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Strafrecht: Reformvorhaben der Großen Koalition (2013–2017) kontrovers diskutiert

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Wassermann, H., Ooyen, R. (Eds.) (2018). Strafrecht: Reformvorhaben der Großen Koalition (2013–2017) kontrovers diskutiert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55438-6
Wassermann, Hendrik and Ooyen, Robert Chr. van. Strafrecht: Reformvorhaben der Großen Koalition (2013–2017) kontrovers diskutiert. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55438-6
Wassermann, H, Ooyen, R (eds.) (2018): Strafrecht: Reformvorhaben der Großen Koalition (2013–2017) kontrovers diskutiert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55438-6

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Strafrecht: Reformvorhaben der Großen Koalition (2013–2017) kontrovers diskutiert

Editors: Wassermann, Hendrik | Ooyen, Robert Chr. van

Recht und Politik. Beihefte, Vol. 2

(2018)

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Abstract

Mit einer beispiellosen Niederlage wurde im September 2017 die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD abgewählt. Entgegen dem in der Öffentlichkeit vorherrschenden Eindruck einer »bleiernen Zeit« wurden jedoch fast 100 Gesetzesentwürfe des Bundesjustizministeriums beschlossen - deutlich mehr als während der vorangegangenen konservativ-liberalen Regierungskoalition und gerade auch im Bereich des Strafrechts. Viele dieser Reformen wurden in »Recht und Politik« ausführlich diskutiert. Die vorliegende Auswahl zieht eine Bilanz der abgeschlossenen und andauernden strafrechtlichen Kontroversen der 18. Legislaturperiode. Insgesamt zeigt der rechtspolitische Befund, dass die GroKo den seit Jahren bestehenden Trend zur Vorverlegung der Strafbarkeit und Verschärfung des Strafrechts fortgesetzt hat.»Criminal Law: Reforms of the Große Koalition (2013-2017) Controversially Discussed«

