Die Insiderinformation bei Unvorhersehbarkeit der Richtung der Kursauswirkung
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Die Insiderinformation bei Unvorhersehbarkeit der Richtung der Kursauswirkung
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 131
(2019)
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About The Author
Julian Spatz studierte Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau und legte dort im Jahr 2016 seine Erste Juristische Prüfung ab. Während der Promotion war er am Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg unter Leitung von Professor Dr. Hanno Merkt, LL.M tätig. Seit September 2020 arbeitet er als Rechtsanwalt in einer führenden internationalen Wirtschaftskanzlei in Düsseldorf.Abstract
Die Untersuchung widmet sich der Deutung der Lafonta-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs und der Analyse ihrer Folgen für das Insiderrecht. In diesem Zusammenhang setzt sich der Autor mit der Frage auseinander, ob Informationen, die keine Vorhersage erlauben, in welche Richtung sich der Kurs der betreffenden Finanzinstrumente bei ihrem öffentlichen Bekanntwerden bewegen wird, die hinreichende Kursspezifität und Kurserheblichkeit aufweisen. Nachdem der Autor zunächst beleuchtet, dass das Erfordernis der Kursspezifität gegenüber dem Tatbestandsmerkmal der Kurserheblichkeit keinerlei eigenständige Abgrenzungswirkung entfaltet, gelangt er unter Einbeziehung rechtsökonomischer und rechtsvergleichender Erwägungen schließlich zu dem Ergebnis, dass Informationen existieren, die keine Vorhersage der Richtung der Kursauswirkung zulassen und für die Anlageentscheidung eines verständigen Anlegers gleichwohl von Bedeutung sein können.»Inside Information in the Event of Unpredictability of the Direction of Stock Price Impact«The study analyzes the Lafonta judgement of the European Court of Justice and thus the question of whether an inside information requires that the direction of the potential effect on the prices of the financial instruments concerned can be predicted when the information becomes publicly known. Taking into account economic and comparative legal aspects, the author draws conclusions on the element of stock market price specificity and the reasonable investor test.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 18 | ||
Einleitung | 23 | ||
I. Problemaufriss und Ziel der Untersuchung | 23 | ||
II. Gang der Untersuchung | 25 | ||
Kapitel 1: Historische Entwicklung und ökonomischer Hintergrund von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 28 | ||
A. Historie des deutschen und europäischen Insiderrechts | 29 | ||
I. Insiderrichtlinie und WpHG | 29 | ||
II. Marktmissbrauchsrichtlinie und Anlegerschutzverbesserungsgesetz | 32 | ||
III. MMVO, Richtlinie über strafrechtliche Sanktionen bei Marktmanipulation sowie das Erste und Zweite Finanzmarktnovellierungsgesetz | 33 | ||
B. Ökonomischer Hintergrund von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 36 | ||
I. Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts als Ziel des Marktmissbrauchsrechts | 36 | ||
II. Teilaspekte eines funktionsfähigen Kapitalmarkts | 38 | ||
1. Institutionelle Effizienz | 38 | ||
2. Operationale Effizienz | 39 | ||
3. Allokative Effizienz | 40 | ||
