Wissen und Ad-Hoc-Publizität
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Wissen und Ad-Hoc-Publizität
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 195
(2022)
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Grigory Bekritsky, Studium Rechtswissenschaft und Law and Economics an der Universität Bonn; 2015 Bachelor of Laws (LL.B.); Diploma in Legal Studies an der University of Oxford (Magdalen College); 2019 Erste Staatsprüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht an der Universität Bonn; Dozent der Schwerpunktvorlesung »Zivilrecht und Ökonomie«; 2021 Promotion bei Prof. Dr. Jens Koch; seit 2021 Referendariat am Oberlandesgericht Köln.Abstract
Das Wissenserfordernis im Rahmen der Ad-Hoc-Publizität gehört zu den umstrittensten Themen der europäischen Kapitalmarktinformationshaftung. Es geht um die kognitiven Anforderungen an kapitalmarktorientierte Gesellschaften (Emittenten) bei Erfüllung der Ad-Hoc-Publizitätspflicht nach Art. 17 der Marktmissbrauchsverordnung, VO 596/2014 (MAR). Gemäß Art. 17 Abs. 1 MAR haben Emittenten Insiderinformationen, die sie unmittelbar betreffen, unverzüglich zu veröffentlichen. Hierbei schweigt die Vorschrift zu der entscheidenden Frage, bei welchen Personen innerhalb des Emittenten sich eine Insiderinformation befinden muss, damit die Ad-Hoc-Publizitätspflicht entsteht. Durch Auslegung des Art. 17 MAR ermittelt der Autor, dass die Ad-Hoc-Publizitätspflicht implizit die Kenntnis des Emittenten voraussetzt. Die deshalb erforderliche Wissenszurechnung gewinnt er aus unionsrechtlichen Grundsätzen und beschränkt sie grundsätzlich auf die Führungsebene.»Knowledge and Ad-Hoc Disclosure«: The attribution of knowledge is back again. In the context of the ad-hoc disclosure requirement, it remains one of the most controversial issues in European capital markets law. The relevant provision of Art. 17 MAR is silent as to who within the issuer must possess inside information in order for the ad-hoc publicity obligation to arise. The legal basis has so far been insufficiently examined and scarcely clarified.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Erster Teil: Einführung | 29 | ||
§ 1 Problemaufriss | 29 | ||
§ 2 Meinungsstand und praktische Unterschiede | 34 | ||
A. Kenntnis des Emittenten als pflichtenbegründendes Tatbestandsmerkmal | 34 | ||
I. Tatbestandliche Verankerung | 34 | ||
II. Wissenszurechnung | 37 | ||
B. Kenntnisunabhängigkeit der Ad-Hoc-Publizität | 40 | ||
I. Objektiver Ansatz | 40 | ||
II. Wissenmüssen bzw. (grob) fahrlässige Unkenntnis | 43 | ||
C. Verlagerung auf nationale Ebene | 44 | ||
§ 3 Vergleich und praktische Implikationen | 45 | ||
A. Omnipräsenz der „Wissenszurechnung” als „Wissensorganisation” | 45 | ||
B. Unterschiede zwischen den Auffassungen | 47 | ||
C. Konzernbetrachtung | 49 | ||
Zweiter Teil: Informationspflichten und Verhaltenssteuerung | 51 | ||
§ 4 Informationelle Regulierung des Kapitalmarkts | 51 | ||
A. Überblick | 51 | ||
B. Ziele einer Veröffentlichung von Insiderinformationen und ihre Grenzen | 53 | ||
I. Effizienter Kapitalmarkt | 53 | ||
1. Informations- und Allokationseffizienz | 53 | ||
