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Die gesamtschuldnerische Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern im Aktienrecht

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Groß, K. (2021). Die gesamtschuldnerische Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern im Aktienrecht. Die Inanspruchnahme Einzelner gem. § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 BGB, ihre Folgen und Maßnahmen zu deren Korrektur. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58181-8
Groß, Kathrin. Die gesamtschuldnerische Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern im Aktienrecht: Die Inanspruchnahme Einzelner gem. § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 BGB, ihre Folgen und Maßnahmen zu deren Korrektur. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58181-8
Groß, K (2021): Die gesamtschuldnerische Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern im Aktienrecht: Die Inanspruchnahme Einzelner gem. § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 BGB, ihre Folgen und Maßnahmen zu deren Korrektur, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58181-8

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Die gesamtschuldnerische Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern im Aktienrecht

Die Inanspruchnahme Einzelner gem. § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 BGB, ihre Folgen und Maßnahmen zu deren Korrektur

Groß, Kathrin

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 175

(2021)

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About The Author

Kathrin Groß studierte Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Universidad de Granada (Spanien). Während ihres Studiums war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen von Prof. Dr. Joachim Vogel und Prof. Dr. Dr. Dres. h.c. Kristian Kühl. Ihre Erste Juristische Staatsprüfung legte sie 2013 ab, ihre Zweite in 2015 nach ihrem Referendariat am Oberlandesgericht Stuttgart. Im Anschluss widmete sie sich berufsbegleitend ihrer Dissertation, die Prof. Dr. Torsten Schöne betreut hat. Im August 2020 wurde sie von der Universität Siegen promoviert. Seit 2015 ist Kathrin Groß als Rechtsanwältin bei CMS Hasche Sigle (Stuttgart) im Bereich Gesellschaftsrecht tätig.

Abstract

Die Vorstandshaftung ist lebendiger denn je. Dabei sind aufsehenerregende Regressfälle mit hohen Schadensersatzforderungen Realität. Die gesetzlich angeordnete Haftung als Gesamtschuldner ermöglicht es der Aktiengesellschaft bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche aus mehreren pflichtwidrig und schuldhaft handelnden Vorstandsmitgliedern einzelne auszuwählen und von diesen den gesamten Schadensersatz zu verlangen. Die Arbeit widmet sich dieser Inanspruchnahmesituation und beleuchtet neben der Haftung der Vorstandsmitglieder auch deren Möglichkeiten, untereinander Rückgriff zu nehmen. Da die freie Schuldnerauswahl für das einzelne in Anspruch genommene Vorstandsmitglied vielfältige Risiken und Nachteile birgt, geht die Arbeit der Frage nach, ob die Ausgestaltung der aktienrechtlichen Innenhaftung sachgerecht ist. Soweit Normenkollisionen und Wertungswidersprüche bestehen, schlägt die Arbeit eine Korrektur de lege lata vor, die der aktienrechtlichen Treue-pflicht entspringt und dem Gesellschaftsinteresse Rechnung trägt.»The Joint and Several Liability of Members of the Management Board under German Stock Corporation Law. The assertion of claims against single members of the management board according to § 93 II 1 AktG in conjunction with § 421 BGB, its consequences and measures to correct them«


