz | 114 | ||
V. Fazit | 116 | ||
§ 6 Geschäftspolitische Regelungen in außerstatutarischen Nebenabreden | 117 | ||
I. Unzureichende Bindungswirkung omnilateraler, außerstatutarischer Nebenabreden | 117 | ||
II. Gestaltungsgrenzen außerstatutarischer Nebenabreden | 120 | ||
III. Übergang schuldrechtlicher Ansprüche und Pflichten | 122 | ||
IV. Fazit | 122 | ||
§ 7 Geschäftspolitische Regelungen in Investment Agreements | 124 | ||
I. Investment Agreements als Verträge sui generis | 126 | ||
II. Verpflichtungsfähigkeit der Aktiengesellschaft zu Binnenmaßnahmen | 129 | ||
1. Ansatz in der Literatur gegen die Verpflichtungsfähigkeit der Gesellschaft zu Binnenmaßnahmen | 130 | ||
2. Begründung der Verpflichtungsfähigkeit der Gesellschaft zu Binnenmaßnahmen | 131 | ||
III. Beschränkte Vertretungsbefugnis des Vorstandes im Kompetenzbereich der Hauptversammlung | 132 | ||
1. Verpflichtungsbefugnis des Vorstandes zu Binnenmaßnahmen anderer Organe | 133 | ||
a) Keine Vertretungsbefugnis des Vorstandes in Bezug auf sozialrechtliche Akte | 133 | ||
b) Vertretungsbefugnis des Vorstandes für zustimmungsbedürftige Geschäfte | 134 | ||
c) Qualifiktion geschäftspolitischer Bindungen der Gesellschaft | 135 | ||
2. Unzulässigkeit der Ermächtigung des Vorstandes zu finanzpolitischen Absprachen | 136 | ||
a) Beschränkte Satzungskompetenz nach § 58 Abs. 1 AktG | 136 | ||
b) Keine Verpflichtungsfähigkeit der Gesellschaft zu Satzungsänderungen | 137 | ||
c) Verbot finanzpolitischer Drittbindungen nach dem Bestimmtheitsgrundsatz für Ermächtigungsbeschlüsse | 137 | ||
d) Konsequenzen für geschäftspolitische Bindungen in Investment Agreements | 138 | ||
3. Kein Zustimmungserfordernis der Hauptversammlung für Dauerbindungen im Kompetenzbereich des Vorstandes | 139 | ||
a) Kein Zustimmungserfordernis nach „Holzmüller“/„Gelatine“ | 139 | ||
b) Kein Zustimmungserfordernis aufgrund der Qualifikation des Vertrages als Entherrschungsvertrag | 141 | ||
c) Kein Zustimmungserfordernis analog § 296 Abs. 1 AktG | 142 | ||
aa) Vorliegen einer planwidrigen Regelungslücke | 143 | ||
bb) Fehlen einer vergleichbaren Interessenlage | 144 | ||
4. Zustimmungserfordernis des Aufsichtsrats für geschäftspolitische Dauerbindungen im Kompetenzbereich des Vorstandes | 144 | ||
IV. Unzureichende Durchsetzbarkeit von Investment Agreements | 147 | ||
1. Durchsetzbarkeit des Investment Agreements durch den Investor | 148 | ||
a) Fehlen genereller Einwände gegen die Anerkennung eines klagbaren Erfüllungsanspruchs | 149 | ||
b) Praktische Verfahrenserschwernisse | 150 | ||
c) Umfang des Rechtsschutzes | 151 | ||
d) Einstweiliger Rechtsschutz | 152 | ||
2. Keine verbandsinterne Durchsetzung des Vertrages | 153 | ||
a) Divergierender Pflichtenmaßstab der §§ 280ff. BGB und des § 93 Abs. 1 Satz 1 AktG | 153 | ||
b) Fehlen korporativer Durchsetzungsmechanismen | 154 | ||
3. Keine Bindung des Aufsichtsrates und der Hauptversammlung an das Investment Agreement | 154 | ||
