Die Delegation von Compliance-Zuständigkeit des Vorstands einer Aktiengesellschaft
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Die Delegation von Compliance-Zuständigkeit des Vorstands einer Aktiengesellschaft
Eine Untersuchung auf der Grundlage einer strikt dichotomen Sichtweise auf die organschaftliche Zuständigkeit und Verantwortung der Unternehmensleitung
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 161
(2020)
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About The Author
Maxim Gomer studierte Rechtswissenschaft an der Universität Bonn mit Schwerpunkt im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für zwei internationale Wirtschaftskanzleien im Bereich Corporate/M&A sowie als wissenschaftliche Hilfskraft für die Universität Bonn und als Korrekturassistent für die Uni-versitäten Bonn und Köln. Parallel dazu promovierte er an der Universität Hannover unter Betreuung von Frau Prof. Dr. Petra Buck-Heeb. Sein Rechtsreferendariat leistete er im OLG-Bezirk Köln ab, mit Stationen u.a. bei der AHK London sowie der Deutschen Botschaft in Wellington. Die Zweite Juristische Staatsprüfung legte er im Januar 2020 ab. Heute arbeitet er als Rechtsanwalt für eine führende internationale Wirtschaftskanzlei in Düsseldorf im Bereich Global Transactions.Abstract
Infolge zahlreicher Wirtschaftsskandale der letzten Jahre sind Fragen zur Binnenhaftung der Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften im Zusammenhang mit Non-Compliance heute aktueller denn je. Trotz vieler Ideen zur Regressreduzierung de lege lata et ferenda sind Vorstände weiterhin der Gefahr einer potentiell existenzvernichtenden Geschäftsleiterhaftung aufgrund der Verletzung ihrer Compliance-Pflicht ausgesetzt.Der Autor zeigt, dass die sorgfältige Delegation der Zuständigkeit für übertragbare Elemente der Compliance-Pflicht gegenwärtig das effektivste Enthaftungsinstrument des Vorstands darstellt. Den Erwägungen liegt eine bislang kaum beachtete Dualität zugrunde: die strikte Dichotomie von Zuständigkeit und Verantwortung für Vorstandspflichten. Während die Zuständigkeit für delegierbare Compliance-Aufgaben übertragbar ist, ist die Compliance-Verantwortung unabdingbar. Diese Erkenntnis bildet das dogmatische Fundament für darauf aufbauende Implikationen für die Unternehmenspraxis.Ausgezeichnet mit dem Nachwuchsförderpreis 2020 des Berufsverbands der Compliance Manager (BCM) e.V. in der Kategorie »Beste Dissertation« sowie mit dem Fakultätspreis 2022 der Juristischen Fakultät der Universität Hannover für herausragende juristische Promotionen.»The Delegation of Compliance Responsibility by Management Board Members of a Stock Corporation - An Analysis Based on a Strictly Dichotomous View of Management’s Responsibility and Accountability«: The dereliction of their compliance duty exposes management board members of stock corporations to the risk of potentially ruinous personal liability claims. At present, the most effective approach to personal liability prevention is the delegation of responsibility for transferable elements within this duty. However, an important distinction needs to be made: only the responsibility for transferable elements can be delegated, whereas compliance accountability remains strictly indispensable.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 26 | ||
Teil 1: Einleitung | 29 | ||
§ 1 Problemstellung | 29 | ||
§ 2 Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 39 | ||
