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Reform des Bundesverfassungsgerichts?

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Gawron, T., Lembcke, O., Ooyen, R. (Eds.) (2021). Reform des Bundesverfassungsgerichts?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58428-4
Gawron, Thomas; Lembcke, Oliver W. and Ooyen, Robert Chr. van. Reform des Bundesverfassungsgerichts?. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58428-4
Gawron, T, Lembcke, O, Ooyen, R (eds.) (2021): Reform des Bundesverfassungsgerichts?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58428-4

Format

Reform des Bundesverfassungsgerichts?

Editors: Gawron, Thomas | Lembcke, Oliver W. | Ooyen, Robert Chr. van

Recht und Politik. Beihefte, Vol. 9

(2021)

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About The Author

Robert Christian van Ooyen, Prof. Dr., Studium der Politikwissenschaft und Philosophie sowie des Staats-, Europa- und Völkerrechts in Wien, Duisburg, Bonn und Basel; 1988-1989 Postgraduierten-Stipendiat des Europarats am Institut für internationales Recht und internationale Beziehungen der Universität Basel bei Luzius Wildhaber; 1991 Promotion zum Dr. phil. bei Hans-Peter Schwarz. Lehrtätigkeiten in Köln, Duisburg, Berlin (FU), Dresden; Professor für Staats- und Gesellschaftswissenschaften an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, FB Lübeck; seit 2017 Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der TU Dresden, insb. im Masterstudiengang "Politik und Verfassung"; Co-Herausgeber des »Jahrbuch Öffentliche Sicherheit« (JBÖS) und Mitglied der Redaktion von »Recht und Politik« (RuP); Forschungsschwerpunkte: Staatstheorie, Verfassungspolitologie, Öffentliche Sicherheit.

Dr. Oliver W. Lembcke lehrt Politikwissenschaft an der Ruhr Universität und ist Visiting Professor und Research Fellow an der VU Amsterdam. Seit Gründung des DVPW-Arbeitskreises »Politik und Recht« im Jahr 2013 Mitglied des Sprecherteams. Forschungsschwerpunkte: Demokratietheorie, Judicial Govervance, Ideengeschichte des Konstitutionalismus. Neuere Veröffentlichungen: Repräsentation und Demokratie, in: Neubauer et al. (Hrsg.): Im Namen des Volkes – Zur Kritik politischer Repräsentation, Tübingen 2021, 3-48; Böckenförde’s Ethos of Legality, in: ARSP Beiheft 167, 2021, 63-80; Recht politikwissenschaftlich erforschen, Recht und Politik, Beiheft Nr. 5, 2020 (Co-Hrsg.); Zeitgenössische Demokratietheorie. Bd. 2: Empirische Demokratietheorien, Wiesbaden 2016 (Co-Hrsg.)

Thomas Gawron, studierter Jurist und Soziologe, ist Dozent für Recht an Berliner Hochschulen und Senior Counsellor des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU) Berlin. Zu seinen einschlägigen Veröffentlichungen gehören: »Die Wirkung des Bundesverfassungsgerichts« (zusammen mit Ralf Rogowski) (2007); »Constitutional Courts in Comparison: The U.S: Supreme Court and the German Federal Constitutional Court« (zusammen mit Ralf Rogowski) (Ed.) (2016); »Private und Bundesverfassungsgericht« (2021); »Bundesverfassungsgericht und Organisierte Interessen II. Natur-/ Tierschutz- und Umweltvereinigungen sowie Verbände des Wirtschafts- und Arbeitslebens« (2021).

