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Reform des Sozialstaats I

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Hauser, R. (Ed.) (1997). Reform des Sozialstaats I. Arbeitsmarkt, soziale Sicherung und soziale Dienstleistungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49102-5
Hauser, Richard. Reform des Sozialstaats I: Arbeitsmarkt, soziale Sicherung und soziale Dienstleistungen. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49102-5
Hauser, R (ed.) (1997): Reform des Sozialstaats I: Arbeitsmarkt, soziale Sicherung und soziale Dienstleistungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49102-5

Format

Reform des Sozialstaats I

Arbeitsmarkt, soziale Sicherung und soziale Dienstleistungen

Editors: Hauser, Richard

Schriften des Vereins für Socialpolitik, Vol. 251/I

(1997)

Additional Information

Book Details

Abstract

»Globalisierung des Wettbewerbs«, »Erfüllung der Maastricht-Kriterien zum Eintritt in die Europäische Währungsunion«, »Bevölkerungsrückgang und Alterung der Gesellschaft« - dies sind die beherrschenden Themen der gegenwärtigen öffentlichen Debatte um die Sozialpolitik. In diesem Zusammenhang wird zunehmend der »Umbau des Sozialstaats« beschworen. Dieser schillernde Begriff meint primär eine Begrenzung der ökonomischen Belastungen durch die Sozialpolitik, deren originäre Ziele - »Gerechtigkeit der Verteilung«, »Gewährleistung sozialer Sicherheit«, »Integration $aaller$z Gesellschaftsmitglieder«, »Aufrechterhaltung des inneren Friedens« und »Legitimierung des politischen Systems« - dabei jedoch nicht ausreichend abgewogen werden. Unbeachtet bleibt in der mit sehr pauschalen Argumenten geführten öffentlichen Debatte auch, daß die Lasten der von einer überwältigenden Mehrheit befürworteten deutschen Wiedervereinigung noch eine Generation lang zu tragen sein werden - und nicht als untragbare Großzügigkeit des Sozialstaats mißverstanden werden dürfen. Dieser Diskussionsstand bildet den Hintergrund für die Beiträge des vorliegenden Bandes.