§ 3 Gang der Untersuchung | 41 | ||
Teil 2: Grundlagen der Corporate Compliance | 43 | ||
§ 1 Begriff, Ursprung und Rezeption | 43 | ||
A. Semantische Annäherung | 44 | ||
B. Ursprung und Entwicklung von Compliance im angloamerikanischen Recht | 46 | ||
I. Ursprung im Bank- und Kapitalmarktrecht sowie Entwicklung bis 1991 | 46 | ||
II. US Sentencing Commission Guidelines | 47 | ||
1. Strafrechtliche Verantwortung von Unternehmen | 48 | ||
2. Tatsächliche Handhabung, rechtliche Bewertung und praktische Bedeutung | 49 | ||
III. Sarbanes-Oxley Act von 2002 | 51 | ||
C. Rezeption von Compliance in das deutsche Recht | 52 | ||
I. Historische Entwicklung | 52 | ||
1. Compliance im Bank- und Kapitalmarktrecht | 52 | ||
2. Compliance im allgemeinen Gesellschaftsrecht | 55 | ||
a) Aktuelle Diskussionen: Corporate Compliance und Reform der Organhaftung | 55 | ||
b) Kritik am Compliance-Begriff | 56 | ||
II. Begriffsverständnis | 58 | ||
1. Begriffsverwendung | 58 | ||
2. Verhältnis zu verwandten Begriffen und Eingliederung in das unternehmensweite Risikomanagementsystem | 60 | ||
a) Corporate Governance | 60 | ||
b) Risikomanagement | 63 | ||
c) Controlling | 66 | ||
d) Interne Revision | 68 | ||
e) Rechtsabteilung | 70 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 71 | ||
§ 2 Funktionen von Compliance aus Sicht des Unternehmens | 73 | ||
A. Schutzfunktion: Schutz durch Schadensprävention | 73 | ||
I. Prävention kostspieliger Non-Compliance | 73 | ||
II. Information und Beratung | 75 | ||
III. Kontrolle und Überwachung | 77 | ||
B. Qualitätssicherungs- und Innovationsfunktion: Wettbewerbsfähigkeit durch Rechtstreue | 77 | ||
C. Marketingfunktion: Reputationsschutz als Marketinginstrument | 78 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 80 | ||
Teil 3: Delegation von Vorstandspflichten | 81 | ||
§ 1 Delegation als Managementkonzept | 82 | ||
A. Management by Delegation nach dem sog. Harzburger Modell | 82 | ||
B. Managementmodelle als rein betriebswirtschaftliche Konstrukte | 84 | ||
§ 2 Fundamentale Grundsätze des Vorstandsrechts und ihre Abdingbarkeit | 85 | ||
A. Terminologische Abgrenzung von „Zuständigkeit“ und „Verantwortung“ für Vorstandsaufgaben | 86 | ||
I. Fehlende trennscharfe Differenzierung | 86 | ||
II. Etymologische Herleitung der inhaltlichen Dichotomie | 87 | ||
1. „Verantwortung“ und „Zuständigkeit“ aus Sicht der Ethik | 87 | ||
2. Stellungnahme | 89 | ||
III. Übertragung der Erkenntnisse auf das Vorstandsrecht | 90 | ||
B. Vier Grundsätze des Vorstandsrechts | 91 | ||
I. Grundsatz der Allzuständigkeit | 91 | ||
II. Grundsatz der Gesamtzuständigkeit | 94 | ||
III. Grundsatz der Allverantwortung | 95 | ||
IV. Grundsatz der Gesamtverantwortung | 96 | ||
1. § 77 AktG als Rechtsgrundlage? | 96 | ||
2. Pflicht zur Selbstkontrolle als Rechtsgrundlage? | 97 | ||
3. Für Kollegialorgane allgemein geltender Rechtsgrundsatz? | 97 | ||
4. Kodifizierung des Grundsatzes der Gesamtverantwortung? | 99 | ||
C. (Un-)Abdingbarkeit der Grundsätze | 100 | ||
I. Grundsatz der Gesamtverantwortung | 100 | ||
1. Dogmatische Herleitung des Grundsatzes der Gesamtverantwortung aus § 76 Abs. 1 AktG | 101 | ||
a) Generaldirektor- und Führerprinzip als frühe Alternativen zur Gesamtleitung | 101 | ||
b) Stärkung des Grundsatzes der Gesamtleitung durch das Aktiengesetz von 1965 | 102 | ||
c) Grundsatz der Gesamtverantwortung als Ausfluss des Grundsatzes der Gesamtleitung | 103 | ||