2. Operationelle und institutionelle Effizienz | 54 | ||
3. Kostenminimierung und Floodgates Argument | 56 | ||
4. Tatsächlicher Aufwand und Opportunitätskosten | 58 | ||
5. Haftungsrisiken und Rechtsunsicherheit | 61 | ||
6. Geheimhaltungsinteressen | 64 | ||
II. Anlegerschutz | 65 | ||
1. Bedeutung und Verankerung in der MAR | 65 | ||
2. Anlegerschutz als Marktvertrauensschutz | 66 | ||
3. Information Overload und Substitutionseffekt | 69 | ||
III. Reduktion von Agenturkosten | 71 | ||
1. Begriff | 71 | ||
2. Keine Verankerung in der MAR | 72 | ||
3. Fehlende Erforderlichkeit der Informationssuche und -organisation | 73 | ||
4. Doppelrolle der Anleger | 75 | ||
IV. Zwischenergebnis | 77 | ||
C. Erfordernis einer gesetzlichen Veröffentlichungspflicht nach Art. 17 MAR | 77 | ||
I. Ziel und Eingrenzung der Untersuchung | 77 | ||
II. Die Information als öffentliches Gut und positive Externalität | 78 | ||
1. Bedeutung | 78 | ||
2. Im Ausgangspunkt fehlender Anreiz zur Veröffentlichung | 80 | ||
3. Keine direkte Übertragung auf Informationsbeschaffung und -organisation | 81 | ||
4. Mittelbare Wirkung bei bestehender Veröffentlichungspflicht | 82 | ||
5. Unterschiedliche Anreizstruktur | 83 | ||
6. Aufleben des redundanten Aufwands | 86 | ||
7. Risikozuordnungskriterien als Lösung für redundanten Aufwand | 87 | ||
III. Prinzipal-Agenten-Probleme | 88 | ||
1. Kein Interessengleichlauf zwischen Emittent und Management | 88 | ||
2. Rechtfertigung für Veröffentlichungspflicht | 89 | ||
3. Keine Übertragung auf Informationssuche und -organisation | 90 | ||
IV. Standardisierung | 93 | ||
V. Zwischenergebnis | 94 | ||
§ 5 Rechtsfolgenbetrachtung | 95 | ||
A. Ziel der Untersuchung | 95 | ||
B. Aufsichtsrechtliche Verwaltungsmaßnahmen nach Art. 30 Abs. 2 MAR | 96 | ||
I. Systematik und Differenzierungen | 96 | ||
II. Nicht-finanzielle Sanktionen und Maßnahmen | 98 | ||
III. Finanzielle Sanktionen | 99 | ||
IV. Kein unionsrechtlich gefordertes Verschulden | 102 | ||
V. Folgerungen für die Tatbestandsseite | 106 | ||
1. Ressourceneinsatz des Emittenten | 106 | ||
2. Rechtsunsicherheit | 107 | ||
3. Betroffenheit der Anleger | 108 | ||
4. Keine wesentlichen Unterschiede bei persönlicher Verantwortung | 109 | ||
C. Zivilrechtliche Folgen | 109 | ||
I. Ausgangspunkt | 109 | ||
II. Abgrenzung zur nationalen Schutzgesetzthematik | 111 | ||
III. Funktionale Subjektivierung | 112 | ||
IV. EuGH-Rechtsprechung in Courage und Muñoz | 114 | ||
V. Art. 17 MAR als „grundlegende Bestimmung” | 117 | ||
VI. Sekundärrechtliche Gesetzgebungsbestrebungen nach Muñoz und Courage | 119 | ||
VII. Folgerungen für die Tatbestandsseite | 121 | ||
1. Erhöhte Haftungsrisiken für Emittenten | 121 | ||
2. „Pocket Shifting” | 122 | ||
3. Verschiebung der Klagebefugnis | 123 | ||
D. Zwischenergebnis | 124 | ||
Dritter Teil: Wissen und Wissensorganisation im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR | 126 | ||
§ 6 Gegenstand des Wissens | 126 | ||
A. Ziel der Untersuchung | 126 | ||
B. Eigenschaften des Wissensbegriffs | 127 | ||
I. Die Funktionalität des Wissensbegriffs | 127 | ||
1. Keine allgemeine Wissensdefinition | 127 | ||
2. Grundbegriffe zur kontextabhängigen Ausformung | 128 | ||