III. Bedeutung von Informationen für die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts | 41 | ||
1. Information als funktionsnotwendiges Element | 41 | ||
2. Information als vertrauensbildendes Instrument | 42 | ||
3. Informationsasymmetrien und informationsbedingtes Marktversagen | 44 | ||
4. Information als preisbildendes Instrument | 46 | ||
a) Kernaussagen der ECMH | 47 | ||
aa) Informationseffizienz | 47 | ||
bb) Fundamentalwerteffizienz | 48 | ||
cc) Bedingungen der Kapitalmarkteffizienz | 49 | ||
dd) Formen der ECMH | 51 | ||
(1) Schwache Form der ECMH | 51 | ||
(2) Halbstrenge Form der ECMH | 51 | ||
(3) Strenge Form der ECMH | 53 | ||
ee) Empirie zur ECMH | 53 | ||
b) Kritik an der ECMH: Die Behavioral Finance | 56 | ||
aa) Beschränkte Rationalität und systematische Irrationalitäten | 56 | ||
bb) Limits of arbitrage | 58 | ||
c) Stellenwert der ECMH | 60 | ||
d) Positive Effekte von Informations- und Fundamentalwerteffizienz für die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts | 61 | ||
C. Verankerung des ökonomischen Hintergrunds im Insiderrecht und im Recht der Ad-hoc-Publizität | 64 | ||
I. Effizienz des Marktes durch Insiderhandelsverbot und Ad-hoc-Publizität | 64 | ||
a) Regulierung durch MMVO und WpHG | 64 | ||
b) Deregulierung des Insiderrechts | 67 | ||
II. Der verständige Anleger in Art. 7 Abs. 4 MMVO als Einfallstor der ökonomischen Theorie | 71 | ||
1. Deskriptiv-konkretisierende Auslegung | 71 | ||
2. Kapitalmarkttheoretische Auslegung | 73 | ||
a) Der verständige Anleger als Personifizierung des Kapitalmarkts im Sinne der halbstrengen Variante der ECMH | 74 | ||
aa) Herleitung des Auslegungskonzepts | 74 | ||
bb) Ermittlung der Kurserheblichkeit | 75 | ||
cc) Anerkennung der probability/magnitude-Formel durch die Judikaturen von EuGH und BGH | 77 | ||
b) Kritik an der kapitalmarkttheoretischen Auslegung | 78 | ||
aa) Untauglichkeit der Kapitalmarkttheorie als absoluter Auslegungsmaßstab | 78 | ||
bb) Keine Anerkennung der probability/magnitude-Formel durch die Judikaturen von EuGH und BGH | 79 | ||
3. An tatsächlichem Kapitalmarkt und nutzenmaximierendem Verhalten orientierte Auslegung | 80 | ||
4. Vereinbarkeit der kapitalmarkttheoretischen Auslegung mit geltendem Recht | 82 | ||
a) Ökonomische Analyse des Rechts | 82 | ||
b) Wortlaut der MMVO und ihrer Erwägungsgründe | 83 | ||
c) Vereinbarkeit der kapitalmarkttheoretischen Auslegung mit dem verständigen Anleger des EuGH und des BGH | 84 | ||
d) Zweck der kapitalmarkttheoretischen Auslegung | 86 | ||
aa) Realitätsferne der Auslegung | 86 | ||
bb) Bewusste Abstraktion von realen Marktteilnehmern | 87 | ||
cc) Folgenorientierung | 87 | ||
e) Praktikabilität der unterbreiteten Auslegungsmaßstäbe | 88 | ||
f) Zusammenfassung | 89 | ||
Kapitel 2: Insiderhandelsverbot und Ad-hoc-Publizität in den Vereinigten Staaten von Amerika | 91 | ||
A. Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität in den USA | 91 | ||
I. Systematik | 91 | ||
1. Insiderhandelsverbote | 92 | ||
a) Common law der Einzelstaaten | 92 | ||
b) Bundesstaatliche Gesetzgebung | 93 | ||
aa) § 10(b) des Securities Exchange Act und rule 10b-5 | 93 | ||
bb) Cady, Roberts & Co. und Texas Gulf Sulphur: Die equal access theory | 95 | ||
cc) Chiarella und Dirks: Die fiduciary duty theory und die Haftung von tippees | 96 | ||