Directors' liability in stock corporations is more alive than ever. High claims for damages are common. The statutory joint and several liability provided for under German law enables the stock corporation, when asserting its claims, to select a single board member from several board members who have acted in breach of duty and culpably, and to demand compensation for the entire damage from that single board member. This paper deals with this liability situation, its consequences and measures to correct them.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 15
1. Teil: Darstellung der Ist-Situation 21
A. Das Haftungsverhältnis 21
I. Voraussetzungen der Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern 21
1. Pflichten der Vorstandsmitglieder 21
a) Sorgfaltspflichten 22
b) Treuepflicht 23
aa) Herleitung 23
bb) Inhalt 25
2. Nichterfüllung von Pflichten 26
3. Pflichtenmaßstab und Verschulden 27
4. Schaden 28
5. Kausalität 29
6. Zwischenergebnis: Voraussetzungen der Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern 29
II. Haftung als Gesamtschuldner 30
1. Wortlaut und grammatikalische Auslegung 30
2. Systematik 32
3. Gesetzgebungsgeschichte und konkreter Sinn und Zweck 33
a) Vom Gesetzgeber festgelegte Gesetzeszwecke 34
aa) Sinn und Zweck der Rechtsfolge in § 421 BGB 34
bb) Sinn und Zweck der Gesamtschuldanordnung in § 93 II 1 AktG 34
b) Durch Auslegung ermittelter Gesetzeszweck des § 93 II 1 AktG 35
4. Zwischenergebnis: Haftung als Gesamtschuldner 36
III. Rechtsverfolgung und Möglichkeiten der Eindämmung des Haftungsrisikos 37
1. Zuständigkeit für die Verfolgung der Innenhaftungsansprüche 37
2. Rechtsverfolgungspraxis 38
a) Prüfung und Verfolgung der Innenhaftungsansprüche (Exemplarisch: Der Fall ARAG/Garmenbeck und seine Folgen) 38
b) Vergleichs- und Verzichtsvereinbarungen über Innenhaftungsansprüche (Exemplarisch: Der Fall Siemens) 39
3. Versicherung des Haftungsrisikos 40
4. Ansätze zur Haftungserleichterung 41
5. Die freie Schuldnerauswahl bei der Innenhaftung von Vorstandsmitgliedern 44
IV. Risiken und Nachteile für Vorstandsmitglieder aus der Inanspruchnahme im Haftungsverhältnis 46
1. Verteidigungsrisiko 46
a) Streitverkündung 46
aa) Voraussetzungen nach §§ 72, 73 ZPO 47
(1) Streitverkündungsgrund, Streitverkünder, Streitverkündeter und Form 47
(2) Beitritt zum Haftungsprozess 47
bb) Auswirkungen der Streitverkündung im Haftungsprozess 48
(1) Prozessrolle 48
(2) Kostenfolge im Haftungsprozess 49
cc) Bewertung als Verteidigungsmittel 50
b) Erheblicher Tatsachenvortrag 51
aa) Beweislastumkehr in § 93 II 2 AktG 51
bb) Bewertung als Verteidigungsmittel 54
c) Einrede der Verjährung 54
aa) Voraussetzungen 54
bb) Bewertung als Verteidigungsmittel 56
2. Kostenrisiko, Liquiditätsrisiko, Risiko eigener Zahlungsunfähigkeit und Insolvenzrisiko 57
V. Ergebnis: Das Haftungsverhältnis 58
B. Das Rückgriffsverhältnis 59
I. Allgemeines zum Rückgriff nach § 426 BGB 60
II. Rückgriffsansprüche nach § 426 I 1 BGB 61
1. Inhalt 61
a) Vor Befriedigung der Gesellschaft 62
aa) Anspruch auf Zahlung oder Ausgleich 63
bb) Anspruch auf Befreiung, Freistellung oder Mitwirkung 64
(1) Bei unberechtigter Inanspruchnahme 64
(2) Bei berechtigter Inanspruchnahme 66
b) Nach Befriedigung der Gesellschaft 67
c) Art und Umfang der Schuld 67
2. Materiell-rechtliche Durchsetzbarkeit 69
a) Einwendungen aus dem Rückgriffsverhältnis 70
aa) Erheblicher Tatsachenvortrag 70