d) Stellung des Kollegialprinzips | 104 | ||
e) Zwischenergebnis | 105 | ||
2. Unabdingbarkeit des Grundsatzes der Gesamtverantwortung | 105 | ||
II. Grundsatz der Allverantwortung | 106 | ||
III. Grundsatz der Gesamtzuständigkeit | 109 | ||
IV. Grundsatz der Allzuständigkeit | 110 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 110 | ||
§ 3 Delegationsfreundlichkeit der Zuständigkeit und Delegationsfeindlichkeit der Verantwortung für Vorstandsaufgaben | 111 | ||
A. Delegationsfeindlichkeit der Vorstandsverantwortung | 111 | ||
I. Unmöglichkeit der horizontalen Delegation von Verantwortung | 112 | ||
1. Horizontale Delegation | 112 | ||
2. Unübertragbarkeit der Verantwortung bei horizontaler Delegation | 112 | ||
II. Unmöglichkeit der vertikalen Delegation von Verantwortung | 113 | ||
1. Vertikale Delegation | 113 | ||
2. Unübertragbarkeit der Verantwortung bei vertikaler Delegation | 114 | ||
III. Unmöglichkeit der externen Delegation von Verantwortung | 114 | ||
1. Externe Delegation | 114 | ||
2. Unübertragbarkeit der Verantwortung bei externer Delegation | 115 | ||
B. Grundsätzliche Delegationsfreundlichkeit der Zuständigkeit für Vorstandsaufgaben | 115 | ||
C. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 115 | ||
§ 4 Zuständigkeit als Delegationsgegenstand und Grenzen ihrer Übertragbarkeit | 115 | ||
A. Schlussfolgerungen zum Delegationsgegenstand | 115 | ||
B. Grenzen der Delegierbarkeit von Zuständigkeit für Vorstandsaufgaben | 116 | ||
I. Durch Gesetz ausdrücklich zugewiesene Pflichtaufgaben | 117 | ||
II. Ungeschriebene Leitungspflichten | 119 | ||
1. Durch typologische Betrachtung gewonnene Leitungspflichten | 119 | ||
2. Angelegenheiten von herausragender Bedeutung | 121 | ||
C. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 122 | ||
Teil 4: Delegationsfähigkeit der Compliance-Pflicht | 123 | ||
§ 1 Compliance als Leitungspflicht des Vorstands | 123 | ||
A. Compliance-Pflicht ist nicht gleichbedeutend mit der Pflicht zur Einrichtung einer Compliance-Organisation | 124 | ||
B. Meinungsstand zur normativen Verankerung der Compliance-Pflicht | 126 | ||
I. Scheinauffassungen und „Selbstverständlichkeiten“ | 126 | ||
II. Herleitung aus der Pflicht zur Einrichtung eines Überwachungssystems gemäß § 91 Abs. 2 AktG? | 127 | ||
III. Herleitung aus einer Gesamtanalogie zu spezialgesetzlichen Compliance-Vorschriften? | 130 | ||
IV. Herleitung aus Ziff. 4.1.3 Satz 1 DCGK 2017, IDW PS 980 und ISO 19600? | 132 | ||
1. DCGK | 132 | ||
2. IDW PS 980 und ISO 19600 | 136 | ||
V. Herleitung aus der allgemeinen Pflicht zur sorgfältigen Unternehmensleitung gemäß §§ 76 Abs. 1, 93 Abs. 1 AktG | 138 | ||
1. Verortung der Compliance-Pflicht in §§ 76 Abs. 1, 93 Abs. 1 AktG | 139 | ||
2. Compliance als Leitungspflicht | 140 | ||
3. Compliance als Sorgfaltspflicht | 142 | ||
a) Legalitätspflicht als Sorgfaltspflicht | 142 | ||
aa) Legalitätspflicht i.e.S. | 143 | ||
bb) Legalitätskontrollpflicht | 144 | ||
b) Unterschied zwischen der Compliance-Pflicht und der Legalitätspflicht | 145 | ||
C. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 148 | ||
§ 2 Delegierbare und undelegierbare Elemente von Unternehmensleitungspflichten | 149 | ||
A. Kein totales Delegationsverbot | 150 | ||
B. Delegierbare und undelegierbare Elemente gesetzlich normierter Leitungspflichten | 151 | ||
I. Vorbereitung und Ausführung | 151 | ||