dd) O'Hagan: Die misappropriation theory | 97 | ||
ee) Schutz der Gesellschaft durch § 16(b) des Securities Exchange Act | 98 | ||
c) Zwischenergebnis | 99 | ||
2. Ad-hoc-Publizitätspflichten | 99 | ||
a) § 10(b) des Securities Exchange Act und rule 10b-5 | 99 | ||
b) § 13(a)(1) und § 13(l) des Securities Exchange Act | 100 | ||
c) Regulation Fair Disclosure | 101 | ||
d) Listing rules der Wertpapierbörsen | 102 | ||
II. Kurserheblichkeit und Kursspezifität im US-Insiderrecht | 102 | ||
1. Kurserheblichkeit – material information? | 103 | ||
a) Entwicklung des materiality-Standards in der Rechtsprechung | 103 | ||
aa) Die Ursprünge in TSC Industries, Inc. v. Northway, Inc. und Basic, Inc. v. Levinson | 103 | ||
(1) Der reasonable investor test | 103 | ||
(2) Ungewisse Ereignisse | 105 | ||
(3) Die fraud-on-the-market theory | 107 | ||
bb) Bestätigung und Konkretisierung des materiality-Standards durch die Rechtsprechung | 108 | ||
(1) Bedeutung der significance | 108 | ||
(2) Absage an einen bright-line-Standard | 109 | ||
(3) Der reasonable investor der Rechtsprechung | 110 | ||
b) Die Kritik des materiality-Standards in der US-amerikanischen Literatur | 112 | ||
aa) Das Verständnis des durch die Rechtsprechung begründeten reasonable investor-Standards in der Literatur | 112 | ||
bb) Der Markt als Aggregat und professionelle Anleger als Adressaten der Veröffentlichung von Unternehmensdaten | 113 | ||
cc) Plädoyer für ein realitätsnäheres Konzept | 116 | ||
2. Kursspezifität im US-amerikanischen Insiderrecht? | 119 | ||
a) Vage Aussagen und die puffery doctrine | 119 | ||
b) Beurteilungsperspektive des reasonable investor | 121 | ||
B. Erkenntnisse aus der rechtsvergleichenden Betrachtung | 121 | ||
I. Ausgangspunkt der Untersuchung | 121 | ||
II. Tatbestandliche Reichweite von materiality und Kurserheblichkeit | 123 | ||
1. Weiterer Anwendungsbereich der Kurserheblichkeit | 123 | ||
2. Engerer Anwendungsbereich der Kurserheblichkeit | 123 | ||
a) Intention des Verordnungsgebers und Systematik des Gesetzes | 124 | ||
b) Restriktive Auslegung durch die Theorie des Handelsanreizes | 125 | ||
III. Übertragbarkeit der Erkenntnisse zur materiality auf die Auslegung des verständigen Anlegers | 125 | ||
1. Der reasonable investor und der verständige Anleger | 125 | ||
2. Der reasonable investor als Personifizierung des Kapitalmarkts – eine Vorgabe für Art. 7 Abs. 4 MMVO? | 126 | ||
a) Uneinheitliches Verständnis von Rechtsprechung, Verwaltung und Literatur im US-amerikanischen Recht | 126 | ||
b) Konzeptionelle Übertragbarkeit ins deutsche Recht | 128 | ||
aa) Inkonsequente Rechtsprechung des BGH | 128 | ||
bb) Konsequente Interpretation von Kurserheblichkeit und haftungsbegründender Kausalität eines etwaigen Schadensersatzanspruchs | 130 | ||
3. Erfordernis der Kursspezifität als eigenständiges Merkmal | 132 | ||
IV. Gemeinsame Perspektiven | 132 | ||
Kapitel 3: Das Lafonta-Urteil des EuGH und seine Bedeutung für die Auslegung von Art. 7 MMVO | 134 | ||
A. Das Lafonta-Urteil des EuGH | 135 | ||
I. Sachverhalt | 135 | ||
II. Urteil des EuGH | 136 | ||
III. Rechtlicher Hintergrund | 138 | ||
1. Verdeckter Beteiligungsaufbau mittels Derivat-Strukturen | 139 | ||
a) Ziel des verdeckten Beteiligungsaufbaus | 140 | ||