bb) Einrede der Verjährung 70
(1) Anspruchsentstehung 70
(2) Kenntnis oder fahrlässige Unkenntnis 72
(3) Tatsächliche Auswirkungen 73
b) Einwendungen aus dem Haftungsverhältnis 73
aa) Existenz als Einwendung tauglicher Tatsachen 74
bb) Wirkung der als Einwendung tauglichen Tatsachen 75
(1) Erlass gem. § 423 BGB durch Verzicht oder Vergleich 75
(2) Verjährung gem. § 425 II, I BGB 79
(3) Rechtskräftiges Urteil gem. § 425 II, I BGB 83
cc) Schlussfolgerung 84
3. Prozessuale Durchsetzbarkeit 84
a) Richtige Klageart 84
b) Formulierung eines bestimmten Klageantrags 86
aa) Ausführungen zum ursprünglichen Anspruch aus § 93 II 1 AktG 87
bb) Weitere Anforderungen an den Klageantrag aus der Art der begehrten Leistung 88
c) Schlüssiger Vortrag, Darlegung und Beweis des Anspruchs aus § 426 I 1 BGB 89
aa) Grund des Anspruchs aus § 426 I 1 BGB 89
(1) Inanspruchnahme oder Befriedigung aufgrund eines begründeten Anspruchs aus § 93 II 1 AktG 89
(a) Darlegung und Beweis des Bestehens eines Anspruchs aus § 93 II 1 AktG 90
(b) Möglichkeiten zur Beschaffung beweisrelevanter Informationen 90
(c) Anwendbarkeit der Beweislastumkehr aus § 93 II 2 AktG 92
(2) Inanspruchnahme oder Befriedigung aufgrund eines unbegründeten Anspruchs aus § 93 II 1 AktG 95
bb) Höhe des Anspruchs aus § 426 I 1 BGB 96
cc) Verstoß gegen die prozessuale Wahrheitspflicht gem. § 138 I ZPO 97
d) Tatsächliche Folgen der Klageerhebung 98
4. Inhalt des Leistungsurteils und Vollstreckbarkeit 98
5. Zwischenergebnis: Rückgriffsansprüche nach § 426 I 1 BGB 100
III. Rückgriff nach § 426 II 1 BGB 101
1. Inhalt, Art und Umfang der Schuld 101
2. Materiell-rechtliche Durchsetzbarkeit 104
a) Allgemeines 104
b) Einrede der Verjährung 104
3. Prozessuale Durchsetzbarkeit 105
a) Richtige Klageart 105
b) Wirkungen nach § 265 ZPO und § 325 ZPO 106
c) Formulierung eines bestimmten Klageantrags, schlüssiger Vortrag, Darlegung und Beweis des nach § 426 II 1 BGB übergegangenen Anspruchs aus § 93 II 1 AktG 107
4. Inhalt des Leistungsurteils und Vollstreckbarkeit 109
5. Zwischenergebnis: Rückgriff nach § 426 II 1 BGB 110
IV. Maßnahmen zum Erhalt der gesetzlichen Rückgriffsmöglichkeiten nach § 426 BGB 110
1. Streitverkündung 111
a) Prozessuale Wirkung im Rückgriffsprozess 111
aa) Objektive Reichweite der Interventionswirkung 111
bb) Subjektive Reichweite der Interventionswirkung 113
b) Materiell-rechtliche Wirkung 114
c) Kostenfolge im Rückgriffsprozess 116
d) Zeitlicher Anwendungsbereich 117
2. Verjährungshemmende Maßnahmen 118
V. Schadensersatz bei Verletzung der Pflichten aus dem Rückgriffsverhältnis 119
C. Gesamtergebnis: 1. Teil 121
2. Teil: Korrekturbedarf der Ist-Situation 124
A. Konkreter Gegenstand und Inhalt der Prüfung 124
I. Rechtstatsachen 124
II. Normen 124
1. Gemeinschaftliche Haftung nach § 93 II 1 AktG 125
2. Rückgriff nach § 426 BGB und wechselseitige Auswirkungen der Schuldverhältnisse gem. §§ 422–425 BGB und § 412 BGB i.V.m. § 404 BGB 126
3. Inanspruchnahme als Gesamtschuldner gem. § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 S. 1 BGB 126
III. Prüfungsinhalt 127
B. Normenkollisionen und Wertungswidersprüche 127
I. Verstoß gegen das Vergleichs- und Verzichtsverbot aus § 93 IV 3 AktG 128
1. Regelungsgehalt des § 93 IV 3 AktG 128
2. Anwendbarkeit des § 93 IV 3 AktG 128
a) Rechtserheblichkeit der Handlung 129
b) Verzichtswirkung 130
3. Wertungswiderspruch zu § 93 IV 3 AktG 132