II. Ausführung ist nicht gleich Durchführung | 153 | ||
C. Delegierbare und undelegierbare Elemente ungeschriebener, durch typologische Betrachtung gewonnener Leitungspflichten | 154 | ||
I. Kernbereich und Peripherie | 154 | ||
II. „Immanente Pflichtenreduzierung“? | 155 | ||
III. „Dekonstruktion des Delegationsverbots“? | 157 | ||
IV. Vorbereitung und Ausführung der Kernaufgaben | 158 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 159 | ||
§ 3 Delegierbare und undelegierbare Elemente der Compliance-Pflicht | 159 | ||
A. Kernbereich und Peripherie der Compliance-Pflicht | 160 | ||
B. Compliance-Ressort | 164 | ||
I. Zulässigkeit der Geschäftsverteilung | 164 | ||
1. Organisationsformen | 165 | ||
2. Rechtmäßigkeit der Organisationsformen | 166 | ||
II. Gestaltungsmodelle für Compliance-Ressorts aus der Praxis | 167 | ||
III. Besonderheiten des Compliance-Ressorts | 169 | ||
C. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 171 | ||
Teil 5: Horizontale Delegation und ihre Rechtsfolgen für die Compliance-Zuständigkeitsverteilung | 172 | ||
§ 1 Formale Anforderungen an die Geschäftsverteilung | 172 | ||
A. Auffassung der Rechtsprechung | 173 | ||
B. Auffassungen innerhalb der Literatur | 175 | ||
C. Stellungnahme | 176 | ||
I. Dogmatische Erwägungen | 176 | ||
II. Praktische Handhabung | 177 | ||
§ 2 Dogmatik der horizontalen Compliance-Delegation | 179 | ||
A. Zuständigkeitsübertragung | 179 | ||
B. Wandel des Bezugspunkts der Verantwortung | 180 | ||
C. Begründung der Überwachungspflicht für periphere Aufgaben sowie Vorbereitungs- und Ausführungsmaßnahmen | 182 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 184 | ||
§ 3 Compliance-Zuständigkeitsverteilung infolge horizontaler Delegation | 184 | ||
A. Zuständigkeit des Gesamtvorstands | 184 | ||
I. Informationsakkumulation und initiale Compliance-Risikoanalyse | 184 | ||
II. Konzeption und Implementierung einer Compliance-Organisation | 186 | ||
1. Grundsatzentscheidungen der Compliance-Organisation | 186 | ||
2. Ermessen bei Compliance-Entscheidungen | 187 | ||
a) Die erste Stufe: das „Ob“ von Compliance | 187 | ||
b) Die zweite Stufe: das „Wie“ von Compliance | 188 | ||
aa) Ermessen hinsichtlich des „Wie“ von Compliance | 188 | ||
bb) Rechtspflicht zur Implementierung eines institutionalisierten Compliance-Systems? | 189 | ||
(1) Meinungsstand | 190 | ||
(2) Stellungnahme | 191 | ||
(a) Zweckmäßigkeitsgestützte Erwägungen | 191 | ||
(b) Dogmatische Erwägungen | 194 | ||
(3) Schlussfolgerungen | 195 | ||
c) Zusammenfassung der Erkenntnisse | 196 | ||
3. Compliance-Organisationsmodelle | 196 | ||
a) Autonome Organisation | 197 | ||
b) Matrix-Organisation | 198 | ||
c) Integrierte Organisation | 199 | ||
d) Dezentrale Organisation | 199 | ||
e) Bewertung und Stellungnahme | 200 | ||
4. Auswahl und Bestellung des Chief Compliance Officer | 203 | ||
5. Bekenntnis des Vorstands zur Compliance | 204 | ||
III. Systemprüfung und Nachjustierung | 207 | ||
IV. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 208 | ||
B. Zuständigkeit des Compliance-Vorstands | 209 | ||
I. Eigenständigkeit der Ressortführung | 209 | ||
1. Dogmatische Grundlagen der Eigenständigkeit | 210 | ||
a) Ressortprinzip | 210 | ||
b) Kollegialprinzip | 211 | ||
2. Praktische Auswirkungen | 212 | ||
a) Ausschluss ressortfremder Vorstandsmitglieder | 212 | ||
b) Ausschluss des Restvorstands | 213 | ||
II. Schranken eigenständiger Ressortführung | 215 | ||