b) Verdeckter Beteiligungsaufbau mittels cash settled total return equity swaps | 140 | ||
aa) Rechtliche Ausgestaltung | 140 | ||
bb) Aus der wirtschaftlichen Logik resultierende Erwerbsmöglichkeit | 142 | ||
2. Relevanz für die Beteiligungspublizität | 143 | ||
3. Relevanz für das Insiderhandelsrecht und die Ad-hoc-Publizität | 145 | ||
B. Analyse der Lafonta-Entscheidung und ihrer Implikationen für Kursspezifität und Kurserheblichkeit | 147 | ||
I. Aussagekraft der Entscheidung für Kursspezifität und Kurserheblichkeit | 147 | ||
II. Kursspezifität nach der Lafonta-Entscheidung | 149 | ||
1. Inhalt der Aussage des EuGH | 149 | ||
2. Stand der Forschung zum Tatbestandsmerkmal der „präzisen Information“ | 150 | ||
a) Gegenwärtige oder zukünftige Umstände und Ereignisse | 150 | ||
b) Kursspezifität | 152 | ||
3. Bewertung der Aussagen des EuGH zum Tatbestandsmerkmal der „präzisen Information“ | 152 | ||
a) Wortlaut | 152 | ||
b) Entstehungsgeschichte | 153 | ||
c) Systematik und Telos | 155 | ||
4. Das Verhältnis von Kursspezifität und Kurserheblichkeit | 157 | ||
a) Eigenständigkeit der Kursspezifität | 157 | ||
aa) Europarechtlich determinierte Unabhängigkeit der Voraussetzungen | 157 | ||
bb) Begrenzungsfunktion für mittelbar betreffende Informationen | 160 | ||
b) Kursspezifität als Bestandteil der Kurserheblichkeit | 160 | ||
c) Erkenntnisse des Rechtsvergleichs | 162 | ||
aa) Rechtsvergleichender Blick auf Großbritannien: Der Fall Massey v. FSA | 162 | ||
bb) Auffassungen im französischen Schrifttum | 163 | ||
cc) Dogmatischer Vergleich mit den Vereinigten Staaten von Amerika: Kursspezifität als Äquivalent der puffery doctrine? | 164 | ||
(1) Kerngedanke von Kursspezifität und puffery doctrine | 164 | ||
(2) Entscheidungserheblichkeit unspezifischer Informationen? | 165 | ||
(3) Von Rechts wegen unerhebliche vage Äußerungen | 166 | ||
d) Kursspezifität als redundante Vorprüfung | 167 | ||
5. Die Beantwortung der Vorlagefrage im Fall Lafonta | 169 | ||
III. Kurserheblichkeit nach der Lafonta-Entscheidung | 170 | ||
1. Inhalt der Aussage des EuGH | 170 | ||
a) Keine Beschränkung auf gegenteilige mögliche Kursauswirkungen | 171 | ||
b) Sich gegenseitig ausgleichende Kursreaktionen | 172 | ||
2. Stand der Forschung zum Tatbestandsmerkmal der „Eignung zur erheblichen Kursbeeinflussung“ | 173 | ||
a) Überschreitung der Erheblichkeitsschwelle | 174 | ||
b) Prognosebeurteilung | 176 | ||
c) Beurteilungsperspektive des verständigen Anlegers | 177 | ||
3. Generelle Einordnung von Volatilitätsinformationen als Insiderinformationen | 178 | ||
a) Verständnis der Entscheidung | 178 | ||
b) Bewertung der Entscheidung | 180 | ||
aa) Negative Folgen für die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts | 180 | ||
(1) Implikationen des Auslegungskanons | 180 | ||
(2) Entmaterialisierung durch Pragmatismus | 182 | ||
(3) Kontraproduktive Expansionstendenz | 182 | ||
bb) Stärkung der Anlegergleichbehandlung | 183 | ||
4. Volatilitätsinformationen als Insiderinformationen für von der volatilen Aktie abhängige Derivate | 184 | ||
a) Verständnis der Entscheidung | 184 | ||
b) Bewertung der Entscheidung | 186 | ||
5. Analyse der Urteilsgründe | 187 | ||
a) Folgen der unterschiedlichen Deutungsvarianten | 187 | ||
b) Schlussanträge des Generalanwalts | 188 | ||