Hans Jürgen Rösner behandelt als mögliche Abwehr- und Reformstrategien des Sozialstaats zum einen die Implementierung internationaler Arbeits- und Sozialstandards und zum anderen eine Ausweitung des Sozialversicherungsschutzes bei gleichzeitiger besserer Abstimmung zwischen Beschäftigungs- und Sicherungssystem. Roland Eisen beschäftigt sich mit Reformüberlegungen zur Arbeitslosenversicherung. Insbesondere werden die Ausgliederung einiger »versicherungsfremder« Leistungen, eine andere zeitliche Staffelung des Arbeitslosengeldes sowie verschiedene Formen von Lohnsubventionen auf der Basis von Vouchern diskutiert. Anita B. Pfaff widmet sich Reformproblemen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Während bei der Familienmitversicherung und bei der Erhöhung der Beitrags- und Versicherungspflichtgrenzen sowie bei der Ausweitung der Bemessungsgrundlage Ansatzpunkte für Einnahmesteigerungen gesehen werden, zeigen sich beim Übergang zu risikoäquivalenten Beiträgen gravierende Verteilungsprobleme, die diese Strategie als nicht akzeptabel erscheinen lassen. Günter Neubauer präsentiert seine eigene Sichtweise zum Gutachten »Gesundheitsreform 2000 - Ziele, Konzeption, Instrumente«. Dabei werden Probleme der Zielfindung, der Bedarfsgerechtigkeit und einer verbesserten Wirtschaftlichkeit durch Einführung von stärker wettbewerblich organisierten Steuerungselementen diskutiert. Abschließend behandelt Winfried Schmähl Reformmöglichkeiten für die Finanzierungsstruktur der Sozialversicherungen sowie die zur Begründung dienenden allokativen, distributiven und ordnungspolitischen Aspekte und Wirkungen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Hans Jürgen Rösner, Köln: Beschäftigungspolitische Implikationen des Globalisierungsphänomens als Herausforderung für den Sozialstaat 11
I. Dimensionen des Globalisierungsphänomens 11
1. Veränderte Austauschbeziehunge 12
2. Steigende Finanzvolatilität 13
3. Marktwirtschaftliche Dominanz 14
4. Transnationale Unternehmensstrukture 15
II. Beschäftigungspolitische Implikatione 16
1. Lean Employment 17
2. Sinkende Beschäftigungsintensität 19
3. Tendenzen institutioneller Schließung 21
4. Dualisierung der Erwerbschance 23
5. Vordringen „peripherer“ Beschäftigungsforme 24
III. Sozialstaatliche Reformstrategie 28
1. Sozialreform durch Externalisierung 29
2. Sozialreform durch innovative Erneuerung 32
3. Auf dem Weg zum „Lean Welfare“? 39
Literatu 40
Roland Eisen, Frankfurt a. M.: Reformüberlegungen zur Arbeitslosenversicherung 45
I. Einleitung: Setting of the stage 45
II. Neuere Arbeitsmarktmodelle und Arbeitslosenversicherung 47
1. „Revolutionen“ und „Gegenrevolutionen“ 47
2. Arbeitsplatz-Suchtheorie 47
3. Kontrakttheorie („implicit contract theory“) 51
4. Effizienzlohn- und Insider-Outsider-Theorie 52
5. Theorien des dualen oder gespaltenen Arbeitsmarktes 54
6. Zusammenfassung 55
III. Optimale Anreize und Arbeitslosenversicherung 56
1. Arbeitslosenversicherung und das Verhalten eines Arbeitnehmers 56
2. Optimale Arbeitslosenversicherung und moralisches Risiko 58
IV. Institutionelle Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherung und Reformüberlegunge 62
1. „A Curmudgeon’s guide“ zur deutschen Arbeitslosenversicherung 62
2. Einige empirische Zusammenhänge 64
3. Der Rahmen für Reformen der Arbeitslosenversicherung 67
4. Zusammenfassende Überlegungen zu einer partiellen Reform der Arbeitslosenversicherung 69
Literatu 72
Anita B. Pfaff, Augsburg: Notwendigkeit und Möglichkeiten der Weiterentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung 77
I. Problemstellung und Ziel der Arbeit 77
II. Die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Ausgaben und Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung 79
III. Ansatzpunkte zu einer Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung 83
IV. Ausgewählte Reformvorschläge und ihre Auswirkungen auf die Finanzierungssituation der gesetzlichen Krankenversicherung 85
1. Anhebung der Bemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze 85
2. Neugestaltung der Familienhilfe 88
3. Einführung risikoäquivalenter Beiträge 91
V. Fazit 98
Literatu 100
Günter Neubauer, München: Gesundheitsreform 2000 – Ziele, Konzeption, Instrumente 103
I. Einführung 103