1. Achtung durch den Gesamtvorstand aufgestellter Grundsätze | 215 | ||
2. Durch Satzung oder Geschäftsordnung begründete Vorlagepflicht an den Gesamtvorstand | 216 | ||
3. Vorlagepflicht bei Angelegenheiten von herausragender Bedeutung | 216 | ||
4. Gemeinsames Handeln bei ressortübergreifenden Angelegenheiten | 217 | ||
5. Vorlagerecht | 218 | ||
III. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 218 | ||
C. Zuständigkeit einzelner Compliance-Ressort-fremder Vorstandsmitglieder | 219 | ||
I. „First Line of Defense“ nach dem „Three Lines of Defense“-Modell | 219 | ||
1. „Three Lines of Defense“-Modell | 219 | ||
2. Kritik am Aufgabenspektrum der operativen Ressorts | 220 | ||
II. Erste Verteidigungslinie abseits vom „Three Lines of Defense“-Modell | 221 | ||
III. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 222 | ||
D. Zuständigkeit des Restvorstands | 223 | ||
I. Vertrauensgrundsatz und „Misstrauensorganisation“ | 224 | ||
1. Vertrauensgrundsatz | 224 | ||
a) Rechtsgrundsatz des Vorstandshandelns | 224 | ||
aa) Einfluss des Kollegialprinzips | 225 | ||
bb) Einfluss des Ressortprinzips | 226 | ||
cc) Achtung des Verschuldensgrundsatzes | 226 | ||
b) Kodifizierung des Vertrauensgrundsatzes? | 227 | ||
2. „Misstrauensorganisation“ | 228 | ||
II. Überwachungsintensität und vertrauensbeeinflussende Faktoren | 229 | ||
1. „Basislevel“ der Überwachungsintensität | 230 | ||
a) Compliance-relevante Parameter | 231 | ||
aa) Bedeutung des Compliance-Ressorts für das Unternehmen | 231 | ||
bb) Institutionalisierungsgrad und Struktur der Compliance | 231 | ||
cc) Person und bisherige Arbeitsleistung des Compliance-Vorstands | 232 | ||
b) Gesteigerte Überwachungspflicht der Vorstandskollegen aus „sachnahen“ Ressorts? | 233 | ||
aa) Auffassung des VG Frankfurt a.M.: gesteigerte Überwachungspflichten | 234 | ||
bb) Gegenauffassung des Schrifttums: keine gesteigerten Überwachungspflichten | 235 | ||
cc) Stellungnahme | 235 | ||
(1) Verstoß gegen das Ressortprinzip | 236 | ||
(2) Verstoß gegen den Vertrauensgrundsatz sowie das Verschuldensprinzip | 236 | ||
(3) Verstoß gegen das Kollegialprinzip | 237 | ||
(a) Verstoß gegen die Pflicht zur vertrauensvollen Zusammenarbeit | 237 | ||
(b) Verstoß gegen den Gleichberechtigungsgrundsatz | 237 | ||
(4) „Sachnähe“ als unscharfes Differenzierungskriterium | 238 | ||
dd) Schlussfolgerungen | 239 | ||
2. Vertrauenserschütternde und vertrauenszerstörende Umstände | 240 | ||
a) Umstände, die in der Person des Compliance-Vorstands begründet sind | 240 | ||
b) Compliance-Ressort-interne Missstände | 241 | ||
c) Mängel der Arbeit des Compliance-Ressorts | 241 | ||
d) Misstrauen allein aufgrund einer (Non-Compliance-)Krise? | 242 | ||
aa) Meinungsstand | 242 | ||
bb) Betrachtung für den Spezialfall einer Non-Compliance-Krise | 243 | ||
3. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 246 | ||
III. Überwachung der Arbeit des Compliance-Vorstands | 246 | ||
1. Informationelle Rechte und Pflichten | 247 | ||
a) Berichtspflicht des Compliance-Vorstands | 247 | ||
aa) Periodische Berichte | 248 | ||
bb) Anlassbezogene Berichte | 249 | ||
cc) Inhalt der Berichte und ihre Prüfung | 250 | ||
dd) Form der Berichte | 251 | ||
b) Informationsrecht und Informationseinholungspflicht des Restvorstands | 252 | ||
aa) Informationsrecht | 252 | ||
bb) Informationseinholungsrecht | 252 | ||
(1) Grenzen der Informationseinholung | 253 | ||