c) Insiderrechtliches Anlegerleitbild des EuGH und Charakteristikum der Insiderinformation | 190 | ||
aa) Der verständige Anleger des EuGH als Händler? | 191 | ||
bb) Informationelle Chancengleichheit | 192 | ||
cc) Verknüpfung von Wissensvorsprung, Vermögensvorteil und dem Nachteil Dritter | 193 | ||
d) Verzicht auf das Merkmal des Handelsanreizes? | 195 | ||
C. Einbeziehung von Volatilitätsinformationen in den Anwendungsbereich von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 196 | ||
I. Gesichtspunkte des Funktionsschutzes | 196 | ||
1. Konkretisierung des Funktionsschutzziels | 197 | ||
2. (Mittelbare) Steigerung der operationalen und allokativen Effizienz durch informations- und fundamental effiziente Börsenkurse | 199 | ||
a) Direkte und indirekte Anteilsbewertung | 199 | ||
b) Unternehmensbewertung | 200 | ||
c) Systematische und unsystematische Risiken | 202 | ||
d) Portfoliotheorie und CAPM | 203 | ||
e) Unsystematische Risiken in der Rechtssache Lafonta | 205 | ||
f) Bedeutung der Volatilitätsinformation für die volatile Aktie | 205 | ||
g) Bedeutung der Volatilitätsinformation für das von der volatilen Aktie abhängige Derivat | 206 | ||
3. Informationsüberflutung | 208 | ||
a) Publizitätskosten als Wettbewerbsfaktor des Kapitalmarkts | 209 | ||
b) Informationsüberflutung und Behavioral Finance | 209 | ||
c) Operationale Effizienz | 210 | ||
4. Restriktives Verständnis der Lafonta-Entscheidung zur Schonung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts | 211 | ||
II. Gesichtspunkte des Anlegerschutzes | 212 | ||
1. Anlegerschutz als (mittelbares) Ziel von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 212 | ||
a) Kein Schluss von der grundsätzlichen Funktionsbestimmung auf die Schutzgesetzeigenschaft | 213 | ||
b) Funktionsbestimmung von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 213 | ||
aa) Insiderrecht | 213 | ||
bb) Ad-hoc-Publizität | 216 | ||
cc) Folgerungen für die Untersuchung | 217 | ||
2. Konkretisierung des Anlegerschutzziels | 218 | ||
3. Optimierung der Anlageentscheidung durch Publizierung firmenspezifischer Volatilitätsinformationen | 219 | ||
a) Restriktives Verständnis als Mindestmaß des Anlegerschutzes | 219 | ||
b) Volatilitätsinformation als Spekulationsgrundlage | 220 | ||
c) Volatilitätsinformation als Handelshemmung | 222 | ||
d) Informationsüberflutung | 225 | ||
4. Stornierung oder Änderung von Aufträgen (Art. 8 Abs. 1 S. 2 MMVO) | 226 | ||
5. Extensives Verständnis der Lafonta-Entscheidung zur Förderung des Anlegerschutzes | 227 | ||
III. Erkenntnisse des Rechtsvergleichs | 228 | ||
1. Vereinigte Staaten von Amerika | 228 | ||
a) Maßstab der US-amerikanischen Gerichte | 228 | ||
b) Maßstab der SEC | 230 | ||
c) Maßstab der Literatur | 230 | ||
d) Berücksichtigung dogmatischer und struktureller Unterschiede | 232 | ||
2. Rechtsvergleichender Blick auf Großbritannien: Der Fall Massey v. FSA | 232 | ||
IV. Auflösung des Zielkonflikts | 234 | ||
1. Rangverhältnis zwischen den Schutzfunktionen im Insiderrecht und im Recht der Ad-hoc-Publizität | 234 | ||
a) These des ausschließlichen Funktionsschutzes | 234 | ||
b) Nach kapitalmarktrechtlichem Regelungskontext zu differenzierender grundsätzlicher Funktionsdualismus | 235 | ||
c) Insiderhandelsverbot und Ad-hoc-Publizitätspflicht als Mittel zur Herstellung von Vertragsparität | 236 | ||