II. Die Relativität des Wissensbegriffs | 131 | ||
1. Betrachtung natürlicher Personen | 131 | ||
2. Betrachtung juristischer Personen | 133 | ||
III. Normativität des Wissensbegriffs | 135 | ||
1. Auslegung anhand normativer Vorgaben | 135 | ||
2. Maßgeblichkeit des Zwecks eines Wissenserfordernisses | 137 | ||
C. Konsequenzen für den Umgang mit dem Wissensbegriff | 140 | ||
I. Wissen und Wissenmüssen | 140 | ||
1. Begriffliche Unterscheidung durch den Gesetzgeber | 140 | ||
2. Sorgfaltsmaßstab beim Wissenmüssen | 143 | ||
3. Rolle des „Blind-Eye-Knowledge” | 144 | ||
4. Verhältnis zwischen Wissenmüssen und Wissenkönnen | 145 | ||
II. Verhältnis zwischen Wissen, anderen subjektiven Elementen und Fahrlässigkeit | 146 | ||
1. Überblick | 146 | ||
2. Mens rea | 147 | ||
3. Art. 30 IStGH-Statut | 148 | ||
4. Negligence | 150 | ||
5. „Eventualwissen” | 153 | ||
III. Rechts- und Tatsachenkenntnis | 154 | ||
1. Bedeutung | 154 | ||
2. Folgen für die Interpretation des IKB-Urteils | 155 | ||
D. Verhältnis von Wissen, Verhalten und Zurechnung | 157 | ||
I. Wissen und Verhalten als Bezugspunkte der Zurechnung | 157 | ||
II. Wissenszurechnung als globales Phänomen | 158 | ||
III. Wissensorganisationspflichten als Rechtsfortbildung | 160 | ||
E. Besonderheiten bei juristischen Personen | 163 | ||
I. Überblick | 163 | ||
II. „Aktenwissen” | 163 | ||
1. Bedeutung | 163 | ||
2. Rechtliche Einordnung | 163 | ||
3. Erwägungen für die praktische Handhabung | 165 | ||
III. Vergessene Umstände aktueller Mitarbeiter | 167 | ||
IV. Wissen ehemaliger Mitarbeiter | 168 | ||
V. Teilwissen aktueller Mitarbeiter | 170 | ||
F. Zwischenergebnis | 171 | ||
§ 7 Ad-Hoc-Publizität und nationale Vorschriften | 172 | ||
A. Grundsätzliche Bedenken im Zusammenhang mit dem Wissenserfordernis | 172 | ||
I. Beschränkter Bedeutungsgehalt für die Auslegung von Unionsrecht | 172 | ||
II. Unterschiedliche Verschuldensmaßstäbe nationaler Vorschriften | 173 | ||
III. Keine gespaltene Auslegung unionaler Vorschriften | 174 | ||
IV. Unterscheidung zwischen Pflichtverletzung und Verschulden | 175 | ||
B. Verständnis des nationalen Gesetzgebers | 178 | ||
I. „Mitteilung” | 178 | ||
II. „Zögern” | 179 | ||
III. Aussagegehalt des § 97 Abs. 3 WpHG | 180 | ||
IV. Keine Modalitätenäquivalenz zwischen § 97 und § 98 WpHG | 181 | ||
C. Zwischenergebnis | 183 | ||
§ 8 Das Wissenserfordernis als Tatbestandsmerkmal des Art. 17 Abs. 1 MAR | 183 | ||
A. Untersuchungsgegenstand | 183 | ||
B. Verhältnis von „Bekanntgabe” und Wissen in der MAR | 184 | ||
I. Die „Bekanntgabe” im Rahmen der Offenlegungsvorschriften | 184 | ||
1. Ambivalenz des allgemeinen Sprachgebrauchs | 184 | ||
2. Begriffliche Unterschiede im Normtext | 186 | ||
3. Veröffentlichung von Director's Dealings nach Art. 19 Abs. 3 MAR | 187 | ||
4. Veröffentlichungspflicht nach Art. 17 Abs. 7 MAR | 188 | ||
5. Veröffentlichungspflicht nach Art. 17 Abs. 8 MAR | 189 | ||
6. Schlussfolgerungen aus der Gegenüberstellung der Veröffentlichungspflichten | 190 | ||
II. Verhältnis zu den Insiderregelungen der Art. 8 MAR und Art. 10 MAR | 191 | ||
1. Keine Offenlegungsvorschriften | 191 | ||