a) Keine Bindung des Aufsichtsrates | 156 | ||
b) Keine Bindung der Hauptversammlung | 158 | ||
4. Schwächen des Garantenmodells | 159 | ||
a) Der Garant als Gläubiger der Verpflichtung | 160 | ||
b) Der Garant als Dienstleister i.S.d. § 611 BGB | 161 | ||
aa) Unzulässigkeit korporativer Zusatzorgane | 161 | ||
bb) Zusatzorgan auf schuldrechtlicher Ebene | 161 | ||
(1) Keine gesetzliche Haftung des Garanten nach § 93 AktG | 162 | ||
(2) Bindung des Garanten an das Unternehmensinteresse und Weisungen des Vorstandes | 162 | ||
V. Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen von Investment Agreements | 164 | ||
1. Aktienrechtliche Verbotsgesetze | 166 | ||
a) Anforderungen an die Qualifikation aktienrechtlichen Verbandsrechts als Verbotsgesetz | 167 | ||
b) Rechtsfolgen verbandsrechtlicher Verbotsgesetze | 168 | ||
2. Ausnahme des § 82 Abs. 1 AktG für innerkorporative Rechtsgeschäfte | 169 | ||
3. Keine Unwirksamkeit der Bindung wegen missbräuchlicher Überschreitung der Vertretungsmacht | 171 | ||
4. Auswirkung der Treuepflichten auf die schuldrechtliche Gestaltungsfreiheit | 172 | ||
5. Sittenwidrigkeit und Umgehungsverbot | 173 | ||
6. Sorgfaltspflicht des Vorstandes | 174 | ||
7. Prüfungsmaßstab für geschäftspolitische Abreden in Investment Agreements | 174 | ||
VI. Vereinbarkeit geschäftspolitischer Absprachen mit der Geheimhaltungspflicht des Vorstandes | 174 | ||
1. Vertraulichkeitspflicht des Vorstandes nach § 93 Abs. 1 Satz 3 AktG | 176 | ||
a) Objektives Interesse an der Geheimhaltung der Geschäftspolitik | 176 | ||
b) Fehlende Offenkundigkeit der Geschäftspolitik | 177 | ||
c) Grenzen der Geheimhaltungspflicht | 177 | ||
aa) Meinungsstand zur Reichweite der Vertraulichkeitspflicht | 178 | ||
bb) Stellungnahme | 180 | ||
2. Kapitalmarktrechtliches Mitteilungsverbot (§ 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG/Art. 10 Abs. 1 Satz 1, Art. 14 lit. c MAR) | 182 | ||
a) Die Geschäftspolitik – eine Insiderinformation | 182 | ||
b) Grenzen des Mitteilungsverbots | 183 | ||
aa) Meinungsstand zur Reichweite des Mitteilungsverbots | 184 | ||
bb) Mitteilungsverbot gegenüber Bietern und Investoren | 185 | ||
VII. Investment Agreements – keine verdeckten Beherrschungsverträge | 187 | ||
1. Hintergrund des Prinzips der Unveräußerlichkeit von Leitungsmacht | 188 | ||
a) Verbot des vollständigen Leitungstransfers an Dritte | 189 | ||
b) Beschränkung der Leitungsmacht unterhalb der Grenze vollständiger Leitungsübertragung | 189 | ||
c) Das Rechtsinstitut des verdeckten Beherrschungsvertrags | 191 | ||
d) Beherrschungsverträge erfordern einen Leitungstransfer | 193 | ||
2. Einfluss des Investors aufgrund des Investment Agreements | 196 | ||
a) Kein beherrschender Einfluss des Investors aufgrund des Verlustes der Freiheit zur Planungsänderung | 197 | ||
b) Kein beherrschender Einfluss des Investors aufgrund durchsetzbarer Unterlassungsansprüche | 199 | ||
