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Dynastie und Herrschaftssicherung in der Frühen Neuzeit

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Wunder, H. (Ed.) (2002). Dynastie und Herrschaftssicherung in der Frühen Neuzeit. Geschlechter und Geschlecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50814-3
Wunder, Heide. Dynastie und Herrschaftssicherung in der Frühen Neuzeit: Geschlechter und Geschlecht. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50814-3
Wunder, H (ed.) (2002): Dynastie und Herrschaftssicherung in der Frühen Neuzeit: Geschlechter und Geschlecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50814-3

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Dynastie und Herrschaftssicherung in der Frühen Neuzeit

Geschlechter und Geschlecht

Editors: Wunder, Heide

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 28

(2002)

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Abstract

Die Beiträge aus Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaft eröffnen neue Einsichten in die Herrschaftsstrukturen des Alten Reichs. Geleitet von den Fragestellungen der Geschlechterforschung bringt die Analyse der regierenden Dynastien und ihres Strebens nach Kontinuität und Prestige ein komplexes System von Personenkonstellationen zutage, das der dynastischen Herrschaftssicherung diente.

Während die Bedeutung standesgemäßer Heiratsverbindungen sowie die Vererbung der Herrschaft in männlicher Linie bekannt ist, werden in diesem Band die oft vieljährigen vormundschaftlichen Regentschaften der Mütter (oder Großmütter) unmündiger Nachfolger herausgestellt, die vielfach entscheidend für den Erhalt der Herrschaft waren. Dieser Sachverhalt, in der zeitgenössischen juristischen Literatur ausführlich behandelt, ist in der bisherigen Forschung nur für »Ausnahmen« berücksichtigt worden, tatsächlich stellt er einen charakteristischen Zug frühneuzeitlicher Herrschaft dar. Zentral für die Herrschaftssicherung erweist sich auch das »regierende Paar«, denn die Fortdauer der Herrschaft hing nicht allein von einer zahlreichen Nachkommenschaft ab, sondern auch von der angemessenen Mitwirkung der »regierenden« Fürstin an der Selbstdarstellung der Dynastie in der höfischen und politischen Welt des 17. und 18. Jahrhunderts. Fürstinnen spielten eine bedeutende Rolle als Mäzeninnen und Förderinnen von Künstlern, planten und gestalteten vielfach selbst ihre Schlösser und erwiesen sich als Spezialistinnen für die »moderne« Innenausstattung. Die »Weiberrepubliken« der Reichsklöster und Reichsstifte gehörten ebenso zum 'Reichskosmos' wie die Frauen in den Adelsgeschlechtern, die die Fürstbischöfe und Domherren stellten. In ihren Porträts, aber auch in ihren Briefen, ihren religiösen und politischen Schriften setzen sich regierende und verwitwete Gräfinnen und Fürstinnen ebenso wie Stiftsdamen Denkmale, die Auskunft über ihr ausgeprägtes dynastisches und religiöses Selbstverständnis geben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Heide Wunder: Einleitung Dynastie und Herrschaftssicherung: Geschlechter und Geschlecht 9
Barbara Stollberg-Rilinger: Der Grafenstand in der Reichspublizistik 29
Zur Reichspublizistik als Disziplin 30
Zur Lage des Reichsgrafenstandes im späten 17. und 18. Jahrhundert 31
Der Beitrag der Reichspublizistik zur reichsgräflichen Standespolitik 35
Sitz und Stimme auf Reichstagen und die damit verknüpfte superioritas territorialis 38
Praezedenzrecht und zeremonielles „Tractament" 43
Ebenbürtigkeit mit den Reichsfürsten 47
Gerhard Menk: Der deutsche Territorialstaat in Veit Ludwig von Seckendorffs Werk und Wirken 55
I. Forschungsstand und Darstellung 55
II. Leben und Schriften - ein Überblick 62