2. Die einzelnen Verhaltensweisen der Art. 8 und Art. 10 MAR | 192 | ||
a) Insiderhandelsverbot nach Art. 8 MAR | 192 | ||
b) Offenlegungsverbot nach Art. 10 MAR | 192 | ||
C. Gesetzgeberischer und behördlicher Assoziationshaushalt | 195 | ||
I. Beispiele für Insiderinformationen | 195 | ||
1. Erwägungsgründe Nr. 17 und Nr. 50 der MAR | 195 | ||
2. Beispiele in den behördlichen Erläuterungen | 197 | ||
II. Aussagegehalt der Beispiele | 198 | ||
III. Konkrete Formulierung der Beispiele | 199 | ||
IV. Unternehmensinterne Organisation | 201 | ||
D. Verhältnis zu der „Unverzüglichkeit” | 202 | ||
I. Systematischer Abgleich | 202 | ||
1. Bestandsaufnahme | 202 | ||
2. Keine Systematisierung anhand von Unterschieden | 204 | ||
3. Systematisierung anhand von Gemeinsamkeiten | 204 | ||
II. „Unverzüglichkeit” im Rahmen anderer Vorschriften der MAR | 206 | ||
1. Unverzügliche Veröffentlichung nach Art. 17 Abs. 7 MAR | 206 | ||
2. Unverzüglichkeit im Rahmen des Art. 17 Abs. 4 lit. a MAR | 207 | ||
3. Unverzüglichkeit im Rahmen des Art. 17 Abs. 8 MAR | 208 | ||
III. Bedeutung der „Unverzüglichkeit” im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR | 209 | ||
1. Autonomer Begriff des Unionsrechts | 209 | ||
2. Keine Ausweitung auf ein Wissenmüssen | 212 | ||
3. Keine Ausweitung auf ein Wissenkönnen | 214 | ||
IV. Aussagen der BaFin zur Unverzüglichkeit | 216 | ||
E. Verhältnis zur „unmittelbaren Betroffenheit” | 219 | ||
I. Binnensystematischer Regelungsvergleich | 219 | ||
1. Kenntniserfordernis trotz „unmittelbarer Betroffenheit” | 219 | ||
2. Kontext der jeweiligen Vorschriften | 220 | ||
3. Begrenzung durch „awareness” | 221 | ||
II. Risikozuordnung | 223 | ||
1. Aussagegehalt des Cheapest Cost Information Seeker | 223 | ||
2. Anleger als Superior Risk Bearer | 224 | ||
3. Vermeidung redundanten Aufwands | 225 | ||
III. Aussagen des CESR zur „unmittelbaren Betroffenheit” | 226 | ||
F. Übergeordnete Grundsätze | 227 | ||
I. Ultra posse nemo obligatur | 227 | ||
1. Maßgeblichkeit des Zeitpunkts der Pflichtenentstehung | 227 | ||
2. EuGH in Sachen DSV Road | 228 | ||
3. Übertragung auf Art. 17 Abs. 1 MAR | 231 | ||
II. Verfassungsrechtliche Sanktionsvorgaben nach Art. 49 GRCh und Art. 7 EMRK | 232 | ||
1. Bestimmtheitsgrundsatz | 232 | ||
2. Analogieverbot | 234 | ||
III. Grundsatz des Effet Utile | 237 | ||
1. Zum Grundsatz des Effet Utile „im engeren Sinne” | 237 | ||
2. Zum Grundsatz des Effet Utile „im weiteren Sinne” | 239 | ||
G. Entstehungsgeschichte: Gefahr der „selektiven Weitergabe” | 242 | ||
I. Die Ad-Hoc-Publizität nach der Marktmissbrauchsrichtlinie | 242 | ||
II. Fortgeltung bei der Marktmissbrauchsverordnung | 244 | ||
H. Zwischenergebnis | 245 | ||
§ 9 Keine Anwendung von Wissensorganisationspflichten | 246 | ||
A. Einordnung | 246 | ||
B. Aussagegehalt der Erwägungen zum Wissenserfordernis | 247 | ||
C. Entstehungskontext | 248 | ||
I. Die Leitentscheidungen | 248 | ||
II. Rechtsgeschäftlicher Kontext | 249 | ||
III. Rechtfertigungsbedürftige Erweiterungstendenzen | 251 | ||
D. Fehlende Übertragbarkeit der Begründungsmuster | 252 | ||
I. Vertrauens- und Verkehrsschutz | 252 | ||
II. Prinzip der Risikozuweisung | 253 | ||