aa) Enger Ansatz: Unantastbarkeit jeglicher Vorstandskompetenzen | 199 | ||
bb) Weiter Ansatz: Unantastbarkeit des Kernbereichs der Leitungsautonomie | 200 | ||
cc) Wirtschaftliche Betrachtung Wolfs | 201 | ||
dd) Stellungnahme | 202 | ||
ee) Bewertung geschäftspolitischer Bindungen anhand der gefundenen Maßstäbe | 206 | ||
c) Die faktische Einflussnahme qualifiziert das Investment Agreement nicht als Beherrschungsvertrag | 206 | ||
VIII. Vereinbarkeit schuldrechtlicher Investment Agreements mit dem Vorwegbindungsverbot | 207 | ||
1. Dogmatische Herleitung eines schuldrechtlichen Vorwegbindungsverbots | 208 | ||
a) Das Verbot der Bindung zukünftiger Vorstandsmitglieder als Begründungsansatz nach Lutter | 210 | ||
b) Quickturn Design System, Inc. v. Shapiro: Vermeidung unlösbarer Pflichtenkollisionen | 212 | ||
c) Nichtanwendbarkeit der „Quickturn“-Rechtsprechung auf das deutsche Aktienrecht | 213 | ||
aa) Keine haftungsbegründende Bindung der Vorstandskompetenzen | 214 | ||
bb) Kontinuität des Vorstandes in der Geschäftsführung | 215 | ||
d) Beaton v. Continental Southland Savings & L. ass'n: Erhalt der Letztentscheidungsmacht der Aktionäre | 216 | ||
e) Widerlegung der Beaton-Rechtsprechung nach deutschem Aktienrecht | 216 | ||
f) Keine Begrenzung schuldrechtlicher Dauerbindungen nach § 138 Abs. 1 BGB | 220 | ||
g) Verbot der Vorwegbindung nach §§ 76 Abs. 1 AktG, 134 BGB | 221 | ||
aa) Herleitung des Vorwegbindungsverbots aus § 76 Abs. 1 AktG | 221 | ||
bb) Konkretisierung des Vorwegbindungsverbots i.S.d. § 76 Abs. 1 AktG | 222 | ||
cc) Geschäftspolitische Dauerbindungen als unzulässige Vorwegbindung | 223 | ||
dd) Das Vorwegbindungsverbot als Verbotsgesetz i.S.d. § 134 BGB | 224 | ||
2. Rechtsfolgen verbotswidriger Dauerbindungen | 226 | ||
a) Keine Nichtigkeitsfolge bei Verstoß gegen das Vorwegbindungsverbot | 226 | ||
b) Sorgfaltspflichtverletzung des die schuldrechtliche Dauerbindung eingehenden Vorstandes | 228 | ||
c) Leistungsverweigerungsrecht infolge verbotswidriger Vorwegbindungen | 229 | ||
3. Kündigungsrechte als Legitimation geschäftspolitischer Dauerbindungen | 230 | ||
a) Flexibilitätsmodelle | 231 | ||
aa) Flexibilität durch ERP-IT-Systeme | 231 | ||
bb) Flexibilität durch die Szenariotechnik | 232 | ||
cc) Alternative flexible Managementmodelle | 234 | ||
b) Planungshorizont und Bindungsdauer | 235 | ||
c) Sonderkündigungsrecht für den Eintritt exogener Umstände außerhalb des Szenariotrichters | 236 | ||
d) Der Szenariotrichter als Geschäftsgrundlage i.S.d. § 313 BGB | 236 | ||
aa) Geschäftsgrundlage | 237 | ||
bb) Schwerwiegende Veränderung der Geschäftsgrundlage | 237 | ||
cc) Normative Risikobetrachtung | 238 | ||
dd) Unvorhersehbarkeit der Umstände außerhalb der Extremszenarien und Unzumutbarkeit der Umsetzung der Geschäftspolitik | 238 | ||
ee) Rechtsfolgen | 239 | ||
e) Folgen der Kündigung des Investment Agreements | 240 | ||