d) Stufenverhältnis von Funktions- und Anlegerschutz | 240 | ||
2. Intensität der funktionsschutzmindernden Wirkung eines extensiven Verständnisses der Lafonta-Entscheidung | 243 | ||
a) Relativierung der funktionsschutzmindernden Wirkung | 244 | ||
aa) Abhängigkeit der Intensität der Negativfolgen vom Verlust der tatbestandsbegrenzenden Funktion | 244 | ||
bb) Abhängigkeit der Intensität der Negativfolgen von der Summe unvorhersehbarer Marktreaktionen | 246 | ||
b) Tatbestandliche Vereinbarkeit des extensiven Verständnisses de lege lata | 246 | ||
aa) Überschreitung der Erheblichkeitsschwelle | 247 | ||
(1) Überschreitung der Volatilitätsgrenzen | 247 | ||
(2) Theorie des Handelsanreizes | 248 | ||
(a) Verkaufsanreiz hinsichtlich der volatilen Aktie aufgrund des gesteigerten Risikos | 248 | ||
(b) Zwischenergebnis | 249 | ||
(3) Handelshemmung | 249 | ||
(a) Keine Notwendigkeit einer Verhaltensänderung | 249 | ||
(b) Ergänzung der Theorie des Handelsanreizes | 250 | ||
(c) Erfordernis der „Erheblichkeit“ | 250 | ||
bb) Erfordernis der überwiegenden Wahrscheinlichkeit | 252 | ||
cc) Zwischenergebnis | 254 | ||
c) Folgerung für die Intensität der funktionsschutzmindernden Wirkung eines extensiven Verständnisses | 254 | ||
3. Intensität der anlegerschutzmindernden Wirkung eines restriktiven Verständnisses der Lafonta-Entscheidung | 255 | ||
a) Chancengleichheit durch Ermöglichung informierter Anlageentscheidungen | 255 | ||
b) Ungerechtfertigter Wissensvorsprung zum Vorteil des Insiders und zum Nachteil des Handelspartners | 256 | ||
c) Minderung des Bedürfnisses für Anlegerschutz durch Portfoliodiversifizierung? | 257 | ||
d) Abhängigkeit der Intensität der Negativfolgen von der Summe unvorhersehbarer Marktreaktionen | 260 | ||
e) Folgerung für die Intensität der anlegerschutzmindernden Wirkung eines restriktiven Verständnisses | 260 | ||
4. Vorzugswürdiges Verständnis unter Berücksichtigung von Rangverhältnis und Eingriffsintensität | 260 | ||
a) Bedeutung der Auslegungsfrage für das Verständnis von Insiderrecht und Ad-hoc-Publizität | 260 | ||
b) Logischer Schluss des restriktiven Verständnisses aus monofunktionaler Betrachtungsweise | 261 | ||
c) Kurserheblichkeit als Mischkonzept aus Tatsachen und rechtlichen Erwägungen | 262 | ||
d) Vorrang des Anlegerschutzes im Fall Lafonta | 264 | ||
e) Praxistauglichkeit des aufgezeigten Ansatzes | 266 | ||
f) Konformität des aufgezeigten Ansatzes aus rechtsvergleichender, nationalrechtlicher und europarechtlicher Perspektive | 267 | ||
aa) Vorzugswürdigkeit unter rechtsvergleichenden Gesichtspunkten | 267 | ||
bb) Vorzugswürdigkeit in Anbetracht der Rechtsprechung von BGH und EuGH | 268 | ||
(1) Konformität der Lafonta-Entscheidung mit der IKB-Entscheidung | 268 | ||
(2) Kombination der Lafonta-Entscheidung und der IKB-Entscheidung | 269 | ||
(3) Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lafonta-Entscheidung und der IKB-Entscheidung | 270 | ||
(4) Vorzugswürdigkeit in Anbetracht der Rechtsprechungshistorie des EuGH | 271 | ||
cc) Vorzugswürdigkeit in Anbetracht der zentralen Wertungen des europäischen Insiderrechts | 272 | ||
g) Ergebnis | 274 | ||
Schlussbetrachtung | 276 | ||
Literaturverzeichnis | 281 | ||
Stichwortverzeichnis | 303 |