Abstract

Zum »siebzigsten Geburtstag« des Bundesverfassungsgerichts reflektieren zwölf Jurist(inn)en und Sozialwissenschaftler/innen seinen Reformbedarf. Ihre Ergebnisse sind drei Abteilungen zugeordnet: Eine Bestandsaufnahme fasst zunächst im Sinne einer Vermessung der Forschungslandschaft die verschiedenen Analyseperspektiven zusammen, zu denen sowohl staatstheoretische, politikwissenschaftliche, rechtssoziologische und historische Analysen ebenso gehören wie der Versuch einer Selbstbeschreibung des Bundesverfassungsgerichts. Ihr schließen sich in der zweiten Abteilung Beiträge zur Organisation des Gerichts an, die die Richterwahl, Verfassungsbeschwerden, das Verhältnis zwischen Verfassungsrichter(inne)n und ihren Wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n sowie das Institut des Amicus curiae auf Reform-Optionen prüfen. In der dritten Abteilung werden Legitimationsaspekte des Bundesverfassungsgerichts diskutiert, die aktuell Gegenstand intensiv geführter Diskussionen sowohl unter Jurist(inn)en wie unter Sozialwissenschaftler(inne)n sind.»Reforming the German Federal Constitunional Court?«: On the »seventieth birthday« of the Federal Constitutional Court, twelve lawyers and social scientists reflect on its need for reform. This compilation presents their findings in sections: An inventory state of the art first summarizes constitutional-theoretical, political-scientific, legal sociological, and historical analyses, including an attempt of a self-description by the Federal Constitutional Court. This overview is followed in the second section by contributions to the organization of the court, which examine the choice of judges, constitutional complaints, the relationship between constitutional judges and their academic staff, as well as the Institute of the Amicus Curiae for reform options. In the third section, legitimation aspects of the Federal Constitutional Court are discussed, which are currently the subject of intense discussions both among lawyers and social scientists.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Thomas Gawron / Oliver W. Lembcke / Robert Chr. van Ooyen: Einleitung 7
I. VERMESSUNG DES BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS 17
Robert Chr. van Ooyen: 70 Jahre „Hüter der Verfassung”: alles Gute! – und alles gut? 17
I. Braucht die deutsche Demokratie denn überhaupt (noch) ein Verfassungsgericht? 17
II. Braucht die deutsche Demokratie dieses Verfassungsgericht? 21
Oliver W. Lembcke: Politikwissenschaftliche Bundesverfassungsgerichtsforschung 33
Abstract 33
I. Forschungsimpulse 33
II. Theorielandschaft 35
III. Handlungsrationalitäten 36
IV. Netzwerke 39
V. Impact 41
Gertrude Lübbe-Wolff: Why Is the German Federal Constitutional Court a Deliberative Court, and Why Is That a Good Thing? 43
I. Virtues of Deliberative, Consensus-Oriented Decision-Making 43
II. Some Relevant Parameters 46
1. Object of Voting and Majority Requirements for Judicial Decisions 46
a) Common Law and Civil Law Traditions 46
b) Effect on the Culture of Deliberation 48
2. Supermajority Requirement for the Election of Justices 51
3. Numbers of Judges, Stability of Panel Composition, and Political Quota 53
4. Informal Voting and the Role of the Reporting Judge 55
5. Possible Opacity of Voting Behaviour 58
6. Privacy of Deliberations 60
7. Separate Opinions 61
III. Culture and Institutional Frameworks 62
IV. Concluding Remarks 62
Martin H. W. Möllers: Die Reformvorschläge der Benda-Kommission zur Entlastung des Bundesverfassungsgerichts von 1998 und ihre Wirkung 64
Abstract 64
I. Die Belastungssituation des BVerfG Ende der 1990er Jahre und erste Empfehlungen der Literatur zu seiner Entlastung 65
II. Die Reformvorschläge der Benda-Kommission unter Berücksichtigung von Empfehlungen aus der Literatur 69
1. Annahme von Verfassungsbeschwerden nach Ermessen des BVerfG 69
2. Entlastungen im Bereich der verfassungsrechtlich verbürgten Verfahrensrechte 70
3. Einbeziehung der Landesverfassungsgerichte 71
4. Vorschläge, die diskutiert, aber einstimmig nicht empfohlen wurden 72
a) Veränderungen in der Struktur und Organisation des Gerichts 72
b) Einführung einer Verfassungsanwaltschaft 72
c) Regelungen der anwaltlichen Vertretung 73
d) Änderung bei den Gebühren 73
e) Entlastungen bei Verfahren außerhalb der Verfassungsbeschwerde 73