4. Fehlende Befugnis zur Abweichung von der geschäftspolitischen Planung | 241 | ||
IX. Unvereinbarkeit schuldrechtlicher Investment Agreements mit dem Gleichbehandlungsgebot des § 53a AktG | 242 | ||
1. Anwendbarkeit des § 53a AktG auf Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber dem Investor | 242 | ||
2. Materielle Ungleichbehandlung durch geschäftspolitische Absprachen in Investment Agreements | 243 | ||
a) Ungleichbehandlung durch tatsächliche Einflussnahme | 244 | ||
b) Ungleichbehandlung aufgrund des schuldrechtlichen Erfüllungsanspruchs | 244 | ||
3. Berechtigtes Interesse legitimiert Ungleichbehandlungen nur bzgl. der Vertragsverhandlungen | 245 | ||
a) Keine generelle Privilegierung von Großaktionären | 246 | ||
b) Rechtfertigung der faktischen Einflussnahme des beherrschenden Aktionärs | 247 | ||
c) Rechtfertigung der faktischen Einflussnahme des Ankeraktionärs | 249 | ||
d) Keine Rechtfertigung der Vertragsbindung | 250 | ||
4. Verzicht der Aktionäre auf Gleichbehandlung durch Hauptversammlungsbeschluss | 250 | ||
5. Wirkung und Bewertung des § 53a AktG | 251 | ||
a) § 53a AktG – eine verbandsinterne Ordnungsvorschrift | 252 | ||
b) Verstoßfolgen richten sich nach § 93 Abs. 1 AktG | 254 | ||
X. Fazit | 255 | ||
§ 8 Geschäftspolitische Regelungen in Organisationsverträgen | 256 | ||
I. Wirkungsunterschiede zwischen Organisationsverträgen und Investment Agreements | 258 | ||
1. Bindung des Vorstandes innerhalb der Grenzen der Legalitätspflicht | 259 | ||
a) Vorrang höherrangigen Rechts und Wahrung des Unternehmenswohls | 260 | ||
b) Intrakorporative Durchsetzung des Organisationsvertrages | 261 | ||
2. Bindung des Aufsichtsrates und der Hauptversammlung durch den Organisationsvertrag | 263 | ||
3. Bindung des Investors durch Organisationsvertrag | 263 | ||
II. Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen von Organisationsverträgen | 265 | ||
1. Kein numerus clausus zulässiger Unternehmensverträge | 266 | ||
2. Kein numerus clausus korporativer Unternehmensverträge | 270 | ||
a) Die Rechtsnatur der Organisationsverträge rechtfertigt keine Beschränkung der Gestaltungsfreiheit | 270 | ||
b) Vereinbarkeit eines weiten Verständnisses der Organisationsautonomie mit Verkehrsschutzerwägungen | 276 | ||
c) Anerkennung ungeschriebener Unternehmensverträge angesichts der Bestimmtheit des Handelsregisters | 279 | ||
d) Reichweite der Gestaltungsautonomie innerhalb der §§ 291 Abs. 1, 3, 309 AktG | 281 | ||
aa) Enger Ansatz: Erfordernis vollständige Weisungsunterwerfung | 281 | ||
bb) Weiter Ansatz: Zulässigkeit auch nur teilweiser Weisungsunterwerfung | 282 | ||
cc) Rechtsfortbildender, extensiver Ansatz Veils | 284 | ||
3. Positive Bestimmung der Grenzen unternehmensvertraglicher Organisationsautonomie | 287 | ||
III. Abschlusszuständigkeit und Vereinbarkeit des Organisationsvertrages mit der Kompetenzordnung | 288 | ||