III. Gleichstellungsargument und Einheit der juristischen Person | 255 | ||
E. Konkrete Anwendung von Wissensorganisationsanforderungen | 257 | ||
I. Anlassbezogene Wissensorganisation | 257 | ||
II. Feststellung einer potentiell veröffentlichungspflichtigen Information | 260 | ||
III. Insbesondere keine Ausweitung durch Compliance-Schulungen | 262 | ||
F. Zwischenergebnis | 265 | ||
Vierter Teil: Wissenszurechnung im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR | 267 | ||
§ 10 Maßstäbe der Wissenszurechnung | 267 | ||
A. Einordnung | 267 | ||
B. Aussagegehalt der Erwägungen zur Wissensorganisation | 267 | ||
C. Der Emittent als Zuordnungsobjekt der Ad-Hoc-Publizität | 268 | ||
D. Von der Zurechnungsregel zur Tatbestandsauslegung | 270 | ||
I. Kein Gleichlauf zwischen Wissenszurechnung und Gesellschaftsrecht | 270 | ||
II. Wissen und Wissenszurechnung als funktionales Wissen | 271 | ||
III. Methodische Anknüpfungspunkte | 273 | ||
IV. Unionsrechtliche Implikationen | 276 | ||
E. Das Respondeat-Superior-Prinzip des Art. 101 AEUV | 279 | ||
I. Zweck der Untersuchung | 279 | ||
II. Auslegung des „Unternehmens” als Ausgangspunkt | 280 | ||
III. Gedanke des Respondeat Superior | 281 | ||
IV. Keine Anwendung bei Wissensnormen | 283 | ||
F. Kontextabhängige Auslegung bei kenntnisabhängiger Primary Liability | 285 | ||
I. Ausschließlich Primary Liability nach Art. 17 Abs. 1 MAR | 285 | ||
II. „Directing mind and will” | 290 | ||
III. Ausschließlich funktionale Betrachtung des „Directing mind and will” | 291 | ||
G. Die Wissenszurechnung nach Art. 9 Abs. 1 MAR | 294 | ||
I. Anwendungsfeld | 294 | ||
II. Regelungsgehalt | 294 | ||
III. Bestätigung des hergeleiteten Prüfungskonzepts | 296 | ||
H. Zwischenergebnis | 297 | ||
§ 11 Relevante Personen im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR | 299 | ||
A. Anknüpfung an verantwortliche Personen | 299 | ||
I. Aussagegehalt des Art. 30 Abs. 2 lit. e MAR | 299 | ||
1. Führungspersonen und andere verantwortliche Mitarbeiter | 299 | ||
2. Keine Anwendung des Art. 3 Abs. 1 Nr. 25 MAR | 300 | ||
3. Vorgaben zum Grad der Verantwortung | 303 | ||
II. Bezugspunkte der Verantwortung | 304 | ||
1. Ausgangspunkt | 304 | ||
2. „Bekanntgabe” von Insiderinformationen nach Art. 17 Abs. 1 MAR | 305 | ||
a) Begriffliche Reichweite | 305 | ||
b) Ultra-Posse-Grundsatz | 307 | ||
3. „Aufschieben” der Veröffentlichung nach Art. 17 Abs. 4 MAR | 308 | ||
a) Begriffliche Reichweite | 308 | ||
b) Verhältnis zwischen „Bekanntgabe” und „Aufschub” | 309 | ||
c) Schutzzwecküberlegungen | 311 | ||
d) Wahrnehmung der Selbstbefreiungsmöglichkeit | 313 | ||
e) Zwischenschritte | 314 | ||
B. Folgen für die Wissenszurechnung | 316 | ||
I. Kenntnis der Führungspersonen | 316 | ||
II. Kenntnis von Mitarbeitern nachgeordneter Hierarchieebenen | 317 | ||
1. Keine Wissenszurechnung kraft originärer Verantwortung | 317 | ||
2. Wissenszurechnung kraft abgeleiteter Verantwortung | 319 | ||
III. Spezialfall: Kenntnis der Aufsichtsratsmitglieder | 321 | ||
1. Ausgangspunkt | 321 | ||
2. Erwartungshaltung des Verordnungsgebers hinsichtlich aufsichtsratsspezifischer Insiderinformationen | 323 | ||
