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Brocke, F. (2020). Mitwirkungs- und Kooperationspflichten von Anteilsinhabern und Gläubigern von Kapitalgesellschaften in vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren. Zugleich eine Analyse von Eingriffsrechten in Mitgliedschaftsrechte der Anteilsinhaber in der Krise der Gesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55832-2
Brocke, Fabian. Mitwirkungs- und Kooperationspflichten von Anteilsinhabern und Gläubigern von Kapitalgesellschaften in vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren: Zugleich eine Analyse von Eingriffsrechten in Mitgliedschaftsrechte der Anteilsinhaber in der Krise der Gesellschaft. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55832-2
Brocke, F (2020): Mitwirkungs- und Kooperationspflichten von Anteilsinhabern und Gläubigern von Kapitalgesellschaften in vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren: Zugleich eine Analyse von Eingriffsrechten in Mitgliedschaftsrechte der Anteilsinhaber in der Krise der Gesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55832-2

Format

Mitwirkungs- und Kooperationspflichten von Anteilsinhabern und Gläubigern von Kapitalgesellschaften in vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren

Zugleich eine Analyse von Eingriffsrechten in Mitgliedschaftsrechte der Anteilsinhaber in der Krise der Gesellschaft

Brocke, Fabian

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 156

(2020)

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About The Author

Fabian Brocke; Studium, Rechtsreferendariat und Promotion in Marburg; LL.M. Studium an der University of Chicago; Associate bei Latham & Watkins LLP; seit 2017 Partner bei act legal in Frankfurt am Main.

Abstract

Unternehmen lassen sich in vorinsolvenzlichen, außergerichtlichen Sanierungsverfahren häufig effektiver und erfolgreicher restrukturieren als im Insolvenzverfahren. Allerdings stellt sich hier das sog. Gefangenendilemma, weil sowohl Gesellschafter als auch Gläubiger darauf hoffen, dass die jeweils anderen die notwendigen Sanierungsbeiträge entrichten, während man selbst keine Beiträge leisten, d. h. keine Einbußen hinnehmen muss. An diesem rechtspolitisch wichtigen Punkt bzw. diesem Spannungsverhältnis setzt die Arbeit von Fabian Brocke an und untersucht, wie Mitwirkungs- und Kooperationspflichten von Gesellschaftern und Gläubigern begründet werden können. Die mitgliedschaftliche Treuepflicht ist, wie anhand verschiedener Sanierungskonstellationen gezeigt wird, das zentrale Instrument zur Konfliktlösung im Binnenverhältnis der Gesellschafter. Entgegen der Auffassung des BGH werden auch die Idee einer Aufopferungspflicht der Gläubiger sowie deren rechtsdogmatische Einordnung herausgearbeitet.»Duties of Participation and Cooperation of Shareholders and Creditors of Corporations in Pre-Insolvency Restructuring Proceedings. Also an Analysis of Rights of Intervention in the Membership Rights of Shareholders in a Crisis of the Corporation«