1. Zustimmung der Hauptversammlung gem. § 293 AktG | 289 | ||
2. Vereinbarkeit des Initiativrechts der Hauptversammlung mit § 76 Abs. 1 AktG | 289 | ||
3. Stimmrecht des Investors beim Zustimmungsbeschluss zum Organisationsvertrag sui generis | 292 | ||
4. Zustimmung des Aufsichtsrates | 293 | ||
IV. Information der Aktionäre und des Aufsichtsrats gem. §§ 293a ff., 131, 90 Abs. 1 Satz 3 AktG | 293 | ||
1. Anwendbarkeit der §§ 293a–g AktG auch auf nicht normierte Organisationsverträge | 294 | ||
2. Berichtspflicht des Vorstandes, § 293a AktG | 296 | ||
a) Umfang der Berichtspflicht nach § 293a AktG | 296 | ||
b) Grenzen der Berichtspflicht gem. § 293a Abs. 2 Satz 1 AktG | 297 | ||
3. Prüfung des Unternehmensvertrages, §§ 293c–293e AktG | 299 | ||
a) Umfang der Schlusserklärung des Prüfers nach § 293e Abs. 1 Satz 2, 3 AktG | 299 | ||
b) Grenzen der Schlusserklärung nach § 293e AktG | 300 | ||
4. Anspruch auf Akteneinsicht, Abschriften, Dokumentenauslage, Erläuterung und Auskunft gem. §§ 293f, g AktG | 301 | ||
5. Auskunftsanspruch aus § 131 Abs. 1 Satz 1 AktG | 302 | ||
a) Umfang des Auskunftsanspruchs nach § 131 Abs. 1 Satz 1 AktG | 302 | ||
b) Grenzen des Auskunftsanspruchs aus § 131 Abs. 1 AktG | 303 | ||
6. Kein Auskunftsanspruch aus § 131 Abs. 4 AktG | 305 | ||
7. Berichtspflicht gegenüber dem Aufsichtsrat | 305 | ||
V. Der Organisationsvertrag sui generis – kein verdeckter Beherrschungsvertrag | 306 | ||
VI. Vereinbarkeit des Organisationsvertrages sui generis mit dem Vorwegbindungsverbot | 307 | ||
1. Abweichungsbefugnis des Vorstandes vom Organisationsvertrag im Einzelfall | 308 | ||
2. Aufgabe der Abänderungsbefugnis der beschlossenen Geschäftspolitik | 308 | ||
a) Kündigungsrecht gemäß § 297 Abs. 1 AktG | 309 | ||
b) Kündigungsrecht gem. § 313 BGB | 310 | ||
c) Vertragliches Kündigungsrecht | 310 | ||
d) Verfahren im Falle der Kündigung | 310 | ||
VII. Vereinbarkeit des Organisationsvertrages sui generis mit der Stimmrechtsfreiheit der Aktionäre | 311 | ||
1. Keine Übertragung des Stimmrechts an Dritte | 312 | ||
2. Keine Bindung des Stimmrechts an Vorschläge des Vorstandes | 313 | ||
3. Die sozialrechtliche Beschlussautonomie der Hauptversammlung – ein Strukturprinzip des Aktienrechts | 314 | ||
a) Das Stimmrecht – ein Individualrecht des Aktionäre | 314 | ||
b) Rechtsgedanke der Aktiengattungen als Argument gegen Stimmrechtsbeschränkungen | 316 | ||
c) Strenge der Kompetenzordnung verbietet Stimmrechtsbegrenzung | 316 | ||
VIII. Vereinbarkeit des Organisationsvertrages sui generis mit dem Gleichbehandlungsgebot | 317 | ||
1. Klagbarer Erfüllungsanspruch des Investors aus dem Organisationsvertrag | 318 | ||
2. Vergleichbare, verbandsinterne Sanktionsmechanismen zugunsten der übrigen Aktionäre | 320 | ||
3. Berechtigtes Gesellschaftsinteresse legitimiert Ungleichbehandlung | 321 | ||
IX. Fazit | 322 | ||
§ 9 Kartellrechtliche Aspekte | 324 | ||