(2) Anlasslose und begründete Informationseinholung | 254 | ||
(a) Anlasslose Informationseinholung | 254 | ||
(b) Informationseinholung im Zusammenhang mit Defiziten der Arbeit des Compliance-Vorstands | 255 | ||
cc) Informationseinholungspflicht des Restvorstands | 257 | ||
c) Zusammenfassung der Erkenntnisse | 258 | ||
2. Korrigierendes Einwirken auf den Compliance-Vorstand | 259 | ||
3. Eigenmächtiges Eingreifen | 259 | ||
a) Dogmatik des Rückübergangs der Compliance-Zuständigkeit | 260 | ||
b) Interventionsrecht und Interventionspflicht | 260 | ||
aa) Hinreichender Interventionsgrund | 261 | ||
(1) Meinungsstand | 261 | ||
(2) Stellungnahme | 262 | ||
(a) Interventionsrecht bei Unklarheit hinsichtlich des Vorliegens eines Missstands | 262 | ||
(b) Rechtswidrigkeit der Intervention trotz Bestätigung der Arbeit des Compliance-Vorstands | 263 | ||
(c) Interventionsrecht auch bei Unzweckmäßigkeit | 264 | ||
(d) Interventionsrecht unabhängig vom Relevanzgrad der Angelegenheit? | 264 | ||
bb) Interventionspflicht | 265 | ||
cc) Chronologie einer Intervention | 266 | ||
dd) Auswirkungen der Intervention | 267 | ||
(1) Einstimmiger Beschluss | 267 | ||
(2) Gegenstimme des Compliance-Vorstands | 267 | ||
(3) Handlungsmöglichkeiten des überstimmten Compliance-Vorstands | 269 | ||
(a) Grundsätzliche Fügungs- und Mitwirkungspflicht | 269 | ||
(b) Ausnahmsweise Verhinderungspflicht | 270 | ||
(aa) Pflicht zur Einbeziehung des Aufsichtsrats | 271 | ||
(bb) Pflicht zur Mandatsniederlegung? | 271 | ||
(cc) Pflicht zur Meldung an die Behörden und zur Information der Öffentlichkeit? | 272 | ||
(dd) Klagepflicht des überstimmten Compliance-Vorstands? | 274 | ||
c) Widerspruchsrecht und Widerspruchspflicht | 275 | ||
d) Zusammenfassung der Erkenntnisse | 276 | ||
4. Delegation der Überwachungszuständigkeit auf ein ausschließliches Überwachungsressort? | 277 | ||
a) Meinungsstand | 277 | ||
b) Stellungnahme | 278 | ||
Teil 6: Vertikale sowie externe Delegation und ihre Rechtsfolgen für die Compliance-Zuständigkeitsverteilung | 281 | ||
§ 1 Dogmatik der Compliance-Delegation auf nachgeordnete Unternehmensebenen und Externe | 282 | ||
A. Zulässigkeit der vertikalen sowie externen Delegation | 282 | ||
B. (Compliance-)Vorstand als Delegant | 283 | ||
C. Zuständigkeitsverteilung infolge vertikaler Delegation | 285 | ||
I. Wandel der Pflichten des Compliance-Vorstands | 285 | ||
II. Zuständigkeitsverteilung zwischen Gesamtvorstand und Compliance-Vorstand im Hinblick auf den Chief Compliance Officer | 288 | ||
D. Zuständigkeitsverteilung infolge externer Delegation | 291 | ||
E. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 292 | ||
§ 2 Pflichten des Vorstands im Zusammenhang mit der vertikalen Delegation von Compliance-Zuständigkeit | 293 | ||
A. Pflicht zur Auswahl interner Delegatare (cura in eligendo) | 295 | ||
I. Auswahl des Chief Compliance Officer | 296 | ||
1. Tätigkeitsüberblick | 296 | ||
2. Anforderungsprofil | 298 | ||
a) Fachliche Anforderungen | 298 | ||
aa) Fehlende Vorgaben | 298 | ||
(1) Fehlen allgemeiner gesetzlicher Vorgaben | 298 | ||
(2) Fehlen einheitlicher Vorgaben privater Berufsverbände | 299 | ||
bb) Jurist oder kein Jurist? | 300 | ||
b) Persönliche Anforderungen | 303 | ||
c) Unabhängigkeit des Chief Compliance Officer? | 305 | ||
II. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 306 | ||
B. Pflicht zur Einweisung und Ressourcenausstattung interner Delegatare (cura in instruendo) | 306 | ||