III. Der „Teutsche Fürsten-Stat" - die Leitlinien Seckendorffs für den deutschen Territorialstaat nach dem Dreißigjährigen Krieg 70
1. Der „Fürsten-Stat" als Reaktion auf den Dreißigjährigen Krieg: eine Handreichung für Fürsten und Beamte, keine „Politik" 70
2. Die territoriale Bestandsaufnahme als Ausgangspunkt des deutschen „Fürsten-States" 75
3. Seckendorff als Theoretiker des deutschen Territorialstaats: Die Einbindung in das Heilige Römische Reich und die innere Ordnung des machtmoderierten Territoriums 76
4. Die Funktion religiöser Bindung und des Friedens für den Territorialstaat 79
5. Landeskirche und Bildungswesen 80
IV. Die staatstheoretischen Elemente in den „Spätschriften" 84
V. Die Wirkung Seckendorffs und seine Einordnung in Wissenschaft und Staatspraxis 88
Jutta Taege-Bizer: Pietistische Herrscherkritik und dynastische Herrschaftssicherung. Die „mütterlichen Vermahnungen" der Gräfin Benigna von Solms-Laubach 93
I. Gräfin Benigna und ihre „mütterlichen Vermahnungen" 98
II. Herrschaft in Verantwortung vor dem Gericht Gottes - Erziehung zum ,frommen' Grafen 104
III. Herrscherkritik und Dynastiesicherung 110
Helga Meise: „habe ich die politica bei H. Richter angefangen". Herrschaftsalltag und Herrschaftsverständnis der Landgräfin Elisabeth Dorothea von Hessen-Darmstadt (1640-1709) 113
I. Witwenstand und Herrschaftssicherung 115
II. Die vormundschaftliche Regierung 119
III. Der Anspruch der fürstlichen Witwe auf „Respect" 127
Jill Bepler: „im dritten Gradu ungleicher Linie Seitwärts verwandt". Frauen und dynastisches Bewußtsein in den Funeralwerken der Frühen Neuzeit 135
Die Herausbildung des Funeralwerks als Teil der höfischen Publizistik 135
Herkommen, Lebenslauf, Genealogie im Funeralwerk 137
Eine exemplarische Ahnenreihe: von Sachsen nach Stolberg 138
Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585) 139
Sophie Markgräfin von Brandenburg, Kurfürstin von Sachsen (1568-1622) 141
Magdalena Sibylle Markgräfin von Brandenburg, Kurfürstin von Sachsen (1586-1659) 143
Sophia Eleonora von Sachsen, Landgräfin von Hessen-Darmstadt (1609-1671) 149
Luise Christine von Hessen-Darmstadt, Gräfin Stolberg (1636-1697) 154
Sophia Eleonora Gräfin Stolberg (1669-1745) 157
Zusammenfassung 160
Cordula Bischoff: „... so ist ein anders das männliche, ein anders das weibliche Decorum". Fürstliche Damenappartements und ihre Ausstattungen um 1700 161
Damenappartements in Theorie und Praxis 166
Ausstattung als Medium fürstlicher Repräsentation 173
Selbstthematisierung der Fürstin durch Bildprogramme 176
Sabine Stange: Die Bildnisse der Fürstin Christiane von Waldeck (1725-1816) - Herrschaftsverständnis und Repräsentation 181
Politischer Aufstieg und Repräsentation in Waldeck 183
I. „der Fürstin Portrait" 186
II. Das „Fürstlich Familien-Stück" 191
III. Herrschaftstätigkeiten 195
Sicherung der Herrschaftsnachfolge durch Nachkommen 195
Vertretung des Regenten in seiner Abwesenheit 196
Bautätigkeit 200
Sammlerin und Gelehrte 201
Sylvia Schraut: Dynastische Herrschaftssicherung im dynastiefreien Raum? Katholischer Reichsadel im Umkreis der südwestdeutschen Bistümer während der Frühen Neuzeit 205
Ute Küppers-Braun: Dynastisches Handeln von Frauen in der Frühen Neuzeit 221
I. Definitionsprobleme 221
II. Frauen als eigenständige Dynasten kraft ihres Amtes 223
III. Dynastische Herrschaftssicherung des hohen Adels am Beispiel freiweltlicher Damenstifte 230
Anke Hufschmidt: Christliche Lebenspraxis und Legitimation. Zur Bedeutung der Religiosität von niederadligen Frauen für die Konfessionalisierung des Weserraumes im 16. und 17. Jahrhundert 239
I. Frauen und Konfessionswechsel 243
II. Christliche Lebenspraxis in adligen Familien 253
III. Herrschaftshandeln von Frauen 260
Zusammenfassung 264
Autorenverzeichnis 265