I. Geschäftspolitische Absprachen in Übernahmekonstellationen | 324 | ||
1. Das Konzernprivileg | 324 | ||
2. Anforderungen an das Kriterium der wirtschaftlichen Einheit | 326 | ||
3. Keine Beschränkung auf Fälle konzernrechtlich zulässiger Einflussnahme | 329 | ||
II. Geschäftspolitische Absprachen infolge von PIPE-Transaktionen | 332 | ||
1. Der Organisationsvertrag als Vereinbarung zwischen Unternehmen i.S.d. Art. 101 Abs. 1 AEUV, § 1 GWB | 333 | ||
2. Keine Tatbestandsreduktion nach dem Nebenabreden-Ansatz | 333 | ||
3. Bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung | 335 | ||
4. Spürbarkeit der Beeinträchtigung | 338 | ||
III. Fazit | 339 | ||
§ 10 Kapitalmarktrechtliche Aspekte | 340 | ||
I. Neutralitätspflicht des Vorstandes in der Übernahmephase | 340 | ||
1. Ansatz der Literatur gegen ein striktes Neutralitätsgebot | 341 | ||
2. Ansatz der Literatur für ein striktes Neutralitätsgebot | 343 | ||
3. Stellungnahme | 344 | ||
II. Die Stellungnahme des Vorstandes als Gegenleistung für geschäftspolitische Zugeständnisse | 347 | ||
1. Zulässigkeit von Board Recommendation-Vereinbarungen | 348 | ||
2. Zulässigkeit des „Handels“ mit Bord Recommendation | 349 | ||
III. Publizitätspflichten der Zielgesellschaft und des Investors | 350 | ||
1. Stellungnahme- und Publizitätspflichten der Zielgesellschaft | 351 | ||
a) Ad hoc-Mitteilung gem. § 15 Abs. 1 WpHG/Art. 17 Abs. 1 MAR | 351 | ||
aa) Ad hoc-Mitteilung über das geplante Übernahmeangebot | 351 | ||
bb) Ad hoc-Mitteilung über Vorstandsbeschluss und Abschluss des Investment Agreements | 353 | ||
(1) Zeitpunkt der Publizitätspflicht | 354 | ||
(2) Grenzen der Publizitätspflicht | 355 | ||
cc) Ad hoc-Mitteilung über den Abschluss des Organisationsvertrages sui generis | 356 | ||
dd) Keine umfassende Ad hoc-Mitteilung über geschäftspolitische Unternehmensgeheimnisse | 357 | ||
(1) Umfang und Grenzen der Ad hoc-Mitteilung | 358 | ||
(2) Keine Ad hoc-Mitteilungspflicht aufgrund vorangehender Mitteilung von Informationen an den Investor | 359 | ||
b) Keine strategische Informationsveröffentlichung nach § 289 Abs. 4 HGB | 362 | ||
c) Keine Stellungnahme zur geschäftspolitischen Ausrichtung nach § 27 WpÜG | 363 | ||
2. Stellungnahme und Publizitätspflichten des Investors | 363 | ||
a) Publizitätspflicht des Bieters nach § 10 Abs. 1 Satz 1 WpÜG | 364 | ||
b) Publizitätspflicht des Investors nach § 15 Abs. 1 WpHG/Art. 17 Abs. 1 MAR | 365 | ||
aa) Ad hoc-Mitteilung zum Investment Agreement und zum Organisationsvertrag sui generis | 365 | ||
bb) Zur Reichweite der Konkurrenzregel des § 10 Abs. 6 WpÜG | 367 | ||
cc) Befreiung des Investors nach § 15 Abs. 3 WpHG i.V.m. § Satz 2 Nr. 1 WpAIV | 368 | ||
c) Angabepflicht des Bieters in der Angebotsunterlage nach § 11 WpÜG | 370 | ||
IV. Fazit | 371 | ||
§ 11 Resümee | 374 | ||
Literaturverzeichnis | 381 | ||
Rechtsprechungs- und Entscheidungsverzeichnis | 418 | ||
Sachwortverzeichnis | 427 |