I. Einweisung | 306 | ||
II. Ressourcenausstattung | 308 | ||
C. Pflicht zur Überwachung interner Delegatare (cura in custodiendo) | 309 | ||
I. Strukturelle Unterschiede zwischen horizontaler und vertikaler Delegation | 310 | ||
II. Überwachung nachgeordneter Mitarbeiterebenen | 313 | ||
1. Vertrauensgrundsatz bei vertikaler Delegation | 313 | ||
2. Compliance-Informationsmanagement unterhalb der Vorstandsebene | 315 | ||
3. Korrigierendes Einwirken und Intervention | 318 | ||
4. Überwachung bei mehrstufiger vertikaler Delegation | 319 | ||
III. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 320 | ||
§ 3 Pflichten des Vorstands im Zusammenhang mit der externen Delegation von Compliance-Zuständigkeit | 321 | ||
A. Externe Delegationsempfänger und ihre Funktionen | 321 | ||
I. Überblick | 321 | ||
II. Insbesondere die ausgelagerte Whistleblowing-Hotline | 323 | ||
B. Pflicht zur Auswahl externer Delegationsempfänger (cura in eligendo) | 327 | ||
I. Anforderungen an die Fachkunde externer Delegationsempfänger | 328 | ||
II. Vollständige Unabhängigkeit externer Delegationsempfänger? | 331 | ||
C. Pflicht zur Information und Ausstattung externer Delegationsempfänger (cura in instruendo) sowie zu sonstiger Mitwirkung | 333 | ||
D. Überwachung externer Delegationsempfänger (cura in custodiendo) | 335 | ||
I. Verankerung eines vertraglichen Aufsichtsrechts | 335 | ||
II. Insbesondere die Plausibilitätskontrolle im Hinblick auf externen Rechtsrat | 336 | ||
E. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 340 | ||
Teil 7: Wahrnehmung der Compliance-Zuständigkeit bei der Verfolgung von Non-Compliance | 342 | ||
§ 1 Zuständigkeitsverteilung vom „einfachen“ Compliance-Verstoß bis zur Non-Compliance-Krise | 343 | ||
§ 2 Rechtspflicht zur Verfolgung von Non-Compliance | 344 | ||
A. Verfolgungspflicht | 344 | ||
B. Gegenstimmen zur Verfolgungspflicht | 345 | ||
C. Stellungnahme | 346 | ||
I. Ableitung der Compliance-Pflicht und ihre Ausprägungen | 346 | ||
II. Legalitätspflicht und Business Judgment Rule | 347 | ||
1. Grundlagen | 347 | ||
2. Nützliche Pflichtverletzungen als Ausnahme von der Bereichsausnahme? | 350 | ||
3. Ausnahme bei „Kleinstrechtsverletzungen“? | 352 | ||
4. Nützliche Vertragsbrüche und Verstöße gegen „soft law“ | 354 | ||
III. Umgehung unter Verweis auf das Ausführungsermessen? | 356 | ||
D. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 357 | ||
§ 3 Maßnahmen im Zuge der Verfolgung von Non-Compliance: aufklären, abstellen, ahnden | 358 | ||
A. Aufklärungspflicht | 358 | ||
I. Aufklärungseinschränkung bzw. -verzicht als Pflichtverletzung des Vorstands | 358 | ||
II. Internal Investigations | 359 | ||
1. Ziele einer Internal Investigation | 360 | ||
a) Sachverhaltsaufklärung | 360 | ||
b) Schadensminderung | 361 | ||
c) Sanktionierung und Prävention | 363 | ||
2. Einleitung einer Internal Investigation | 364 | ||
a) Einleitung durch den Gesamtvorstand | 364 | ||
b) Einleitungspflicht? | 365 | ||
c) Einleitungsanlass | 366 | ||
3. Maßnahmen im Zuge einer Internal Investigation | 367 | ||
III. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 368 | ||
B. Abstellungspflicht | 369 | ||
C. Ahndungspflicht | 370 | ||
I. Compliance-Verstöße von Mitarbeitern | 371 | ||
II. Compliance-Verstöße von Aufsichtsratsmitgliedern | 375 | ||
III. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 376 | ||