3. Keine Zuständigkeit für die „Bekanntgabe” | 325 | ||
a) Standardisierungsgedanke | 325 | ||
b) Ausschöpfung der Selbstbefreiungsmöglichkeit des Emittenten | 326 | ||
4. Beschränkte Zuständigkeit für den Selbstbefreiungsbeschluss nach Art. 17 Abs. 4 MAR | 327 | ||
a) Irrelevanz des Standardisierungsgedankens | 327 | ||
b) Insiderrechtliche Würdigung aufsichtsratsspezifischer Zwischenschritte | 327 | ||
c) Vergleichbarkeit des Verantwortungsgrades | 329 | ||
IV. Aussage der BaFin zur unternehmensinternen Organisation | 331 | ||
V. Ausblick: Monistische Emittenten mit funktional dualistischer Struktur | 332 | ||
VI. Zwischenergebnis | 334 | ||
C. Kenntnis der Einzelpersonen oder des gesamten Gremiums | 335 | ||
I. Problemstellung | 335 | ||
II. Die Führungsebene und ihre Mitglieder | 336 | ||
1. Ausgangspunkt | 336 | ||
2. Keine Rückschlüsse aus Art. 19 Abs. 1 MAR | 337 | ||
3. Verantwortung einer einzelnen Führungskraft | 338 | ||
4. Erst-Recht-Schluss zur vertikalen Delegation auf nachgeordnete Mitarbeiter | 340 | ||
III. Ad-Hoc-Gremien und der Aufsichtsrat | 341 | ||
1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Führungspersonen | 341 | ||
2. Einzelwissen beim Ad-Hoc-Gremium | 342 | ||
3. Gesamtwissen beim Aufsichtsrat | 343 | ||
IV. Zwischenergebnis | 345 | ||
D. Risikozuordnung | 346 | ||
I. Cheapest Cost Avoider | 346 | ||
II. Superior Risk Bearer | 348 | ||
III. Zwischenergebnis | 350 | ||
§ 12 Schranken der Wissenszurechnung | 350 | ||
A. Rechtliche Unmöglichkeit und deren unionsrechtliche Verankerung | 350 | ||
B. Verschwiegenheitspflichten | 352 | ||
I. Anknüpfung an unternehmerische Freiheit nach Art. 16 GRCh | 352 | ||
II. Abwägung mit Zielen der Ad-Hoc-Publizität | 355 | ||
C. Individualschutz | 357 | ||
I. Nemo-Tenetur-Grundsatz | 357 | ||
1. Gegenstand und Abgrenzung | 357 | ||
2. Reichweite des Nemo-Tenetur-Grundsatzes im Unionsrecht | 358 | ||
3. Abwägungskriterien | 360 | ||
4. Anwendung auf Art. 17 MAR | 361 | ||
5. Spannungsverhältnis zu Präventionswirkung | 364 | ||
II. Persönlichkeitsrecht | 365 | ||
1. Relevante Konstellationen | 365 | ||
2. Gewährleistungsbereich des Persönlichkeitsrechts | 365 | ||
3. Abwägung mit Zielen des Art. 17 MAR | 366 | ||
III. Keine Verortung in Art. 17 Abs. 4 MAR | 369 | ||
D. Zwischenergebnis | 371 | ||
Fünfter Teil: Schluss | 372 | ||
§ 13 Stringenz in der Konzernbetrachtung | 372 | ||
A. Ausgangspunkt: Juristische Person als Normadressat | 372 | ||
B. Nur Mutter- oder Tochtergesellschaft als Emittent | 373 | ||
I. Keine Konzernbetrachtung „auf Umwegen” | 373 | ||
II. Keine Wandlung der Überwachungsfunktion in eine Führungsfunktion | 375 | ||
C. Sowohl Mutter- als auch Tochtergesellschaft als Emittenten | 376 | ||
I. Insiderinformation, die entweder Mutter oder Tochter unmittelbar betrifft | 376 | ||
II. Insiderinformation, die sowohl Mutter als auch Tochter unmittelbar betrifft | 376 | ||
D. Zwischenergebnis | 378 | ||
§ 14 Zusammenfassung in Thesen | 378 | ||
1. | 378 | ||
2. | 379 | ||
3. | 379 | ||
4. | 380 | ||
5. | 380 | ||
6. | 380 | ||
7. | 381 | ||
8. | 382 | ||
9. | 382 | ||
10. | 383 | ||
11. | 383 | ||
12. | 384 | ||
Literaturverzeichnis | 385 | ||
Sachverzeichnis | 411 |