Fabian Brocke analyses how duties of cooperation and collaboration of shareholders and creditors can be established in pre-insolvency restructuring proceedings. The fiduciary duty of membership is the central instrument for conflict resolution in the internal relationship between the shareholders. Contrary to the opinion of the German Federal Court of Justice, the idea of a duty of cooperation on the part of the creditors and its legal-dogmatic classification are also elaborated.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 12
A. Einleitung 15
I. Gegenstand und Problematik 15
II. Methodik und Gang der Darstellung 19
B. Die Unternehmenskrise als Ausgangspunkt der Sanierung 20
I. Notwendigkeit der Sanierung 20
1. Merkmale einer Krise, Krisenursachen und Krisenstadien 22
a) Begriffsbestimmung einer Krise 22
b) Krisenursachen 24
c) Krisenarten 24
2. Die Sanierung des Krisenunternehmens 26
a) Begriffsbestimmung einer Sanierung 27
b) Begriffsbestimmung Reorganisation und Restrukturierung 28
c) Die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens 29
II. Denkbare Sanierungsmaßnahmen im Rahmen außergerichtlicher Sanierungen 31
1. Verringerung von Finanzverbindlichkeiten 31
a) Schuldenschnitt 32
b) Rangrücktritt 33
c) Debt-Equity Swap 34
d) Stillhalteabkommen 34
e) Sanierende Verschmelzung 35
2. Zuführung von Liquidität 36
a) Finanzierung über Eigenkapital 36
aa) Kapitalschnitt 36
bb) Kreditfinanzierung durch Gesellschafter 36
b) Fremdfinanzierung 37
III. Vor- und Nachteile einer außergerichtlichen Sanierung 37
1. Vorteile der außergerichtlichen Sanierung 38
a) Kürzere Verfahrensdauer 38
b) Größere Flexibilität 39
c) Keine Publizitätswirkung 40
d) Kostenvorteile 41
e) Höhere Erfolgschancen der Sanierung bei frühzeitiger Einleitung 42
aa) Anreize zu einer früheren Einleitung von Sanierungsmaßnahmen 43
bb) Fazit 46
2. Nachteile der außergerichtlichen Sanierung 48
a) Einbindung dissentierender Gesellschafter und Gläubiger 48
b) Rechtliche Hindernisse der vorinsolvenzlichen Sanierung 48
aa) Keine Vollstreckungssperre 48
bb) Fehlende Anreize zur Gewährung von Sanierungsdarlehen und Haftungsrisiken 50
cc) Keine Wahlmöglichkeit bei Abwicklung schwebender Rechtsgeschäfte 52
dd) Keine Kündigungssperre für Miet- oder Pachtverhältnisse 52
ee) Arbeitsrechtliche Hindernisse 53
ff) Weitere insolvenzrechtliche Vorteile des Insolvenzverfahrens 54
c) Haftungsrisiken bei vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren 54
aa) Haftung aufgrund faktischer Organstellung 54
(1) Haftungsrisiken der GmbH-Gesellschafter als faktische Geschäftsführer 56
(2) Haftungsrisiken der Banken als faktische Geschäftsführer 57
bb) Haftung der Banken auf Grund konzernrechtlicher Maßstäbe 58
3. Fazit 61
C. Sanierungsbeiträge der Gesellschafter 62
I. Die Gesellschaftsrechtliche Treuepflicht als Rechtsprinzip 62
1. Entwicklung und dogmatische Herleitung 63
a) Entwicklung der Treuepflicht in der Rechtsprechung 63
aa) Entwicklung der Rechtsprechung 63
bb) Ablehnung durch Flume 66
b) Dogmatische Herleitung der Treuepflicht 68
aa) Gesetzliche Grundlagen 68
bb) Begründung von Rechtsbeziehungen 71
(1) Rechtsbeziehungen der Gesellschafter zur Gesellschaft 71
(2) Rechtsbeziehungen der Gesellschafter untereinander 71
cc) Fazit 73
2. Ausprägungen der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht 73
a) Treuepflicht der Gesellschafter gegenüber der Gesellschaft 74
aa) Rücksichtnahmepflicht 75
bb) Förderpflicht 76
b) Treuepflicht der Gesellschafter untereinander 76
c) Treue- bzw. Aufopferungspflicht der Gesellschafter gegenüber Gläubigern 77
II. Inhalt und Umfang der Treuepflicht in der Sanierung 83
1. Strukturierung des Inhalts der Treuepflicht 83
a) Schutzrichtung 84
b) Verhältnismäßigkeit der Sanierungsmaßnahmen 85
2. Mitwirkungspflichten bei Gesellschafterbeschlüssen 86
a) Schranken- und Förderfunktion bzw. Enthaltung oder Zustimmungspflicht 86
aa) Schrankenfunktion – Beschränkungen des Stimmrechts 88
(1) Ablehnung der Rechtsfigur der wirkungsbezogenen Treuepflicht 88
(2) Schutzrichtung der Treuepflicht bei Stimmenthaltung 89
bb) Förderfunktion 90
b) Fazit 91
III. Sanierungsmaßnahmen und Zustimmungspflichten der Gesellschafter 93
1. Erscheinungsformen und Voraussetzungen von Sperrminoritäten 93