Teil 8: Organschaftliche Binnenhaftung für Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit der Delegation von Compliance-Zuständigkeit | 377 | ||
§ 1 Haftung des Vorstands gemäß § 93 Abs. 2 AktG: Tatbestandsseite | 378 | ||
A. Pflichtverletzung | 378 | ||
I. Grunderwägungen | 378 | ||
II. Compliance-Organisationspflichtverletzungen infolge fehlerbehafteter Delegation | 380 | ||
1. Pflichtverletzung durch Nichtzuweisung der primären Compliance-Zuständigkeit zu einem bestimmten Vorstandsressort? | 380 | ||
2. Pflichtverletzung durch Delegation der Compliance-Zuständigkeit an „Bereichsvorstände“? | 381 | ||
a) Stellung eines Bereichsvorstands im Gesellschaftsgefüge | 382 | ||
b) Folgen des Versuchs vollständiger Compliance-Zuständigkeitsübertragung auf Bereichsvorstände | 384 | ||
3. Pflichtverletzung durch Unterlassen der kritischen Prüfung und Verbesserung des Compliance-Systems | 385 | ||
4. Pflichtverletzung durch fehlende Berichtslinien zum Gesamtvorstand sowie fehlendes Weisungsrecht gegenüber ressortfremden Mitarbeitern? | 389 | ||
III. Compliance-Überwachungspflichtverletzungen sowie Pflichtverletzungen bei der Verfolgung von Non-Compliance | 390 | ||
1. Pflichtverletzung durch Unterlassen der Verfolgung von Non-Compliance | 390 | ||
2. Pflichtverletzung durch Unterlassen der Einwirkung auf den untätigen Restvorstand sowie der Einschaltung des Aufsichtsrats | 391 | ||
3. Pflichtverletzungen trotz Fehlens primärer Zuständigkeit für das von Non-Compliance betroffene Ressort | 391 | ||
IV. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 392 | ||
B. Verschulden | 393 | ||
I. Keine Zurechnung fremden Verschuldens im Rahmen des § 93 Abs. 2 AktG | 394 | ||
II. Rechtsfolge berechtigten Vertrauens auf fehlerhaften Rechtsrat: Fehlen einer Pflichtverletzung oder des Verschuldens? | 395 | ||
1. Meinungsstand | 396 | ||
2. Stellungnahme | 397 | ||
3. Übertragung der Erkenntnisse auf die Compliance-Pflicht | 400 | ||
III. Ermessensspielraum bei unklarer Rechtslage oder unverschuldeter Rechtsirrtum? | 401 | ||
1. Meinungsstand | 403 | ||
2. Stellungnahme | 404 | ||
a) Gegen eine Anwendung von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG in jedweder Form | 404 | ||
b) Gegen die Heranziehung eines über § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG hinausgehenden Ermessens | 406 | ||
c) Für die Anwendung der Grundsätze des unverschuldeten Rechtsirrtums | 408 | ||
aa) Terminologische Bedenken | 408 | ||
bb) Sorgfaltsanforderungen | 409 | ||
3. Unverschuldeter Rechtsirrtum aufgrund der Novität der Compliance-Pflicht? | 410 | ||
IV. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 412 | ||
§ 2 Haftung des Vorstands gemäß § 93 Abs. 2 AktG: Rechtsfolgenseite | 413 | ||
A. Ersatzfähiger Schaden | 413 | ||
I. Insbesondere die Zulässigkeit des Binnenregresses bei Unternehmensgeldbußen | 413 | ||
1. Meinungsstand | 414 | ||
2. Stellungnahme | 415 | ||
a) Gegen einen unbegrenzten Innenregress | 415 | ||
b) Gegen einen vollständigen Regressausschluss | 416 | ||
c) Für eine Regressbegrenzung der Höhe nach | 416 | ||
II. Vorteilsanrechnung | 419 | ||
III. Rechtmäßiges Alternativverhalten | 421 | ||
B. Gesamtschuldnerische Haftung gemäß § 93 Abs. 2 Satz 1 a.E. AktG | 423 | ||
C. Zusammenfassung der Erkenntnisse | 424 | ||
Teil 9: Resümee und Ausblick | 425 | ||
Teil 10: Zusammenfassung der Erkenntnisse in Thesen | 429 | ||
Literaturverzeichnis | 453 | ||
Stichwortverzeichnis | 505 |