4. Zwischenergebnis: Verstoß gegen das Vergleichs- und Verzichtsverbot aus § 93 IV 3 AktG 135
II. Kollision mit der Prüfungs- und Überwachungspflicht des Aufsichtsrats 135
1. Gesetzliche Regelungen 135
a) § 111 I AktG 135
aa) Verpflichtung 136
bb) Überwachungsgegenstand und Überwachungstätigkeit 136
cc) Kollision 138
b) § 112 AktG 138
c) Aktienrechtliche Legalitätspflicht 139
d) Zwischenergebnis: Gesetzliche Regelungen 140
2. Kollision mit den Grundsätzen der ARAG/Garmenbeck-Rechtsprechung 140
a) Die höchstrichterliche Rechtsprechung als Rechtsquelle 141
b) Vergleichbarkeit mit dem Fall ARAG/Garmenbeck 142
aa) Besondere Prägung der ARAG AG 142
bb) Anzahl der haftenden Vorstandsmitglieder 142
cc) Situation der Inanspruchnahme 144
dd) Art und Weise der Nichtgeltendmachung 145
ee) Zwischenergebnis: Vergleichbarkeit mit dem Fall ARAG/Garmenbeck 145
c) Grundsätze der ARAG/Garmenbeck-Rechtsprechung und ihre Rezeption in der Literatur 145
aa) Die Prüfpflicht nach ARAG/Garmenbeck 146
(1) Grundsatz 146
(2) Ausgestaltung 147
(3) Zusammenfassung 150
(4) Wertungswiderspruch 151
bb) Die Verfolgungspflicht nach ARAG/Garmenbeck 152
(1) Grundsatz 152
(2) Ausgestaltung 153
(a) Handlungsebene 153
(b) Erkenntnisebene 155
(3) Zusammenfassung 156
(4) Wertungswiderspruch 157
d) Zwischenergebnis: Kollision mit den Grundsätzen der ARAG/Garmenbeck-Rechtsprechung 158
e) Auswirkungen der ARAG/Garmenbeck-Grundsätze auf die aktienrechtliche Legalitätspflicht 158
3. Zwischenergebnis: Kollision mit der Prüfungs- und Überwachungspflicht des Aufsichtsrats 158
III. Widerspruch zu aktienrechtlichen Treuepflichten 158
1. Treuepflicht der Aufsichtsratsmitglieder gegenüber der Gesellschaft 159
a) Anwendbarkeit, Herleitung und Inhalt 159
b) Widerspruch 162
2. Treuepflicht der Gesellschaft gegenüber den Vorstandsmitgliedern 163
a) Herleitung und Inhalt 163
b) Anwendbarkeit und Widerspruch 166
3. Zwischenergebnis: Widerspruch zu aktienrechtlichen Treuepflichten 167
IV. Widerspruch zu einem allgemeinen Gebot der Gleichbehandlung 168
V. Aufhebung der Normenkollisionen und Wertungswidersprüche durch Hauptversammlungsbeschluss 169
C. Vergleich zu ähnlich gelagerten Fällen 169
I. Fallgruppenbildung 170
II. Vergleich 173
1. Vertretungsbefugnis und Entscheidungskompetenz 173
a) Aktiengesellschaft 173
b) Gesellschaft mit beschränkter Haftung 173
2. Möglichkeiten der Verfügung über die Ansprüche der Gesellschaft 175
III. Ergebnis: Vergleich zu ähnlich gelagerten Fällen 176
D. Erreichung des konkreten Normzwecks in Vorstandshaftungsfällen 177
E. Gesamtergebnis: 2. Teil 178
3. Teil: Korrektur der Ist-Situation und ihre Folgen 180
A. Korrekturmethode 180
I. Enge Auslegung 180
II. Teleologische Reduktion 180
B. Folgen der Korrektur 181
I. Materiell-rechtliche Folgen 181
1. Inhalt der Regelung in § 93 II 1 AktG i.V.m. § 421 S. 1 BGB 181
a) Allgemeines 181
b) Sonderfälle 181
aa) Gründe außerhalb des Unternehmenswohls 182
bb) Uneinbringlichkeit der Forderung 182
cc) Alleinverantwortlichkeit im Innenverhältnis 183
2. Ergänzung von Pflichten 183
3. Bewertung als Verteidigungsmittel in materiell-rechtlicher Hinsicht 184
II. Prozessuale Folgen 184
1. Einwand der unzulässigen Rechtsausübung 185
a) Voraussetzungen 185
b) Wirkung des Einwands 186
c) Darlegungs- und Beweislast 186
2. Bewertung als Verteidigungsmittel in prozessualer Hinsicht 189
C. Gesamtergebnis: 3. Teil 192
Zusammenfassung der Ergebnisse 193
Literaturverzeichnis 196
Stichwortverzeichnis 220