a) Qualifizierte Mehrheitserfordernisse AG 93
b) Qualifizierte Mehrheitserfordernisse GmbH 94
c) Regelungsmöglichkeiten in der Satzung der Gesellschaft 95
aa) Regelungsmöglichkeiten Satzung AG 95
bb) Regelungsmöglichkeiten Satzung GmbH 96
2. Zustimmungspflichten bei Sanierung durch Kapitalschnitt 97
a) Zustimmungspflicht zur Kapitalherabsetzung 98
aa) Vorteile vereinfachter gegenüber ordentlicher Kapitalherabsetzung 98
bb) Zweck der vereinfachten Kapitalherabsetzung in der Sanierung 100
cc) Ablauf der vereinfachten Kapitalherabsetzung 102
dd) Kooperations- und Mitwirkungspflichten der Gesellschafter 103
b) Zustimmungspflicht zur Kapitalerhöhung 104
aa) Ordentliche Kapitalerhöhung 105
(1) Vor- und Nachteile der ordentlichen Kapitalerhöhung 105
(2) Ablauf und Mehrheitserfordernisse der ordentlichen Kapitalerhöhung 106
(3) Kooperations- und Mitwirkungspflichten der Gesellschafter 108
(4) Alternativvorschlag: Zustimmungspflicht auch in früheren Krisenstadien? 110
(5) Fazit 111
bb) Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 111
c) Sonderkonstellation 1: Kapitalherabsetzung auf Null und Kapitalerhöhung 112
d) Sonderkonstellation 2: Debt-Equity Swap 116
aa) Vor- und Nachteile des Debt-Equity Swap in der Sanierungssituation 116
bb) Rechtliche Umsetzung Debt-Equity Swap 118
(1) Forderungen gegen Gesellschaft als Einlagegegenstand und Bewertung 118
(2) Beschlussfassung und weiterer Ablauf 120
cc) Zustimmungspflicht der Altgesellschafter 123
3. Zustimmungspflicht bei der Übertragung vinkulierter Geschäftsanteile 123
a) Vinkulierung von Namensaktien und Geschäftsanteilen 124
b) Zustimmungspflicht 125
4. Pflicht zur Übertragung des eigenen Anteils 127
5. Zustimmungspflicht bei sanierender Verschmelzung 130
a) Hintergrund und Zweck der sanierenden Verschmelzung 130
b) Zustimmungspflicht zur sanierenden Verschmelzung 131
aa) Zustimmungspflicht der Gesellschafter der übertragenden Gesellschaft 132
bb) Zustimmungspflicht der Gesellschafter der übernehmenden Gesellschaft 133
6. Weitere Mitwirkungs- und Kooperationspflichten 133
IV. Rechtsfolgen bei Verstoß gegen Treuepflicht 134
1. Stimmrechtsausübung 135
a) Anfechtungs- und positive Beschlussfeststellungsklage 136
b) Leistungsklage 137
c) Einstweiliger Rechtsschutz 138
aa) Einstweiliger Rechtsschutz im Vorfeld der Beschlussfassung 139
bb) Einstweiliger Rechtsschutz nach erfolgter Beschlussfassung 139
cc) Fazit 140
d) Schadensersatzpflichten 141
2. Weitere Treuepflichtverstöße 141
V. Zusammenfassung und Bewertung 141
D. Eingriffsrechte in Mitgliedschaftsrechte der Gesellschafter 146
I. Ausschlussklauseln in Gesellschaftsverträgen 146
1. Zwangseinziehung von Aktien in der AG 147
2. Zwangseinziehung von Geschäftsanteilen in der GmbH 148
3. Nachteile der Zwangseinziehung in der Sanierungssituation 149
II. Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund 150
E. Sanierungsbeiträge von Gläubigern 152
I. Akkordstörer als Sanierungshindernis 152
1. Rechtsprechung des BGH – Akkordstörer-Entscheidung 153
2. Ansichten in der Literatur 154
II. Vorschläge zur Lösung der Akkordstörer-Problematik 155
1. Eingriff in Gläubigerrechte aufgrund Kooperationspflichten der Gläubiger 155
a) Dogmatische Grundlage von Kooperationspflichten 157
b) Kritik an dem Konzept von Eidenmüller und Stellungnahme 159
c) Entstehung, Voraussetzungen und Inhalt von Kooperationspflichten 163
aa) Zeitpunkt der Entstehung von Kooperationspflichten 163
bb) Inhalt und Umfang von Kooperationspflichten 163
(1) Verhandlungspflichten 164
(2) Stillhaltepflichten 165
d) Rechtliche Durchsetzbarkeit von Kooperationspflichten 166
e) Fazit 166
2. Vollstreckungsrechtlicher Schutz 167
3. Kreditversorgungspflichten der Banken in der Krise 168
a) Darlehensbelassungspflichten 169
aa) Schranken der ordentlichen Kündigung 169
(1) Kündigung zur Unzeit 169
(2) Rechtsmissbräuchliche Kündigung 170
bb) Schranken der außerordentlichen Kündigung 171
cc) Fazit 171
b) Darlehensgewährungspflichten 171
4. Prepackaged Plan 173
a) Zulässigkeit Pre-Voted Plan 174
b) Zulässigkeit schuldrechtlicher Stimmbindungsverträge 175
c) Möglichkeiten und Vorteile eines Post-Voted Plan 175
d) Fazit 176
III. Zusammenfassung und Bewertung 177
F. Gesamtergebnis und Fazit 181
Literaturverzeichnis 183
Stichwortverzeichnis 209