f) Materielle Vorschläge zur „Selbstreform” des BVerfG 74
5. Zusammenfassung der Reformvorschläge 74
III. Der Erfolg der Arbeit der Benda-Kommission durch Umsetzung der Reformvorschläge ins BVerfGG 75
II. ORGANISATION DES BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS 77
Stefan Korioth: Reformbedarf bei der Richterwahl? 77
Abstract 77
I. Das geltende Recht der Richterwahl 77
II. Kriterien für das Wahlverfahren 80
III. Insbesondere: Transparenz und Öffentlichkeit 82
IV. Öffentliche Anhörung der Kandidatinnen und Kandidaten 83
V. Fazit 85
Tristan Barczak: Das Bundesverfassungsgericht an der Belastungsgrenze 86
Abstract 86
I. „Der Ruf nach Entlastung des Bundesverfassungsgerichts – eine unendliche Geschichte?” 86
II. Entlastungsmöglichkeiten und -grenzen 88
1. Entlastungsstrategien in der Vergangenheit 88
a) A-limine-Abweisung 88
b) Vorprüfungsausschuss 89
c) Dreier-Ausschuss und Annahmeverfahren 89
d) Kammerannahme und Unterliegensgebühr 90
2. Entlastungsstrategien in der Gegenwart 91
a) Annahmeverfahren und Missbrauchsgebühr 91
b) Allgemeines Register 92
c) Subsidiarität und Substantiierung 92
d) Prima-vista-Verfahren 93
3. Entlastungsstrategien für die Zukunft 94
a) Freies Annahmeverfahren oder Mutwillensgebühr? 94
b) Weitere Senate oder Erhöhung der Richterzahl? 95
c) Verfassungsanwaltschaft oder Erhöhung der Mitarbeiterzahl? 96
d) Verminderung der Zuständigkeiten des BVerfG oder notwendige Einschaltung der Landesverfassungsgerichte? 97
III. Fazit und Ausblick: Kritische Selbstreflexion statt Strukturreform 98
Vanessa Hellmann: Organisation des Bundesverfassungsgerichts 100
Abstract 100
I. Black Box: Teamarbeit 100
1. Teambildung 102
2. Bearbeitung von Verfassungsbeschwerden 103
a) Erstellung der Voten 103
b) Nichtannahme oder Zustellung 105
c) Kammerumlauf und Entscheidung 107
3. Bearbeitung von Senatsverfahren 108
a) Erstellung eines (Zustellungs-)‌Votums 108
b) Einarbeitung von Stellungnahmen und Erwiderungen 109
c) Erstellung eines Senatsvotums als Grundlage für die Beratung 109
d) Mündliche Verhandlung und Entscheidung‍(-sentwurf) 111
4. Erhöhung der Anzahl der wiss. Mitarbeiter*innen 111
II. Black Box: Wiss. Mitarbeiter*innen 112
1. „Unsichtbar” 112
2. „Gesetzlos” 114
3. „Einflussreich” 116
III. Black Box: Verfassungsrichter*innen 116
IV. Fazit 117
Thomas Gawron: Amicus Curiae für das Bundesverfassungsgericht? 118
Abstract 118
I. Amicus curiae in den Vereinigten Staaten von Amerika 118
II. Amicus Curiae im deutschen Recht 124
III. Zugang zum Bundesverfassungsgericht 125
IV. § 94 BVerfGG in der rechtswissenschaftlichen Literatur 127
V. § 27a BVerfGG in der rechtswissenschaftlichen Literatur 129
VI. Anhörungen Dritter (§§ 27a und 94 BVerfGG) in der rechtssoziologischen Analyse 132
VII. Plädoyer für amicus curiae im deutschen Verfassungsprozessrecht 138
III. LEGITIMATIONSASPEKTE DES BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS 140
Matthias Jestaedt: „Entgrenzung” mit Augenmaß 140
Abstract 140
I. Reform trotz Erfolgs – Erfolg ohne Reform 140
II. „Entgrenzung” als Reformanlass 141
1. „Entgrenzung” als pathologisches Phänomen? 141
2. Anforderungsprofil für Reform-Vorschläge 143
III. Reformvorschläge wider die „Entgrenzung” 145
1. Zeitgebundene Entscheidungen 146
2. An den Grenzen des Verfassungsrechts: Herausforderung Europa 147
3. Konkurrenzdemokratische versus verfassungsgerichtliche Funktionslogik 148
IV. Ex comparatione lux 151
Britta Rehder und Leonie Gröning: Die Legitimationspolitik des Bundesverfassungsgerichts. Eingeschlagene Reformpfade und Grenzen der Selbstlegitimierung 152
Abstract 152
I. Einleitung 152
II. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Entscheidungstätigkeit 154
III. Maßnahmen zur Stärkung der Bürgernähe 156
IV. Die Selbstlegitimierung der Richterinnen und Richter 157
V. Fallstricke gerichtlicher Legitimationspolitik 159
Marcus Höreth: „Political Question Doctrine” – eine Reformoption für das Bundesverfassungsgericht? 160
I. Einleitung 160
II. Das Konzept hinter der Political Question Doktrin 161
1. Das Postulat richterlicher Zurückhaltung 161
2. Die US-amerikanische Doktrin der „Political Questions” 162
3. Eine Political Question-Doktrin für das Bundesverfassungsgericht? 164
III. Fazit und Ausblick 168
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 170