In Germany in September 2017, the Große Koalition of CDU/CSU and SPD (GroKo) was drastically voted out. Contrary to the public perception of a »leaden time«, however, numerous laws have been passed, especially in the area of criminal law. In the present case, a balance sheet of this 18th legislative period is drawn. Overall, the legal policy findings show that GroKo has continued the existing trend of advancing and tightening criminal law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Mario Bachmann: Reformen des Strafgesetzbuches durch die dritte „Große Koalition” – Eine kritische Bilanz 9
I. Einleitung 9
II. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Reformen und ihre Umsetzung 10
1. Fahrverbot als Hauptstrafe 10
2. Ausdrückliche Benennung menschenverachtender Motive in § 46 Abs. 2 StGB 11
3. Unterbringung im psychiatrischen Krankenhaus (§ 63 StGB) 12
4. Strafrechtliche Vermögensabschöpfung (§§ 73ff. StGB) 13
5. Terrorismusstrafrecht 15
6. Abgeordnetenbestechung (§ 108e StPO) 15
7. Schutz von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften 16
8. Sexualstrafrecht 17
a) Das Gesetz vom 21.1.2015 17
b) Das Gesetz vom 4.11.2016 18
9. Cybermobbing und Cybergrooming 20
10. Datenhehlerei 21
11. Menschenhandel 22
12. Strafverschärfung beim Wohnungseinbruchsdiebstahl (§ 244 Abs. 4 StGB n.F.) 22
13. Sportwettbetrug und Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben 23
14. Nachstellung (§ 238 StGB) 23
15. Korruption im Gesundheitswesen 24
16. Fazit 25
III. Gesetzgeberische Initiativen ohne Bezug zum Koalitionsvertrag 26
1. Ausweitung des Maßregelrechts bei extremistischen Straftätern 26
2. Begriff der „kriminellen Vereinigung” im Sinne des § 129 StGB 27
3. Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung 27
4. Korruptionsbekämpfung 28
IV. Weitere bereits verabschiedete Reformen 29
V. Schlussbetrachtung 31
Michael Wagner-Kern: Schutzbedürftige Staatsgewalt? 33
I. Rahmung 33
II. Statistische Zuführungen – empirische Begründungslinien der Novelle 34
III. Strafrechtliche Kernbereiche und -regelungen der Novelle 36
1. Verschärfung I – Die Ausweitung des Katalogs der Regelbeispiele (§ 113 Abs. 1 S. 2 StGB) 36
2. Verschärfung II – Der neue § 114 StGB 37
3. Unscharfe Rechtsgutspolitik 38
IV. Desiderate – (oft ausgeblendete) Grundströmungen der Novelle 40
1. Die Auseinandersetzung mit den Problemen symbolischen Strafrechts 40
2. Reflexion der Opferorientierung 41
3. Reflexionen des Interaktionsgeschehens 42
4. Wechselbeziehungen mit § 340 StGB (Körperverletzung im Amt) 42
5. Die Verarbeitung des § 113 StGB durch das Kriminaljustizsystem 43
V. Fazit 44
Christin Armenat und Sebastian Kretzschmann: Die Ausweitung des Maßregelrechts – Ein probates Mittel zur Verhinderung terroristischer Straftaten? 45
I. Der aktuelle politische Diskurs 45
II. Unterschiede zwischen Strafen und Maßregeln 47
1. Das zweispurige Sanktionensystem 47
2. Das „Potential” des Maßregelrechts 48
III. Gewünschte Vorteile einer Ausweitung des Maßregelrechts 48
1. Elektronische Aufenthaltsüberwachung 48
2. Sicherungsverwahrung 49
IV. Verfassungs- und konventionsrechtliche Schranken 50
1. Elektronische Aufenthaltsüberwachung 51
a) Eignung zur Zweckerreichung 51
b) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne 52
2. Angemessenheit der Anordnung der fakultativen Sicherungsverwahrung 55
V. Einordnung in die Gesetzgebungshistorie 56
VI. Fazit 57
Benedikt J. Lüthge und Maximilian L. Klein: Das Fahrverbot als allgemeine Nebenstrafe 59
I. Einführung in das Sanktionensystem des StGB 60
1. Überblick 60
2. Zweck des Strafens 60
II. Zur Reform des § 44 StGB 61
1. Aktuelle Regelung 61
a) Historie und praktische Relevanz 61
b) Zweck der Regelung und Rechtsnatur 62
c) Voraussetzungen 63
2. Rechtsvergleich 63
3. Gang der Reformdebatte und geplante Neuerung 64
4. Bewertung 66
a) Rechtliche Vorgaben 66
b) Rechtspolitische Zweckmäßigkeit 70
III. Fazit und Ausblick 74