II. Gibt es einen Bedarf für eine Gesundheitsreform 2000? 104
III. Gesundheitsziele als Voraussetzung für ein rationales Versorgungssystem 105
IV. Mehr Bedarfsgerechtigkeit in der Versorgung mit Gesundheitsleistunge 106
V. Mehr Wirtschaftlichkeit durch ein neues Steuerungssystem 107
1. Wettbewerbliche Restrukturierung der Krankenkasse 109
2. Flexibilisierung der Vertragsbeziehunge 110
3. Differenzierung des Leistungskatalogs 113
4. Neudefinition des Arbeitgeberbeitrages 114
VI. Mehr Gerechtigkeit in der Mittelaufbringung 116
1. Verbreiterung der Beitragsbemessungsgrundlage 116
2. Einbeziehung von Familienangehörigen in die Beitragsbemessungsgrundlage 117
VII. Ausblick 118
Literatu 118
Winfried Schmähl, Bremen: Änderung der Finanzierungsstruktur der sozialen Sicherung und insbesondere der Sozialversicherung als wichtiges Element eines „Umbaus“ des deutschen Sozialstaats. Allokative, distributive und ordnungspolitische Begründungen, quantitative Dimensionen und ökonomische Wirkunge 121
I. Zum Problemhintergrund und den Fragestellunge 121
II. Zur quantitativen Bedeutung der Sozialversicherungen und ihrer Finanzierung in Deutschland 125
III. Konzeptionelle Ausrichtung der Sozialversicherung als Grundlage für Entscheidungen über deren Finanzierungsstruktur – zugleich zur Begründung einer Änderung der gegenwärtigen Finanzierungsstruktu 131
IV. Begründung einer funktionsgerechten Finanzierung der deutschen Sozialversicherung – zugleich zu ökonomischen Folgen einer Finanzierung von (interpersonellen) Umverteilungsaufgaben durch lohnbezogene Beiträge 136
V. Grundsätzliche Handlungsalternativen im Interesse systemadäquater Finanzierung der Sozialversicherung 138
VI. Änderung der Finanzierungsstruktur in den einzelnen Zweigen der deutschen Sozialversicherung 141
1. Bundesanstalt für Arbeit 141
2. Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung 145
3. Gesetzliche Unfallversicherung 152
4. Gesetzliche Rentenversicherung 152
5. Der Umfang der Fehlfinanzierung in der Sozialversicherung insgesamt 156
VII. Die Aufbringung der zusätzlichen Mittel zur Finanzierung „versicherungsfremder“ Leistunge 156
Literatu 163
Friedrich Breyer, Konstanz: Sind „äquivalente“ Renten fair? 169
I. Einleitung 169
II. Das Konzept der Pauschalrente 170
III. Pauschalrente und Gerechtigkeit 172
IV. Pauschalrente und Effizienz 174
1. Effizienzeffekte der Pauschalrente als solche 174
2. Effizienzeffekte aufgrund der durch die Pauschalrente ausgelösten Verhaltensänderunge 175
V. Pauschalrente im Kontext einer umfassenden Rentenreform 177
Literatu 179
Christoph Badelt, Wien: Soziale Dienstleistungen und der Umbau des Sozialstaats 181
I. Einführung 181
II. Soziale Dienstleistungen im Sozialstaat 182
1. Die Rolle der sozialen Dienste in Wohlfahrtsstaatskonzepte 182
a) Zur Konzeptualisierung des Wohlfahrtsstaates 182
b) Die Stellung der sozialen Dienste in alternativen Wohlfahrtsstaatskonzepte 184
2. Spezifika der sozialen Dienstleistunge 186
a) Die Dynamik der „Nachfrage“ nach sozialen Dienste 187
b) Produkteigenschaften sozialer Dienste und Marktversage 189
3. Schlußfolgerung: Soziale Dienstleistungen als Herausforderung an den Wohlfahrtsstaat 191
III. Soziale Dienstleistungen: Reformvorschläge und Problembereiche beim Umbau des Sozialstaats 192
1. Die Forderung nach mehr Wirtschaftlichkeit in den sozialen Diensten: Grundsatzproblematik 193
a) Die Schwierigkeiten des interdisziplinären Dialogs 193
b) Möglichkeiten und Grenzen einer Übertragung von Effizienzdenken auf soziale Dienstleistunge 194
c) Konsequenzen für die Wohlfahrtsstaatsdiskussio 196
2. Die Wahl der richtigen Produktionstechnologie: Das Beispiel ambulanter versus stationärer Altendienste 198
a) Theoretische Grundlegung 199
b) Fehleinschätzungen in der politischen Diskussio 200
c) Lösungsmöglichkeiten durch bessere empirische Fundierung 202
3. Die Wahl der institutionellen Form sozialer Dienstleistungen: Zur Rolle der privaten Nonprofit-Organisatione 203
a) Der politische Forderungskatalog 204
b) Theoretische Argumente 205
c) Zur empirischen Diagnose der Unterschiede 207
4. Die Einbindung des informellen Sektors 208
a) Möglichkeiten und Grenzen der ehrenamtlichen Arbeit 209
b) Die Aufwertung des informellen Sektors: Das Beispiel des Pflegegeldes 211
5. Schlußbemerkung 214
Literatu 215