Alexander Bleckat: Mobbing und Cybermobbing – Eine Strafbarkeitslücke ? 75
I. Einleitung 75
II. Aktuelle Rechtslage 76
1. Öffentliche Aufforderung zu Straftaten § 111 StGB 76
2. Beleidigung § 185 StGB 76
3. Nachstellung § 238 StGB 77
4. Körperverletzung § 223 StGB 78
III. Zwischenfazit 79
IV. Denkbare Regelung 79
V. Notwendigkeit der Regelung 81
VI. Probleme 81
VII. Fazit 82
David Jungbluth: Explizite Aufnahme von „Hasskriminalität” in das Strafgesetzbuch oder: Die Reform des § 46 Abs. 2 StGB als legislativer „error in persona” 83
I. Einleitung 83
II. Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses und Inhalt der geplanten Gesetzesänderung 84
1. Der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses 84
2. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung von Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages 85
III. Stellungnahme 86
1. Schwerpunktmäßige Fixierung des Gesetzentwurfs auf Zuständigkeits- und Organisationsfragen 86
2. Fehlende Notwendigkeit einer Änderung des § 46 StGB 87
3. Erstmalige Aufnahme einer strafschärfenden Zumessungstatsache 88
4. Problematisches Verhältnis der beabsichtigten Änderung zu § 211 StGB bzw. den diesbezüglichen Reformvorhaben 89
a) Kein Verstoß gegen das Gebot der Folgerichtigkeit im Falle einer Reform des § 211 StGB 89
b) Dennoch: Gesetzgeberische Fehlwertungen der geplanten Änderung des § 46 Abs. 2 S.2 StGB im Verhältnis zur Mordstrafbarkeit 91
5. Verfehlte Zielrichtung der Neuregelung in § 46 Abs. 2 S. 2 StGB / Konflikt mit dem Schuldgrundsatz 93
IV. Zusammenfassung 94
Thea Christine Bauer: Der Gruppentatbestand § 184j StGB-E im verabschiedeten Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung 97
I. Einführung 97
II. Hintergründe und Verlauf der jüngsten Sexualstrafrechtsreform 98
1. Die Auslöser der Reform 98
a) Die Schutzlücken der noch geltenden Rechtslage 98
b) Völkerrechtliche Vorgaben 100
2. Impulse durch die Frauenverbände und intensive öffentliche Diskussion 100
3. Die Diskussion auf politischer Ebene 101
III. Die wesentlichen Neuerungen des beschlossenen Gesetzesentwurfs 102
IV. Kritische Bewertung von § 184j StGB-E 104
1. Überstürzt und inhaltlich nicht ausgereift 104
2. In bestimmten Konstellationen verfassungswidrig 106
a) Objektiver Tatbestand 107
b) Subjektiver Tatbestand 108
c) Schwere Folge 108
V. Fazit und Ausblick 109
Eva Högl und Birgit Neumann: Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht: Zur Verankerung des Grundsatzes „Nein heißt Nein!” im deutschen Strafrecht 111
I. Hintergründe der Reformdebatte – Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Strafbarkeitslücken, Wertewandel und Istanbul-Konvention 111
1. Recht auf sexuelle Selbstbestimmung 111
2. Strafbarkeitslücken 112
3. Gesellschaftlicher Wertewandel 113
4. Istanbul-Konvention 114
II. Parlamentarische Initiative 114
1. Erste Lesung am 28.4.2016 114
2. Initiative der Frauen 115
3. Eckpunktepapier 116
III. Kernpunkte des Gesetzes – der Wille des Gesetzgebers 116
1. Aufbau und Struktur 116
2. Sozialadäquates Verhalten und Beweisfragen 117
3. Tatbestandsmerkmal „erkennbar” in § 177 Abs. 1 StGB-E 118
4. Sexuelle Übergriffe auf Menschen mit Behinderung – Verhältnis des § 177 Abs. 2 Nr. 2 StGB-E zu § 177 Abs. 4 StGB-E 119
5. Sexuelle Belästigung gem. § 184i StGB-E / Erheblichkeitsschwelle des § 184 h StGB 120
6. Straftaten aus Gruppen gem. § 184j StGB-E 121
7. Ausblick 122
Manuel Ladiges: Der Geschlechtsbegriff im Strafrecht 124
I. Einleitung 124
II. Geschlechtsbegriff im Strafrecht 125
III. Ergebnis 129
Roman Trips-Hebert: Mit dem Strafrecht gegen DDR-Symbole? 130
I. Einleitung 130
II. Der Status quo: DDR-Symbole und das geltende strafrechtliche Kennzeichenverbot 131
III. Handlungsspielraum des Gesetzgebers 132
1. Sinn und Zweck des Kennzeichenverbots 132
2. Systematik 136
3. Neuer Tatbestand 137
IV. Fazit und Ausblick 137
Klaus Pflieger: Straferlass nach § 154 StPO für verurteilte RAF-Mörder? 140
Autoren dieses Heftes 144